07.01.05 nach einem relaxer-tag war unser highlight des tages, ins dorf einkaufen zu gehen. das lebensmittelangebot ist reichhaltiger, als in pakistan. aber auch die preise sind ein bißchen gestiegen, für europäische verhältnisse noch immer sehr günstig. wir probierten uns durch die garküchen, es schmeckte alles sehr gut. auch eine neue brotsorte haben wir, chapati, sieht und schmeckt anders. die ersten fahrrad-rikschas traffen wir heute an, nachdem uns schon einige beim ausgangstor vom camp auflauerten. jetzt weiss man endlich wieder, in welches geschäft man geht, weil die schilder alle auf englisch sind. 2 holländer sind angekommen, mit einem landrover. sie hatten in pakistan gar keine eskorte, obwohl sie nur ein paar tage nach uns durchfuhren. dafür hatten sie 5 tage lang durchfall. gottseidank sind wir von der flitze bis jetzt verschont geblieben. aber dafür haben wir uns eine erkältung zugezogen. wir sind beide verschnupft, unsere knochen sind noch immer kalt. wir sind froh, wenn es bald mal wärmer werden würde, vom kalten wetter haben wir nun genug! es ist jetzt 22.00 uhr und draussen hat es 9°C! die heizung läuft seit 1.12. jede nacht.
|
08.01.05
den ganzen vormittag warteten wir vergebens auf den versicherungsmakler. nach zweimaligen telefonieren, wo er nun bliebe, kam er mit 1,5 stunden verspätung zum guesthouse. er war unfreundlich und obendrein wollte er uns eine zu teure versicherung andrehen. wir schickten ihn wieder weg, unser warten war umsonst. wir wollten dem goldenen tempel einen besuch abstatten. vor der türe warteten schon sehnsüchtig fahrradrikscha-fahrer auf touristen. mit so einem gerät zu fahren ist echt toll, man kann rundherum alles geniessen, weil man nicht zu schnell unterwegs ist. für den fahrer sieht die sache natürlich anders aus. der wird hoffen, dass seine kunden nicht zu dick sind, ansonsten müsste er sich zu sehr abstrampeln. wenn es bergauf ging, mussten wir absteigen und daneben mitlaufen. beim goldenen tempel entledigten wir uns unsere schuhe und socken, erst dann darf man den tempel betreten. verena hatte ein bißchen sorge, da sie verkühlt ist. auf dem mamorboden wurde aber dann ein teppich ausgerollt. die atmosphäre war ganz eigens. überall waren lautsprecher montiert, über die man die musik der sikhs hören konnte. diese musik hatte eine ganz eigenartige beruhigung auf uns, man könnte stundenlang zuhören, ohne dass es einem langweilig würde. viele pilger zogen sich ihre kleidung aus, um sich im see reinzuwaschen. bald entdeckten wir den essensraum, in dem 20.000 pilger täglich kostenlos zu essen bekommen, auch wir vier. man bekommt metallteller, schüssel und besteck in die hand gedrückt, dann kann man sich auf dem boden einen platz suchen. es gehen männer durch, die abwechselnd brot, erbsensauce und wasser verteilten. einer der essensausgeber zeigte uns nach dem essen ganz stolz die brotbackmaschine. für die tagesproduktion würden 3 männer 1 monat lang arbeiten. vor dem gebäude sassen ca. 30 menschen, die den ganzen tag nur knoblauch schälten für die erbsensauce, die in riesigen bottichen zubereitet wird. wenn man das essensgelände verlässt, muß man durch ein wasserbecken marschieren, um die füsse von erbsenbrei und brotbrösel zu reinigen, bevor man das tempelgelände betritt. direkt beim goldenen tempel, der mitten in einem kleinen see liegt und über eine brücke erreichbar ist, mussten wir uns anstellen. sie liessen immer nur eine gewisse menge an leuten rein, damit es nicht zu überfüllt ist. es erstreckte sich über 3 etagen. auf jeder etage sass ein vorbeter, der im heiligen buch las. im erdgeschoss sassen drei musiker, von wo diese angenehme musik über die lautsprecher ausgestrahlt wurde. das ganze gebäude ist mit marmorintarsien und holzmalerei übersät, der rest ist vergoldet. nachdem wir die stunden hier genossen hatten, beschlossen wir zum camp zurückzufahren, weil verena zu kalte füsse bekommen hatte. neben unserem camp war die ganze nacht partytime angesagt. monique und jasper erzählten uns im nachhinein, dass es ein religiöses fest gewesen ist, dass jährlich stattfand. eine ungewohnte, aber sehr schön klingende, laute musik hielt verena fast die ganze nacht vom schlafen ab. das fest ging vom sonnenuntergang bis -aufgang. wir fühlten uns nicht so richtig wohl, um auch am fest teilzunehmen. |
09.01.05 unsere wege trennten sich heute. monique und jasper fahren nach dharamsala im himalayagebirge, wo anscheinend gerade der dalai lama weilen sollte. wir wollen diese gegend erst beim heimfahren erkunden. indien ist ein so grosses land und laut reiseführer gibt es so viele interessante orte zum anschauen. schließlich beschlossen wir, erst mal nach rajasthan zu fahren. also machten wir uns auf den weg richtung dehli (wo wir vorbei müssen).die strassen sind breiter und viel besser. immer wieder fielen uns diese grossen, ummauerten, sehr schön dekorierten gebäude auf, mit sehr elegant gekleideten männer beim eingangstor stehend. es stellte sich heraus, dass es hochzeitsgesellschaften waren. da wir nur mehr einige wenige rupies hatten, hielten wir vor der mautstation, um zu fragen, wo wir uns einordnen sollten und was wir zu bezahlen hätten. daraufhin wurden wir freundlich zur VIP- spur geleitet und durften gratis durchfahren. von nun an sind wir VIP (Verena Is Pregnant). auch bei den anderen zwei mautstellen hatten wir so erfolg (die indien-visa waren teuer genug). zum schlafen stellten wir uns auf eine tankstelle, hinter die super-zapfstelle und holten uns beim nachbarn noch ein leckeres aber scharfes abendessen.
|
10.01.05 morgens brachen wir im dichten nebel auf nach dehli. in der nächsten grösseren stadt wollten wir in einer bank geld wechseln. bei der zweiten bank hatten wir glück, aber auch nur, weil uns ein bankier privat gewechselt hat. hier in indien machen das wahrscheinlich nur money-changer, aber die dürften nur in touri-zentren sein. hannibal hat heute bekanntschaft gemacht mit einem indischen lkw, der eine motorrikscha überholen wollte, und das 10 meter vor uns, worauf hannibal dem inder in die schranken wies. dieser drängte die motorrikscha ab. bis auf eine schramme am tank hatte hannibal keine verletzungen. wie es dem anderen erging, wissen wir nicht. aber da die staubwolke im rückspiegel sehr groß war, nehmen wir an, dass sie auch weitergefahren sind. das letzte hinweisschild "dehli 41km", war noch nicht lange hinter uns und wir standen mitten im chaos von den randbezirken dehlis. wir fuhren richtung westen jaipur, aber das schild führte uns zum "jaipur golden hospital". die richtung stimmte, also fuhren wir weiter. die strassen wurden enger und wir hatten keinen plan wohin. irgendwo muß dehli ja aufhören. zwischendurch besuchten wir die riesige metro-baustelle (die metro wird auf betonpfeilern durch dehli geführt), wo sich auf einer 1.5 spurigen fahrbahn, wir waren schon zu zweit, an der rechten seite noch ein dritter pkw hinzugesellen wollte. es macht ein ganz komisches geräusch, wenn sich eine seitentüre entlang von hannibals stossstangenecke schiebt. nach strengem blick und gefuchtle von wolfi verschwand der pkw. die auf unserer karte eingezeichnete städte neben dehli sind schon einverleibt worden, es ist durchwegs bebaut. wir fanden dann doch noch die bundesstrasse nr.8 nach jaipur und stehen nun auf einem rastplatz mit drei kühen als wächter. wir haben uns ein essen vom trucker-beisl geholt. zu dem schon scharfen essen, wird zusätzlich noch ein teller mit pfefferonis (5x so scharf, wie unsere) serviert. wolfi spendete seine pfefferonis den drei kühen, denn es wird sicher kalt in der nacht. die kühe sind hier die müllschlucker, sie durchstöbern alles nach essbarem und sind für alles grünzeug dankbar.
|
11.01.05 die flitze hat uns auch erwischt! die trucker hier sind ein lautes volk, die ganze nacht war höllenlärm. von dem ersten in den zweiten gang = 5x zwischengas! nach dem abfahren hatten wir die zweite reperatur am hannibal, ein druckluftschlauch für die vorschaltgruppe, direkt beim ganghebel, wurde undicht. es war aber schnell behoben und weiter ging es richtung jaipur. am halben weg wurde hannibal gebadet. von 2 indern mit 2 packungen waschmittel, wurde er geschrubbt und gespült. das bad dauerte eine stunde. bei schönen wetter macht das zuschauen noch mehr freude. als wir in amber einfuhren, kamen uns schon die reitelefanten entgegen, mit denen die touristen bis zum fort getragen werden. wir parkten im ort am strassenrand und wurden fast vom rotel-bus überfahren. für alle, die es nicht wissen: rotelbusse (busse mit schlafwagenanhänger) kommen aus deutschland und transportieren "wagemütige" touristen, welche ausserhalb der hotels schlafen wollen, durch die welt. der palast des maharaja schaut von aussen schon sehr imposant aus, so wie man es aus den indien-filmen kennt. es war schon zu spät, um den palast zu besichtigen, also fuhren wir weiter, auf der suche nach einem coolen schlafplatz. wir fuhren eine super bergstrasse hinauf zum waffenmuseum und dann noch weiter zu einem aussichtspunkt, von wo man einen herrlichen blick auf das wasserschloss und angrenzenden häuser hat. wir stehen heute unter akazienbäumen, wenn man vor der haustüre steht, hört man ausser vogelgezwitschere nichts. ausserdem haben wir heute das ERSTE mal unser open-air-restaurant getestet (im freien gegessen).
