THAILAND Ostküste
Hier ist der Link zur gefahrenen Strecke: Googlemaps
Wir haben noch ein paar Tage Zeit, bis zu unserem Visarun in Ranong. Also machen wir uns auf den Weg zum Laem Son NP. Jedoch als wir dort ankommen, stehen wir vor geschlossenen Toren. Wir fragen den Parkranger am Tor, ob die denn heute schon geschlossen haben, es ist doch erst 15.00 Uhr? "Nein, Shutdown" bekommen wir zur Antwort. Erst langsam wird uns bewusst, was er meint. Die Demonstrationen in Bangkok. Ob sie aus Solidarität geschlossen haben oder es ihnen vorgeschrieben wurde, wissen wir nicht. Der Ranger ist aber ganz freundlich und erklärt uns, dass wir neben dem NP parken und ihn auch zu Fuß erkunden können. Es seien momentan nur keine Autos im Park erlaubt. Auch gut. Wir finden eine große Wiese und parken uns dort hin. Morgens und abends bekommen wir jeweils ein Vogelgezwitscherkonzert zu Ohren. Es gibt soviele bunte Vögel hier. Die schönen blauen Kingfisher bekommen wir öfters zu Gesicht, während wir den Nashornvogel nur hören, er zeigt sich einfach nicht.
Für uns wird es Zeit, heute ist der 25.01
und wir fahren nach Ranong. Schließlich weiß man ja nie, ob etwas
schiefgeht und wir wollen wirklich rechtzeitig zum Visarun erscheinen. Ranong
ist keine schöne Stadt, aber der Ausgangspunkt für die Boote nach
Myanmar. Der grauenhafte Gestank von getrocknetem und gegärtem
Fisch schlägt uns schon am Stadtrand entgegen.
Unser Parkplatz ist leider voll mit Schaustellern, denn es ist gerade ein
Volksfest in Ranong. Es lässt sich jedoch gleich ein neuer Platz für
Amigo finden. Bei einem Eiswürfelzerschredderer am Hof können wir
parken. Hoffentlich lässt uns der Geräuschpegel von dem Schredder
auf der einen Seite und das Karaokegejaule vom Fest von der anderen Seite,
noch dazu die Geruchsbelästigung schnell einschlafen.
Das ungewohnte Geräusch eines Weckers lässt uns erwachen. Gleich
nach dem Frühstück begeben wir uns zum Einwanderungsbüro und
danach zum Bootssteg. Apollo hat es schön, er kann sich den ganzen Vormittag
auspennen und muß nicht zum Visarun. Es wird um Kunden gefeilscht, insbesonders
um Touristen, die natürlich für die Überfahrt mehr bezahlen,
als die Einheimischen. Wir ziehen die Rettungsweste über, man weiß
ja nie.... dann kann die Fahrt beginnen. Wir passieren die kleine Insel, auf
der die Polizei stationiert ist. Da heute Sonntag ist, müssen wir umgerechnet
0,50€ pro Person Wochenendezuschlag bezahlen. Es geht vorbei am Zoll,
der ebenso auf einer kleinen Insel ihre Arbeit tut und nach ca. 30 min sind
wir in Myanmar.
Für das Tagesvisum müssen wir einen nigelnagel neuen 10,- Dollar Schein haben, ansonsten kann man seinen verknitterten gegen einen neuen tauschen, bezahlt aber die gleiche Summe, nur für das Tauschen. Ein lukratives Geschäft! Wir bekommen den Einreisestempel und auch gleich den Ausreisestempel in den Pass, so muß man das Büro nicht nochmals aufsuchen, wenn das Boot nach Thailand ablegt. Der Markt ist sehr lebendig und wir wissen, dass hier einige Produkte günstiger sind, als in Thailand. Also kaufen wir Alkohol und Zigaretten ein, auch Kekse, Fertigkuchen und Erdnusswaffeln packen wir in die Rucksäcke.
