Südafrika 5.Teil

05.03. - 06.04.2021

Währung: 1 € = 17,5 Rand
Dieselpreis: 1l = 15,05R

Wir sind noch in der Transkei, dem ehemaligen Homeland der Xhosa in der Provinz Eastern Cape. Eine grüne Hügellandschaft mit bunten Häusern umgibt uns, wohin man auch schaut. Einige Familien wohnen noch in den lehmgemauerten Rondavels mit spitzen Grasdächern. Jene die es sich leisten können, bauen ihre Häuser nun aus Beton und sind rechteckig. Das Dach ist aus Blech oder mit richtigen Dachziegeln, je nach Geldbeutel. Wir durchfahren das Stammesgebiet auf der gut ausgebauten N2.
In Mthatha gehen wir shoppen und finden uns in einer typischen schwarzafrikanischen Stadt wieder. Laute Musik aus den vielen Bars und Geschäften, unzählige Verkaufsstände am Gehsteig und beim Geldautomaten stehen sie Schlange. Es ist Freitag und der wöchentliche Lohn ist auf dem Konto eingelangt, sodass der Party am Wochenende nichts mehr im Wege steht.

Am Brook´s Nek Pass ist die Provinzgrenze - von nun an sind wir in KwaZulu Natal, in dem der Stamm der Zulus wohnt. Die Streusiedlungen enden abrupt mit der Grenze und in Kokstad finden wir wieder europäisch angehauchte Dörfer und Städte vor.
Im kleinen Mount Currie Nature Reserve parken wir uns am staatlichen Camping am Staudamm ein und am Spätnachmittag sind wir schon unterwegs auf einer kleinen Wanderung durch den Park. Als wir auf eine Horde Blessböcke stoßen, staunen wir nicht schlecht, denn wir haben gar nicht gewusst, dass es hier Wildtiere gibt. Ganz nahe lassen sie uns heran, denn der Wind steht gut für uns, als sie uns dann aber riechen, geben sie sofort bellende Laute von sich. Der Bock warnt seine Herde vor den Eindringlingen. Wau, da sind ja auch einige Jungtiere mit dabei.

Als es im Gras raschelt, machen wir erschrocken einen Schritt zurück. Tatsächlich ist da ein schönes Gerät von Ringelhalskobra, die wahrscheinlich die letzten Sonnenstrahlen genießt. Sie gehört zur Familie der Speikobras und ist giftig, zielgenau können sie aus 3m ihr Nervengift direkt in die Augen spucken. Zum Glück macht diese Kobra keine Anstalten uns anspucken zu wollen, denn sie dreht sich auf den Rücken. Im Nachhinein erfahren wir, dass sie sich bei Bedrohung tot stellt, oft lässt sie dabei die Zunge rausfallen. Als wir sie fotografieren wollen, ist sie schon wieder putzmunter und schlängelt zum Glück in die andere Richtung von dannen.

Der Sommer neigt sich dem Ende zu, der Herbst zieht ins Land. Am Morgen ist alles taunass, wie bei uns der Altweibersommer in Österreich. Auf der anderen Uferseite ziehen Zebras gemütlich vorbei und der Haubentaucher hat am abgestorbenen Ast Platz genommen, um seine Flügel zu trocknen.

Wir sind auf dem Weg zu den Drakensbergen. Die Regenzeit ist fast vorbei, die Landschaft ist saftig grün. Viele Kälber weiden neben der Straße und auf dem Acker suchen Kronenkraniche nach Fressbarem und endlich tauchen dann die ersten Ausläufer der Drakensberge vor uns auf. Wau, wie schön!

In Underberg biegen wir links ab und fahren nach

COBHAM

unser erstes Tal, das wir in den Drakensbergen besuchen. Auf einer großen Campingwiese können wir uns einen Platz aussuchen. Als wir aussteigen, werden wir schon von unseren Campingnachbarn begrüßt. Voller Freude zeigt sie uns ein Foto vom Amigo auf ihrem Handy. "Wir haben euch in Wilderness gesehen." Kim und Rod aus Durban haben bereits ihr Braaifeuer entzündet und laden uns gleich auf einen Sundowner ein. Rod will morgen eine 23km lange Wanderung zum Pinacle Rock und weiter zu den Ngenwa Pools unternehmen. Er kennt sich hier in den Bergen aus und so nutzen wir die Gelegenheit und schließen uns ihm an. Wir kennen die Begebenheiten in den Drakensbergen noch gar nicht und so ist das eine tolle Einführung für uns.
Ohne ordentliche Wanderkarte oder einen Navigationsapp ist man in dieser Hügellandschaft komplett aufgeschmissen. Die Wege sind nicht sonderlich bis gar nicht gut markiert, über Kilometer mit hohem Gras überwachsen und bei den vielen Wildwechseln weiß man bald gar nicht mehr, welcher Weg denn der richtige ist. Schon bald bereuen wir kurze Hosen zu tragen, denn das Gras ist recht scharf und hinterlässt Spuren an den Schienbeinen. Am späteren Nachmittag dann entdecken wir andere Spuren. "Das sind die Schmuggelwege der Lesothen, die gutes Marihuana nach Südafrika bringen," erklärt uns Rod. Denen begegnet man besser nicht, denn sie sind nicht recht erpicht auf Gesellschaft. Der Pfad ist breitgetreten, das Gras liegt am Boden. Sie müssen ihre Ware mit Eseln oder Mulis transportiert haben.