|
12.01.05 heute haben wir unser frühstück gemütlich, in aller ruhe, im freien genossen. danach sind wir zum fort von amber gefahren ( auf dem platz vor dem fort turnten jede menge affen herum, die von den indern mit blumengirlanden gefüttert wurden ) und haben es ausgiebig besichtig., es hatte unter anderem die grösste kanone der welt, die auf rädern steht und früher mit elefanten gezogen werden musste, zu bieten. das fort wurde eigentlich nur für den fall eines krieges gebaut, aber der teil in welchem der maharaja wohnte war auch nicht ohne und hatte luxus genug. die aussicht auf die umgebung und speziell auf den palast von amber war ein traum. nachdem wir die bergstrasse wieder hinunter gefahren sind, besuchten wir den palast. die maharajas haben schon ein schönes leben geführt, das kann man sich sehr gut vorstellen. hier haben wir das erste mal touristen ohne ende gesehen, auch inder besuchen den palast in scharen, uns kommt es aber vor, dass sie kein auge für das innenleben der bauwerke haben. die einfahrt nach jaipur erfolgte durch eines der 7 tore und dann durch die altstadt zum palast der winde, den wir uns morgen zugute führen werden.
viel und hektischer verkehr und eine herbergsuche mitten in der rush-hour. wir haben aber dann nach 1,5 std. suche doch noch einen platz für unseren hannibal gefunden. wir stehen hinter einem zaun vor einem grossen hotel mit grünanlage. die bettler wissen auch wo die touris sind, denn hier wimmelt es nur so davon. uns wurden viele kinder von ihnen, entgegen gehalten, aber wir kaufen keine. seit amritsar haben wir schon einige bettler gesehen, meistens hatten sie aber ein körperliches gebrechen. hier sind sie aber von diesen, ja sofort sichtbaren leiden verschont. aber wen wundert das, wenn man sieht wie die touristen von den bussen heraus die rupies an die bettelnden kinder verfüttern. damit verdienen sie mehr als ihr vater beim arbeiten und das ist ein grund nicht in die schule zu gehen.
|
13.01.05 eigentlich waren wir schon ganz neugierig und wollten uns die altstadt anschauen, aber unser schneller stuhl hat uns diese nacht ein paar mal auf die toilette gezwungen. also beschlossen wir, den tag in unmittelbarer nähe von hannibal zu verbringen. am späten nachmittag gingen wir in ein internet-cafe, unser reisetagebuch ließ sich leider nicht erneuern. wir bekamen von einem taxler, der hier vor dem tourist-hotel auf kundschaft wartete, einen tipp. es gibt ein indisches ayurvedamittel gegen durchfall. nun waren wir auf der suche nach einer apotheke. weit und breit nichts zu finden. vor einem geschäft, indem wir vergeblich nach dem mittel suchten, machten wir eine sehr nette bekanntschaft mit einem inder. er fragte uns, ob wir indien geniessen und somit kamen wir mit ihm ins gespräch. er war schon öfters in europa, auch in österreich (2 tage wien auf durchreise). mit seiner frau und den 2 enkelkindern war er auf besuch in jaipur, weil ein offizier der indischen armee, welcher in seiner heimatstadt das kommando führte, geheiratet hatte. wir gingen mit ihm zur militärbasis, wo er einen bungalow für seine familie hatte. dort stand auch sein auto, mit welchen wir in die stadt fuhren und eine apotheke aufsuchten, wo wir das mittel kauften. danach holten wir noch frisches joghurt. wieder bei ihm zu hause angekommen, zeigte er uns, wie es gemischt wird und wir verabredeten uns für den nächsten tag. es hat auch gewirkt.
|
14.01.05 um 10.00 wie verabredet, bekamen wir besuch von hasan. er lebt 5 monate in der nähe von ranthambore-nationalpark und über den sommer verbringt er 7 monate mit seiner familie in der "hill station" in der nähe vom corbett-nationalpark (wurde von den engländer ins leben gerufen, da es ihnen im sommer viel zu heiß war und sie sich in die berge am fuße des himalayas zurückzogen). er hat uns eingeladen, ihn zu besuchen. das könnte leicht möglich sein, da der corbett NP. ein "muß" für uns ist. als wir seine visitenkarte bekamen, staunten wir nicht schlecht. er ist ein muslimischer maharaja. wir durchstreiften die altstadt zu fuß. im city-palast, wo heute noch eine maharaja-familie wohnt, verbrachten wir stunden. die ganze stadt ist voll mit schleppern, die nur auf touristen warten, um provisionen in den geschäften zu kassieren. auch hunderte von affen gibt es in der stadt, die von einem hausdach zum anderen hüpfen. auf dem markt, wo wir gemüse kauften, hatte die verkäuferin einen stock in der hand, um ihr gemüse vor den stehlenden affen und kühen zu schützen. nachdem die stadt so hochgepriesen wird, dass es eine der schönsten städte indiens sei, waren wir ein bisschen enttäuscht. vom flair spürten wir sehr wenig. beeindruckt haben uns nur der palast der winde und der city-palast. heute hat ein grosses festival begonnen, welches 10 tage dauern wird. der auftakt war drachenfliegen, mit tausenden von menschen auf den hausdächern, von wo aus sie ihre drachen steigen liessen und probierten die schnüre von den anderen drachenfliegern zu kappen. der tag endete mit einem riesenfeuerwerk. da unser magen den ganzen tag nicht muckste, probierten wir eine lassie. es war die beste, die wir jemals getrunken haben. mehr trauten wir uns noch nicht zu, also kochten wir zuhause einen gemüsereis.
|
15.01.05 nach dem frühstück bekamen wir besuch von ein paar jungs, die sich als fremdenführer ausgaben. eigentlich wollten sie sich einen job bei dem festival ergattern, aber dafür waren sie zu spät dran. wir quatschen eine ganze zeit mit ihnen. da wir in amber eine folklore-veranstaltung besuchen wollten, lud uns einer der jungs ein, doch mit ihm auf seinem motorrad dort hinzufahren. gesagt, getan. beim lassiwalla, wo es die besten lassies gibt, machten wir noch halt. als wir beim abfahren waren, fiel sunny noch ein, dass er noch etwas von seinem geschäft brauchen würde, es würde nicht lange dauern und es liege auf der strecke. schließlich endeten wir in seinem edelstein-schleifgeschäft, wo er uns seine steine zeigte, aber wir ihm kein interesse. für die veranstaltung war es ohnehin zu spät, also liessen wir sunny im geschäft sitzen und wir marschierten durch die altstadt. auf dem nachhauseweg nahmen wir ein tandoori-chicken und reis als take-away. nach dem essen, schnappten wir eine motor-rikkscha und liessen uns zur abendveranstaltung des jaipur-festivals bringen. dort wurden wir wie ehrengäste empfangen. die stühle waren mit weissen hussen überzogen und schönem blick auf die bühne. die inder sassen am boden, männer und frauen getrennt. aus ganz rajasthan kamen folklore-gruppen, um ihre tänze und gesang darzubieten. es dauerte über 3 stunden, aber die zeit verging wie im flug.
|
16.01.05 um die mittagszeit verlissen wir jaipur, nachdem wir noch von unserem bäckersbuben brot holten. dort gab es weißbrot und toastbrot, was eine willkommene abwechslung zum fladenbrot war. unser weg führte uns an marmorhändlern und -betrieben vorbei, wo wir shoppen gingen. da liesse sich so einiges mitnehmen. schade, dass das zeug so schwer ist und nicht auf dem nachhauseweg liegt. auf der weiteren route sahen wir heute noch einige spektakuläre unfälle, aber wen wundert es, so wie die fahren. die leute brauchen keinen führerschein zu machen, 18 jahre und ein kurzer fahrtest und das war es für die nächsten 20 jahre, solange gilt der schein. so, wie sich das anhört, fahren sie auch. besonders auffällig sind die lkw-frontal-unfälle. da liegt das zeug im umkreis von einigen metern herum. wir gönnen uns wieder einmal einen rastplatz unter akazienbäumen, abseits der strasse, neben einem bauernhof, wo aber niemand zuhause ist. wir gingen die schafe melken und danach gab es eine köstliche minestrone und pudding.
