ÖSTERREICH
01.03. - 17.07.2024
Nach einem turbulenten Flug mit 3x Umsteigen
landen wir gut in Zürich. Ungläubig stehen wir vor dem fast leeren
Gepäcksband, es fahren immer wieder die gleichen Koffer an uns vorbei
- ja wir müssen uns wohl damit abfinden, dass unsere Rucksäcke und
Taschen verloren gegangen sind. Tags darauf erfahren wir, dass sie in Paris
nicht weiterverladen worden sind. 3 Gepäcksstücke kommen am nächsten
Tag an. Den letzten Rucksack, welcher nur noch halb voll und dessen mehrige
Inhalt zerstört ist, sollen wir erst eine Woche später bekommen.
Als wir in der Früh aus dem Fenster schauen, erblicken wir eine angezuckerte
Winterlandschaft. Vom Sommer in den Winter, zum Glück hatten wir unsere
dicken Jacken im Handgepäck mit dabei.
Nach ein paar netten Tagen bei Wolfis
Bruder mit Familie sitzen wir erwartungsvoll im Zug. Vor etwa 2 Wochen haben
wir in Namibia ein Wohnmobil übers Internet gekauft. Doris, unsere gute
Versicherungsfee hat uns das Womo bereits angemeldet und die Nummertafel nach
Vorarlberg geschickt.
Der ehemalige Besitzer wartet am Bahnhof und bringt uns zu unserem "Vertrauenskauf".
Bereits bei der Inspektion taufen wir ihn Pinocchio. Ein Wunder, dass seine
Nase nicht länger ist, denn er hat uns nur "Geschichten aufgetischt".
Von "etwas rostig" bis "immer im Carport gestanden" entpuppt
sich nichts der Wahrheit. Als wir mit ihm gemeinsam zum Pickerl Termin (Fahrzeugüberprüfung)
fahren wollen und er immer wieder erwähnt, dass es so schnell keinen
Termin gibt, wir dann Vorort schließlich doch einen Termin bekommen,
hat er es plötzlich sehr eilig. Uns ahnt schlimmes, den Termin nehmen
wir deshalb nicht wahr. Und wir sollen recht behalten, denn ein paar Tage
später in Kärnten ist die Liste lang, die abgearbeitet werden muss,
bevor Amica (so haben wir das Womo getauft) ein neues positives Gutachten
bekommt, das aktuelle Pickerl läuft dummerweise in wenigen Tagen aus.
So haben wir uns den Aufenthalt in der alten Heimat nicht vorgestellt. Zum
Glück ist Wolfi motiviert und arbeitet brav die Liste ab. Neue Federn,
neue Traggelenke, neuer Heizungskühler, neue Bleche werden eingeschweißt,
um den vielen Rost Herr zu werden. Der Unterboden wird wieder auf Vordermann
gebracht. Die Wasserpumpe kommt neu, die Heizung und der Boiler im Innenraum
wird von Wolfi sorgsam zerlegt, repariert und wieder eingebaut. Einzig der
30 Jahre alte Kompressorkühlschrank läuft!
Die Fenster werden demontiert, um sie neu abzudichten und die Verdunklungs-
und Moskitorollos wieder gängig machen zu können. Eine Menge Arbeit...
schön, dass wir bei Freunden am Platz parken und arbeiten dürfen.
Das Werkzeug können wir vor Ort ausborgen, der Nachbar hat eine Montagegrube,
welche wir verwenden dürfen. Der Arbeitsplatz könnte besser nicht
sein. Vielen Dank ihr Lieben!
Während Wolfi sich ins Zeug legt,
leistet Verena ihrer Mutter in der Steiermark Gesellschaft. Ostern ist Anlass
für ein großes Familienfest und danach nimmt Wolfi seine Verena
mit nach Kärnten. Gemeinsam wird nun an der Amica weitergearbeitet, verschönert
und gemütlich eingerichtet.
Endlich ist es soweit und unser neues Womo bekommt die ersehnte Plakette für
die nächsten 12 Monate, hurra! Da es andauernd kalt und feucht ist, beschließen
wir in den Süden zu fahren, die restlichen Arbeiten können warten.
Italien wollen wir schon lange besuchen und das passt ja nun genau.
