IRAN Wir haben den Iran erreicht. An der Grenze brauchen wir ca. 2 Stunden, bis alle 3 Fahrzeuge abgefertigt sind. Nun brauchen wir dringend eine Tankstelle, denn unsere Tanks sind klumperleer. In der Tükei haben wir nicht getankt, denn der Diesel kostet dort um die 1,30 €. An der ersten Tankstelle wartet bereits eine Lkw-Kollonne aufs Tanken und wir bekommen jeder 90 Liter, mehr gibts nicht. Das fängt ja gut an. Wir fahren noch einige Tankstellen an, aber nix ist mit Diesel. Entweder sind sie leer oder man gibt uns keinen, da wir keine "Nummer" haben. Kurz vor Tabriz bekommen wir nochmals 100 Liter in die Tanks, besser als gar nichts. In Tabriz stehen wir am El Goli Park, wo wir schon auf unserer letzten Iranreise gut und ruhig gecampt haben. Tags darauf besuchen wir, nach der blauen Moschee, das Tourist-Office wo wir Herrn NASSAR KHAN treffen,der uns bei der Beschaffung der iranischen Nummertafeln behilflich ist. Wenn man ein Monat im Iran verbringt, ist es obligatorisch sie am Auto zu haben. Dass keine verfügbar sind, wird uns vom obersten Verkehrspolizeichef bestättigt. Danach bekommen wir noch einen 200l Dieselgutschein und ab gehts in den Basar. Tabriz hat den ältesten Basar vom Iran und der ist auch noch riesig. Dattel stehen an erster Stelle, frische, saftige aus der Kühlvitrine um 1,40€ /Kilo, danach suchen wir noch für Mike eine Hupe. Kreuz und quer kurven wir durch Tabriz, bis wir alles zusammen haben. Wolfis Sandalen, die das letzte mal in Pakistan geklebt wurden bedürfen einer neuerlichen Reperatur. Im Basar finden wir einen Schuster der das erledigt, genau und sorgfältig bringen sie die Latschen wieder auf Vordermann. Zwei kleine Herren fertigen hier Schuhe an und nageln Ledersohlen und Absätze an die Oberteile. Beide lachen als ich ihnen den Kleber reiche und wieder zurückstelle, ihnen die verschiedenen geschmiedeten Nägel zurechtsuche und wir uns mit Händen und Füssen unterhalten. Als es ans Zahlen geht wird kein Geld angenommen und so laufe ich dann zum nächsten Teeverkäufer und serviere ihnen einen Tschai. Der Grinser der beiden geht bis hinter die Ohren, so freuen sie sich.
Oliver gelingt es, mit Hilfe von Nassar´s Bruder, ein 2.000 l Diesel-Kontigent zu ergattern. An einer riesigen Lkw-Schlange fahren wir vorbei an den Zapfsäulen und lassen die Tanks vollrinnen. 730 Liter für 9,55€. Keiner der Lkwfahrer regt sich auf. Das sollte man bei uns versuchen, die watschen dich von der Tankstelle.
Wir parken ein wenig ausserhalb vom Dorf und nach dem Duschen gehen wir nochmals zurück, um die tolle Stimmung im Teehaus ausklingen zu lassen. Eine Wasserpfeife wird geordert und schon kann das fröhliche Ringsumreichen beginnen. Von unseren Tischnachbarn wird uns ein Obstkorb auf den Tisch stellen lassen, mit freundlichem "Welcome in Iran". Solch gute Marillen haben wir noch nie gegessen, sie sind blassgelb und grösser als unsere und schmecken süsser und fruchtiger. Auf dem Weg zu den Karaftuhöhlen bricht der an unserem Hannibal geflickter Auspuff wieder. Die Puntidosen haben sich aufgelöst und das Rohr verlegt. Hannibal klingt wie ein Panzer im Vormarsch. Zum Glück passiert es uns genau vor einem Spengler und in 5 Minuten ist ein dickeres Blech angefertigt und montiert. Es wird wieder kein Geld angenommen auch die Packung Zigaretten wird erst abgelehnt, aber da doch ein paar Raucher unter ihnen sind, wird sie schliesslich angenommen. "Welcome in Iran" An diesem Tag geht der Auspuff insgesamt dreimal herunter und beim letzten Mal brennen die heissen Gase auch noch 2 Luftleitungen durch, glücklicherweise haben wir noch Material zum Reparieren mit. Wir überlegen was bei der letzten Reise defekt war und kommen zur Erkenntnis, dass die erste Reperatur in Indien war. An der Luftleitung für die Vorschaltgruppe war eine Kleinigkeit undicht. Diesmal werden wir von den verschiedensten Defekten verfolgt, das kann ja noch heiter werden. Der Overal kommt auf dieser Reise viel zum Einsatz ;-).