|
17.01.05 um die mittagszeit erreichten wir jodhpur. beim reinfahren in die stadt passierten wir kilometerlanges militärgebiet. alles war sehr sauber und gepflegt, mit eigener schule und zahlreichen wohnvierteln. da wird einem wieder bewusst, dass das grenzproblem zwischen pakistan und indien noch nicht so lange zurückliegt. ohne grosse umstände erreichten wir das PTDC tourist hotel. hier stehen wir in der etwas kleinen gartenanlage, aber dafür weg vom strassenlärm und keine zuschauer. wäsche waschen stand heute wieder mal am programm, aber gottseidank nicht so viel. dann spazierten wir in die stadt. den ganzen nachmittag genossen wir in den verwinkelten gassen der altstadt herumzustöbern. von der "rosaroten stadt" sind wir nun in der "blauen stadt" angelangt. so wird jodhpur genannt, weil viele häuserwände blau getüncht sind. wie verwinkelt hier alles ist, eine jede noch so kleine nische wird genützt als verkaufslokal oder werkstatt. nachdem wir ein foto vom schneider im 2. stock machten, wurden wir zu ihm hinauf eingeladen. der stiegenaufgang war ganz eng, die türe niedrig, standen wir nun zu fünft in diesem winzigen raum. für uns unvorstellbar, auf solch engen raum zu arbeiten. von den gewürzhändlern liessen wir uns belehren, was welches gewürz ist und für welches gericht es verwendet wird. aber ganz verstanden haben wir sie nicht, denn da gibt es eine mischung für diesen reis und wieder eine andere mischung für eine andere reissorte. aber bei so vielen gewürzen und reissorten ist es gar nicht so einfach, deshalb kochen wir nicht indisch, sondern gehen lieber essen. wir schlenderten die strasse bis zum uhrturm, wo wir bei einem omlettenverkäufer vorbeikamen. allein sein schild über seine verkaufsbude ist es schon wert, eines von seinen köstlichen omletten zu probieren. dort trafen wir auf ein italienisch venezuelisches pärchen, mit denen wir gemütlich plauderten. um so wärmer es wird, desto mehr fängt es in den städten an zu stinken. die inder pinkeln wirklich überall hin. sie hocken sich einfach nieder und ein neues bächlein kreuzt die gasse. am besten wäre es, man hätte 6 augen. man muß auf den verkehr achten, hier zählt man als fußgänger weniger als eine kuh, dann möchte man die produktpalette ansehen und obendrein muß man auf jeden schritt achten, ansonsten kann man leicht ausrutschen auf a: kuhscheisse, b: in zeitungspapier verpackte menschenkacke, c: gemüse- und esssensrest, d: fehlende kanaldeckel oder riesige löcher, e: betelspucke usw.
|
18.01.05 nach dem frühstück liessen wir uns mit einer motorrikscha zum fort bringen. durch 7 gewaltige tore gelangt man in ein noch gewaltigereres fort. der eintrittspreis von 250 rupies ist es wirklich wert. man bekommt einen walkman, sogar mit deutscher sprache, der uns das ganze fort erklärte. einige stunden verbrachten wir im fort, sahen uns die prunkräume, verschiedenste waffen, sänften, kinderwiegen und utensilien der maharaja-familie an. zum schluss genossen wir den traumhaften blick von den festungsmauern über die altstadt. auf der anderen seite des fort verliessen wir es und standen direkt in den verwinkelten gassen der altstadt. wir gingen immer unserer nase nach, irgendwo werden wir schon rauskommen. beim barber vorbei, fiel uns ein, dass sich wolfi eigentlich rasieren lassen könnte. also investierten wir ca. 1 euro in eine baby-glatte rasur und 2 gesichtsmassagen. es war eine wirklich lohnende investition, die eine stunde lang dauerte. heute erstanden wir nach wochenlangen suchen endlich einen passenden kochaufsatz mit ventil für unsere europäische gasflasche. bis jetzt hat der anschluss nie gepasst.
|
19.01.05 alle 2000 km sollte hannibal eine ölung bekommen, heute war es wieder so weit und es dauerte länger, als wir dachten. am spätnachmittag gingen wir ins internetcafe, endlich ließ sich das tagebuch uploaden. während den gut 2 stunden, in denen wir im internetcafe sassen, ging 2x der strom aus. das steht hier an der tagesordnung, dass sie mehrmals am tag keinen strom haben. manche, die es sich leisten können, haben einen generator, auf den sie dann umschalten können. sehr hungrig gingen wir in ein kleines restaurant. die karte war zwar auf englisch, trotzdem konnte man hinter den namen nur speisen erraten und die überraschung ist groß, wenn man das essen bekommt. leider war es das erste mal, dass uns dieses komische etwas nicht schmeckte. nach dem bezahlen, entdeckten wir eine ratte, die auf der anrichte der küche sass. als sie uns sah, verschwand sie in ein loch in 2m höhe. dafür haben wir bis jetzt noch keine einzige kakerlake gesehen. in der altstadt kauften wir frisches obst und gemüse, sowie eier und marmelade ein. den tag liessen wir mit einem bananenlassie vor dem uhrturm ausklingen, bevor uns eine motorrikscha wieder zu hannibal brachte.
|
20.01.05 mit dem neuerstandenen eimer von gestern füllten wir unsere wassertanks voll. bevor wir stadtauswärts fuhren, wollte wolfi noch wegen einen stromagregat schauen, die hier um einiges billiger sind, als zu hause. aber diese geschäfte sind gar nicht so leicht zu finden, wir brachen die suche nach einer stunde ab. es ging richtung norden nach nagaur. die landschaft ist halbwüstenähnlich, überall sieht man akazienbäume, von denen die dünnen äste fehlten. diese werden von den bäumen entfernt, um mit den blättern die schafe und ziegen zu füttern. der rest, der nicht gefressen wird, wird getrocknet und zum heizen verwendet. als uns der hunger plagte, blieben wir neben der strasse stehen. wir machten uns einen gurkensalat und wollten ihn gemütlich im schatten eines baumes essen. aber da stand schon ein empfangskomittee (mutter mit 2 töchtern und 2 söhnen) bereit. als wir uns niedersetzen wollten, fielen sie vor uns auf die knie und berührten unsere beine, danach griffen sie sich mit den händen auf die stirn. komische sitten hier im lande! wir teilten mit ihnen unsere papaya. dann machten wir uns wieder auf die socken. am abend stellten wir uns neben die strasse. es ist hier unmöglich, ein stück weit weg von der strasse zu fahren, weil alles parzelliert ist und mit zäunen odern mauern umgeben ist. das haben wir uns so nicht vorgestellt.
|
21.01.05 heute besuchten wir den rattentempel in deshnok, wo die ratten heilig sind. bevor man den tempel betritt, muß man die schuhe ausziehen. eine große überwindung, zumal es auch noch ein bißchen regnete. im tempel hausen nicht nur tausende von ratten und mäusen, sondern auch tauben, die den ganzen boden vollgeschiessen haben. bei regen schmiert sich das alles schön am boden. nachdem wir ausfindig machen konnten, daß man auch mit socken gehen konnte, war ich ein bißchen beruhigter. es ist ekeleregend und sonderbar zugleich. es wimmelte nur so von ratten, die von einem eck zum anderen zischten und manchmal unsere füsse streiften. man hat uns gesagt, daß es im ganzen dorf keine einzige ratte geben sollte, alle halten sich hier im tempel auf. kein wunder, wenn sie hier gefüttert werden. auch die anzahl der ratten soll immer ziemlich gelich sein. wir können uns vorstellen, daß viele ratten wegen überfütterung sterben. nach dem besuch, haben wir unsere socken weggeschmissen und sogleich unsere füsse blink-blank geschrubbt. trotzdem haben wir den gestank noch eine stunde später in der nase gehabt. auf den weg nach bikaner haben wir einige antilopen am strassenrand gesehen. in der stadt angekommen, auf der suche nach dem tourist-hotel, erspähten wir als erstes einen orangen ifa auf dem parkgelände. unsere holländischen freunde sind schon seit 5 tagen hier. das camel festival, aus welchen gund wir auch hier sind, startet am sonntag und geht bis dienstag. im tourist office haben sie alle einen streß, um rechtzeitig mit den vorbereitungen des festes fertigzuwerden. wir wurden gefragt, ob wir nict im rahmen des festes ofiziell in original rajasthani-kleidung heiraten möchten. wir sagten spontan zu. monique und jasper waren im internetcafe und als sie hier ankamen, erzählten sie uns, daß sie schon die megastars hier in bikaner sind. auch sie wurden gefragt, ob sie heiraten möchten. als sie zusagten, kamen journalisten, die einige fotos von ihnen und ihren ifa machten, um sie in der zeitung zu veröffentlichen. es kommt bei den einheimischen immer gut an, wenn sich touristen für hindu-zeremonien interessieren und auch mitmachen. das läßt sich natürlich alles sehr gut promoten und uns die chance, bei so einem erlebnis live dabei zu sein. mit kailash, einem der mitarbeiter, der sich sehr nett um uns bemüht und uns bei den hochzeitsvorbereitungen behilflich ist, verabredeten wir uns am abend. nach dem essen fuhren wir mit ihm zu seinem haus. dort bekam verena den hochzeitssari von seiner frau zum anprobieren und er passte auch. während verena probierte, sassen die anderen mit kailash`s eltern im empfangszimmer. die 2 töchter (3,5 + 7 jahre) waren ganz aufgedreht, weil so viele fremde zu besuch waren. das haus, indem sie wohnen ist sehr schön, ein neubau am stadtrand. aber kein wunder, ist kailash doch ein indischer soapstar. um 23.00 uhr verabschiedeten wir uns, mit dem sari und den hochzeitsschuhen für wolfi im gebäck. so ging es zurück zu hannibal.
