Nigeria

11.11. - 19.11.2019

Einreiseort: Seme
Ausreiseort:
Mayo Wurba, Kalnyaka
Währung: 1€ = 495,- Naira
Diesel: 1l = 220,- Naira

 

Der Wecker klingelt um 6.00 Uhr morgens. So früh wie nur möglich möchten wir an der nigerianischen Grenze sein, denn ein langer Tag steht uns bevor - wenn unser Fixer Wort hält. Von anderen Reisenden haben wir gehört, dass die Fahrt nach Lagos zum Flughafen bis zu 11 Stunden dauern kann.
Im Grenzareal parken viele Lkws, denn momentan ist der Warenverkehr zwischen den beiden Ländern eingestellt. Zu viel wurde von Nigeria nach Benin geschmuggelt, Nigeria will ab sofort den offiziellen Weg gehen. Nun verrotten die vielen Tomaten auf den Feldern im Benin, die eigentlich für Nigeria gedacht waren, während die Zapfsäulen in Benin leer bleiben. Kaum private Personen, die die Grenze überschreiten. Wir merken gleich, dass auf nigerianischer Seite ein etwas rauherer Ton herrscht. Herumlungernde Bettler werden mit barschen Ton verscheucht, hilft das nichts, wird Gewalt angewendet. Die Beamten ziehen ihre Ledergürtel aus den Hosen, drohen damit und schlagen auch zu...


Auf die Frage wo denn der besagte Herr Livinius sei, der alles für uns organisiert hat, schauen uns die Beamten zum Glück nicht ratlos an. Er ist also bekannt. Sofort rufen sie ihn an und 2 Stunden später ist er hier. Wofür sind wir so früh aufgestanden?
Wir werden in sein unterkühltes Büro geführt, wo tatsächlich unsere Unterlagen für das "visa on arrival" bereit liegen. Jetzt müssen wir nur noch unsere Schulden (Visumgebühr + US$ 70,- für den Fixer) begleichen und die Fahrt kann beginnen. Doch zuerst wird uns Viktor ins Auto gesetzt. Er ist unser persönlicher Begleiter zum Flughafen nach Lagos, der ca. 90km entfernt liegt. Dort bekommen wir unser Visa in den Pass. Viktor freut sich sichtlich, uns begleiten zu dürfen, denn bei jedem Checkpoint klettert er in seiner knapp sitzenden Uniform ziemlich umständlich aus dem Amigo. Pässe herzeigen, Kopien überreichen, wichtige Gespräche führen - zumindest übernimmt er nun die lästige Arbeit, die dann später an uns hängen bleiben wird, denn die Checkpoints sind angeblich im ganzen Land verstreut.

 

In einer Stunde schaffen wir 20km, die Straße ist gut, doch die vielen Checkpoints halten auf. Irre, so etwas haben wir noch nie gesehen, Bambusstecken, Gummiknüppel, dicke Schlauchstücke, Baseballschläger und sogar Golfschläger werden benutzt, um beim Stehenbleiben der Fahrzeuge nachzuhelfen. Hier geht´s zu wie im wilden Westen.... Wie Wegelagerer kommen uns die Kontrollpunkte vor, jeder einzelne Ar... von UNIFORM-Träger versucht irgendetwas von den Fahrern abzuzocken. Der nächste Checkpoint ist schon in Sichtweite.
Alle sind in heller Panik, weil die Grenze für Import/Export geschlossen ist und nun ihre Taschen nicht mit dem Schmiergeld der Frächter gefüllt werden... Nach jeder Kontrolle kommt Viktor seufzend mit den Worten "I´m tired" zurück - ja, er hat auch schon wirklich viel gearbeitet ;-) Bald darauf fällt er in einen tiefen Schlaf, trotz der mittlerweile wilden Straße. Verena wird auf der Bank hin- und hergeschleudert. Viele tiefe Löcher, die Fahrzeuge fahren kreuz und quer. Wir zirkeln um liegengebliebene Autos herum, die einfach mitten in der Straße halten und dort repariert werden oder einfach für Wochen stehen bleiben, je nachdem wie hoch der Schaden ist.