Wolfi wünscht sich schon lange ein parniertes Henderl, das verzehren wir in einem typischen Landgasthaus. Es ist heute ungewöhnlich sonnig und so machen wir anschließend eine Radtour rund um den Wörthersee, bevor wir gen Süden fahren.
ITALIEN
In Tarvis biegen wir links in die Berge ab und wundern uns, wieso wir vorher noch nie hier gewesen waren, denn der Weißenfelsersee ist wunderschön. Krokusse, Enziane und Schneerosen überziehen die Almwiesen, der Schnee lacht von den Gipfeln und die wunderschöne Bergkulisse spiegelt sich im glasklarem Wasser.
Ohne Servolenkung geht es mit unserer 80 PSigen Rennmaschine die vielen steilen Serpentinen hoch zum verlassenen Bergdorf Patocco. Dort treffen wir auf mehr Steinböcke als Bewohner. Wir übernachten am einzigen Parkplatz und wollen frühmorgens wieder runter ins Tal. Laut Wetterfrosch, sollte der Regen im Laufe des Vormittags in Schnee übergehen und mit unseren windigen Sommerreifen würden wir dann erst mal im Bergdorf feststecken.
Als wir am nächsten Tag um die Mittagszeit in Gemona einfahren und den
Blick zurück auf die Bergwelt werfen, ist alles dicht verhüllt.
Da haben wir wohl Glück gehabt.
Die Provinz Friaul gefällt uns sehr gut. Die kleinen Dörfer, aber
auch die geschichtsträchtigen Städte mit all den schönen Bauwerken
lassen uns länger verweilen, als gedacht. Der Blauregen steht voll in
Blüte und zeigt seine ganze Pracht.
Der luftgetrocknete San Daniele Schinken mit den excellenten Brotsorten, der
würzige Käse und erst der cremige Gorgonzola... all die Köstlichkeiten
lassen unser Herz höher schlagen. Mit 1,40€ macht Cappucchino trinken
gehen auch noch Spaß. Wir sitzen zwischen den Einheimischen und genießen
die warmen Sonnenstrahlen.
Leider vertreibt uns die Kälte viel zu schnell, denn wir haben nur eine
Gasheizung mit einer 5kg Gasflasche an Bord. Wir haben noch eine 2. Flasche
besorgt, aber die passte dann nicht mehr in den Gaskasten und so haben wir
sie nicht mitgenommen. Unsere Adapter zum Befüllen liegen gut im Amigo
in Namibia und im Lavanttal haben wir keine bekommen. Das rächt sich
nun etwas. Am Abend sind wir früh im Bett ;-) Kuschelzeit!
Wir bummeln durch die nette Altstadt
in Grado, spazieren der noch fast leeren Promenade am Meer entlang und unternehmen
Radtouren ins Hinterland. Gelati, Gelati hören wir den Verkäufer
schreien....ja wir kaufen gerne, denn am Eissalon kommen wir nur schwer vorbei,
vor allem, wenn es so köstlich präsentiert wird.
Spätnachmittags gibt es dann Aperolspritz, rund um uns wird nur deutsch
gesprochen. Gefühlt halb Österreich ist in Grado. Das Städtchen
ist nur wenige Kilometer von Österreich entfernt, wir sind das erste
Mal hier und wundern uns darüber. Selbst Kaiserin Sissi hat viel Zeit
in Grado verbracht, was wir in einer Ausstellung über sie erfahren.
Rimini, Jesolo, Caorle und Co lassen
sich in der Vorsaison wunderbar mit dem Rad erkunden. Italien hat viele tausende
Kilometer abwechslungsreiche Fahrradwege. Mit kleinen Fähren kann man
sich über die Kanäle setzen lassen und die Fahrt geht weiter. Noch
keine Liegen und Sonnenschirme am Strand, viele Hotels und Restaurants haben
noch geschlossen. Es geht emsig mit den Vorbereitungen für die große
Sommersaison zu, in der wir sowas von fehl am Platz wären. Denn dann
gibt es nur noch Party, Alkohol und Menschenmassen.
Wir finden immer ein Cafe oder eine Eisdiele, die bereits geöffnet hat,
um ein köstliches Haselnusseis zu schlecken.
Dolce vita in bella Italia!
Bis jetzt waren wir nur ein einziges
Mal in Venedig und das liegt viele Jahre zurück, als wir noch am Kreuzfahrtschiff
gearbeitet haben. Unser Vertrag war hier zu Ende und wir haben ganze 4 Stunden
in Venedig verbracht. Das muss unbedingt nachgeholt werden und so freuen wir
uns auf ein paar Tage in der schönen Stadt.