Als wir ziemlich müde am späten Nachmittag retour kommen, erwartet uns Kim mit einem Thunfischsalat und Gin Tonic - das weckt die Lebensgeister!

Die Berge sind in wunderschönes Licht getaucht, als die Sonne untergeht und hinter uns am Horizont gehen hunderte Blitze nieder. Kein Grollen, kein Regen nur das Leuchten, wie ein Blitzlichtgewitter - in mehr als hundert Kilometern Entfernung, bei Durban.


Als die beiden am nächsten Tag abreisen, sind wir gewappnet für unsere erste Wanderung alleine am "Berg". Nun wissen wir wie der Hase läuft ;-) Ja und wirklich hoppelt ein Feldhase am Camping entlang, als wir unseren Frühstückstisch im Freien decken. Heute geht´s in die andere Richtung, einem Fluss entlang bis zu den Pools und wieder zurück und wieder sehen wir eine Ringhalskobra, die sich zum Glück brav wegschlängelt.

Nachmittags zurück am Camp sind inzwischen Sue und Marco eingetroffen, die zwei sind 60km in 5 Tagen den Giants Cup Trial gelaufen und machen hier nun Pause, bevor es zur nächsten mehrtägigen Wanderung geht. Bis tief in die Nacht wird gequatscht und der Portwein hilft uns gegen die Kälte anzukämpfen. Vielleicht sieht man sich ja wieder? Für uns geht es jedenfalls morgen weiter ins nächste Tal.

Der holprigen Straße geht es wieder retour in die kleine Ortschaft Himeville, wo wir das empfohlene "Stone Cafe" besuchen. Ein Schokokuchen und ein Cafe Latte auf der tollen Terrasse in der Sonne. Das Wetter ist herrlich, mit ca. 30°C tagsüber.

Über kleine Schotterpisten geht es zwischen dem Vorgebirge der Drakensberge entlang an Dörfern vorbei in das nächste Tal.

LOTHENI

Auch dieser Camping ist ein staatlicher und gehört zur Gruppe der "Ezemvelo KZN Wildlife". An der Rezeption checken wir ein, vorbei an den Bungalows und immer der Straße entlang, bis sie endet. Dort sind die großzügig parzellierten Plätze des Campings. Eine tolle Aussicht auf die Ausläufer des Bergs. Je nördlicher wir kommen werden, desto dramatischer wird die Bergkulisse. Hier sind sie noch sanft und schichtkuchenartig.
Durch wildes Gestrüpp und über eine wackelige Hängebrücke geht es auf die andere Uferseite, wo wir unsere heutige Wanderung starten. "Da vor uns Elande!" Das ist die größte Antilopenart, die bis zu 900kg schwer wird. Über Stock, Stein und kleine Flüsse, queren wir einen Wald, der sich in den Berghang schmiegt. Am Fluss machen wir Pause, baden nackt im eiskalten Wasser, damit wir uns anschließend auf den warmen Steinen wieder wärmen können - kneippen auf eine etwas andere Art. Die Paviane hören wir von Weitem, können sie aber nicht sehen.
Wandern in den Drakensbergen ist echt anstrengend. Durch hohes Gras verwenden wir unsere Walkingsticks wie einen Blindenstab und fahren den Weg entlang, um sicher zu gehen, dass sich keine Schlange versteckt. Man verhaspelt sich oft in diesem langen Gras und stolpert oder es verstecken sind Steine verschiedenster Größen darunter, an die man andockt oder auch mal darüberstolpert. Man muss immer auf der Hut sein. Will man die Aussicht auf die schöne Bergkulisse genießen, muss man stehen bleiben, denn marschieren à la "Hans guck in die Luft" kann hier böse enden. Der Weg zurück ins Camp ist lang und es sind so gut wie keine anderen Wanderer unterwegs.

Mittlerweile sind wir jetzt nur noch mit langen Hosen unterwegs. Und wieder sehen wir eine Ringelhalskobra. Gleich neben dem Pfad. Verena ist echt am Überlegen, ob es wiklich so eine gute Idee ist, hier so viel zu Wandern. Zuviele Schlangen queren unseren Weg. Es ist bereits die 4. Kobra. Nach der Regenzeit ist alles grün, die Temperaturen passen - es ist Schlangenhochsaison. Sollen wir aufgeben?

Am nächsten Morgen - beim Anblick der Berge und der strahlenden Sonne sind all die negativen Gedanken über Schlangen wieder vergessen. Der Berg ruft.... und wir folgen!
Heute sehen wir keine Kobra, dafür eine Berg-Puffotter... Zum Glück wieder früh genug, langsam gewöhnen wir uns an die Biester und vielleicht sehen wir ja auch deswegen soviele, weil wir so genau schauen?