Die Felder stehen unter Wasser, die letzten 2 Wochen hat es sehr viel geregnet, meint Viktor, als er wieder aus seinem Schlaf erwacht. Nun ist er ständig am Telefonieren, denn es sollte ein Treffpunkt mit seiner Frau vereinbart werden. Er hat einen großen Sack Reis dabei, der übergeben werden muss - nebenbei machen wir auch noch Transportdienst für seine Schmuggelware.
Wir biegen nordwärts in die Vororte von Lagos ab. Vorbei an großen, teuren Villen. Die Frauen tragen großteils europäische Kleidung, Wolfi erfreut sich an den schlanken, hübsch aussehenden Nigerianerinnen. Zwischen den Ansiedlungen sehen wir immer wieder Müllberge, die bis zur Straße reichen und zum Himmel stinken. Auf und in denen sind hunderte Müllsammler beschäftigt, um Plastik, Papier, Eisen und vieles mehr zu trennen, auch der wertvolle Elektroschrott wird gut weiterverkauft, wird dieser doch als Ersatzteilspender für Handys, Videorecorder, TVs und anderen Elektrogeräten gebraucht. Viktor erzählt uns, dass viel Geld mit Müll gemacht wird. Seit langen das erste Land, wo Müll getrennt wird. Unzählige Müllautos sind auf den Straßen unterwegs, die die Müllsäcke, die am Mittelstreifen abgestellt werden, einsammeln. Es kommt einiges an Müll zusammen im bevölkerungsreichsten Land Afrikas, zumindest hier in Lagos.

Die Straße ist eng mit Mittelstreifen, am Rand ein tiefer Kanal, viel Nachmittagsverkehr und mitten drinnen der Amigo, der sich plötzlich nicht mehr schalten lässt. Die Arretierung vom Ganghebel ist rausgehüpft. Wir machen es wie die anderen, bleiben einfach da stehen, wo die Panne passiert, blockieren den Verkehr. Wieder mal Führerhaus ausräumen, etwas aufkippen wieder runterlassen und das Gangestänge ist wieder eingehängt. Die Fahrt kann weitergehen.
Am Flughafen endet Viktors offizieller Dienst, denn er entledigt sich seiner Uniform. Er ist nun quasi "zivil" mit uns unterwegs, denn mit Uniform weit weg von seinem eigentlichen Arbeitsplatz geht gar nicht, am Flughafen gibt es eigene Helferlein. Nachdem wir im Ankunftsbereich in der Flughafenhalle ankommen, werden wir durch Hintertüren und dunkle Gänge geschleust, bis wir endlich beim Gepäckband der ankommenden Passagiere ankommen. Daneben ist das offizielle Büro für die Visaverteilung "on arrival". Hier stehen wir zwischen all den Flugpassagieren, die sich für ein "Visa on Arrival" entschieden haben, füllen unsere Immigration card aus und 30 min später haben wir unsere Visa in den Pass gestempelt.
Wir nutzen die Gelegenheit, wechseln Geld und kaufen eine SIM Karte im Flughafengelände. Dem Viktor drücken wir noch das Retourgeld für das Taxi zur Grenze in die Hand, endlich wieder ohne Begleiter. Mittlerweile ist es finster geworden und so bleiben wir direkt am Flughafen stehen. Arnaud schlägt sein Zelt unter dem Amigo auf. Rund um uns leuchten die Lichter der 22 Mio. Stadt.