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Wir sind im Zagrosgebirge, immer auf ca. 2.000 m Seehöhe und geniessen die kühlen Nächte. Direkt vor dem Eingang der Höhlen, haben wir einen wunderbaren Stellplatz. Morgens erkunden wir mit unseren Hunden die Höhlen und werden zu richtigen "Höhlenforschern", denn in jedem Gang der sich auftut müssen wir reingehen. Unzählige Fledermäuse werden durch unsere Lampen und Stimmen aufgeschreckt und flattern auf und davon. Einige enge Stellen müssen wir überwinden und erreichen eine riesige Grotte, die auch das Ende der Höhlen ist. Zurück bei den Autos, werden diese noch abgeschmiert und mit frischem Felsquellwasser aufgetankt, dann geht es weiter. In Kermanshah wollen wir uns Felsreliefs anschauen und kommen abends an. Neben dem Lunapark schlagen wir unser Lager auf , gehen zum nächsten Resti und bestellen leckere Hühnerspiesse zum Mitnehmen. Auf den, überall im Iran, sehr gut gepflegten Rasen wird gepicknickt. Als wir am nächsten Tag die Reliefs besichtigen wollen, stellt sich heraus, dass unsere Hunde nicht mit aufs Gelände dürfen. Zu gross ist die Angst der Iranis vor Askan und Apollo. Als wir zu unseren Autos zurückkommen, ist der Sessel von Oliver verschwunden und von unserem Dachträger fehlt das Mountainbike. Während der Sessel nach einiger Zeit wieder auftaucht, ein Obdachloser bringt ihn retour, bleibt unser Drahtesel verschollen. Ob er den Sessel genommen hat und ihm sein Gewissen plagte, werden wir nie herausfinden. Auch als wir nach ausgiebigem Bazarbesuch wiederkommen ist unser Bike nicht da und bleibt auch verschwunden. Das ist das erste mal, dass uns auf unseren Reisen etwas gestohlen wird! Nachdem wir in Bisotun noch weitere Reliefs besichtigen geht die Fahrt durch die Provinz Lorestan, die Kornkammer Irans, nach Khoramabad. Am Nachmittag erreichen wir die Festung und stellen uns neben einem Fluss in den Schatten der Bäume um den Abend abzuwarten. Wir sind auf einem Junkeeplatz gelandet, wie uns die unzähligen Einweginjektionen zeigen. Im Iran steht die Todesstrafe auf Rauschgiftkonsum. Eine ältere Frau gesellt sich zu uns und erzählt in perfektem Deutsch, dass viele junge Frauen mit der Unterdrückung und der Hoffnungslosigkeit nicht zurechtkommen und in den Drogen einen Ausweg suchen. Als dann auch noch die Polizei auftaucht, die sich um uns sorgt, da das ja kein sicherer Platz ist, fahren wir zum grossen Park. Samstagabend, tausender junger Iranis in ausgelassener Stimmung und da ist auch die Polizei nicht weit. "Here is no safe place, you can not park here" sind die üblichen Ansagen, die sie in ihrem kleinen Englisch stottern. Mit der Lage total überfordert rufen die kleinen Polizisten die nächsthöhere Instanz zur Hilfe. 22.00 Uhr, die Autos werden gestartet und wir fahren mit Polizeieskorte durch die halbe Stadt zur Ausfahrt Richtung Isfahan, wo wir neben einem riesigen Kreisverkehr dann endlich "sicher" parken können. Hier taucht noch ein Interpol-Mann auf und die Lage spitzt sich zu, denn auch dieser ist heilos überfordert. Sie sind aber alle sehr freundlich und entschuldigen sich andauernd für die Unanehmlichkeiten, die sie uns bereiten. Die Stimmung ist im Keller als noch der "Chef vom Chef" der Polizei auftaucht und Oliver mitnehmen will, eine Passkopie tut es dann auch. Verena und ich bekommen von alldem nichts mit, da wir tief und fest schlafen. Am nächsten Tag wollen wir alle nur noch weg aus dieser Stadt. Zu einem Stausee in der Nähe von Isfahan treibt es uns weiter. Dort wollen wir ein paar gemütliche Tage verbringen. Aber der See ist abgezäunt, fast so wie bei uns zuhause, nix ist mit freiem campieren. Ganz in der Nähe finden wir dann zwischen den Hügeln eine Strasse, die uns zu einer Oase mit frischem Wasser führt. Hier bleiben wir, denn von der Strasse aus sind wir unsichtbar. In der Oase sind jede Menge Marillen- Ringlotten- Apfel- und Nussbäume. Die einzigen die uns finden sind die Bauern, denen alles gehört. Sie freuen sich über die Abwechslung und das campieren ist kein Problem. Ich helfe ihnen beim ernten und wir lachen viel miteinander ohne uns zu verstehen, bis mich die Moskitos verjagen. Abends werden wir noch mit 3 Eimern Marillen, Ringlotten und Äpfel beschenkt. Keine Chance abzulehnen. Wo sollen wir nur mit all den Früchten hin? Die Antwort kam dann als Hirten mit hunderten Schafen die Wasserstelle aufsuchen. Während wir mit den Jungs die Marillen und Ringlotten teilen, überfallen die Schafe den Apfeleimer und leeren ihn. Nicht einen einzigen Apfel bekommen wir ab. Zufrieden bleiben wir 2 Tage, laden unsere "Batterien" wieder auf und verarbeiten die gesammelten Eindrücke. Die Wäsche wird gewaschen und als ich meinen ölverschmierten Overall auch noch reinmachen will, wird es von unseren Mitreisenden als böses Ohmen gedeutet. Mal sehen was kommt .......