|
22.01.05 eigentlich wollten wir nach dem frühstück mit kailash in die stadt fahren, um für die männer einen geeigneten hochzeitsanzug zu suchen. doch so weit kamen wir nicht, weil der erste journalist auftauchte. es war ein mitarbeiter von jain-tv. jain ist eine religionsgemeinschaft hier in indien, das sind jene menschen, die meist mit mundschutz herumlaufen, damit sie keine insekten versehentlich verschlucken, ihre religion verbietet es, nicht ein einziges lebewesen zu töten. er hatte fragen über unsere bevorstehende hochzeit, warum und wieso wir hier heiraten möchten. zuerst wurde verena verena interviewt und gefilmt, dann war wolfi an der reihe. die antwort, "i still love my wife very much" passte dem journalisten überhaupt nicht. er unterbrach die aufnahme und erklärte uns, daß es besser wäre, wenn wolfi sagen würde, daß gott uns beide füreinander bestimmt hat. hier in indien ist es immer noch sitte, daß braut und bräutigam von den eltern bestimmt werden. solch liebeshochzeiten sind selten. irgendwie war es ein komisches interview, da uns zum teil vorgeschreiben wurde, was wir sagen wollten. es wird in 27 ländern der erde ausgestrahlt, ausserdem würde ein bericht über uns in der lokalen zeitung erscheinen. es dauerte nicht lange, als der 2. journalist auftauchte. er arbeitet für india-tv und unsere hochzeit würde in 57 staaten der erde ausgestrahlt werden. dieser journalist war sehr nett, er war wirklich interessiert an hannibal und unserer reise, sowie über unsere person. er klärte uns auch über den hochzeitsablauf auf und nach der hochzeit sind wir für immer vereint. im gegensatz zu europäischen hochzeiten kann man diese ehe nicht mehr auflösen. dieser journalist will uns auch auf folgenden intersetseiten veröffentlichen: www.bikanerhotels.com und www.uniqueidea.net. endlich brachen wir dann in die stadt auf, um die hochzeitsanzüge zu probieren und auszuborgen. am abend kochten wir noch was und anschließend sassen wir bis spät in die nacht am lagerfeuer. |
23.01.05 zu mittag wurde das festival eröffnet. es gab viele wettbewerbe zu sehen, angefangen von kameltanz, -rasur, -dekoration, -melken bis zur wahl des ältesten pärchens von bikaner und umgebung. der älteste mann war 101 jahre, seine frau 97 jahre. die atmosphäre war sehr gemütlich und locker. trotz den aufgestellten sesseln konnte man überall hingehen und alles aus der nähe besichtigen. am späten nachmittag fuhren wir in die stadt um die anzüge abzuholen und süssigkeiten für die sänger unserer hochzeit zu besorgen. am abend ging die show im fort weiter, aber nicht für uns damen. monique und verena wurden nämlich zu einer henna-künstlerin gebracht, wo wir 4 stunden verbrachten. die hände wurden zu richtigen kunstwerden. um die henna-paste richtig einwirken zu lassen (dann hat man länger was davon) verbrachte verena die nacht mit socken an den händen.
|
24.01.05 die nacht war kurz und nicht sehr bequem (mit socken). zuerst schrubbelten wir die hennapaste von den händen, dann ging es sehr früh los nach katariasar. dort in dem kleinen dorf mit sanddünen rundherum, findet die nächsten 2 tage das festival statt. um uns ja nicht zu verirren, bekamen wir einen wegbegleiter in unser auto. dort angekommen, ging der trubel um uns schon los. da in zeitungen und fernsehen bereits über unsere bevorstehende hochzeit berichtet wurd,e waren die leute ganz aus dem häuschen. nach einem stärkenden mittagessen, bekam verena 2 helferinnen zum anziehen und schminken. während dessen quälte sich wolfi in seine viel zu enge hose und der turban wurde ihm gebunden. vor unserer eingangstür warteten ca. 100 leute mit trommler um uns zum hochzeitszelt zu begleiten. zu unserer sicherheit bekamen wir polizei neben unsere autos postiert, weil die leute richtig euphorisch und neugierig waren, daß sie sogar an den wänden zu den fenstern hochkletterten. als wir uns vor die türe trauten, kamen noch mehr leute angerannt und es war eine drängerei ohne ende. wir 4 schritten inmitten aller leute und in begleitung von musikern zum hochzeitszelt. das zelt war bereits voll mit frauen und kindern, die am boden hockten. im hintergrund mit kameras bewaffnete touristen. in der mitte war eine art von altar aufgebaut, sesseln standen für uns bereit und auch 2 brahmanen warteten schon auf uns, um mit der zeremonie zu beginnen. den weg, den wir beschritten, wurde mit journalisten aufgefüllt. es waren ungefähr 20-25 reporter und kameraleute von fernsehstationen anwesend. nun konnte die zeremonie beginnen. mit unzähligen segnungen durch die elemente (feuer, wasser, luft, erde) und ritualen wurden wir vermählt. die atmosphäre war sehr locker. auf der einen seite sangen die frauen, auf der anderen sprachen die brahmanen die mantras, leute spazierten herum auf den wenigen platz, der noch war. uns wurde nach jedem ritual die bedeutung erklärt. es war eine sehr schöne erfahrung. allein dieser tag würde viele seiten füllen, aber das wollen wir euch nicht antun. die zeremonie dauerte ca. 1,5 stunden und wird, oder wurde (das wissen wir nicht) in 80 ländern dieser erde übertragen. denn es war kein reines touristenspektakel, sondern eine original-indische hochzeit, so wie sie jeder inder erfahren kann. nachdem wir das zelt verliessen, kam der nächste ansturm der gratulanten und jeder einzelne war gerührt und gab uns die besten wünsche mit auf den weg. heute haben wir bestimmt 1000 hände geschüttelt und meisten liessen sich noch mit uns fotografieren. in all dem trubel trafen wir 2 österreicherinnen (kathi und dagmar), die sich absolut nicht auskannten was da los war. wir lernten sie kennen, nachdem ein journalist uns fragte, ob wir sie "empfangen möchten".die beiden waren schon 1 monat in indien, so tauschten wir ein bißchen die eindrücke aus, nachddem wir uns endlich ein wenig in unseren hannibal zurückziehen konnten. da wir an diesen tag nun auch noch etwas von dem vielfältigen programm sehen wollten, verliessen wir nun, umgezogen, unser heim. vor der haustüre wartete bereits ein kamerateam vom grössten indischen sender, die unsere eindrücke über die hochzeit erfahren wollten. den ganzen tag wurden wir wie die absoluten stars behandelt, hatten immer begleitung mit, die uns zum teil abschirmten, wir wurden zum essen eingeladen, bekamen überall die besten plätze. kurz und bündig: wir wurden umhegt und gepflegt. am abend, wo ein indischer popstar auftratt, wollten sie uns auf die bühne zerren, aber das war uns nun doch ein bißchen zu viel. das abendprogramm war der volle hit. von folklore-darbietungen mit spektaktulären tänzen über einen indischen popstar bis hin zu einem feuertanz., der es in sich hatte. die männer kauten auf glutstücken herum, bevor sie einen riesigen gluthaufen mit ihren füssen zertrampelten. nach dem abendprogramm verabschiedeten wir uns in unseren hannibal, um die eindrücke dieses unvergeßlichen tages, auf uns wirken zu lassen und zu verarbeiten. nun sind wir für die nächsten 7 reinkarnationen für einander bestimmt.
|
25.01.05 nach einer längeren nacht als gestern, aber auch nicht mehr erholsamer, weil die kinder vom dorf seit 7.30 uhr morgens an die türe klopften und die stiege zum fenster hochkletterten, gingen wir nach dem frühstück ins dorf. heute war die wahl der schönsten hütte und der schönsten kuh. auf dem weg ins dorf brauchten wir ewig, weil uns so viele leute auf die hochzeit ansprachen. jeder war neugierig und bewunderte unsere hennabemalten hände. wir trafen einen mann, der sehr gut englisch sprach. er führte uns mit dem hausherrn zu einer der schönsten hütten. dort zeigte man uns alles, wir wurden auf tschai eingeladen und wir bekamen seinen wertvollsten besitz, seine tiere, zu sehen. er hatte schafe, ziegen, 40 kühe und 15 kamele. somit gehört er zu einen der reicheren bauern des dorfes. wir wurden ein bißchen vertraut mit dem alltäglichen leben, da uns der englischsprachige mann alles übersetzte. so hatten wir auch die möglichkeit den hausherrn allerlei fragen zu stellen. nach einiger zeit kehrten wir zum festivalplatz zurück, wir nahmen einen imbiß bei einem der vielen essenständen ein. danach ging es weiter mit einem kamelrennen, mit unzähligen wettbewerben von wasserkrugrennen, usw. zuerst mit indischen frauen, dann wurden wir touristinnen aufgefordert. ein höhepunkt für die inder war das seilziehen. indische männer gegen ausländer (wolfi nahm auch teil). mit 4 mann mehr auf der indischen seite haben sie gewonnen. war aber gut so, denn sie waren richtig aufgebracht. es ging um ihren nationalstolz. ganze lkws voll mit militär mußte das indische volk in zaum halten, sie flippten total aus. das gleiche war bei den frauen (verena nahm auch teil). dieser platz in der wüste ist absolut der richtige schauplatz für solch ein festival. die sanddünen herum waren wie eine große tribüne, wo die zuschauer super sehen konnten. das abendprogramm ging bis 21.00 uhr und endete mit einem großen feuerwerk. wir 4 feierten noch weiter am lagerfeuer. es kamen aber so viele leute angerannt, als sie unser feuer sahen, daß es ein bißchen anstrengend wurde. nun ist es genug mit den neugierigen leuten, wir sehnen uns nach ein paar tagen, einsamkeit und wir die ruhe genießen können.
|
26.01.05 nachdem die kinder wieder spaß daran hatten, uns in der nacht (08.00 uhr) durch klopfen zu stören, kehrten wir nach dem frühstück nach bikaner zum tourist office zurück. es dauerte nicht lange, als unser hompagejournalist auftauchte, um das interview fertigzuführen. um ca. 16.00 uhr fuhren wir in die stadt, um die anzüge zurückzubringen und geld zu wechseln. ausserdem machten wir uns auf die suche nach lokalen zeitungen, in denen wir abgebildet sind. danach gingen wir ins restaurant, um unseren hunger zu stillen. manche leute erkannten uns trotz westlicher kleidung auf der strasse. man merkte es an den langen blicken. am abend sassen wir mit ein paar freunden vom tourist office rund ums lagerfeuer.