Auf der Auffahrt zum Highway erleben wir den wahrscheinlich allmorgendlichen Verkehrswahnsinn. Das Reißverschlußsystem ist nicht die Stärke der Nigerianer, wie wir von einer Brücke aus beobachten können oder müssen, weil es sich staut. Wer bremst verliert, der zweite ist der erste Verlierer - mit diesem Motto geht es dahin oder eben nicht.
Alle Buschtaxis sind ausrangierte VW LT oder T3, auch ehemalige Wohnmobile lassen sich am Hochdach und Ausstellfenstern ausmachen. Täglich sehen wir Unfälle, überladene Fahrzeuge, schlechte Straßen, grottenschlechter Zustand der Lkws und die aggressive Fahrweise - eine fatale Mischung. Auch sehen wir auffallend viele Fahrzeuge aus Österreich, zumindest welche die einmal in Österreich angemeldet waren. ÖAF und sehr viele 1291er Steyr, einige Allrad Fahrgestelle die mehr als 20 Jahre in Österreich gefahren sind und nun sicherlich auch hier schon 20 Jahre schuften. Während sie in Österreich meist korrekt beladen waren, werden sie hier nun täglich geprüft, wieviel wirklich drauf geht auf den Kipper. Wir möchten gar nicht wissen, wie oft unsere Frächter zuhause es schon bereut haben, diese Lkws ausgemustert zu haben...

Endlich nach unglaublichen 3 Stunden lassen wir die Megametropole hinter uns. Wir steuern die erste Tankstelle an. Im erdölreichen Land kostet Benzin nur ca. 40€ Cent und der Diesel ca. 60€ Cent. Wir wollen unseren 600l Tank voll füllen. Die Zapfsäule spuckt nur 200l aus, dann schaltet sie ab und nach dem Neustart fängt es wieder von vorne zu zählen an. Wolfi riskiert einen kurzen Blick in den Tank, um nachzusehen wieviel schon drinnen ist und just in diesem Moment schaltet die Zapfsäule ab, sie zeigt 200l. Verdammt!!! Wolfi sieht noch aus den Augenwinkeln einen zweiten Mitarbeiter der Tankstelle, wie dieser von unserer Zapfsäule wegschleicht. Die Mitarbeiterin an unserer Säule zuckt nur mit den Schultern. "Sind nun 400 Liter drinnen", meint sie. Kurz bevor Wolfi in den Tank schaute, hat er auch noch auf die Zapfäule geschaut und da waren knapp 130l auf der Uhr.
"Fu..inkg Bastard" schimpft Wolfi den Angestellten und fängt zu wüten an. "Sofort rückgängig machen!! Wo ist der Manager, sofort her damit oder wir rufen die Polizei! Rauspumpen den Diesel, dann sehen wir wieviel Diesel im Tank ist. Auf geht´s!!" Plötzlich findet man den "richtigen Knopf" an der Zapfsäule und es scheinen 139,77 Liter am Display auf, wollten die Ärsche uns doch glatt um 60 Liter betrügen. Noch ein paar Mal verflucht Wolfi die doof dreinschauende Angestellte, während sie den fehlenden Betrag in den Tank pumpt.
Unser Begleiter Arnaud hat von all dem nichts mitbekommen, denn er wird, im Schatten vom Amigo, von einer Traube von Einheimischen belagert.

An den meisten Kontrollpunkten werden wir durchgewunken. Doch jeder Beamte und Möchtegern hat eine Kalaschnikow oder zumindest einen Schlagstock in der Hand. Es wird nicht lange geredet, sondern gleich gehandelt und auf die Autos geklopft. An fast jedem dieser Kontrollpunkte liegt eine gewisse Agressivität in der Luft. Werden die Einheimischen angehalten, ist jeder stumm, traut sich kaum Wiedersprechen und rücken einen Geldschein raus.
Wir werden Augenzeuge, als sich ein mutiger Fahrer widersetzt, der Beamte richtet seine Waffe auf das Fahrzeug, steigt mit einem Bein auf die Motorhaube und hält den Lauf auf die Windschutzscheibe gerichtet. Wie weit er wirklich gehen würde, sind wir uns nicht sicher. Wolfi meint "bellende Hunde beißen nicht" während Verena ihnen doch mehr zutraut. Die 2spurige Straße ist bei den Kontrollpunkten mit Ästen, ausrangierten Öltonnen und alten Autoreifen abgeriegelt. Dichter Rauch steigt auf, weil Müll am Straßenrand verbrannt wird. Teilweise sieht es aus wie in einem Kriegsfilm.


