Namibia 14.Teil

18.07. - 13.08.2024

Währung: 1,-€ = 20,35 Nam$
Dieselpreis: 1l = 21,48 Nam$

 

 

Landeanflug auf Windhoek: nach ca. 20 Stunden Flug landen wir am Donnerstag um 11.00 Uhr in Namibia. Abermals bekommen wir 90 Tage Aufenthalt, wahrscheinlich weil wir mit einem neuen Pass reisen. Wir vermuten, dass es nicht ersichtlich ist, dass wir heuer schon 60 Tage im Lande verbracht haben. Offiziell gibt es 90 Tage pro Kalenderjahr Touristenvisum. Aber egal, denn so lange wollen wir gar nicht bleiben, die unfreundliche Beamtin von der Einreisebehörde tut ihr übriges dazu.
Weiter geht es zum Gepäcksband - da wir zu den letzten Passagieren zählen, stehen wir nahezu alleine am fast leeren Gepäcksband. "Nein, bitte nicht schon wieder", geht es Verena durch den Kopf. Doch tatsächlich, auch diesmal sind unsere Gepäcksstücke, zwar mit uns eingecheckt, aber nicht mitangekommen.
Manfred, unser Abholdienst, wartet schon am Parkplatz. Er wundert sich über so wenig Gepäck. Ja ist auch nicht freiwillig! Auf der kurzen Fahrt zur Farm, wo unser Amigo eingestellt ist, rattert es in unseren Köpfen - hoffentlich geht alles gut. Soviele Ersatzteile, der viele gute Käse und die Salami, Verenas neue Schuhe und und und... alles in den vier Gepäckstücken irgendwo im Nirgendwo.
Als wir in der Halle unseren Amigo sehen, sind die Sorgen zwar nicht verschwunden, doch ausgeblendet. Wir freuen uns über unser Zuhause. Etwas verstaubt ist er, ansonsten sieht alles gut aus auf den ersten Blick. Wolfi schließt die Batterien zusammen, dreht den Zündschlüssel und brummm... Amigo startet sofort. Knapp 5 Monate haben die Batterien problemlos ihren Strom gehalten.
Vor der Halle parken wir uns erstmal ein. Das Wasser muss wieder gefüllt werden, denn es kann im Juni und Juli in der Nacht auch gefrieren und wir wollten nicht unsere Leitungen durch Vereisung demolieren. Oje, da gibt es aber einige Undichtheiten. Der Wasserfilter ist nicht dicht, denn die Ersatzfilter sind etwas länger als die Originale und da muss Wolfi erstmal mit einem scharfen Messer nachbessern, um die Kunststoffenden vom Filter einzukürzen. Die Küchenarmatur will nicht so recht und tropft. Zu guter letzt auch noch der Mischer in der Dusche, den bekommt Wolfi partout nicht dicht. Die Kartusche will nicht mehr und kurzum wird der Mischer abgeschlossen bis Ersatz da ist. Hoffentlich bekommen wir das Teil in Windhoek... Das ist ja zum Glück alles Wolfis Metier.


Es ist bitterkalt im Inneren, wir öffnen die Fenster und lassen die warmen Sonnenstrahlen herein. Draußen hat es angenehme 24°C. Danach widmen wir uns der Airline, schicken Mails und Whatsapp Nachrichten, damit nach unseren Gepäck geforscht werden kann. Am Flughafen war die Dame am Schalter für verlorengegangenes Gepäck eher desinteressiert. Überraschenderweise bekommen wir noch am selben Abend die erste Nachricht, dass unsere Koffer und Rucksäcke in Lissabon gefunden worden sind. Diese werden nun nach Südafrika und weiter nach Windhoek versendet, wo wir sie bestenfalls übermorgen in Empfang nehmen können. Die desinteressierte Dame am Flughafen hat gemeint, dass uns die verspäteten Stücke zum Hotel oder Campingplatz nachgebracht werden würden.
Also verlassen wir den Einstellplatz und fahren nach Windhoek zum Arebbush Camping, wo wir von Ellen schon erwartet werden.