|
27.01.05 nachdem wir in den letzten tagen während des festivals keine zeit hatten, unser tagebuch zu schreiben, nutzten wir den heutigen tag dafür. wir erneuerten das tagebuch und schrieben e-mails an unsere zuhausegebliebenen, um sie auch an unserer hochzeit teilhaben zu lassen. am späten nachmittag gingen wir ins internet-cafe. in 3 verschiedenen probierten wir es, aber unser tagebuch ließ sich nicht uploaden, die verbindung war nicht gut. sehr spät am abend kehrten wir zurück. nachdem wir nun erfuhren, dass in einem fernsehsender eine zusammenfassung des camel festivals gesendet würde, gingen wir ins hotel, das daneben an lag. da sie nur in den zimmer farbfernsehen hatten, bekamen wir ein leeres zimmer zur verfügung gestellt. aber wir mussten mit bedauern feststellen, dass es ein fehlalarm war, es lief eine ganz andere sendung.
|
28.01.05 nach dem frühstück füllten wir unsere wassertanks auf, kauften gemüse ein und warteten bis einer der fotografen vom festival auftauchte, um uns fotos von der hochzeit zu verkaufen. von kailash bekamen wir eine CD über unsere hochzeit geschenkt - er ist wirklich ein netter mensch! wir verabschiedeten uns von der ganzen crew vom tourist office und nach einer woche hier in bikaner machten wir uns wieder auf den weg. gemeinsam mit den holländern ging es richtung jaisalmer. gleich nach unserer trauung bekamen wir von einem teppichverkäufer einen schuhabstreifer geschenkt und wir versprachen ihm, ihn zu besuchen, da es ohnehin auf dem weg lag. ca. 60 km nach bikaner sahen wir von weitem das große gelände. das riesengrundstück war mit einem mit antilopenfresken verzierten zaun eingefasst. eigentlich hatten wir einen geschäftstüchtigen teppichhändler mit grossen schauraum erwartet. stattdessen landeten wir in einer glaubensgemeinschaft, die auch alle anderen religionen akzeptieren und frei vom kastenwesen sind. sie sind koplette selbstversorger, glauben an einen gott und harte arbeit. von kühen über landwirtschaft und obstbau, alles wird selbst betrieben. der überschuss und der zusätzliche erlös von handwerklichen produkten fließt in den eigenerhalt und humanitären und karitativen zwecken. der teppichverkäufer namens kheta ram choudhary wartete schon hart auf uns, man konnte ihm seine freude ansehen, dass wir unser versprechen gehalten haben. wir wurden herzlichst empfangen. nach tschai und kuchen wurden wir nicht ohne stolz durch das sehr schön angelegte und saubere (das sieht man hier in indien selten) areal geführt, alles wurde uns gezeigt. sie können zurecht stolz auf ihre institution sein, es ist eine wirklich tolle sache, was sie hier auf die beine gestellt haben. natürlich wurden wir zum abendessen eingeladen. inmitten des gemüseackers hatten sie einen wunderschönen garten, mit vielen desert-äpfelbäumen. dort wurde uns das dinner serviert. ketha ram und wir vier assen zuerst und als wir fertig waren, fingen die anderen an zu essen. das ist so ihr art um uns willkommen zu heißen. nach dem essen gingen wir bald ins bett.
|
29.01.05 um 8.00 uhr wurden wir geweckt, weil das frühstück für uns schon bereitstand. weil wir kaffeetrinker sind, haben sie extra einen mann in das 60 km gelegene bikaner geschickt, um für uns kaffee zu kaufen. nachdem wir gestern gesehen haben, wie aus baumwolle und nadel mühevoll ein teppich wird, mit unzähligen arbeitsgängen verbunden, beschlossen wir teppiche in auftrag zu geben. die preise sind human und wunderschön gemacht. wir vereinbarten, bevor wir dehli erreichen, würden wir anrufen und kheta ram werde nach dehli kommen. der abschied fiel uns schwer, weil wir so herzlich behandelt wurden. monique und verena bekamen ein selbstgemachtes blumenbouquet als erinnerung. 100 km vor jaisalmer suchten wir einen weg abseits der strasse ins niergendwo. so nett die leute in all den letzten tagen waren, so anstrengend ist es auch. unser grösster wunsch war einen stehplatz zu finden ohne zuschauer zu haben, die andauernd fragen "whats your name?" "which country?" "cigarette!". beim lagerfeuer, ohne viel zu reden, nur die ruhe zu geniessen, liessen wir den tag ausklingen.
|
30.01.05 den ganzen tag genossen wir in der sonne bei temperaturen um die 20°C. auch heute hatten wir wieder haufenweise "zuschauer", aber gottseidank nur tierische. wilde kamele streunten herum auf der suche nach futter. sie essen die blätter von den tamariskenbäumen, die auf und auf mit dornen versehen sind. dass ihnen das beim kauen oder schlucken nicht weh tut? bis auf ca. 10m kamen sie heran. nicht nur die indischen menschen, sondern auch die indischen kamele sind sehr neugierig. unsere meist gehaßte arbeit mußte wieder mal verrichtet werden - wäsche waschen. ansonsten haben wir mehr oder weniger nur herumgelanselt. am abend haben wir ganz traditionell wir früher die rollen aufgeteilt. frauen hinter dem herd, männer wurden zum brennholz sammeln geschickt. wieder genossen wir die wärme des lagerfeuers, da es in der nacht noch immer sehr, sehr kalt wird. |
31.01.05 da wir bis jetzt unentdeckt von menschen blieben, beschlossen wir noch einen tag hier zu verbringen. jasper hiefte sein motorrad runter, um in das nächstgelegene dorf zu fahren, uns zigaretten zu besorgen. wir genossen den sonnigen tag, außer wolfi. er hatte reparatur nr. 3 auszuführen. der warmwasserboiler musste ausgebaut werden, weil er nicht mehr zündete. die zündanlage hatte einen faden, somit war der funke so klein, daß es nicht mehr zur entzündung des gases kam. spätnachmittags machten wir wieder ein lagerfeuer mit diesen dornenvesehenen tamariskengebüsch um unsere kartoffeln und steckerlbrot zu grillen. das ist hier gar nicht so einfach, obwohl wir in der wüste sind, ist das holz feucht. die bäume speichern das wasser so lang wie möglich, um zu wachsen.
|
01.02.05 heute beschlossen wir weiterzufahren. morgens hörten wir schon schüsse und kanonendonner. man erzählte uns, daß ein riesiges militärgelände in der wüste sei. bis jaisalmer sahen wir panzer, militärautos entlang der strasse und daneben die zelte, in denen die soldaten untergebracht sind. also die grenze zu pakistan wird sehr gut bewacht, in jaisalmer angekommen, suchten wir das RTDC-hotel auf. heute probierten wir unsere waschmaschine aus. die ganzen t-shirts, die wir vorgestern nicht bei hand gewaschen haben, gaben wir in eine verschließbare box mit wasser und waschmittel. den rest machte die holprige strasse. wir mussten sie nur noch ausspülen und aufhängen. es hatte wunderbar funktioniert. dann marschierten wir in die stadt, um ein restaurant zu finden. wir landeten auf einen dieser unzähligen dachrestaurants, wo wir ein sehr wohlschmeckendes hühnchen zu uns nahmen, weil besonders wolfi fleischentzugserscheinungen hatte. als wir den heimweg antraten, war es schon finster. in den engen gassen waren nun die saubermacher am werk, kühe die sich um karton fetzten, hunde die den müll frassen. vom kleingetier wollen wir gar nicht schreiben.
|
02.02.05 wir standen schon etwas früher auf, um ja den ganzen tag für die "goldene stadt" auskosten zu können. die gassen bis zum fort waren zugepflastert mit allerlei shops, in denen es wunderschöne sachen zu kaufen gab. die ganze stadt glich einem freilichtmuseum. zahlreiche havelis (häuser der reichen kaufleute von damals) zeigen noch vom reichtum dieser stadt, als die karawanen hier noch stopp machten. heute sind in diesen filigranen sandsteingehauenen häuser nur noch geschäfte oder restaurants untergebracht. die zeit beim herumbummeln verging wie im flug. am abend gönnten wir uns ein abendessen beim "little italy" bevor es nach hause ging, um vor unseren trucks die wüstentour für die nächsten tage zu besprechen. |
03.02.05 nach dem frühstück machten wir uns auf den weg in die stadt, um unsere lebensmittel aufzubessern. nach 2 stunden und 6 kilo obst, gemüse, brot, butter, kekse und 2 wasserkanister zu je á 35 l im gepäck kamen wir erschöpft zu hause an. wir kamen uns vor wie packeseln! vielleicht hätten wir uns einen mieten sollen, wäre einfacher gewesen. genüsslich nahmen wir eine dusche in einem der zimmer, die für uns geöffnet wurden. unsere wassertanks füllten wir voll, nun waren wir bestens gerüstet für unsere wüstentour. die strassen zu den sam-dünen war besser, als die gesamte hauptstrasse von bikaner nach jaisalmer. kurz vor den sam-dünen traffen wir schon auf geschäftshungrige kamelsafari-verkäufer, die darum wetteiferten, wer am schnellsten die touren verkaufte. unser eindruck von den sam-dünen war, daß es wie ein riesiges waterworld war, nur eben mit sand. nach bezahlen kann man in den dünen herumtollen. es war depremierend, besonders wenn man vorher schon mal in der wüste gewesen ist. wir schauten, daß wir so schnell wie möglich den treiben entfliehen konnten. als wir das dorf sam erreichten, suchten wir eine piste nach khuri, um abseits der hauptstrassen zu fahren. außerdem freuten wir uns auf einsame dünen. als wir schon einige kilometer gefahren waren und wir noch immer keine richtigen dünen fanden, mussten wir leider feststellen, daß wohl die ganze wüste besiedelt sei. als wir einen passenden platz für die nacht fanden, tauchten 3 männer mit einem polizisten auf. sie klärten uns auf, daß wir auf illegalen terrain waren. wir dürften hier nicht weiterfahren. wir wussten, dass es ein nationalpark ist, aber auch einheimische benutzten diesen weg. als wir gerade am diskutieren waren, was wir nun machen sollten, kam ein anderes auto vorbei. aus lauter neugierde, was für eine ungetümer hier in der wüste standen und uns aus der nähe betrachten zu können, fuhren sie auf unseren spuren in den sand, wo sie mit dem auto stecken blieben. nachdem wir ihnen raushalfen, stellte sich heraus, dass sie ärtzte waren und auf den weg nach khuri seien. also folgten wir ihnen und bei der nächsten polizeikontrolle halfen sie uns durch. wir erreichten ohne weitere probleme khuri und sie brachten uns bis zu den herrlichen dünen. dort sahen wir einen besonders schönen platz unter einem baum, doch hannibal versank dorthin im sand und musste vom ifa herausgezogen werden. 8 bar luftdruck in den reifen und kein anlauf war für die kleine düne nicht genug.