 

Die bis zu 3.482m hohen Drakensberge (Drachenberge) oder wie die Südafrikaner sagen "The Berg" sind das höchste Gebirge des südlichen Afrikas und bildet die natürliche Grenze zum Bergstaat Lesotho. Die Bergkette erstreckt sich insgesamt über 1.000km in Nord-Süd-Richtung.

Über eine tolle Almlandschaft führt die Schotterstraße weiter in den Norden. Große "weiße Farmen" mit unzähligen Kühen auf riesigen Weiden begleiten uns dorthin.

Die Dämme sind zum Bersten mit Wasser voll, wir biegen links ab nach

HIGHMOOR

Die Schotterpiste endet direkt am Nationalparktor und eine gut asphaltierte Bergstraße führt uns auf ein Plateau auf 2.000m. Ein ehemaliges Farmgelände wurde zu einem Camping umfunktioniert. Die enge Kurve nach der Rezeption bringen wir gerade so hinter uns, als schon die ersten Äste am Aufbau vorbeiknartschen und auch die Einfahrt zum Stellplatz ist recht eng. Es ist Sonntag und die Besucher reisen ab, sodass wir uns einen Platz aussuchen können. Der Braai wird eingeheizt, denn heute steht unser wöchentliches Brotbacken auf der Tagesordnung. Während wir die Glut immer wieder in die richtige Position neben und auf dem Potjie verteilen müssen, ziehen wir genüßlich an der Wasserpfeife mit Doppelapfel-Minzetabak - Sonntag ist Ruhetag!
Es gibt 2 Stäudämme, für die man eine Fischerlizenz kaufen muss, um an die begehrten Fische zu kommen. Wir wollen nicht fischen, wir wandern zur Höhle und dem danebenliegenden Wasserfall. Oben am Hügel sitzt ein Schrei-Seeadler, den man sofort an seinem Ruf erkennen kann. Die Grashüpfer sind hier etwas größer und auch bunter, als wir sie kennen und vielleicht noch erwähnenswert: Wir sehen heute keine Schlange!

GIANTS CASTLE

Leider gibt es in diesem Tal nur ein Hotel und keinen Camping. So schreiben wir uns am Tor als Tagesgäste ein, um 18.00 Uhr schließen die Pforten und wir müssen draussen sein. Zum Glück haben wir das schon gewusst und haben knapp vor dem Einfahrtstor noch einen geeigneten Nachtplatz gefunden, also wissen wir am Abend wohin. Aber vorerst parken wir den Amigo am Hotelparkplatz und tragen uns in das Wander-Registrierungsbuch ein. So wissen die Ranger genau, wer wohin wandert und ob sie auch wieder retour kommen, denn auch das muss im Buch notiert werden. Im Falle des Falles wird ein SOS-Team zum Suchen losgeschickt.
Die Sonne hat uns schon gestern verlassen und es hat gut geregnet, auch heute morgen ist der Himmel wolkenverhangen. Die Wetterapp meldet erst am Nachmittag Regen. Sollen wir es riskieren? Die Wanderung ist ca. 17km lang und 560 Höhenmeter. Um 8.00 Uhr sind wir abmarschbereit und wir wagen den Aufstieg am Bannerman Trail. Oje, die Wolken werden mehr und mehr und auch immer grauer und dunkler. Der erste Tropfen fällt. Fragend schauen wir uns an. Umdrehen oder abwarten? War da nicht ein kleiner Überhang zum Unterstehen? Nur wenige Höhenmeter retour sitzen wir nun in diesem Unterschlupf und hoffen, dass der Regen nachlässt. Am Marsch durch das hohe Gras hat sich Verenas Leggins bereits mit Wasser vollgesaugt und die Socken leiten die Flüssigkeit munter ins Innere der Schuhe weiter. Nach 30 Minuten beginnen ihre Zähne zu klappern. Mit nassen Füßen erwärmt man sich auch nicht mehr. Die Entscheidung ist gefallen - wir gehen retour zum Amigo.

Als wir den Amigo erreichen, sind wir beide bis auf die Unterhosen nass und in Verenas Schuhen hat sich ein mittelgroßer Teich angesammelt. Quatsch, quatsch... bei jedem Schritt.
Die Heizung wird angemacht, die Schuhe mit Zeitungspapier gestopft und alle 15min gewechselt. Schließlich sollten sie morgen wieder trocken sein. Im Badezimmer ist alles vollgehangen mit nassen Klamotten und es dampft aus dem halboffenen Fenster.
Unglaublich, aber am Nachmittag sind die Wolken verschwunden, die Sonne knallt vom Himmel und wir wollen eine kleine Wanderung wagen. Verena mit Sandalen, denn ihre Schuhe haben Pause. Leider sehen wir auf dem Rundweg keine Lämmergeier, obwohl die hier heimisch sein sollten. Später reißt die Wolkdendecke dann auch über den Drakensbergen auf und gibt einen kurzen Blick frei auf das Giants Castle und seine Nebengipfel, von denen wir die Namen nicht kennen

Beim Rausfahren aus dem Park sehen wir abermals das Schild der Forellenzucht. Wir halten an und die netten Besitzer Cherice und Dean führen uns sofort auf ihrem Anwesen herum. Seit einem Jahr haben sie nun die Fischzucht übernommen und beliefern den Großhandel, sowie die umliegenden Hotels und Restaurants mit frischen Forellen. Normalerweise verkaufen sie nur 5kg Boxen, doch für uns machen sie gerne eine Ausnahme und gefrorene Regenbogen- sowie Lachsforellen kommen in eine Tüte. Als Gutti gibt´s noch kalt und warm geräucherte Filets dazu - wir werden schlemmen wie die Könige. Vielen Dank ihr Lieben!