Nach 2 Stunden bummeln, nehmen wir wieder ein Boot, um uns zurück nach Thailand bringen zu lassen. Bei der thailändischen Zollabfertigung winken uns die Beamten durch, wahrscheinlich weil sie uns Weißnasen zwischen all den Einheimischen auf dem Boot entdeckt haben. Wir vermuten, dass sie keinen Stress mit Touristen haben wollen und so lassen sie uns durch, ohne zu kontrollieren.
Die Menschen leben direkt am und auf dem Meer
in Stelzenhäusern. Beim Vorbeifahren kann man gut einen Blick in das
Innere der Häuser werfen, das meist aus einem großen Raum besteht,
wo gekocht, geschlafen und gespielt wird.
Jetzt brauchen wir nur noch einen Einreisestempel und schon sind wir wieder
legal im Land. 2 Monate dürfen wir nun wieder in Thailand verbringen.
Wir sind froh, als wir Amigo starten und die Stadt verlassen können.
Es geht den Highway Nr. 4 entlang auf die Ostseite Thailands. In Chumphon
füllen wir unsere Lebensmittelvorräte auf und kaufen den Makro und
den Tesco fast leer. Bei so viel Shoppen, bleibt keine Zeit mehr zum Kochen,
also nehmen wir ein Fertiggericht mit. In den Supermärkten werden verschiedene
Currys in Plastiksackerl gefüllt und verkauft. Gleich beim ersten Bissen
merken wir, dass es ein großer Fehler war. Es bilden sich Schweißperlen
im Gesicht und der Bissen bleibt uns fast im Halse stecken. Soooo scharf!!!
Nun essen wir 3 Löffel Reis und einen halben Löffel Curry. Aber
trotz Hungers geben wir bald auf, denn ausser ein schreckliches Brennen, schmecken
wir nichts mehr. Wie kann man nur so scharf essen?
Wir haben uns mit Sina, Andre, Eva und Luis am
Strand von Chumphon in der Nähe vom Flughafen verabredet. Die 4 erwarten
uns schon. Den ganzen Tag verbringen wir mit Reden. In wenigen Tagen werden
sie sich der Gruppe von Jörn anschließen, um gemeinsam durch Myanmar
zu fahren. Jörn war ein Reiseleiter von Kostya, mit dem wir duch Myanmar
gefahren sind. Nun nützt er die Kontakte und bringt interessierte Reisende
von Indien durch Myanmar nach Thailand und umgekehrt. Für die Vier ist
es an der Zeit die Rückreise nach Deutschland ins Auge zu fassen. Lust
haben sie nicht sehr viel, aber Eva kommt im Herbst in die Schule.
Am Abend trifft Urs aus der Schweiz mit seinem Pinzgauer ein. Auch er ist
schon seit einigen Jahren hier in SO-Asien unterwegs.
Es ist spürbar kälter hier, als auf der Westseite. Der Wind macht
die Temperatur noch kühler und so läuft Verena den ganzen Tag mit
einer dünnen Jacke durch die Gegend. Der flache Strand lädt zum
Spazierengehen ein. Wir finden jede Menge tote Tiere und angeschwemmtes Strandgut.
Die Küste entlang fahren wir gen Norden. Einsame Strände laden zum Verweilen ein und so kommen wir nur langsam voran. Eile haben wir ja keine, oder doch?
Der nächste Besuch hat sich schon vor Monaten
angekündigt und nun sind wir auf der Suche nach einem netten Resort für
unsere Freunde. Sowie einen schönen Stellplatz für den Amigo am
Strand, wenn möglich gleich daneben. In Ban Krut werden wir fündig
und buchen auch gleich.
Wir parken uns neben der wenig befahrbaren Straße ans Meer. Verena richtet
einen Kaffee, Wolfi tratscht mit einem deutschen Pärchen, als ein Mann
und seine thailändische Frau vorbeiradeln. Sie stoppen neben dem Amigo
und schauen uns ganz fragend an, ob wir denn einen Gauby Walter kennen? Verena
wird in der Küche hellhörig und kommt ganz erstaunt aus der Wohnkabine.
Was soll das nun? Natürlich kenne ich den Walter, das ist nämlich
mein Vater. Wie es der Zufall will, machen Sepp & Bee gerade Urlaub in
Ban Krut und sind Freunde von Verenas Vater. Darauf müssen wir gleich
mit einem Bier anstossen, wenn man schon Gäste aus der Heimat hat.