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ISFAHAN eine der schönsten Städte der Welt Von Gerti und Jürgen bekommen wir den Tip mit dem Stellplatz gleich hinter der grossen Moschee mitten im Zentrum von Isfahan. Der Weg dorthin ist verdammt eng und dazu kommen auch noch die parkenden Autos. Ein super Platz, keine 3 Minuten zum Maydan-e-Imam. Wir stellen uns unter dem einzigen Baum der dort steht. Auf gehts mit der ersten Besichtigung des wunderschönen, zweitgrössten Platzes der Welt. Wir bummeln durch die Arkadengänge, vorbei an den Kupferschmieden, Geschäften mit farbigen Stoffdrucken, schönen Keramiken, Teppichläden und Konditoreien bis zum bestgelegenen Teehaus von Isfahan. Hier geniessen wir einen Tschai mit köstlichem Gebäck und den unvergleichlichen Ausblick auf den Maydan, wo reges Treiben herrscht. Der Bazar wartet auch auf unsere Entdeckung und wir schieben uns durch die Mengen. Verena ersteht ein langärmliges besticktes Hemd, damit sie endlich die Schiunterwäsche nicht mehr tragen muss. Da es hier in Isfahan ein wenig wärmer ist als durch die Berge und die iranischen Kleiderordnung "langärmlig" vorschreibt, ist luftige Kleidung von Vorteil.
Irgendwann kommen wir schliesslich nochmal zum Teehaus zurück und da nun die Sonne untergegangen ist, füllt sich der grosse Platz mit Iranis, die zum Picknicken kommen. Alle Grünflächen sind gefüllt mit Familien, die ihre Decken ausbreiten, auf den Gaskochern Tee zubereiten und Wasserpfeife (Gelian) rauchen, während die Kinder rumtoben. Die heissen Temperaturen haben sich auch gelegt und es ist wunderbar angenehm. Als wir zum Auto zurückkommen, wartet schon der Nachbar auf uns, sie sitzen mit unseren Freunden zwischen den Autos und trinken Tschai. Eine sehr nette Familie, die mit 3 Generationen unter einem Dach lebt. Kurze Zeit später tauchen alte Bekannte auf, die Polizei. Hier ist ein öffentlicher Parkplatz und wir können nicht bleiben! Achmed, der Nachbar, macht ihnen deutlich, dass gleich daneben sein Grundstück ist und der Platz davor der seinige. Nachdem die Polizei verschwindet, parken wir unsere Autos um. In der Zwischenzeit hat die Frau von Achmed das Essen fertig, wir werden eingeladen und es gibt keine Widerrede. Eine köstliche Suppe wird aufgetischt, Joghurt und Essig dazugereicht. In diesem Raum, welches das Wohnzimmer, Esszimmer und auch noch Achmeds Schlafzimmer ist, steht der Fernseher. Stolz werden die paar hundert Kanäle gezeigt, die empfangen werden können. Auch deutsche sind darunter, aber es ist Vorabendzeit und jeder kennt den Schei...., der um diese Zeit die deutschsprachige Bevölkerung in unserer Heimat verblödet. Anschliessend machen wir uns vor unseren Autos gemütlich, bis wieder die Polizei eintrifft. Touristpolice. Was wollt ihr den für uns tun, war unsere Fage. "Here is no safe place and the policepatrol is not passing trough". Zu unserem Erstaunen, war ein sehr gut englischsprechender Uniformierter dabei, der auch einige Brocken Deutsch drauf hat. Nach einigem hin und her machen wir ihm deutlich, dass wir den Platz nicht verlassen werden und es in Isfahan bedeutend sicherer sei, als in Bagdad. Das ganze wurde noch mit Tschai besiegelt, den unsere Gastgeberfamilie aufwartet. Wir entlassen sie, mit besten Wünschen für eine ruhige Nacht, in das Nachtleben von Isfahan. Sie wurden nie mehr gesehen. Ruhig wirds für uns allerdings nicht. Fluggs wird eine Decke geholt und auf den Gaskocher kommt der Teekessel, die ganze Familie findet sich bei uns ein, Achmed mit Frau Kati, sein Sohn Hussein mit Schwiegertochter Delli und Enkerl Mohammed. Bis in die tiefe Nacht wird Tschai getrunken, Achmed, der mir seinen persönlichen Schatz zeigt, tanzt auch noch für uns und wir unterhalten uns köstlich mit Händen und Füssen. Einziger Nachteil vom Platz ist der fehlende