Nächster Tag, neuer Versuch. Bei solch einem schönen Wetter kann man es gar nicht glauben, dass es nachmittags wieder regnen sollte. Wir probieren es nochmals, den Bannerman trail hoch bis zum Contour Pfad und den Langalibalele Ridge runter. Eine tolle Landschaft, mehr als einmal müssen wir an die Hobbits im Auenland denken. Als wir oben am Contour Pfad ankommen, ist der Himmel fast komplett zu mit dunklen Wolken, nur über uns und in unsere Marschrichtung schaut es noch gut aus. Wenig später regnet es in den Nebentälern bereits ausgiebig, Blitze und jede Menge Donner, doch über uns bleibt ein Wolkenloch, das uns trocken zurück ins Tal bringt. Den Blitz sehen wir aus den Augenwinkeln und dann dieser ohrenbetäubende laute Donner direkt über unseren Köpfen. Verena geht erschrocken in die Knie und hockt dort wie ein Häufchen Elend. Auch Wolfi ist kreidebleich und hat sich erschreckt. Ein Gewitter in den Bergen ist keine tolle Erfahrung, noch dazu sind wir die höchste Erhebung, denn einen Baum oder einen Felsen zum Unterstellen gibt es nicht. Ein Fluss ist zum Queren, die Steine zum Rüberhüpfen zu weit auseinander, sodass wir die Schuhe ausziehen und durch das Wasser waten müssen.

In den Drakensbergen gibt es 600 Fundstätte von Felsmalereien mit insgesamt 35.000 einzelnen Darstellungen. Wir befinden uns nun in solch einer Höhle. Darstellungen von Menschen, Tieren, Fabelwesen, Jagdszenen und Tanz. Die Ureinwohner Afrikas - die San haben ihr Alltagsleben auf den Höhlenwänden festgehalten.

Weiter geht es in das nächste Tal. Doch zuerst müssen wir an einigen Dörfern vorbei und durch lichte Wälder durch. Eukalyptusbäume in Reih und Glied. Als wir den Wald verlassen, steht da ein Schild von Mondi. Die Papierfabrik im Nachbarort in Österreich bekommt sein Holz etwa aus Südafrika!? ;-)
In Serpentinen geht es runter in die Ebene und weiter zur Hauptstraße. Unser Kühlschrank ruft nach Zivilisation und einem Supermarkt. Am Supermarktparkplatz werden wir gleich vom Parkeinweiser angepflaumt "trucks are not allowed!" Dass wir zahlende Kunden sind und unser Amigo ein Wohnmobil ist, interessiert ihm nicht. Wir ignorieren ihn und wollen aussteigen, doch dieser freche Parkeinweiser hält Verenas Türe zu. "Wir dürfen hier nicht parken!" faucht er uns an. Als wir dann endlich am Supermarkteingang stehen, verwehrt er uns mit seinen Kollegen den Weg ins Innere. Bevor wir nicht umparken, dürfen wir nicht zum Shoppen. Wie war das nochmal - der Kunde ist König? Hier im Zululand bestimmt nicht. Lange Rede kurzer Sinn, wir mussten den Amigo umparken, es gab weit und breit keinen anderen Supermarkt.

Hotels, Farmstalls, Bäckereien, Reiseagenturen - wo sind wir nun gelandet? Die Straße ins Champagner Valley ist sehr touristisch, die Aussicht auf die Berge grandios. Zum Glück haben wir gestern angerufen und nach einem freien Stellplatz am Camping gefragt. Es ist langes Wochenende und es ist die Hölle los. Die Zufahrt zum Camping ist recht eng, doch irgendwie kommen wir auch hier hinein. Am Ticket House, wo die Wandertageskarten gelöst werden, hat sich eine Menschenschlange gebildet. Unglaublich der Unterschied zwischen den Tälern wo wir bisher waren und dem Touri Hotspot hier. Wir müssen uns nicht anstellen, denn beim Übernachten am Nationalpark Campingplatz ist das Wandern inkludiert.