Leider hat uns niemand gesagt, dass dieses Wochenende eine Messe am Markusplatz
abgehalten wird und zwar vom Papst höchstpersönlich. Der Platz ist
weiträumig gesperrt, sogar die Vaporetti (Wassertaxis) halten nicht im
größeren Umkreis.
Rund um den Markusplatz ist zuviel Gedränge und Geschubse, sodass wir
in andere Viertel ausweichen.
Und siehe da, die noch von Einheimischen bewohnten Ecken begeistern uns sehr.
Nette Lokale, kleine Märkte, fast keine Touristen und normale Preise.
Natürlich sehen wir uns auch einige der bekannten Paläste, Brücken
und Kirchen an. Polizei und Rettung fahren Boot, auch der Müll wird so
weggebracht. Am schrägsten sind jedoch die Leichenboote, mit denen sie
auf die Friedhofsinsel unterwegs sind.
Venedig ist sehr sehenswert, obwohl nun Eintritt verlangt wird, dass dem Ansturm
der vielen Gäste keinenfalls eindämmt, zumindest nicht an diesem
Wochenende.
Unsere Fußsohlen sind heiß vom vielen Laufen. Also ziehen wir
weiter und steigen wieder mal auf unsere Drahtesel um. Wir haben Wolfis Fahrrad,
welches bereits rund um Asien mitgefahren ist, mit neuen Teilen gepimpt und
für Verena gab es ein "neues Fahrrad" von Willhaben. ;-) Sprich
unsere "Geppel" sind so alt, die wird hoffentlich niemand klauen.
Die euganäische Hügellandschaft
südlich von Padua hat uns neugierig gemacht. Rund um die ca. 80 Vulkanhügeln
gibt es einen ca. 80km langen Fahrradweg, auf dem wir nun unterwegs sind.
Burgen, Schlösser, Weingüter, heiße Quellen, nette Restaurants
und eine tolle Landschaft. Prächtige Mohnblumen entlang des Weges und
immer wieder der herrliche Duft von den blühenden Hollerbuschen.
Es ist Wochenende und der lokale Markt wird von den Einheimischen sehr gut
angenommen. Wir kaufen frischen Fenchel und Raddichio. Das Essen vom Verein
sieht sehr lecker aus, doch die Wartezeit beträgt 2 Stunden - also kochen
wir lieber selber. An der fetten Mortadella, kommen wir nicht vorbei, Wolfi
muss unbedingt so eine Semmel damit kaufen - köstlich!
Wir erkunden die Gegend sowohl mit Amica, wie auch zu Fuß. Eine ganze
Woche bleiben wir, weil es uns so gut gefällt. Wir parken sehr gut auf
diversen Friedhofsparkplätzen, unsere Nachbarn sind angenehm ruhig und
stören sich nicht an uns.
Während Wolfi mit Verena durch das schöne Verona schlendert, das gut erhaltene römische Amphitheater bestaunt, über die steilen kopfsteingeplasterten Serpentinen den Kastellburg hochsteigt und nach den vielen versteckten Plätze der Stadt sucht, machen sich gemeine Einbrecher an Amicas Türe zu schaffen. Als wir zu unserem Womo zurückkehren, ist die Türe geöffnet, Geld und Pässe verschwunden. Einbrüche passieren auch in Europa, nicht nur im "gefährlichen" Afrika.
In Verona treffen wir Roger, den Althippie, mit dem Wolfi eine tolle Zeit in Marokko verbracht hat. Roger kommt gerade zurück aus Spanien und wir verbringen ein paar gemeinsame Tage. Am Gardasee treffen wir uns noch mit dem Urs aus der Schweiz. Wir haben uns viele Jahre nicht mehr gesehen, das letzte Mal vor fast 10 Jahren mit seinem Pinzgauer in Kambodscha.
Es ist verlängertes Wochenende und
zum ersten Mal bekommen wir so einen Hauch von Hauptreisezeit in Italien mit.
Es staut sich auf beiden Seiten des Sees. Wir parken gut im Süden und
besuchen die netten Ortschaften mit dem Fahrrad. Es ist so schön am See,
dass es schon fast kitschig ist. Große Begeisterung von uns beiden.