Wir wollen es gemütlich angehen und verschieben unsere Erledigungen für die ganzen Undichtheiten auf die nächste Woche. Nun tropft zu allem Überfluss auch noch der Fäkaltank. Schei.. im wahrsten Sinne des Wortes.
Am Nachmittag bekommen wir einen Anruf, dass unser Gepäck am Flughafen zum Abholen bereit liegt, super das ging ja fix. Aber heute geht nichts mehr, denn der Schalter hat gerade eben geschlossen. Zugestellt wird nichts, denn sie hätten ja nicht mal ein Auto dafür. Morgen Vormittag könnten wir kommen.
Schön, dass uns Ellen ihren Bus anbietet, mit dem wir nun unterwegs sind. Ein Rucksack liegt im Office von Airlink und 3 Stücke hängen im Zoll. Der Röntgenapparat hat etwas Verdächtiges festgestellt. Nein, der Käse und die Wurst sind es nicht, sondern die Metallteile sind schuld. Das sind unsere neuen Auszieher für die Schubladen. Nachdem die Beamten vom Zoll unser Carnet begutachtet haben, dürfen wir alles mitnehmen und können den Flughafen verlassen. Der Inhalt ist unbeschadet und alles ist noch frisch, denn es ist hier zum Glück Winter. Juchuuu!

Die ganze Woche sind wir mit Einkaufen, Reparieren und Einräumen des Amigos beschäftigt. Im Heimwerkermarkt finden wir die richtige Kartusche für unsere Dusche, das Waschbecken in der Küche ziert nun eine neue verchromte Armatur, auch die Undichtheit des Fäkaltanks kann Wolfi souverän lösen und verbaut einen neuen Schieber.
Wir bestellen Wildfleisch für den Gefrierschrank und schlichten diesen mit Steaks voll, wer weiß, ob das Fleisch in den folgenden Ländern auch noch so gut ist? Schließlich verabschieden wir uns von Ellen mit einem zünftigen Braai. Noch eine Verabredung mit Andrea & Hans zum Burger essen im Restaurant ihrer Tochter. Dannn geht es los... auf in den Norden.

Namibia ist trocken, die Dämme haben kaum Wasser und viele Rinder finden zu wenig zum Fressen. Der letzte Regen war genau an dem Tag, an dem wir den Amigo für das Einstellen fertig gemacht haben. Ein heftiger Platzregen - das ist nun fast 5 Monate her. Im Norden haben viele Farmer heuer keinen Mais angebaut, da eine schlechte Regensaison vorausgesagt wurde. Strom ist sehr teuer, sodass eine künstliche Bewässerung wirtschaftlich nicht sinnvoll ist. Nun wird das Heu entlang der Straße geschnitten, zu Ballen gepresst und für zusätzliches Viehfutter verkauft. In den trockenen Jahren wird jeder Halm gebraucht.

An jeder Polizeikontrolle werden wir angehalten. Das Fahrzeug und die Papiere werden genauestens überprüft, in der Hoffnung, dass man vielleicht irgendetwas beanstanden könnte. Strafen bedeuten Geld und das Land braucht anscheinend viele Devisen. Ach ja, da gibt es noch das "Cross border permit", welches nur 3 Monate gültig ist. Das fällt dem Beamten ein, er will nun auch noch dieses Schreiben sehen, denn bei Überziehung, könnte er eine saftige Strafe ausstellen. Zum Glück haben wir an diese Verlängerung gedacht und waren in Windhoek am richtigen Amt.
Nicht allzuviele Kilometer später kommt uns ein Polizeiauto entgegen, macht kehrt, fährt uns mit Blaulicht nach und stoppt uns. Kein Licht am Tag - das ist eine Strafe von 500,- Nam$. Keine Chance ihn umstimmen zu können, obwohl wir mit eingeschaltenem Standlicht fahren. Vor Ort stellt er den Strafzettel aus, bezahlen können wir ihn aber nicht hier bei ihm, wir müssten auf die 30km entfernte Polizeistation kommen, an der wir erst vorbei gefahren sind. "Nein, sonst kann man das Ticket nirgends bezahlen! Und auch erst morgen, denn heute sei die Zahlstelle bereits geschlossen." meint der arrogante Polizist. Schon schlimm, wenn der Staat seinen eigenen "Dienern" nicht vertrauen kann und diese nicht Inkassoberechtigt sind!