MONKS COWL

Wir finden eines der letzten leeren Platzerl, der Rest ist voll. Hier läuft es nach dem Motto: first come, first serve! Als wir von der Wanderung zurückkommen, schiebt gerade ein Geländewagen mit Anhänger auf unseren Platz rein. Die Frau erzählt uns, dass sie schon vor Wochen gebucht und bezahlt haben, nun aber zu spät kommen und keinen freien Platz mehr finden können. Es tut uns voll leid und normalerweise wäre das überhaupt kein Problem für uns, aber blöd ist nur, dass heute Abend Tina & Thomas aus East London anreisen. Die beiden haben eine Woche Urlaub und da wollen wir ein paar Tage gemeinsam verbringen. Also leider ist auf unserem Platz nichts mehr frei.
Wie kann man einen Campingplatz nur so schief anlegen? Keine 2m sind eben. Die Familie aus Pretoria findet doch noch einen geeigneten Platz, quetscht sich zwischen den Zelten auf der anderen Seite hinein. Es geht doch immer irgendwie. Außerdem ist den Südafrikanern ja absolut gar nix zu blöd. Für 3 freie Tage nehmen sie eine 6stündige Anfahrt auf sich, aufgepackt als ob sie mindestens 1 Monat unterwegs wären. Das Aufbauen der Zeltstadt, wohlgemerkt pro Familie (jeder sein eigenes Schlafzelt, Gemeinschaftszelt, Außenküche, Windplanen...) dauert mindestens 2-3 Stunden, obwohl jeder Handgriff sitzt und jeder seine Aufgabe hat. 1,5 Tage relaxen, bevor sie wieder abbauen und nach Hause fahren müssen. Diesmal ist der 1. Arbeitstag der Dienstag. Fällt der Feiertag auf einen Sonntag, wird er automatisch auf den Montag verlegt, damit man auch etwas davon hat. Welch gute Idee!

 

Am Abend trudeln Tina & Thomas ein. Es ist schon finster und es tröpfelt wieder mal. Die Tajine auf dem Feuer ist fast fertig und die erste Flasche Wein bald geleert. Einen Kaiserschmarrn gibt es zum Nachtisch - ein typisches Bergessen. Doch wir wollen etwas früher ins Bett, Morgen geht es wieder in die Berge, diesmal zu viert.
Die Wanderwege sind hier bestens präpariert und gut ausgeschildert. Welch eine Wohltat. Endlich die Blicke in die Landschaft schweifen lassen, ohne sich gleich auf die Nase legen zu müssen. Mittlerweile haben sich die Berge etwas verändert. Tiefe Täler schneiden sich in die schroffen Berge. Verschiedene sehenswerte Wasserfälle, Wälder mit Lianen und alten Yellowwoodbäumen. Viele Familien mit Kindern sind unterwegs, trifft man sich auf dem Wanderweg, weicht man großräumig aus und meist wird auch noch schnell die Maske aufgesetzt oder zumindest das T-Shirt über die Nase gezogen - social distancing wird auch in den Bergen praktiziert.

Am Camping geht es recht tierisch zu. Stehlen mal nicht die Lemuren die Früchte aus den Außenküchen, sind es die Paviane. Sie treten gleich in Horden auf und sind somit recht furchteinflößend. Man muss aufpassen wie ein Haftelmacher, ansonsten geht man hungrig ins Bett.

Wir wollen gemeinsam weiter ins nächste Tal. Aber davor geht es noch zum Bäcker auf einen Zitronenkuchen und Kaffee. Den haben wir uns verdient, bei der vielen Wanderei dürfen wir auch etwas sündigen. Das Sündigen wird auch noch in den nächsten Tagen anhalten, denn die beiden essen genauso gerne wie wir. Außderdem kochen sie auch gerne und so macht das gemeinsame Zubereiten des Abendessens besonders Spaß.
Doch bevor es ans Essen geht, müssen wir erstmal die lange und holprige Schotterpiste bis ganz hinten ins Tal zurückfahren. Die Pferde springen von der Piste weg, als sie unseren Amigo röhren hören. Immer den dichten Wolken nach, dann noch über eine betonierte Brücke und wir stehen am Camingplatz von

INJISUTHI

Der Platz ist fast leer, so haben wir die Qual der Wahl. Blick auf die Berge und den Wind im Rücken, die Sonne geht wo auf und gerade sollte der Platz auch noch sein. Nur wissen wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass wir vom Camp aus keinen einzigen Blick auf die Berge erhaschen werden. Tina & Thomas haben noch verschiedene chinesische Pilze in East London besorgt, die wir nun unter die gebratenen Nudeln mischen. Unsere Kochtöpfe sind zu klein, sodass die Abwaschschüssel zum Unterheben herhalten muss.

Heute Morgen ist kein einladendes Wanderwetter, dennoch ziehen wir los. Weit kommen wir nicht - ein breiter Fluss versperrt uns den Weg. Ein Seil ist darübergespannt. Aha, also hier festhalten und gleichzeitig von Stein zu Stein springen. Nicht mal für lange Füße ist das machbar. Wir ziehen unsere Schuhe aus und rein geht´s ins kühle Nass. Die Strömung ist auch nicht ohne - aber immerhin sind wir dann munter. Plötzlich reißt es auf, die Sonne kommt durch und es ist gleich doppelt so schön. Die Landschaft wird rauer und wilder, einige Proteabäume schmücken die Hänge, leider blühen sie noch nicht. Dafür blühen die orangen Blumen sehr nett. Schon von weitem sehen wir die weißen Steine leuchten. Das Marble Bath trägt seinen Namen nicht umsonst. Das kalte türkisscheinende Bacherl lädt schon sehr zum Baden ein und das Weitergehen ist bei diesem wunderschönen Fleckchen Erde nicht leicht, doch wir wollen noch zur bekannten Battle Cave.