In diesem netten, verschlafenen Örtchen tummeln sich viele europäische
Langzeittouristen, die den Winter in der Heimat entfliehen möchten. Es
gibt Wohnungen und auch Häuser für wenig Geld pro Monat zu mieten.
Wir sind bei Bee & Sepp zum Essen geladen. Es gibt thailändische
Gerichte und die sind sehr, sehr lecker!
Bevor wir uns in Ban Krut für 3 Wochen sesshaft machen, wollen wir noch den Norden etwas erkunden. Weit kommen wir nicht, denn ca. 10km weiter sehen wir eine Piste zum Strand. Kühe weiden hier, wir fahren an ihnen vorbei und gelangen zu einer wunderschönen, einsamen Bucht - der ganze Strand für uns alleine. Wir, die Kühe und viele Vögel. Am Abend kommen noch ein paar Fischer. Leider gibt es sehr viele Quallen, welche Verena die Lust am Baden nehmen.
Dieser Küstenabschnitt hat wunderschöne
Strände zu bieten. Kaum Touristen, unverfälschte Preise und genug
Parkmöglichkeiten für den Amigo. Für Wohnmobilreisende ist
es hier superschön.
Durch einen Palmenwald und vorbei an einer Ananasplantage endet die Piste
leider für uns.
Ein kleiner Bach mit einer dürftigen Brückenkonstruktion verwehrt uns heute einen Strandplatz. Macht auch nichts, es sind nur 100 m zum Strand und dort gibt es sogar ein Restaurant. Kai, die Besitzerin kocht sehr gut und verwöhnt uns mit Extraschmankerln. Auch für den Apollo hat sie immer etwas parat, mal einen Suppenknochen oder einen Hühnerschenkel.
Kai berichtet uns, dass diese Gegend hauptsächlich von Schweden besucht wird. Wir sind an sehr schön gepflegten Häusern vorbeigefahren, als wir ankamen. Es sind meist 10-15 Häuser, manchmal auch mehr, auf einem großem Grunstück, ummauert und von Sicherheitsleuten bewacht - solche Anlagen nennt man Condominium. Diese Häuser kann man mieten oder auch kaufen, jedoch nur für max. 30 Jahre. Das Grundstück gehört einem Thai (oder einer Firma an der die Thais mehrheitlich beteiligt sind), aber das Haus darauf kann man für 30 Jahre sein Eigen nennen. In Thailand darf man als Ausländer kein Grundstück kaufen, deswegen gibt es solche Condominiums. Die Putzfrau kommt wöchentlich und das Anwesen ist das ganze Jahr bewacht, auch wenn man selbst in Europa ist. Nun wundert es uns nicht mehr, dass viele, vor allem pensionierte Europäer, hier ihren Lebensabend verbringen. Ist ja keine schlechte Sache!
Kai erzählt uns, dass heuer leider viele Touristen aufgrund der Demonstrationen
in Bangkok, ausbleiben. Tagsüber kommen die schwedischen Touristen und
mieten sich Sonnenliegen, essen und trinken bei ihr. Jedoch am Abend bleiben
die Gäste meist aus. Sie hat die dürftige Brücke nun schon
das 3. Mal repariert, doch nach der Regenzeit ist sie wieder kaputt und die
Gemeinde will nichts hören, von einer größeren, stabileren
Brücke, wo auch Autos darüber fahren könnten. Denn sie ist
leider nur für Mopeds ausgelegt. Sie meint auch, dass viele Leute, die
mit dem Auto anreisen, wieder umdrehen und wegfahren. Wir schlagen ihr vor,
dass sie doch ein Schild schreiben könnte, worauf Parkplatz steht und
Restaurant nur 100m entfernt.
Am nächsten Tag macht sich Verena ans Werk und malt ein Schild für
Kai. Wenn nur einer sein Auto hier parkt und das Abendessen bei Kai einnimmt,
ist ihr schon geholfen. Kai jedenfalls ist happy mit ihrem Schild und wir
freuen uns mit ihr.