|
04.02.05 nach einer ruhigen nacht, frühstückten wir gemütlich vor unseren trucks, kurzärmlig und nur mit shorts. die temperatur war heute sehr angenehm, um die 25°C. wir unternahmen einen langen spaziergang durch die dünen und enfjungfernten auch alle anderen dünen, wo noch keine spuren waren. den spuren nach, mussten in der nacht haufenweise kleingetier hier herumgekrabbelt sein. nach mittag verliessen wir khuri und folgten einer schmalen strasse in der wüste thar zu den nächsten dörfern. hier fahren bestimmt keine touristen und das unverfälschte indische alltagsleben war hier zu sehen. jedes dorf hatte haufenweise vieh (ziegen, schafe, kühe, kamele). ohne vieh wäre es den farmern nicht möglich hier zu leben. in jedem kleinen dorf fragten wir nach der richtigen piste, denn zu nahe der grenze wollten wir auch nicht kommen. wir wurden mit harten dorfleben, trockener, steppenartiger landschaft, wilden tieren (füchse, antilopen....) belohnt. am späten nachmittag suchten wir uns einen stellplatz, es dauerte nicht lange und wir waren umringt von einheimischen männern und jungs, die uns und unsere trucks bestaunten. als es finster wurde, verliessen sie uns. wegen der kälte brauchten wir heute kein lagerfeuer. trotzdem machte sich wolfi auf die suche nach brennholz. "es ist doch so schön, wenn wir in die flammen schauen können."
|
05.02.05 als wir morgen vor unsere haustüre traten, hatten wir schon besucher und als wir unser frühstück zubereitet hatten, waren schon ca. 25 leute anwesend. wir folgten einer schmalen strasse zu weiteren dörfern. neben der strasse befanden sich immer wieder strassenschilder "boarder street", obwohl die grenze zu pakistan bestimmt 60 km entfernt ist. ein riesiges militärlager, sehr geschickt getarnt, war auch zu finden. die strasse wurde breiter und wir gelangten schließlich auf die hauptstrasse, die komplett voll mit tieren war. immer wieder kreuzten schafe die strasse, kühe trabten gemütlich auf den asphalt und kamele weideten am strassenrand. man mußte echt aufpassen. wir verliessen den riesigen bundesstaat rajasthan und sind nun in guyarat unterwegs. unseren lagerplatz schlugen wir auf einem weg in der ländlichen gegend auf. kaum hatten wir hannibal gestoppt, kam schon ein mann angerannt, angezogen mit diesen typischen windelhosen und einem turban auf dem kopf. gleich daneben war sein haus, das hatten wir gar nicht gesehen. er lud uns auf einen tschai zu sich nach hause ein, wir nahmen die einladung an und stiefelten hinter ihm her. vor seinem haus, mitten in der open-air-küche wurden für uns seine betten herausgeholt, die schlafdecken wurden darübergelegt, damit wir schön bequem sitzen konnten. neben uns war ein, ein paar wochen altes kalb angebunden, dass dauernd nach dem sari der frau schnappte. die nachrichtenübermittlung funktionierte sehr gut, es kamen die ganzen nachbarn angerannt, um die europäer zu beschnuppern. die verständigung war nicht ganz so einfach, aber wir glaubten, dass er uns sagen wollte, dass das alles seine söhne seien. naja! nach dem wir uns freundlich verabschiedeten und wir dachten, nun könnten wir in ruhe unser abendessen kochen, haben wir uns aber grob getäuscht. die ganze bande marschierte mit uns zum auto und es wurden immer mehr. während wolfi und jasper sich mit den jungs unterhielten, machten wir mädels das abendessen fertig. als wir gerade zum essen anfangen wollten, hörten wir eine glocke läuten. das war das signal der frauen, dass das essen fertig wäre. die männer mussten zum abendessen gerannt und alles hinuntergeschlungen haben, denn als wir vor die haustüre traten, waren sie schon wieder alle da. bis spät in die nacht sassen wir mit ihnen zusammen und unterhielten uns mit händen und füssen. wir lernten sogar ein paar wörter guyarati. es war ein sehr schöner abend!
|
06.02.05 um 6.00 uhr wurden wir geweckt, denn sie waren schon seit 5.00 uhr munter und wunderten sich, daß man nur so lange schlafen konnte. so nett sie alle waren, aber in aller früh, besonders als morgenmuffel, war das doch zuviel des guten. verena verschloss sich im hannibal, um in ruhe zu frühstücken, während wolfi den sonnenaufgang in mitte der bande sein frühstück genoss. wolfi zu sehen, war in dieser menschenmasse unmöglich, ich musste nach ihm rufen. die leute blieben bis wir fuhren und winkten uns nach bis sie uns aus den augen verloren, den ganzen tag fuhren wir heute, es drängte uns ans meer. wir verliessen die hauptstrasse und nahmen eine abkürzung (gelbe strasse- 40 km weniger). wie es sich herausstellte, war das keine gute idee. eine holperpiste und umleitungen von der umleitung. wenn wir auf der hauptstrasse geblieben wären, hätten wir wahrscheinlich nur die halbe zeit gebraucht. aber wir sind den indern nicht böse. nun stehen wir hinter einem flußbett auf einem acker (mit erlaubnis), der schon abgeerntet ist.
|
07.02.05 früher als sonst, brachen wir auf richtung süden. wir freuten uns schon alle auf strand und meer. die landschaft wurde zunehmend grüner, mit vielen palmen und bunten blumen. man sieht auch sehr viele frauen auf den strassen. die letzten 100 km nach diu war wieder eine rumpelpiste. über eine 100 m lange brücke gelangten wir nach diu. es stimmt wirklich was im reiseführer steht "diu ist anders als der rest indiens". alte, bunte kolonialbauten, die strassen sind sauber und an jeder ecke eine bar. in ganz indien war bis jetzt noch keine bar zu sehen. eigentlich wollten wir noch frischen fisch und gemüse kaufen, aber der markt war nachmittags zu. also machten wir uns auf die suche nach einem schönen platz am strand. aber es war richtig schwer, auf der 11 km langen und 3 km breiten insel, einen platz zu finden, der unseren vorstellungen entsprach. wir umrundeten die insel und kehrten auf den platz zurück, auf dem wir schon zu allererst waren. nach dem essen sassen wir zwischen den trucks und lauschten den rauschenden wellen. aber die ruhe wurde gestörrt. ein paar jungs probierten mit ihren van vom asphaltplateau hinunter in den sand zu fahren. natürlich blieben sie stecken. es dauerte mehr als 2 stunden, ehe sie wieder herauskamen. mit hilfe von wolfi und jasper, die nach einer stunde zusehen, mitanpackten.
|
08.02.05 ein frühstück am strand mit herrlichen blick aufs meer, das ist leben! bald darauf kamen schon die ersten touristen mit ihren gemieteten mopeds angefahren. wahrscheinlich haben wir gestern die insel zu oft umrundet. auch einen österreicher trafen wir hier am strand. er hat sich eine "royal enfield" gekauft und nachdem er ein paar motorradtouren in rajasthan geführt hatte, geniesst er noch ein paar tage am strand, bevor es mit dem flieger nach hause geht. am nachmittag verbrachten verena und monique am strand mit viel sonne, während die jungs mit jaspers honda in die stadt fuhren, um für uns ein moped auszuborgen. es war eine automatik und sie funktionierte gerade mal bis zu unseren trucks, denn dann liess sich das moped nicht mehr starten. wir schraubten einen deckel runter und starteten es wie einen rasenmäher. da wir ohnehin mit einem schweizer pärchen für 19.00 uhr in einem restaurant verabredet waren, fuhren wir ein bißchen früher in die stadt, um unser moped umzutauschen. nun bekamen wir das persönliche moped vom vermieter, denn er hatte kein anderes mehr. alle waren an die touristen vermietet. das restaurant war ganz "anders". es war eine aufgelassene kirche, in dem nun ein teil zu einem hotel und der rest in ein museum umgewandelt wurde. wir sassen im freien rund um ein lagerfeuer, im hintergrund super musik. man konnte fisch oder fisch und hühnchen bestellen. es wurde eine art buffet aufgebaut, dann konnte man dem hotelier zuschauen, wie er die teile auf dem offenen feuer grillte. es war eine supercoole atmosphäre. wir lernten noch ein hollänsisches pärchen kennen, die als rucksacktouristen unterwegs sind. die holländer sind wirklich ein reisefreudiges volk, wir trafen schon sehr viele von ihnen. nach dem essen, fuhren wir im moped-konvoi zu einem kaffeehaus (holländischer art). dort sassen wir auf palmblättern, die mit teppichen belegt waren, unter beleuchteten bäumen. wir ratschten bis 01.30 uhr, und fuhren mit unseren mopeds im stockdunkeln nach hause.