Schatten und bei ca. 40° ist das nicht unrelevant. Morgens brennt uns schon die Sonne unerbitterlich auf die Autos. Beim Frühstück ist das unangenehm, man gewöhnt sich dann aber bald an die Temperatur. Für die Hunde ist es definitiv kein guter Platz, den weit und breit keine Grünflächen sondern alles asphaltiert. Apollo hat 1,5 Tage nicht sein Geschäft verrichtet, was soll man machen? Verena und Brigitte fahren zum Hotel mit Camping, wo wir beide schon 2004 waren. Als sie zurückkommen gibts viel zu berichten, der Platz ist ok, es ist Schatten genug vorhanden und morgen um 07.00 Uhr werden wir umsiedeln. Auf der Odysee, die die 2 Mädels erleben, um zum Camping zu gelangen, sehen sie ein Ehedrama. Eine Frau springt aus einem Auto, hechtelt in James Bond Marnier über die Strasse und springt über die Motorhauben der zusammenbremsenden Autos. Dann versteckt sie sich hinter einem Baum. der Mann dreht bei der nächsten Möglichkeit um und fährt ihr nach, sie springt wieder auf die Strasse, mitten in den Verkehr, läuft weiter und klettert in ein Taxi, das mit Vollgas abbraust. Der Mann im Auto hinterher, als Geisterfahrer kreuz und quer gegen die Fahrtrichtung, bis sie nicht mehr zu sehen waren. Verena sieht sich um, aber es waren keine Kameras zu sehen. Anscheinend Real und kein Drehort für einen iranischen Film. Um 17.00 Uhr, als es schon langsam kühler wird, gehen wir beide in die Parks bummeln und anschliesend noch gut Essen. Zurück bei unseren Autos wartet schon Oliver mit seinem neuen Freund Abed auf uns. Abed arbeitet in einem bekannten Teppichgeschäft und hat mit Oliver die Stadt erkundet. Tschai wird gekocht und Abed hat iranischen Grappa (Rosinenschnappe) mitgebracht und bis 02.45 Uhr unterhalten wir uns vorzüglich. Unsere Gastfamilie ist traurig, weil die "willkommene Abwechslung" morgen abreisen will und wir werden noch mit selbstgemachtem Kirschensaft beschenkt. Die Frauen der Familie sind sehr unglücklich, denn sie haben Verena fest in ihre Herzen geschlossen.
Auf dem Camping beginnt das süsse Leben, weg mit den Klamotten. Die Männer laufen mit den Shorts rum und die Frauen legen das Kopftuch weg und sind auch plötzlich kurzärmlig unterwegs. Die Dusche gibt einen starken Strahl her und sie wird ausgiebig gebraucht. Hier bleiben wir nun 2 Tage und fahren immer am späten Nachmittag mit dem Taxi in die Stadt. Die Khajou-Brücke (hier beginnen die Laufbahnen von vielen iranischen Sängern) wird besucht, das beste Hotel von Isfahan (Abassi Hotel mit schlechtem, bis gar keinem Service), sowie das Jolfa-Viertel. An unserem letzten Abend bringt uns ein schwuler Taxifahrer nach Hause, der sich in Wolfi verliebt und er will nicht einmal bezahlt werden für die Fahrt. Verena und Oliver hauen sich voll ab und der Taxler kennt sich gar nicht mehr aus, als Verena Oliver und mich als ihre beiden Männer ausgibt. Wie wird diese Fahrt bloss enden? Nix ist passiert, wir steigen unbehelligt aus dem Auto und verlassen Isfahan am nächsten Tag Richtung Nain, in die Wüste. Nach einigen hundert Kilometern biegen wir links ab in die Pampas. Von der Strasse aus sind einige Dünen zu erkennen und dort wollen wir hin. Oliver fährt schön in unseren Spuren und prombt bleibt er stecken. Als Mike ihn rausziehen will bleibt auch er stecken, da keiner von uns die Luft aus den Reifen abgelassen hat. Also die Luft raus aus Olivers Auto und er kommt von alleine wieder frei. Danach zieht er noch den Hannibal von M & B aus dem Sand und wir können unser Lager aufschlagen. 3 windige Tage und umso schönere Nächte verbringen wir hier ungestört. Allabendliches gemeinsames Kochen ist angesagt und die letzten Reste von dem iranischen Grappa werden entsorgt. Brigitte feiert ihren Geburtstag und bekommt als Überraschung einen Heiratsantrag, den sie natürlich glücklich annimmt.