Auch hier gibt es viele Quallen und tote Seesterne am Strand. Bei Flut werden sie an Land gespült und bleiben dann liegen. Am Abend beobachten wir, wie die Krebse sich ans Fressen machen. Zwar sind die Quallen nicht gefährlich, aber es ist auch kein angenehmes Gefühl zwischen ihnen zu schwimmen und sie dabei immer wieder zu berühren.
Auf der Weiterfahrt durch Tap Sakae sehen wir
einen Waschsaloon. Sofort wird die Bremse gezogen und eingeparkt. Während
die Waschmaschine eine Stunde läuft, gehen wir Mittag essen. Roti mit
Bananen und einen Eiskaffee dazu.
Lange wird es hoffentlich nicht mehr dauern bis zur Mango-Erntezeit. Die Bäume
sind voll mit grünen Früchten.Viele Bäume blühen derzeit
und haben rote, gelbe oder blaue Blüten.
Endlich ist unsere Wäsche gewaschen, nun brauchen wir nur noch einen
Platz am Meer mit Bäumen, wo wir sie zum Trocknen aufhängen können.
Nur wenige Kilometer weiter, werden wir fündig, es ist zwar kein schöner
Platz, aber den Zweck erfüllt er. Die Kühe vom Nachbarn kommen vorbei,
um Hallo zu sagen und leeren auch gleich Apollos Wasserschüssel.
Ein schöner Sonnenuntergang beendet einen weiteren herrlichen Reisetag.
BAN KRUT
Zurück in Ban Krut warten wir auf unseren Besuch. Ca. 100 m vom Resort weg, haben wir einen gemütlichen Platz direkt am Meer für den Amigo gefunden. Damit wir es etwas netter haben, sammeln wir all den Müll um unseren Platz ein und füllen so 8 Säcke.
In der Hotellobby
warten wir auf Brigitte & Mike. Ein Taxi bringt sie vom Flughafen in Bangkok
hierher nach Ban Krut. Es ist fast 21.00 Uhr als die beiden endlich eintreffen,
bepackt mit 2 Koffern und 2 Rucksäcken. Viele Sachen sind für uns
dabei. Von einigen wissen wir, jedoch kommen auch viele Überraschungen
zum Vorschein. Die Freude ist groß über das Bauernbrot und Käse,
Speck und Salami. Unser Kühlschrank ist nun prall gefüllt mit Schokolade
und heimischen Schmankerln.
Wir freuen uns nicht nur wegen der Mitbringsel, sondern auch auf die beiden,
denn es ist fast 3 Jahre her, wo wir uns das letzte Mal gesehen haben. Am
nächsten Morgen organisieren Wolfi und Mike ein Moped, damit die beiden
Bayern mobil sein können. Beim Mopedverleih sehen sie Plastikstühle
und sie borgen sich 2 Stück für die nächsten 2 Wochen aus,
so haben wir nun auch das Sitzproblem aus der Welt geschafft.
Urs & Corey mit ihrem Pinzgauer treffen ein und auch ein thailändischer
Camper findet sich ein. Nun schaut es irgendwie schon nach Campingplatz aus.
Amon ist der erste thailändische Camper, den wir treffen. Er fährt
mit seinem selbstausgebautem Suzuki. Auf dem ersten Blick glaubt man einen
Pfannenflicker und Messerschärfer zu erkennen, denn jeder noch so kleinste
Platz ist gefüllt mit Pfannen, Leitungen, Reserveräder, Töpfe
und all möglichen Krimskrams. Die Hecktüre ist vollbehangen mit
Gasflaschen, Fahrrad, Kühlbox, Töpfe und Schüsseln. Dennoch
lässt sich die Türe noch öffnen und zum Vorschein kommt eine
fix eingebaute Keramiktoilette. Ein kleiner Fernseher befindet sich im Schlafzimmer
im ersten Stock. Amon lächelt uns immer freundlich an, zeigt uns Fotos
aus seiner Jugend, wo er Rennfahrer war, versorgt uns mit thailändischen
Essen "a roy, a roy" (sehr gut, sehr gut) sagt er immer und deutet
auf die mitgebrachten Sackerln mit Speisen. Leider spricht er kein Englisch,
dabei hätten wir so viele Fragen............