Es gäbe so viele einladende Mehrtagestouren in den Drakensbergen, doch leider gibt es nur eine einzige Hütte zum Übernachten. Uns wurde erzählt, dass die Einheimischen sowie auch die Leute aus Lesotho gerne plündern und Haustüren, Fenstern und Holzbretter gut für ihr Eigenheim brauchen können. Also werden keine Hütten mehr gebaut, denn wer soll denn das ganze Jahr auf das Zeug aufpassen? Dafür gibt es aber Höhlen oder besser gesagt Felsüberhänge, in denen man nächtigen kann. Obwohl die Schlafplätze meist eben und mit einer kleinen Steinwand geschützt ist, möchten wir nicht nur im Schlafsack hier übernachten. Wenn dann schon mit Zelt, dafür muss man dann aber nun Zelt, Essen und Kochutensilien für ein paar Tage durch die Gegend tragen. Da kommen dann gleich einige Kilos zusammen, also belassen wir es bei den schönen Tagestouren.


Genau rechtzeitig bevor der große Regen kommt erreichen wir unseren Camping, man muss auch manchmal Glück haben. Am Abend ist es recht frisch bis gelinde gesagt SAUKALT, die Winterjacke ist da genau recht. Das Feuer zu unseren Füßen wärmt auch etwas. Leider hat unsere Markise durch die vielen Buschfahrten etwas gelitten und nun Löcher im Stoff, man sollte genau die richtige Position darunter finden, um nicht nass zu werden.

Zum Cataract Valley sind wir unterwegs. Ist es Nebelreißen oder Nieselregen? Jedenfalls sind wir bald schön nass. Unsere Wanderfreunde sind bestens ausgestattet. In Regenhosen gekleidet dürfen sie nun die Vorhut übernehmen. Das hohe, nasse Gras geht bis zu den Oberschenkeln und streift dabei sämtliche Wassertropfen ab. Mitten am Weg die Erkenntnis: Haben wir denn nicht auch Regenhosen im Kleiderschrank? Total drauf vergessen! Die werden wir gleich rauslegen, wenn wir nach Hause kommen, denn die nächsten Tage wird es laut Wetterfrosch nicht besser.
Die Navigation ist nicht so einfach, der schmale Pfad ist unter dem tiefhängenden, tropfnassem Gras gut versteckt. Steil hoch geht es in der engen Schlucht, mehrmals den Flusslauf querend gewinnen wir an Höhe. Eine tolle Landschaft, doch leider zu viele Wolken. Über den Contour Pfad laufen wir ins nächste Tal. Der Berghang gegenüber sieht aus wie ein Faltenrock, auf unserer Seite sind einige Felsvorhänge, sprich Höhlen, die wir nun nacheinander abklappern, um anschließend zwischen den sanften Hügeln wieder runter zum Camp zu kommen.

Die ausgiebige heiße Dusche tut gut und die kalten Glieder erwachen wieder zum Leben. Ein Glas Wein zum Kochen, sitzen wir schnippselnd am Tisch und bereiten das Gemüsecurry zu. Als Nachspeise gibt es eine Milchtarte und eine nette Plauderei am Feuer - unser letzter gemeinsamer Abend. Schön war es mit euch beiden und wir freuen uns auf ein Wiedersehen!

Der viele Regen in den letzten Tagen hat das Wasser in den Flüssen kaffeebraun gefärbt. Mitgespülte Holzstämme verhängen sich an den Brücken. Wir nehmen eine Abkürzung, was sich nicht als besonders g`scheit herausstellt, denn schon bald befinden wir uns auf einer schlammigen und rutschigen Piste. Die 11km ziehen sich ganz schön mit dem andauernden Gegenlenken, um nur ja nicht in den Graben zu rutschen. Der Dreck spritzt bis zum Dach hinauf... Endlich wieder Asphalt unter den Rädern und auch noch mit schönen Spurrinnen voll Wasser. Nach einigen Kilometern ist die rotbraune Brühe gut am Asphalt verteilt und wir trauen uns wieder in die Zivilisation. Kurz drauf nehmen wir die Abzweigung zum

CATHEDRAL PEAK

Rund 100 coronabedingte Todesfälle gibt es nun täglich in Südafrika. Ob die Trauerfeiern, die links und rechts der Straße stattfinden, coronabedingt sind, wissen wir nicht. Partyzelte in verschiedensten Größen werden gemietet, damit all die Gäste Platz finden. Das Begräbnis ist die wichtigste Feierlichkeit im Leben eines Schwarzen. Es werden keine Mühen und Kosten gescheut, um dem Toten die letze Ehre zu erweisen. Die Gäste kommen in ihren schönsten Klamotten von weit her, Masken haben nur die wenigsten auf. Laut Regierung ist die Anzahl der Trauergäste auf 50 beschränkt, naja da wollen wir doch mal nicht so kleinlich sein...