In Tsumeb fahren wir in Attas Werkstatt, denn hin und wieder kommt es uns vor, als ob die Dieselsäule morgens beim Starten abfallen würde und es dauert etwas länger bis er anspringt. Gut möglich, dass eine Leitung Luft zieht, denn die Temperaturen liegen jeden Morgen um die 0 bis 5°C. Atta tauscht eine Dieselleitung aus und erneuert die Dichtungen an 4 Anschlüssen. Außerdem findet Wolfi Öl am Kühlwasserdeckel... wir hoffen nicht, dass eine Kopfdichtung undicht ist, weißer Rauch kommt nur minimal beim Starten, aber auch nicht jedesmal, aus dem Auspuff.
Irgendwo in Südafrika haben wir günstig ein Paket Kopfdichtungen für unseren Motor bekommen, die wir nun vorsichtshalber mitführen. Vielleicht ist es nur eine kaputte Dichtung am Ölkühler oder der Ölkühler selbst? Wir lassen das Wasser ab, es sieht gut aus, kein Ölfilm ziert die Oberfläche. Der Ölkühler ist okay, er bekommt neue Dichtungen und alles wird wieder zusammen gebaut. Eine gute Stunde hat das ganze gedauert

In der Werkstatt sind die Mechaniker gerade mit einer Motorreparatur beschäftigt. Der ist in hunderte Kleinteile zerlegt und soll wieder zusammengebaut werden. Der Motor wurde es vor kurzem in einer "Buschwerkstatt" überholt, jedoch wurden auf der Kurbelwelle die falschen Lager verbaut. Nun muss der Block und die Kurbelwelle zum Überholen nach Windhoek, danach wird er hier wieder zusammengebaut. Wolfi inspiziert ganz genau die Lage, ist fasziniert vom Aufbau des Scania Motors und schäkert mit den netten Jungs.

Unweit der Werkstatt gibt es eine Kupferschmelze, angeblich die größte im südlichen Afrika. Die Filter sind defekt und es wird nur nachts gearbeitet, damit man die schwarzen Rauchschwaden nicht sieht, welche der Gesundheit nicht unbedingt förderlich sind, so erzählen es uns jedenfalls die Einheimischen. Ist das der Grund, wieso es gestern den ganzen Tag so trüb war, die Sonne den ganzen Tag hinter einem Schleier vertsteckt war? Wir hätten es den verfrühten Brandrodungen zugeschrieben, aber so genau wollen wir es gar nicht wissen...

Wir kümmern uns um den Strafzettel. Tatsächlich kann er nur auf dem besagten Revier direkt bezahlt werden oder aber per Postüberweisung mit Extragebühren. Was solls, wir bezahlen und können somit mit ruhigem Gewissen wieder einmal nach Namibia kommen - falls es doch noch mal notwendig werden sollte.
Verena stattet ihrer Friseurin einen Besuch ab, die letzten beiden Male war sie mit dem Haarschnitt sehr zufrieden. Eine ältere Dame aus dem Altersheim ist gerade verschönert worden und wartet nun auf ihren Taxidienst. Währenddessen wird über die Trockenheit geplaudert, natürlich auf deutsch. So schräg, in der beschaulichen Provinzstadt gibt es eine kleine deutsche Gemeinde.
Bei Sonjas Kaffee lassen wir uns den saftigen Karottenkuchen schmecken. Mittlerweile kennen wir uns schon fast zu gut aus hier... es wird Zeit für etwas Neues.