Dienstag ist es. Wir radeln, Brigitte & Mike
fahren mit dem Moped zum Markt. Obwohl wir uns den Wecker gestellt haben,
um rechtzeitig zum Frühmarkt zu kommen, kommen wir doch zu spät.
Es ist 9.30 Uhr - es gibt keinen Fisch und keine Meeresfrüchte mehr.
Einzig ein paar Gemüse- und Obststandln haben noch offen.
Jeden Dienstag soll der Geldwechsler kommen, aber wo steckt er denn? Wenn
wir bei den Einheimischen danach fragen, ernten wir nur unverständliche
Blicke. Aber Bee hat uns doch erzählt, dass er in der Nähe vom Bahnhof
sein sollte. Rechts um das Gebäude herum und dann sehen wir den Bus.
Es ist ein rosaroter Banken-Bus, der wöchtentlich hier ist. Die Einheimischen
können Geld einzahlen und bekommen ihre Löhne ausbezahlt. Wir Touristen
können Geld wechseln, wenn er doch noch Bargeld hätte?!!! Der Bankangestellte
hat heute aber schon alles ausgegeben. So ziehen wir unverrichteter Dinge
von dannen.
Also fahren die Männer ins ca. 15km entfernte Städtchen Bang Saphan, um dort Geld zu wechseln und Einkäufe zu besorgen, damit wir am Abend doch noch grillen können. Baracuda, Schrimps, spanische Kartoffeln und Tomatensalat gibt es..........hmmh! Auch die Wasserpfeife ist super gestopft.
Urs, der Schweizer, ist leidenschaftlicher Gleitschirmflieger. Es dauert schon ein Zeiterl, bis er den Gleitschirm und den Motor aus dem Pinzgauer holt, zusammenbaut, den schweren Motor auf den Rücken schnallt und mit wenigen Schritten am Strand schließlich startet. Es ist ein wahre Freude, ihm beim Fliegen zuzuschauen, immer wieder kreist er über unseren Köpfe und macht Fotos von unserem Camp.
Brigitte ist eine ganz eine fleißige, sogar
in ihrem Urlaub, greift sie zu Schere und Farbe. Nachdem Verena bisher kein
erkennbares System bei Wolfis Haarschnitt hatte, soll sich das zukünftig
ändern. Brigitte zeigt ihr, wie sie es richtig macht und gibt ihr einen
Lehrgang im Haareschneiden.
Auch Verenas Haare bekommen Pflege, die kaputten Spitzen werden geschnitten
und die Haare gefärbt, damit man die wenigen weißen nicht mehr
sieht... Sogar Reservefarbe hat sie mit, damit sich Verena in Zukunft die
Haare selber nachfärben kann. Vielen, vielen Dank Brigitte! Nun haben
wir wieder die Haare schöööön...........
Die beiden Reicherts sind ja nun schon als "Rainmaker" bekannt, egal wo sie hinreisen, der Regen folgt ihnen. Auch hierher nach Ban Krut kommt er ihnen nach. Weiße Schaumkronen am Meer, hohe Wellen, der Wind geht und es regnet. Gut, dass wir eine große Sitzbank im Eßzimmer vom Amigo haben, wo wir auch zu viert essen können. Für die Zigarette danach, müssen wir in unsere Gartenhütte wechseln, denn im Amigo ist allgemeines Rauchverbot. Heute Nachmittag haben wir das Moped auf ein Tuk-Tuk eingetauscht, damit wir die Gegend gemeinsam erkunden können. Dieses Tuk-Tuk ist nun unsere Raucherlounge im Garten. Auf 2 Seiten gibt es Plastikplanen, die man runterlassen kann. Mit einigen Rum Pineapple-Shakes sowie Bier und Sangsom machen wir es uns gemütlich.