Sirmione mit der mittelalterlichen Burg, Peschiera mit der netten Altstadt,
Garda mit der Flaniermeile, Bordolino mit den Weinhängen im Hinterland,
Limone mit den hängenden Zitrusfarmen und Riva mit grünen Grasflächen
und türkisblauen Wasser. Wir genießen die Zeit.
Wir sind in Südtirol. Der Schnee lacht noch von den Bergspitzen, die Ufer der klaren Gebirgsseen laden für schöne Spaziergänge ein, allerdings sollte man sich vor den Braunbären in Acht nehmen, so steht es zumindest auf den Hinweistafeln. Eine letzte Pizza, bevor wir noch weiter in den Norden fahren.
Meran erkunden wir mit Fahrrad und per Pedes. Bei den vielen Waalwegen ist es gar nicht einfach, den schönsten zu finden. Wir entscheiden uns für den Marlinger Waalweg. Man geht immer den jahrhunderte alten Kanälen entlang. Das Wasser wurde früher, wie auch noch heute zum Bewässern der vielen Obstplantagen und Weingärten verwendet. Nette Einkehrstuben mit tollem Blick auf das Umland. Hier könnte man es noch viel länger aushalten, jedoch haben wir eine Verabredung am Bodensee.
Über den Reschenpass geht es nach ca. 5 Wochen wieder retour nach Österreich.
Wir verbringen Zeit mit Wolfis Bruder und Familie, treffen auf alte Bekannte aus Indien, welche wir vor ca. 20 Jahren das letzte Mal gesehen haben. Am Bodensee sind wir mit Tina & Thomas verabredet. Die beiden haben wir in Südafrika kennengelernt und uns mehrmals getroffen, als sie noch dort gearbeitet haben. Nun sind sie nach einigen Jahren wieder retour in Deutschland und wir verbringen gemeinsam ein Radlwochenende am wunderschönen Bodensee. Das Wetter passt, die Fahrradstrecke auch, die Landschaft und die Kleinstädte sind top, der Absacker am Weingut ein Traum, die Gesellschaft kurzweilig - also ein perfektes Wochenende.
Für Wolfi ist das Schlafzimmer in
der Amica zu klein, immer wieder erwähnt er, dass er sich wie in einem
Sarg fühlt. Wir liegen im 1. Stock und von der Nase zur Decke sind es
nur ca. 30cm. Wenn Wolfi in der Nacht auf die Toilette muss, muss Verena sich
ins Gewürzkastl verrollen, damit er seine Füße zum Runterklettern
herumdrehen kann.
Der Concorde ist ein richtiges Raumwunder, im kleinen Fahrzeug haben Esszimmer,
Küche und ein geräumiges Badezimmer Platz. Zum Schlafen braucht
man nichts Umbauen, sondern nur ein Art Hubbett herunterklappen. So kann Wolfi
am Abend weiter auf der Bank sitzen bleiben, während Verena schon mal
das Bett anwärmt. Das System gefällt uns beiden sehr gut.
Im Internet gibt es das Nachfolgemodel von diesem Concorde als Privatverkauf.
15cm höher, 40cm länger und im Schlafbereich deutlich breiter. Da
wir ja ohnehin fast vorbei fahren, will Wolfi sich das Auto unbedingt ansehen.
Mit der vorhandenen Servolenkung will er Verena locken....
Viel zu teuer, viel zu viele Kilometer ist Verenas Fazit nach der Besichtigung.
In der Hoffnung, dieses Thema nun begraben zu können, sind wir auf dem
Weg zu Freunden, welche wir schon lange nicht mehr gesehen haben.
Wir verbringen ein paar sehr nette Tage miteinander und hoffen auf ein Wiedersehen
in nicht allzu ferner Zukunft.
ÖSTERREICH
In Asten wohnt Verenas Schwester mit
Familie. Da wir ja 7fache Tante und Onkel sind, freuen wir uns immer wieder
auf unsere Nichten und Neffen. An deren Wachstum merken wir, dass auch wir
älter werden ;-)
Die Ausstellung Körperwelten ist in Linz gerade noch am Laufen, in wenigen
Tagen schließt sie und zieht weiter. Das wollen wir uns nicht entgehen
lassen und radeln in die Stadt. Beeindruckt und Köpferauchend verlassen
wir nach 3 Stunden die interessante Ausstellung.