Nun da die ganze Arbeit erledigt ist, können wir uns dem Vergnügen hingeben.
In der Stadt kaufen wir Gulaschfleisch, Bier und Knabbergebäck - wir besuchen unsere Freunde Markus & Erika auf ihrer Zuri Farm. In dem kleinen Paradies sind noch 2 weitere Campingplätze dazugekommen, jeweils mit eigenem Badezimmer, Abwasch und - gaanz wichtig für das Klientel: WIFI. Auch gibt es ein neues Glampingzelt und einen tollen Bird hide. Wir fühlen uns wohl unter dem großen Marulabaum, am großzügig angelegtem "braaistand" beobachten wir unser Feuer und rühren im Gulasch. Dazu gibts "Österkoek", ähnlich dem "Roosterkoek" - nur größer ;-)
Leider weilt Erika gerade bei ihrer Mutter in Südafrika, also verbringen wir mit Markus eine schöne Zeit. Den ganzen Tag war er mit seinem Aluschriftzug beschäftigt, den er noch vor dem Sonnenuntergang aufgestellt hat.
"We live inside this story."

Hinter dem Veterinary Zaun beginnt Ovamboland, das Land der Schwarzen. Die langen Farmzäune sind vorüber, kleine Hüttenansiedlungen neben der Straße, die Kühe und Ziegen kreuzen immer mal. Wasser wird mit Kanistern bei Wasserstellen geholt und mit dem Esel nach Hause gebracht. Hat man keinen, muss man tragen.
7.30 Uhr morgens: "good morning" schallt es mehrstimmig vor unserer Haustüre. Die Kinder vom Dorf haben unseren Nächtigungsplatz entdeckt und freuen sich auf Abwechslung. Vielleicht gibt es ja Spielzeug, Süßigkeiten oder sonst etwas interessantes? Viktoria ist die Mutigste von allen, will Kaffee probieren, so etwas hat sie noch nie getrunken und sie will natürlich auch die Dame des Hauses sehen. Verena liegt nämlich noch im Bett und schmunzelt über die Dreistigkeit der etwa 10jährigen.

Unzählige Lkws mit schweren Kupferplatten beladen kommen uns aus Sambia entgegen. Sie rollen nach Walvis Bay zum Hafen. Eine Strecke ist mehr als 2.000km lang, dafür benötigen sie 7 Tage. Ein Kupferpaket wiegt ca. 2,4t und 13 von diesen Paketen sind pro "Interlink" geladen, so werden die Sattelzüge mit einem extra Hänger genannt.

Endlich sind wir im Caprivistreifen angekommen. Hier gibt es "noch" nicht überlaufene Nationalparks, die noch dazu sehr günstig sind. Im Mahango hat der Okawango gut Wasser. Im Februar, März hat es in Angola geregnet und vor ca. 2 Wochen ist das Wasser nun endlich im Okawangodelta in Botswana angekommen, welches nur einen Katzensprung entfernt liegt. Die Freude über das kostbare Nass war groß - so haben wir das auf einem Privatvideo gesehen. Auch in Botswana war die Regenzeit eine sehr schlechte.
Wir genießen die verschiedensten Tierbeobachtungen. Letschwes im Riedgras, die Warzenschweine mit ihrer aufgestellten "Antenne", die grunzenden Hippos, die sanften Elefanten, die sich im Wasser abkühlen und danach im Schlamm so richtig einsauen, der megacoole Schrei des Seeadlers, die scheuen Giraffen, die Zebras haben die tollsten Ärsche im Tierreich und die vielen Krokos, die nichts aus der Ruhe bringt, auch nicht die Wasservögel, die einfach knapp an ihnen vorbeimarschieren.


Der Sonnenuntergang am Okawango ist toll. Auf der anderen Uferseite ist eine große Elefantenherde. "Hör mal, da brüllt ein Löwe!" Die Natur mit ihren Tieren ist schon sehr beeindruckend und einmalig! Ja wir sind wieder in Afrika angekommen.
Die Dorfjugend hat uns entdeckt und ist ganz fasziniert von Verenas Rückenjoga, mitmachen tut aber keiner ;-) Wenn die Sonne untergeht ist es gleich frisch und die Mädls kehren bald ins Dorf zurück. Tagsüber haben wir schon um die 30°C.