Camping gibt es keinen im Tal, so bleiben wir neben der Zufahrtsstraße beim Fußballplatz im Nationalpark stehen. Die ganze Nacht hat es geregnet und heute marschieren wir mit unseren Regenhosen los. Den Hosenbund schön über die Wanderstiefel gestülpt, damit das nasse Gras nicht an die Socken und in die Schuhe kann.
Die Elandherde lässt sich von uns nicht stören. Immer dem schönen Weg entlang neben dem Fluss geht es in die Regenbogenschlucht. Unsere Oberschenkel sind nass, nein nicht vom Regen, sondern vom Schweiß, angenehm sind Regenhosen nun wirklich nicht. Die Sonne will sich heute gar nicht blicken lassen.

Nächster Tag, neues Glück. Beim Frühstücken klingelt eine Nachricht herein. Christine versorgt uns mit News, heute geht es um unser Visa. Der Präsident hat die Touristenvisa bis Ende Juni verlängert. Also war unsere gekaufte Visaverlängerung komplett umsonst, wenn wir das vorher gewusst hätten... Da das offizielle Schreiben etwas kompliziert verfasst ist, lesen wir es immer und immer wieder durch. So brauchen wir etwas länger und bekommen auch prompt Besuch von den Rangern. Wir sind fertig angezogen, Rucksäcke gepackt, die Sonne leuchtet durch das Fenster... nur die Ranger sind etwas unfreundlich. Sie haben bereits mit der Hotelmanagerin telefoniert und diese taucht ein paar Minuten später im Auto auf. Unser Vergehen: Wir parken unerlaubt am Nationalpark Gelände und dafür wollen sie nun Geld. 120,- Rand/Person/Nacht Campinggebühr. Die spinnen ja! Nur eine Nacht zu zahlen geht natürlich nicht, obwohl sie uns ja bereits gestern hier gesehen haben. "Sie dachten wir wären das Militär!" Hahaha...Unverzüglich sollen wir zum Hotel mitkommen, dort unsere Gebühr bezahlen und uns ins Wanderregistrierungsbuch einschreiben, was wir gestern versäumt haben, so die Managerin. Es hat uns niemand darauf hingewiesen...wie sollen wir den Hausbrauch kennen?
Bevor wir durch das Tor fahren, entscheiden wir uns kurzfristig gegen die heutige Wanderung. Wir reversieren den Amigo, verabschieden uns von den etwas einfältig schauenden Rangern und fahren aus dem Tal hinaus. Wären wir erstmal durch das Eingangstor gefahren, wären wir ihrer Willkür augeliefert gewesen und sie hätten irgendwelche Summen verlangen können. Nur zur Orientierung: Die Campingplätze mit Ausstattung kosten im Schnitt um die 80,- Rand pro Person.
Schade um den schönen Tag, denn der Himmel ist seit Tagen wieder das erste Mal dunkelblau ohne einer einzigen Wolke. Doch als wir am Nachmittag von unserem nächsten Camp aus sehen, wie es über Cathedral Peak runterschüttet, ist die Traurigkeit auch schnell verflogen.

Das letzte Tal in den Drakensbergen - das Highlight zum Schluss.

ROYAL NATAL NATIONALPARK

Das Wetter ist wieder stabiler geworden und wir parken am Mahai Camping. Eine große Wiese mit numerierten Plätzen. Die ersten Osterurlauber sind bereits eingetroffen. Übers Wochenende ist alles ausgebucht, doch bis dahin sind wir schon längst wieder abgereist.
Der Weg zur Tugela Schlucht ist gut präpariert. Immer am Hügel entlang, teils durch schattige, kühle Wälder führt uns der Wanderweg zur Schlucht. Vor uns die 1000 Meter hohe Felswand, das Amphitheater. Wir sind auf der Bühne unterwegs, während uns all die gut getarnten Tiere von ihren Logenplätzen aus zusehen können. Oder auch nicht?!
Plötzlich stehen wir vor einem Abgrund, eine Steinlawine ist hier schon vor Wochen abgegangen. Die großen Felsblöcke liegen nun im Flussbett. Es gibt aber einen bereits etwas ausgetretenen Pfad durch den Wald hoch über den Hangrutsch hinweg, den man aber erst einmal finden muss.
Wandern in Afrika ist Abenteuer, ist nix für "Sissis" (Angsthasen), wie sie hier sagen. Einen steilen lehmverschmierten Hang muss man runter, die ersten geben hier schon auf. Endlich die Gefahrenstelle gemeistert, erwartet uns der Fluss und große Steine. Man hüpft von einen zum anderen, man muss ihn ein paar mal queren. Verena zieht lieber ihre Schuhe aus und watet durch das kalte Wasser. Das Tal wird immer enger, der Fluss immer öfter zu queren und die Felsen immer höher. An einer Eisenleiter geht es rechts die Wand hoch. Nur noch ein paar hunder Meter, dann könnte man einen Blick auf den mit knapp 950 Meter, zweithöchsten Wasserfall der Welt werfen. Verena gibt auf und wartet geduldig, bis Wolfi wieder retour kommt, er hat die Aussicht auf den Tugela Wasserfall alleine genießen müssen.