In der Steiermark, wo der Rest von Verenas
Familie wohnt, frönen wir unserem Hobby - dem Pilze sammeln. Ein ungewohntes
Jahr, die vielen Pilze sind viel zu früh und die Eierschwammerl nur vereinzelt.
Panierte Steinpilze, Eierschwammerlgulasch und Schwammerlstrudel - die volle
Palette vom Wald.
Aber es ist allgemein ein komischer Sommer, es will nicht richtig warm werden
und es regnet viel zu viel.
Wolfi geht das Womo nicht mehr aus dem
Kopf und will partout unsere Amica zum Verkauf ausschreiben. So nach dem Motto:
"Lassen wir das Schicksal entscheiden, wenn sich in den nächsten
10 Tagen jemand findet ist es gut, ansonsten lassen wir es sein!" Denn
der Verkäufer vom möglichen neuen Womo ist uns mit dem Preis sehr
entgegengekommen. Gesagt, getan!
Am nächsten Tag haben wir bereits 3 Besichtigungstermine, wobei das 2.
Pärchen unsere Amica sofort kauft. Na super! Also buchen wir ein Zugticket
nach Tirol, um unsere Amica 2.0 abzuholen.
Was wir nicht wissen ist, dass es am Vortag ein schlimmes Unwetter mit Hagel
gegeben hat. Das Ergebnis: ein kaputtes Solarpanel und die Dachhaube hat 53
Löcher...
Wahrscheinlich hat Wolfi heuer noch zu wenig geschraubt. Den ganzen Jänner
war er mit dem Restaurieren vom Amigo beschäftig, den ganzen März
und den halben April mit der Amica und nun Mitte Juni mit
der Amica 2.0? Nein, so geht das nicht - Verena will noch die geplanten Termine
wahrnehmen, Freunde besuchen, ein paar Tage in Wien verbringen.
Das neue Womo muss nun so gefahren werden wie es ist und die Arbeit auf das
nächste oder übernächste Jahr verschoben werden, wenn wir halt
wieder nach Österreich kommen.
Ein Campingwochenende mit unseren Neffen
aus Kärnten steht noch aus, denn die beiden haben einen Pickup gekauft
und mittlerweile auch ein Dachzelt darauf.
Edith und Uli besuchen wir in ihrem tollen, selbstgebauten Haus. Im Wald dahinter
schlagen wir uns die Bäuche mit Walderbeeren und Schwarzbeeren voll.
Ein Lagerfeuer mit Sternenhimmel und Wetterleuchten über den Karawanken
- es ist seit langem der erste Abend mit angenehmen Temperaturen zum gemütlichen
Heraußen sitzen.
Verenas Mama hat Geburtstag und ist Fußballfan, so sehen wir uns mit
ihr natürlich das Match Österreich : Holland beim Public Viewing
an.
Dann bekommen wir eine E-Mail von unserem
Online Reisebüro, dass der Flug zurück nach Namibia storniert sei.
Leider gibt es keinen Ersatzflug und sie bieten uns stattdessen die Rückzahlung
des Teilfluges an. Nun telefonieren wir mehrmals mit der Hotline, denn wir
wollen uns nicht so leicht abfertigen lassen. Es sind Sommerferien, ein One
way Flug ist ziemlich teuer und wahrscheinlich bekommen wir auch nur einen
Bruchteil von der bezahlten Summe retour. Wir wollen unbedingt einen Ersatzflug.
Wir sind flexibel zwecks Abflughafen, Datum und sowieso... da wird es doch
nicht so schwierig sein, etwas zu finden. Doch alle von den Hotline Mitarbeitern
angebotenen Ersatzflüge (mittlerweile sind es schon an die 6) werden
abgelehnt, angeblich von der Airline. Wir finden das etwas komisch und beginnen
zu recherchieren. Man muss mit der gebuchten Airline einen Ersatz finden,
so weit so klar. Madrid wird von der angolanischen Airline seit ein paar Wochen
nicht mehr angeflogen, jedoch fliegen sie mehrmals die Woche nach Lissabon.