|
09.02.05 nach dem frühstück ging es auf in die 8 km entfernt gelegene stadt diu, zum fischmarkt, um frischen fisch zu kaufen. barbecue-abend war angesagt! wir kauften einen 2 kg thunfisch, ein stück hai und garnelen für 190,- rupie (3€): am gemüsemarkt erstanden wir die restlichen zutaten. bis am abend genossen wir das strandleben. wir bekamen besuch von den schweizer pärchen und den anderen holländeren. nach dem sonnenuntergang machten wir ein lagerfeuer und verspeisten unseren fisch, gang für gang, bis mitternacht. im hintergrund rauschte das meer.
|
10.02.05 wir haben länger geschlafen. dann haben wir es uns unter unserem sonnenschutz im schatten gemütlich gemacht, später am strand. spätnachmittags entschieden wir in die stadt zu fahren. wir bummelten dort herum, besuchten ehemalige portugisische kirchen, das fort war geschlossen und landeten schließlich am sunset point, wo wir der sonne zuschauten, wie sie im meer versank. über die brücke im anderen dorf am fischmarkt kauften wir garnelen für morgen ein. vom österreicher bekamen wir den tipp ins apana-gartenrestaurant essen zu gehen. es soll eines der wenigen restaurants in diu sein, die wissen, wie man fisch wirklich zubereitet. die meisten küchen tauchen die fische in eine art bierteig und fritieren sie anschließend. man bekommt sehr viel gebackenes, irgendwann steht einem das fettige zeug an. wir haben wirklich sehr gut gegessen (tiger prawns, tandoori chicken). am abend ist die stadt sehr schön beleuchtet, irgendwie herrscht hier ein flair wie in einem mittelmeertouristenörtchen. dem coffee-shop, in dem wir vorgestern schon waren, starteten wir einen besuch ab. dort traffen wir eine israelin, mit der wir eine zeitlang redeten. es war schon wieder mitternacht, als wir hannibal erreichten. |
11.02.05 während des frühstückens auf unserer veranda spazierte eine hyiene ein paar meter von uns vorbei. eigentlich brauchen wir in gar keinen nationalpark mehr fahren. gestern abend huschte ein fuchs vorbei. den rest des tages verbrachten wir am strand.
|
12.02.05 nachdem wir nun auch im hannibal bereits einen strand hatten (überall sand) war putztag angesagt. am nachmittag umrundeten wir mit dem moped die insel vevor wir ins internet-cafe gingen und unser moped zurückbrachten. unseren freund im coffee-shop statteten wir einen besuch ab, wo wir ein hervorragendes dinner hatten. sehr spät machten wir uns auf die suche nach einem tuc-tuc, das uns zu hannibal am strand brachte. diese fahrt kostete fast gleich viel, wie die miete des moped pro tag. jetzt wissen wir auch, wieso die ganzen geräte vermietet waren. bei lagerfeuer und gruseligen geschichten über gesunkene schiffe feierten wir den abschied mit den holländern. während die beiden noch ein paar tage am fast menschenleeren strand verbrachten, setzen wir unsere reise morgen fort.
|
13.02.05 als wir um die kurve bogen und wir monique und jasper nicht mehr sehen konnten, war es ein komischen fefühl, wieder alleine auf der strasse zu sein. insgesamt waren wir doch fast 2 monate zusammen unterwegs. in diu-stadt tankten wir noch 300 liter diesel (ist günstiger als in guyarat). und wir hatten glück, einer der traktoren mit angehängten wasserfass war gerade bei der einzigen süsswasserquelle. von hier aus wird trinkwasser an jede ecke der insel transportiert. natürlich machten wir unseren wassertank voll. dann ging es richtung palitana. vorbei an lkws, die randvoll mit zwiebeln beladen waren. als der zwiebelgeruch verflogen war, kam der nächste laster mit trockenfisch. herrliche gerüche begleiteten unseren weg. da heute sonntag ist, stellten wir fest, dass ganz guyarat heute geheiratet hat oder zumindest zu einer hochzeit eingeladen wurde. die hochzeiten werden groß gefeiert, die gäst werden auf traktoranhängern, lkws und alles was räder hat, zu feier transportiert. palitana, eine riesige pilgerstadt, erreichten wir abends und stellten uns neben eine riesege hotelbaustelle, gleich neben dem eingang vom tempel.
|
14.02.05 6.30 uhr - der wecker schrill laut. aber das hat nichts gemacht, denn wolfi war schon eine halbe stunde vorher munter, weil sich die pilger vor dem eingang sehr viel zu erzählen hatten und das lautstark. gleich nach dem frühstück stapften wir los. über 3000 stufen (3,5 km) warteten auf uns. die reichen inder lassen sich je nach gewicht von 2-4 trägern hochtragen und schwitzen dabei mehr als die träger, die sich vorher mit bettelnuß fit gekaut haben. oben angelangt, freuten wir uns, endlich die stufen hinter uns gelassen zu haben, aber da täuschten wir uns. im riesigen tempelgelände gibt es noch ein paar hundert davon. wir besuchten ca. 30 von den über 600 tempeln und befanden es für genug, da wir noch vor mittag den ort wieder erreichen wollten. die temperatur war weit über 30°C und wir nicht mehr die jüngsten. wir wollten im ort noch ein bißchen herumspazieren, aber bei dieser affenshitze und dem staub verging uns das sehr bald. darum setzten wir un in den hannibal und gesellten uns mit ihm und 100erten anderen lkws auf die strasse. in 4 stunden kamen wir ca. 200 km weit. die strasse war ein einziges chaos! wir hatten 4 bahnübergänge, die länger geschlossen halten, als der in jakling (st. andrä). die schranken werden wahrscheinlich geschlossen, wenn der zug aus dem 800 km entfernten bombay wegfährt (bei einem standen wir im schatten - das ist noch angenehm). heute schlafen wir neben einem tabakfeld, das morgen für unsere selbstgewutzelten zigarren sorgen wird.
|
15.02.05 während des frühstückens, kam der besitzer des grundstückes, auf welchen wir standen, mit einer frisch gemelkten milch herbei. zum abschied winkten sie uns noch nach. den restlichen tag sind wir nur gefahren, bei temperaturen um die 33°C, herrlich warm im hannibal. als wir endlich in den bundesstaat maharastra kamen, änderten sich die strassenverhältnisse. die strassen sind viel besser, zum teil sogar 3spurig, nur autofahren können sie deswegen trotzdem nicht. auch die landschaft änderte sich mit der bundesstaatüberquerung. es ist viel hügeliger und zum teil berge, wie wir sie kennen. als wir noch 60 km nach bombay hatten und es bereits 18.00 uhr war, beschlossen wir noch einmal vorher zu übernachten. im finsteren einen platz in dieser großstadt zu suchen, ist auch nicht so lustig. also blieben wir bei einer tankstelle stehen. während verena essen kochte, machte sich wolfi ans werk den luftschlauch von seinem sitz zu reparieren. wir haben heute ein hupferl auf der strasse übersehen und sind ein stückerl geflogen. beim aufprall hat der sitz den schlauch durchtrennt. der schaden war aber bald behoben, deshalb wurden auch noch die dieselfilter gewechselt (sie waren ziemlich verstopft vom iranischen diesel). bei lkw-lärm, rauchenden qualm und vorbeiflitzenden ratten sind wir noch eine weile vorm hannibal gesessen.
|
16.02.05 nach gut 3 stunden für ca. 60 km kamen wir endlich in bombay-zentrum an. den ganzen weg hierher gab es keinen unverbauten fleck mehr. leute über leute, häuser, wolkenkratzer und bruchbuden reihten sich aneinander. verena schwitzte als beifahrer mehr, als wolfi, der den strassenverkehr super meisterte und alles halb so schlimm fand. so wie in jeder großstadt, war es hier in bombay erst recht ein problem, einen platz für hannibal zu finden. das erste ziel, das wir ansteuerten, war der nariman point (manhattan von bombay), aber die wenigen öffentlichen gebührenpflichtigen parkplätze waren alle belegt. wir stellten uns auf den gehsteig und machten uns zu fuß auf den weg einen geeigneten platz zu finden. alle hotels haben die grundstücke für ihre bauten ausgenutzt und wenig bis gar keinen parkplatz. bei einen dieser vielen garküchen haben wir zu mittag gegessen. vom geschäftsmann bis zum dienstboten trifft sich dort alles. wir wanderten durch die stadt und kehrten in ein richtiges kaffeehaus ein (cafe-latte in indien). vom kaffeehaus ging es schnurrstracks zum italiener auf eine pizza. dort hatten wir einen wunderschönen ausblick auf die bucht. mittlerweile war es finster und die skyline kam voll zur geltung. hier an der promenade ist alles sehr sauber und man kommt sich vor, als ob man in einer europäischen großstadt wäre. wir spazierten zum sandstrand vom bombay, wo sich abends alles trifft und jahrmarktstimmung herrscht. viele junge pärchen sieht man händchenhaltend oder sich unterhaltend auf den bänken sitzen. das ist für indien sehr ungewöhnlich, wir haben das bisher nie gesehen. als wir zum parkplatz zurückkehrten, waren genug freie plätze und beschlagnahmten gleich mal drei davon. der ganze spaß kostet uns aber umgerechnet ca. 1,5 € pro tag. es ist mittlerweile 23.30 uhr und wir werden jetzt unser bett aufsuchen und an den kissen horchen. vielleicht erzählen sie uns was.