Kultur ist angesagt und wir wollen das Kloster im Norden von Ban Krut besuchen. Am Weg dorthin, beginnt es wieder zu regnen. Mit Ausblick durch das kleine Loch in der Plastikplane , also die "Windschutzscheibe oder besser Schießscharte", fährt uns Wolfi auf den Hügel. Die erste kleine Steigung nimmt das Tuk-Tuk noch, aber als es dann steiler wird, müssen wir absteigen und zu Fuß gehen.
Die chinesischen Wächter neben der Treppe bewachen den Aufstieg. Ein
schönes Gebäude mit verschiedenen Türmchen, Dächern und
Buntglasfenstern liegt vor uns. Angeblich wird hier eines Tages der König
seine letzte Ruhe finden.
Der Ausblick auf die nördliche Bucht und dem Palmenwald dahinter ist
wunderschön.
Auch am Abend öffnet der Himmel wieder seine Pforten, also machen wir es uns auf der Terrasse des Bungalows gemütlich. Die Resortanlage ist wunderschön, besonders der Strand sieht sehr gepflegt aus. Jeden Tag kehren die Mitarbeiter den gesamten Strand und den tropischen Garten.
Es ist die Woche der Begegnungen. Christine mit ihren Land Rover Defender haben wir vor 2 Jahrn in Goa getroffen. Nun ist sie in Thailand mit ihrer Freundin Ja unterwegs als Rucksacktouristin. Eine Mail genügt, um zu wissen, wo wir parken und nur wenige Tage später kommen uns die beiden besuchen. Da es hier in Thailand keinen indischen Old Monk gibt, müssen wir mit dem thailändischen Rum namens Sangsom anstoßen und es wird ein lustiger Nachmittag.
Am Strand entstehen die unterschiedlichsten Gebilde. Jemand hat sich die Mühe gemacht, die Sachen, die man als Strandgut findet, zu einem Gebilde zusammenzubauen und jeder macht mit. Man steckt einfach die Sachen dazu, die man am Strand findet. Sogar Sesseln, Plastikblumen und Stofftiere findet man. So sind nette Gebilde daraus geworden.
Es ist Sonntag und wir wollen brunchen. Mike freut sich auf arme Ritter, Brigitte auf Milchreis und wir uns auf Spiegeleier mit Wurst, frischen Semmeln und Salzstangerl.
Nach dem Frühtstück bleibt ein VW LT am Straßenrand stehen und hupt. Regina & David aus Tirol sind angekommen. Per Email hatten wir schon des öfteren Kontakt, persönlich haben wir uns bis jetzt noch nicht getroffen. Die beiden sind letztes Jahr im Frühling in Tirol gestartet und haben nun noch 6 Monate vor sich in denen sie über China und die Mongolei nach Österreich zurückkehren. Wir führen schöne Gespräche und amüsieren uns im Nachhinein köstlich über Indiens Straßenverkehr...
Der letzte Tag in Ban Krut. Ein deutscher Motorradfahrer
namens Lei Jona stellt sich vor. Er möchte uns interviewen und filmen.
Lei plant einen Kinofilm mit dem Titel "Globaltrek - Abenteurer und die
Kunst der inneren Reise". Er sollte 2015 erscheinen.
Das Projekt klingt sehr interessant und so sagen wir zu und machen mit. Mehr
Infos über Globaltrek gibt es unter www.globaltrek.de
David übernimmt die Aufgabe des 2. Kameramannes bravurös. Da das
Rauschen vom Meer so laut ist, wird das Filmen ins Innere vom Amigo verlegt.
Wir ziehen um nach Prachuap Khiri Khan, die Stadt der Tintenfische. Nachts sieht man hunderte von grünen Lichtern am Horizont, wie Perlen aufgereiht auf einer Schnur. Das sind die Boote der Tintenfisch-Fänger. Das grüne Licht soll die Tintenfische anlocken. Am nächsten Tag wird die Beute auf Bretter oder Roste gelegt und in die Sonne zum Trocknen gestellt. Ein feiner Fischduft liegt in der Luft. Hier kann man den frischesten Tintenfisch zu günstigsten Preisen kaufen.