Der schöne Caprivistreifen ist längst kein Geheimtipp mehr, denn es kommen immer mehr Touristen mit Mietautos und Dachzelt. Mehr Camps und besser sortierte Supermärkte sind entstanden.
Der Mudumu NP ist einer von unseren Lieblingsparks entlang des Flusses Kwando. Er ist ursprünglich, wild und hat keine Zäune am Camp, man sollte etwas Eigenverantwortung mitbringen. Als wir am Aussichtspunkt am Kwando stehen, können wir er es kaum glauben. "Da ist ja überhaupt kein Wasser drinnen!" So haben wir den Park noch nie gesehen. Es stimmt uns traurig. Aber Mensch und Tier haben gelernt mit den Wetterextremen umzugehen.
Die Mopanebäume sind abgefressen, viele Äste von großen Bäumen liegen am Boden - Landschaftsgärtner sind die Elefanten nicht. Wenn es keine grünen Blätter mehr gibt, weichen sie auf die Büsche, respektive deren Rinde aus, danach kommt das Holz dran. Kein Wunder, dass die Elefanten im Alter verhungern, wenn die Zähne nicht mehr nachwachsen. Große Äste müssen erst zerkaut werden.

Auf Camp3, welches wir gebucht haben, ist noch Wasser im Fluss. Nicht sehr hoch, aber immerhin. Man kann es an den Hippos erkennen, denn die liegen gerade mal bis zu den Hüften im Nass. Die 3 Tage, welche wir dort verbringen, liegen die Hippos immer am gleichen Platz vor uns im Wasser, wahrscheinlich haben sie auch Reviere.
Es sind bei weitem nicht so viele Elefanten herum, als in den vorigen Jahren, dennoch dürfen wir einige Herden beim Saufen, Plantschen und Schlamm Bespritzen zusehen. Die extrem scheuen Kududamen kommen sehr nahe, denn der Nebenbaum hat noch grüne Blätter und auf die haben sie es abgesehen. Die Pavianhorde, die nachts in unserem Baum ihren Schlafplatz einnimmt, ist aufgebracht. Eine andere Paviangruppe macht ihnen den Platz streitig und es wird lauthals debattiert und die Neuankömmlinge werden vom Clanchef und seinen Vertretern lautstark verscheucht, danach kehrt sofort wieder Ruhe ein.
Die Gnus und Zebras drehen bei leichtester Witterung von Fremden ab, sie trauen sich kaum zum Wasser. Warum sind die bloß so scheu? Auch die Giraffen laufen sofort weg, wenn sie Bewegung wahrnehmen. So haben wir das nicht in Erinnerung. Auf unseren Pirschfahrten durch den Park bleiben wir im Süden nicht lange unentdeckt. Als wir am Flussufer einparken, kommen 2 Männer in Stiefeln und Kalaschnikows bewaffnet zielstrebig auf uns zu. Es sind Ranger von der "Anti poaching" Einheit. Sie erzählen uns, dass leider wieder viel mehr gewildert wird, die Einheimischen haben Hunger, ihre Rindvieher sind eher dürr und so weichen sie auf Wildfleisch aus. Deswegen werden die Wildtiere auch so scheu sein, das macht nun Sinn.
Fette Löwenspuren auf der Piste. "Nicht allzu alt, evt. ein Männchen, da nur eine Spur, Alter unbekannt, doch dafür hungrig." "Daneben ist vorher noch ein Hippo entlang geschlurft" - so der Hobbyfährtenleser Wolfi. Verena schmunzelt, das ist so ähnlich wie beim Wahrsager... alles schön schwammig und auf 85% zutreffend. Das mit dem großen Hunger ist klar, denn so wie Wolfi, sind auch Löwen immer hungrig ;-)

Zwischen den Schilfbänken liegt ein totes Krokodil. Auch in den nächsten 2 Tagen ist es noch nicht angefressen. Warum gehen die Aasgeier oder Hyänen nicht damit? Riechen kann man es schon ganz gut. Nicht weit vom Kadaver entfernt liegt ein Hippo mit einer großen Fleischwunde im Wasser. Ob es da einen Kampf gegeben hat?
Das noch lebende Krokodil ein paar Kilometer weiter, lässt sich von den Sonnenstrahlen wärmen. Träge öffnet es hin und wieder die Augen, die grasenden Letschwes neben ihm haben es sicher wahrgenommen.