|
17.02.05 nach dem frühstück wurden wir mit einem ständchen von einem sehr bekannten sänger bombays beglückt. auf reisen trifft man so unterschiedliche leute, das macht den reiz und die faszination des reisens so richtig aus. wir marschierten zu einen der unzählichen bahnhöfe und fuhren mit einem der hoffnungslos überfüllten zug zu dem platz, wo die meiste wäsche von bombay gewaschen wird. 40000 männer stehen in betonbecken und schlagen die wäschestücke auf steinen sauber. ein knochenharter job, wir sind nach 4 t-shirts waschen schon müde. obwohl wir gestern ein busplanheftchen gekauft haben, werden wir bei den ca. 400 bussen nicht schlau, wo welcher abfährt und wohin. aber zum glück sind die leute alle freundlich und hilfsbereit und so fragten wir uns durch bis wir unser ziel erreichten. wir besuchten einige sehenswürdigkeiten bombays und traffen am nachmittag beim bummeln des belebten viertels colaba das schweizer pärchen wieder, welches wir schon in bikaner und zuletzt in diu getroffen haben. in einem kaffeehaus erzählten wir uns gegenseitig von unseren erlebnissen in der zwischenzeit. die breite produktpalette nutzten wir aus, um sachen zu kaufen, die es sonst in indien nicht gibt. das wichtigste war ein kloputzmittel. dadurch das es nun die ganze zeit so heiß ist, haben wir des öfteren einen angenehmen duft in unserem haus (haus deshalb, weil viele fragen "what`s that?", mobile home oder caravane verstehen die wenigsten und unsere antwort lautet nun immer house on wheels). mit milchpulver deckten wir uns ein, vergeblich suchten wir nach essig, der leider nun zu neige geht. inder essen zwar salat, aber nicht mariniert. sie brauchen essig nur zum kochen von suppen, also ist nur kochessig vorhanden. wir probieren unser glück in goa. in einer bekannten strasse gibt es über eine länge von 500m nur bücher und magazine zu kaufen. beim durchstöbern entdeckten wir ein buch mit dem titel "österreich von a-z, ein führer durch feld, wald und flur" und eines über tirol "land im gebirge" vom 73er jahr. wo die händler diese bücher herbekommen? für jeden buchliebhaber ein genuß! um ca. 22.00 uhr kehrten wir nach 12stündiger tour durch einen bruchteil von bombay zu hannibal zurück. dort warteten schon die 2 inhaber vom parkgelände auf uns, oder besser gesagt, auf wolfi, um mit ihm ratschen zu können. allabendlich tauchen sie hier auf, um von ihren arbeitern, bei denen man das parken zahlen muß, das geld einzukassieren. die beiden sind bestimmt mafiosi, aber so lange sie uns hier parken lassen, ist uns das egal. immer wieder kommen leute vorbei, die schauen und fragen - einfach neugierig sind.
|
18.02.05 die nacht war sehr kurz. nachdem die polizei gestern nacht alle autos um 24.00 uhr vertrieben hat. seit 2 jahren ist die regierung sehr genau, damit die strassenhändler und die obdachlosen menschen nicht diese geschäftsstrasse auch bevölkern, darf kein auto mehr nach mitternacht hier parken. wir hatten das gefühl, dass sie nicht wussten, was sie mit uns anfangen sollten. sie tätigten einen anruf und einer der höchsten polizeikomandanten tauchte auf. er klopfte an die türe und nach kurzen small-talk stellte sich heraus, dass es kein problem sei, hier zu parken. am morgen um 7.00 uhr höllenlärm und plappernde leute. es wurde ein bollywoodstreifen gedreht und viele neugierige inder wollten natürlich zuschauen. wir marschierten richtung stadtviertel, wo das sehr gute kaffeehaus "mocca" angesiedelt ist. mit den schweizern hatten wir uns für mittag verabredet. auf den weg dorthin, traffen wir einen ganz eigenartigen geschäftsmann. er wollte mit uns auf einen kaffee gehen und erzählte uns die ganze zeit über das attentat von diana. keine ahnung, was er von uns wollte, wir haben gedacht, er wäre neugierig über europa, so wie alle. aber seine faszination über diana wollte nicht enden. nachdem er uns schließlich nicht einmal seinen job verraten wollte, verabschiedeten wir uns bald. bei wasserpfeife mit den schweizern verbrachten wir stunden im kaffeehaus. als wir ein taxi zum crawford market nahmen, war es schon nach 16.00 uhr. auf diesem markt war ein gewimmel von leuten, einfach unbeschreiblich. ein wasserfiltersystem wurde unser eigen, nachdem wir das wasserabkochen satt hatten. eine wäschleine, einen super kochtopf, die neueste indische cd und die einzige flasche APFELESSIG, die es auf dem indischen subkontinent wahrscheinlich gibt, haben wir auch gekauft. unser abendessen nahmen wir in einem pickfeinen meeresfrüchterestaurant ein. zwischen all den supergekleideten menschen, sassen wir noch immer mit kappe, kurzer hose und all den vielen einkaufssäcken. als wir nach hause kamen, merkten wir, dass wir vergessen hatten, brot zu kaufen. kurzerhand machte sich verena auf dem weg in die hinteren strassen, in der hoffnung bei einem strassenhändler noch ein brot zu finden. aber 22.00 uhr war zu spät, das einzige, was ich entdeckte, waren schlafende menschen. an jeder freien ecke am gehsteig wurden matten, säcke oder provisorische betten aufgebaut, zwischen drinnen familien, die gerade bei offenem feuer ihr karges abendessen zubereiteten, dazwischen schlaffende, herrenlose hunde. während wir nun am kai sitzen und tagebuch schreiben, kommen viele jungs vorbei, die zigaretten, tee oder erdnüsse verkaufen wollen. einer von ihnen, der 14jährige anil, konnte ein bißchen englisch. er erzählte uns, dass er noch 5 brüder und 3 schwestern hätte und dass er sein geld für die schule durch erdnußverkauf verdient.. immer ein waches auge, ob kein polizist in der nähe wäre. denn dann mussten sie davonlaufen, weil der strassenverkauf hier in dieser geschäftsstrasse verboten ist. die scharr der juungs wurde immer größer und jeder wollte mit uns nach austria fahren. wir sassen bis mitternacht am kai, ratschten mit regierungsangestellten, welche dieses geschäftsviertel von bettlern und obdachlosen freihalten. sie fahren mit einem lastwagen herum und kontrollieren dieses gebiet. da sie sich nun am hauptquartier melden mussten, fragten sie uns, ob wir lust hätten, mit ihnen anschliessend eine kontrollfahrt zu unternehmen. ganz stolz zeigten sie uns alle sehenwürdigkeiten und wichtigen gebäude bei nacht. um 1.30 uhr kehrten wir schließlich zurück und nach besichtigung hannibals fielen wir totmüde ins bett.
|
19.02.05 wir wurden erst nach 10.00 uhr munter. nach kaffee und müsli machten wir uns auf den weg zum diebesmarkt. die ganzen strassen sind zugepflastert mit verkaufsbuden, wir irrten 2 stunden herum, bis wir endlich den besagten diebesmarkt fanden. ganz bombay ist wie ein labyrinth. von teilen von versunkenen schiffen über antike möbel bis hin zum autoschrottverkäufer findet man hier alles. nachdem wir eine chickenpizza gegessen haben spazierten wir zum crawford-market, wo wir uns mit lebensmitteln für die nächsten paar tage eindeckten. wir nahmen uns einen schlepper, das sind die leute, die die waren, die wir einkaufen, in riesigen körben auf dem kopf neben einen mitschleppen. unser schlepper war ca. 12 jahre alt und hieß golom. für verena war es der erste und letzte schlepper, sie hatte zuviel mitleid mit ihm, nachdem er nun sicher schon 8kg gemüse und die 3kg schwere melone in seinem korb hatte. so hat er wenigstens ein paar rupies verdient und kann davon ein essen kaufen. bis in den kofferraum vom taxi wurde uns alles getragen. auf unserem parkplatz sind wir nie lange alleine, da ist immer was los. heute besuchten uns ein paar kinder, die erdnüsse verkauften. einer davon redete sehr gut englisch und war ein cleverer bursche. sie halfen uns einen glücksbringer zu basteln, das hier jedes fahrzeug dran hängen hat, im gegenzug schenkten wir ihnen pullis, da es heute windig war und sie ohnehin froren. auch der sänger tauchte wieder auf und wir hatten jede menge spaß, bis die polizei auftauchte und die jungs wegrannten, so schnell sie konnten.
|
20.02.05 es war schwer, sich von bombay mit den vielen interessanten leuten zu trennen. morgens hatten wir ein nettes gespräch mit einem modernen, jungen inder der gerade mit seiner dänischen dogge spazieren ging. man sieht hier nicht viele hundebesitzer, es gibt nur herumstreunende hunde. er zeigt uns ein album von der 3jährigen geburtstagsfeier von der dogge. krasse gegensätze - in ganz bombay. es war 10.30 uhr als wir bombay endgültig verliessen. die ausfahrt aus der stadt fanden wir sofort. am stadtrand (new bombay) haben sich viele westliche firmen angesiedelt. wir wollten nicht den express-highway nehmen, sondern die küstenstrasse. diese küstenstrasse entpuppte sich als volle gebirgsstrasse. den ganzen tag eine kurve nach der anderen. nicht ein einziges mal erhaschten wir einen blick aufs meer. wir fuhren zwischen abgeernteten reisterrassen, der wald war urwaldartig, mit affen, die am strassenrand sassen und der so fruchtbaren roten erde. diese strasse wäre ein traum für jeden motorradfahrer. leider hatten wir heute pech, wir dachten auch schon, dass der glücksbringer, den die jungs gestern für uns bastelten, nur den indern glück bringt. jedenfalls bei einer sehr schmalen strasse, kam uns ein hinterteil von einem lkw in die quere. nun hat hannibal auf der beifahrerseite eine schürfwunde. die stossstange und der einstieg ist eingedrückt und der kotflügel hat einen riss. aber alles halb so schlimm! abends blieben wir bei einer tankstelle stehen und wolfi probierte alles auszuklopfen. den rest werden wir vielleicht in goa bei einem fahrzeugkosmetiker richten lassen.
|