Zu unserem Erstaunen, gibt es gerade ein großes Festival in der Stadt. Das trifft sich ja gut. Man kann von landwirtschaftlichen Geräten, alltäglichen Sachen, Obstbäume und Pflanzen bis hin zu organisierten Reisen alles kaufen. Am Fuße des buntbeleuchteten Affenhügels gibt es einen Vergnügungspark, wir finden auch eine Boxarena, wo jeden Abend gekämpft wird. Muai Thai heißt die Sportart. Von nebenan ist der Lärm aus dem Open Air Kino zu hören. Nach einigen Stunden schmerzen unsere Füße vom vielen Laufen. Gut, dass wir uns an die Masseure auf der Promenade erinnern. Auf Plastiksesseln kann man zwischen Fußmassage oder Nacken- Rückenmassage entscheiden. Für die nächste Stunde schweben wir alle im Himmel und danach zu unseren Unterkünften, unsere Beine fühlen sich um Jahre jünger an.
In Prachuap Khiri Khan treffen wir auch Amon wieder. Er freut sich, uns wiederzusehen. Den ganzen Morgen grübelt er schon, wie er uns den Weg zu sich nach Hause beschreiben sollte - er will uns nämlich einladen. Mit Landkarten, Pläne und Skizzen - leider alle in thailändische Schriftzeichen - ist es eine schwierige Aufgabe. 15 min später haben wir sein Haus in unserer Landkarte eingezeichnet - mal schauen, wo wir dann wirklich landen, wenn wir ihn besuchen werden.
Nun hat Amon doch noch eine Idee, er ruft seine Frau an. Er reicht Verena
das Telefon und diese hat nun eine zumindest etwas englischsprechende Frau
in der Leitung. Sie lacht, als sie erfährt, dass wir uns mit der Wegbeschreibung
etwas schwer tun, Amon hätte sie ja auch etwas früher anrufen können.
Rasmii dankt uns für die nette Gesellschaft, die wir ihrem Mann geleistet
haben und freut sich, uns in Bangkok begrüßen zu dürfen. Auch
wir freuen uns auf Amon und seine Frau Rasmii.
Gerade als wir in den Amigo steigen wollen, kommt ein deutsches Pärchen auf einem Trike angeradelt. Igel voraus, gemütlich sitzend in seinem Trike und einer fahrbaren Hundehütte im Schlepptau, Paola ebenfalls in ihrem Trike dahinter. Wir winken ihnen zu, sie bleiben stehen und so kommen wir ins Gespräch. Seit 2001 sind sie auf unserem Erdball unterwegs. Lange Jahre in Süd-, Mittel- und Nordamerika mit einem normalen Fahrrad. Nun sind sie auf Trikes umgestiegen - "das ist bequemer und wir sehen mehr von der Umgebung" meint Igel. Rambo und Caramba, ihre beiden Hunde, sind schon seit 9 bzw. 4 Jahren dabei. Wir hoffen, den beiden in den nächsten Monaten oder Jahren nochmals über dem Weg zu fahren, denn wir würden uns gerne etwas länger mit ihnen unterhalten.
Den Tag verbringen wir in der wunderschönen Ao Manao Bucht im Militärgebiet Wing5. Ein Ao Manao Besuch ist nicht vollständig, wenn man die zutraulichen Brillenaffen nicht gesehen hat. Auch diesmal ist Verena wieder begeistert von den zahmen Affen, die ganz gierig, aber trotzdem schüchtern nach den Bananen greifen. Die kleinen, gelben Babys, sie schauen aus wie Monchhichi, werden von den Müttern fürsorglich umhegt und sofort in Schutz genommen, wenn man sich ihnen nähert.
Der letzte Abend mit den Reicherts bricht an. Wir sitzen in einem einfachen
Restaurant auf der Promenade, bei Fischcurry und Reis. Hinter uns die kitschigen
Lichterketten. Der letzte Tag des Festes und der letzte gemeinsame Abend.
Sehr früh am nächsten Morgen wird ein Taxi die beiden zum Flughafen
nach Bangkok bringen, um diese Zeit werden wir noch schlafen.
Man freut sich über Besuch und genießt auch die Zeit miteinander, dennoch freut man sich auch wieder auf die gewohnte Zweisamkeit, Unabhängigkeit und Freiheit!