Am 30.07. trennen sich unsere Wege. Oliver fährt schon in aller Früh nach Persepolis und mit M & B fahren wir bis Nain, wo auch sie dann nach Teheran abbiegen. Es hat uns gut gefallen mit dem Team und wir wünschen Euch noch eine gute Heimreise! Ab nun sind wir auf uns allein gestellt. Da es mir mit der Motorleistung keine Ruhe lässt, drehe ich nochmal ein wenig an der ESP herum und ich habe doch glatt ein richtiges Gefühl, Hannibal zieht jetzt plötzlich auch vollgetankt am Berg richtig an. Ich wollte es eigentlich schon früher machen, aber es ist nicht lustig wenn alle auf einen warten müssen, der da am rumprobieren ist. Es geht nach Yasd, wo wir beim Silk Road Hotel parken. Es liegt wunderbar zentral, gleich neben dem Bazar und ist bei über 40° C eine richtige Oase. Dort treffen wir auf 2 Belgier, die mit dem Motorrad unterwegs sind und für ihre Reise 1 Jahr eingeplant haben. Gemeinsam essen wir zu Abend. Im Orient Hotel (gehört zum Silk Road) gibt es ein Buffet, eine gute Suppe; danach Hühnchen oder Kamel mit Gemüse und Reis. Am nächsten Morgen ist nach dem Geldwechseln auf der Bank ein Ölwechel angesagt, der Mechaniker kommt mit der Mopete angebraust und erkennt uns gleich wieder. Wir waren schon vor 2 Jahren bei ihm und es hatte alles wunderbar funktioniert. Um die Mittagszeit ist alles fertig und weiter geht die Reise in den Süden, wo wir uns nach Kerman neben die Strasse stellen, um zu Übernachten. Wir wollen noch die Reifen umtauschen, von hinten nach vorne, dazu braucht man bei der Affenshitze einen Arbeitswilligen. Vormittags finden wir einen solchen und ruckzuck ist die Sache erledigt, wäre da nicht das gewisse Etwas, das uns schon die ganze Reise ein wenig verfolgt. Beim Nachdrehen vom Ventil reisst es ab und der Schlauch muss geflickt werden. Nun werden wir Zeugen wie man so etwas fachmännisch erledigt. Aus einem gebrauchten Schlauch wir das Ventil (mit viel Rand rundherum) ausgeschnitten und bei einem befreundeten "Elastiker" aufgeklebt. Danach wird ein neues Loch (wo dann die Luft rein kann) mit Hilfe eines heissen Drahtes gemacht. Zum Schluss wird ein dicker Flicken auf das alte Loch gepoppt, unter zu Hilfenahme einer Art Bügeleisen, das mit einem Schraubstock auf den Schlauch gedrückt wird. 15.-€ müssen wir 4 Stunden nach unserer Ankunft abdrücken und wir düsen mit 7 Bar in den Reifen nach Bam. 30 km nach Bam gibt es ein Gebiet, das so aussieht wie der Grand Canyon. Dort ist ein schöner Stellplatz für Hannibal. Verena hat dieses Plätzchen entdeckt und nun nur noch den Allrad rein und runter gehts. Lagerfeuerromantik unter tausenden Sternen. Damit wir endlich nach Pakistan kommen, ist Fahren angesagt. Immer der Wüste Dasht-e-Lut entlang. Die Temperaturen steigen bis 45° C. Apollo verträgt die Hitze ganz gut, er verliert nur sehr viele Haare, die überall im Hannibal zu finden sind - wahrscheinlich passt sich sein Haarkleid der Wüste an. Wir erreichen die Grenze. Die gesamte Grenzstation wurde neu errichtet. Es dauert keine 2 Stunden und wir haben die Grenzformalität hinter uns gebracht.
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