Bei der Flussquerung steigt Wolfi auf einen Stein, der leider nachgibt und fällt seitwärts ins Wasser. Er bekommt für kurze Zeit keine Luft und die rechte Seite schmerzt. Da er kein Knaxen gehört hat, werden wohl die Rippen anständig geprellt sein. Oje, so ein Schmarrn! Das letze Tal, sollte uns in Erinnerung bleiben. Eine Rippenprellung oder gar ein Bruch? Ins Krankenhaus zum Röntgen will der liebe Herr nicht, denn es wird kein Blut gespuckt und der Harn ist auch nicht rot. Wieder zurück im Amigo wird ein straffer Verband um den Oberkörper gewickelt. Was anderes würden die Ärzte ja auch nicht machen, so der Wolfi. Wird wohl eine Zeitlang dauern, bis er wieder fit ist. Vorerst ist mit Wandern einmal Schluss.

Während er nun die Zeit mit Lesen im Campingsessel verbringt, läuft Verena tags darauf alleine los. Leider läuft der scheue Steenbock davon, die Paviane schreien laut von den Ästen. Der Pfad zum Gudu Falls wird immer steiler und immer weniger als solcher erkennbar. Es ist schon etwas komisch, ganz alleine unterwegs zu sein. Verena findet wieder gut zurück und somit ist das Kapitel "Wandern in den Drakensbergen mit Verena & Wolfi" abgeschlossen.

Das Backpacker Amphietheater hat eine coole Lage mit herrlichem Blick auf die hochaufragende Steilwand. Hier wollen wir das Osterwochenende verbringen und Wolfi kann sich etwas erholen. Den ganzen Tag trudeln Camper ein, sodass der Platz am Abend ziemlich voll ist. Es wird gefeiert, getrunken und laute Musik gemacht, als ob es gar kein Corona geben würde. Wir vermeiden sogar die coolen Gemeinschaftsküchen, die meiste Zeit verbringen wir auf unserer Terrasse.
Die Wäsche muss gewaschen werden, der Reindling für die Osterjause sollte gebacken werden und die hartgekochten Eier warten auf ihre Bemalung. Arbeitsteilung gibt es auch hier, Verena wäscht und kocht - Wolfi fotografiert und liest. Zwischendurch genießen wir den Blick auf die Berge. Oje, Wolken ziehen heran. Das bedeutet Regen, Blitz und Donner. Da wir uns auf einer Ebene befinden und die Dächer von den Bungalows das Höchste weit und breit sind, ist die Gefahr von Blitzschlägen ziemlich hoch. Also wurden viele 10-15m lange Eisenrohre als Blitzableiter im Umkreis des Camps und auch mitten am Gelände in die Erde gerammt. Es schaut zwar nicht schön aus, sollte aber wirken. Amigo ist ziemlich hoch, der faradäische Käfig wirkt doch nur im Führerhaus - wie ist das eigentlich in der Wohnkabine? Wir hoffen nicht, dass wir das herusfinden werden.
Kurz vor Ostern kommen auch noch Sue, Marco und Rob angerauscht. Sie sind die kleine Traverse gewandert, vom Sentinel hinunter bis zum Giants Castle immer an der Abbruchkante entlang. Nochmals würden sie das nicht mehr machen, denn es gibt überhaupt keinen Wanderweg, Der ursprüngliche Pfad führt weit hinter der Kante entlang ohne spektakuläre Ausblicke auf die 1000 Meter tiefer gelegene Hochebene.
Marco ist ein lustiger Kerl und es gibt andauernd etwas zu Lachen, ein Traum mit angeschlagenen Rippen.
Trotz entzündungshemmenden Schmerztabletten bewegt sich Wolfi wie ein alter Herr, ins Bett und aus dem Bett zu kommen, ist die größte Challenge. Anstatt dass die Schmerzen nachlassen, werden sie nur noch schlimmer und dann plötzlich am 5. Tag geht es endlich aufwärts und die Tabletten werden abgesetzt.


Der krönende Abschluss, nämlich die Wanderung auf das Amphietheater, muss nun leider warten. Das holen wir das nächste Mal nach. In den letzten 3 Wochen sind wir mehr als 200km gewandert und wir sind beide etwas traurig, dass es nun so endet. Im Nachhinein betrachtet, ist es unbewusst eine gute Wahl gewesen, die Drakensberge vom Süden nach Norden zu erwandern. Also in den südlicheren Tälern zu beginnen und sich langsam von einem Tal zum anderen nordwärts hochzuarbeiten. So erlebt man die Drakensberge von sanften Hügeln bis über immer höher werdende Berge und schließlich dem schroffen Amphitheater als Höhepunkt.

Für uns geht es weiter zur Grenzstation nach Lesotho, denn wir müssen unser Zolldokument vom Amigo verlängern, drückt uns dafür bitte die Daumen.

 

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Südafrika 6

 

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