Am Abend, wenn die Sonne untergeht und wir unser Lagerfeuer entzünden, ist die Stimmung im Busch am besten. Die Farben der Sonnenuntergänge sind unbeschreiblich, zwar ist der Himmel tagsüber immer grau wegen der vielen Brände in Namibia und Nachbarländern, doch dafür gibt es dann Abends einen Farbenrausch.
Die Hipppos grunzen und machen sich auf den Weg ans Ufer, um ihre nächtliche Mahlzeit einzunehmen. Die Paviane über uns sind noch kurz am Debattieren. In der Ferne hören wir eine Hyäne kichern. Daneben im großen Baum sind die Klaffschnäbel aus der Storchenfamilie angeflogen gekommen, sie schlafen in den Ästen, den Kopf eingezogen. Als Zugabe gibt es noch den unverwechselbaren Ruf vom Schreiseeadler. Herrlich! Was will man mehr?

Zufällig finden uns Maren & Mathias im Park. Vom Aussichtspunkt haben sie unseren Amigo gesehen und wollen nun Hallo sagen. Das ist aber nett, denn wir sind uns sofort sympathisch. Wir verabreden uns beim Lukas in dessen Camp für den übernächsten Tag.
Der letzte Morgen im Park: Die Kaffeetasse in der linken Hand, das Marmeladebrot in der rechten - mit der herrlichen Ruhe am Fluss ist es plötzlich vorbei. Wir haben Besuch, eine Büffelherde ist durstig. Es staubt gewaltig, wenn sie angetrabt kommen. 150 Tiere zählen wir. Sehr imposant und es kommt noch besser, denn auf der anderen Seite hat sich eine kleine Elefantenherde eingefunden, Muttertiere mit ihren Nachwuchs. Und wir zwei mittendrin, solch ein tolles Frühstück! Die Abreise fällt uns sehr schwer.

Noch eine letzte Pirschfahrt durch den Park, dann erreichen wir am frühen Nachmittag das Kapak Camp in der Nähe von Kongola. Alle 2 Jahre haben wir Lukas nun einen Besuch abgestattet, jetzt ist es das 3. Mal und man kann sehen, dass er immer wieder Geld und viel Arbeit in sein Camp investiert. Neue Abolutionblöcke mit Warmwasser und sexy Duschvorhängen im Leopardenmuster. Mittlerweile gibt es 4 Plätze zum Campen, alle am Ufer eines Nebenarms vom Kwando, wo die Hippos herrlich herumplantschen. Auch eine Rezeption ziert nun die Einfahrt - sowas unterstützen wir sehr gern und empfehlen es alllen Reisenden weiter, die wir so treffen!


Maren & Mathias sind die Ostseite mit ihrem Steyr 12M18 runtergekommen, haben vorher die arabische Halbinsel bereist und dann nach Kenia verschifft. Das interessiert uns natürlich besonders, denn solche oder ähnliche Pläne hätten wir für die Zukunft. Aber vorerst wollen wir mal nach Sambia.
Wir freuen uns schon über Abwechslung, über ein neues Land und wieder etwas mehr Afrika!
150km bis zur Grenze, keine 20 Minuten Ausreiseformularitäten und wir verlassen Namibia! Am Grenztor werden wir leider noch von einer hochnäsigen Dame in Uniform verabschiedet. Ja was solls, so wirklich willkommen fühlt man sich bei Namibias Offiziellen nicht...

 

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