Also brauchen wir einen Ersatzflug von Zürich oder München oder
Wien nach Lissabon, der Rest bleibt wie früher schon gebucht. Diese Möglichkeit
schlagen wir den Mitarbeitern der Hotline vor und setzten uns gleichzeitig
mit der TAAG (angolanische Airline) in Verbindung. So können wir die
Situation etwas besser kontrollieren. Denn eine Dame in der Hotline hat nach
einem Weilchen, als Verena etwas aufgebrachter war, zugegeben, dass sie die
Ersatzflüge einfach stornieren, wenn sie nach ein paar Tagen keine Antwort
von der Airline erhalten. Das sei viel einfacher, als immer wieder Nachzufragen.
Jedes Mal Anrufen, hören wir die gleiche Antwort: "Bitte üben
Sie sich in Geduld!"
So vergehen viele Tage und Wochen und wir finden uns bereits damit ab, dass
auch dieser Ersatzflug wahrscheinlich nicht genehmigt werden wird. Wenn wir
einen neuen Flug buchen müssen, machen wir das erst im Herbst, denn dann
ist es wieder etwas günstiger. Somit schmieden wir neue Pläne, was
wir denn in den kommenden 2-3 Monaten alles machen wollen - von der Amica
2.0 herrichten über noch mehr Freunde und Reisebekanntschaften besuchen.
Da reisen wir um die halbe Welt, kennen aber kaum unsere eigene Hauptstadt. Das soll sich ändern, also fahren wir nach Wien. Es ist so herrlich mit dem eigenen kleinen Häuschen herumzufahren, Freunde zu besuchen ohne auf deren Couch schlafen zu müssen und sich zurückziehen zu können in die eigenen 4 Wände, wenn mal die Familie nervt ;-)
Rathaus, Parlament, diverse Palais, Donaukanal, Stephansdom, Kärntner Straße usw... wir kommen wieder! Wien ist eine liebens-und lebenswerte Stadt, in der man es definitiv länger aushalten kann. Leider sind wir am Abend so müde, dass wir am reichhaltigen Kulturprogramm, welches im Sommer angeboten wird, diesmal nicht teilnehmen.
Es ist Kirschenzeit! In Niederösterreich,
bei unseren Freunden, sind wir im Obstparadies. Verschiedene Sorten Kirschen,
Stachelbeeren, Himbeeren... es schmeckt und wir fühlen uns wohl am Teich
bei Bini & Peter. Radtour, grillen, Lagerfeuer, Weinfest besuchen - mit
den beiden wird es nie langweilig und wir genießen es.
Überraschenderweise erhalten wir plötzlich eine E-Mail von der Hotline,
dass unser Flug nun doch genehmigt wurde. Schon nächste Woche soll es
losgehen. Wir sind etwas perplex, da wir ja schon komplett damit abgeschlossen
hatten. Nun müssen wir unsere gesamten Pläne wieder umwerfen und
noch anstehende Termine werden komprimiert.
Wir reisen ab, aber nicht bevor wir, wie die typischen Österreicher Sonntagmittags
ein Wiener Schnitzel gegessen haben. Auf das Autoputzen, welches normalerweise
am Vormittag erledigt wird, verzichten wir. Schließlich muss man ja
mit einem glänzenden Auto beim Gasthaus vorfahren ;-) Wir parken da lieber
etwas entfernt vom Wirtn und ersparen uns die Waschstraße.
Eine letzte Jause mit der lieben Familie
in der Steiermark, unsere Amica 2.0 können wir bei Verenas Vater in die
Scheune stellen, was auch noch ein Akt ist. Die Abfahrt zur Scheune führt
unter einem Holzstadl durch und es geht sich haarscharf aus, mit Luft auslassen
aus den Reifen und aus der Luftfederung. Ca. 1cm ist noch Platz nach oben,
das ist ja wohl genug.
Ein letztes Treffen bei Wolfis Schwester mit Familie und ein Abend mit Herbert
& Claudia, wo wir immer einen Parkplatz haben, wenn wir in Kärnten
verweilen.
Verenas Mutter und Schwester bringen uns zum Zug, ein paar Stunden später holt uns Wolfis Bruder vom Bahnhof ab. Noch einen gemeinsamen Tag in Vorarlberg, bevor er uns zum Flughafen nach Zürich bringt. Das war eine aufregende und gefühlt sehr kurze Woche!
Von Zürich geht es nach Lissabon, weiter nach Luanda und schließlich
landen wir am nächsten Tag in Windhouk.
Goodbye schönes Österreich und all ihr Lieben! Die Zeit war einfach
nur herrlich!
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