Erschreckend wieviel Müll überall herumliegt, dabei ist Nigeria, wirtschaftlich gesehen, das führende Land Afrikas. "Giant of Africa" wie die Einheimischen ihr Land nennen. Die Pole Position für Afrika wechselt zwischen Nigeria und Südafrika. Der Reichtum ist aber sehr ungleich verteilt. Während sich viele Menschen in den Städten einen gewissen Wohlstand aufgebaut haben, herrscht am Land große Armut.
Am Abend werden auf den Ölfässern Fleisch gegrillt, das jedoch leider sehr zäh ist. Die Gemüse- und Obstvielfalt hält sich in Grenzen. Bananen so weit das Auge reicht, daneben Yams und Süßkartoffeln. Zuviel hat sich die Wirtschaft auf die Ausfuhr des Öls konzentriert, sodass die Landwirtschaft vernachlässigt wurde. Sie kann nicht mal die eigene Bevölkerung ernähren, obwohl die Hälfte der Bewohner Bauern sind.

Verena hat Brandwunden im Gesicht, auf der Wange und neben dem Auge. Am letzen Tag in Benin beim Curry zubereiten, hat sie sich mit ihren chiliinfizierten Fingern im Gesicht gekratzt. Der salzige Schweiß und die Schärfe haben sich nicht vertragen und nun ist ihr Gesicht entstellt mit Brandblasen. Aber jetzt hat sie auch noch an diversen Körperstellen Brandwunden mit kleinen Bläschen, die fürchterlich jucken. Da wir in Nigeria nicht wild campen wollen, steuern wir Hotels an. Im Innenhof gibt es immer einen großen eingezäunten, bewachten Parkplatz, ideal für uns, während sich Arnaud ein Zimmer nimmt und wir uns die entstehenden Kosten teilen. Als wir im Hotel ankommen und die Chefin meine Blase am Unterarm untersucht, meint sie sofort "electrical ant" oder "papa" wie die Einheimischen diese Ameise nennen. Mit dieser Information machen wir uns auf die Suche nach einer Apotheke und bekommen Antihistamine und eine Salbe verschrieben. Die ältere Frau, die uns das Wechselgeld rüberreicht, meint noch: "Sorry, sorry for this terrible ants!" Dieses Wort werden wir noch oft hören. Die Nigerianer entschuldigen sich, zumindest bei uns Weißen, für alles, für den herannahenden Regen, für ihre gefährlichen Ameisen, für den herumliegenden Müll oder den Verkehr...

Nachdem wir nun endlich einen Namen für den Übeltäter haben, googeln wir nach diesem "papa", der auf Deutsch Blasenkäfer heißt. Es sind ca. 7-13mm lange orange/schwarze Käfer, die leicht agressiv reagieren. Wir erinnern uns, solche Ameisen vor ein paar Tagen im Innenraum gehabt zu haben. Wenn sie sich nun angegriffen fühlen oder gar zerdrückt werden, was in Verenas Fall war, sondert sie eine toxische Flüssigkeit ab, das sich dann in Bläschen, Pusteln, später in Krusten äußert.

Wir überqueren den Fluß Niger, einen der größten Flüsse Afrikas, auf einer riesigen Brücke, bevor es weiter geht nach Enugu, unserem heutigen Etappenziel. Plötzlich ist der Asphalt wieder mal aus und wir befinden uns auf einem Stück recht matschigen Piste. Noch dazu hat es gestern Nacht ziemlich geregnet. Die Fahrzeuge müssen wirklich einiges aushalten.....

Nicht nur die vielen Tuk Tuks in den Städten lassen einen Hauch von Indien aufkommen, auch die Fahrweise der Nigerianer ist ihnen sehr ähnlich. Jeder will der erste an der Kreuzung sein. Auch das geschäftige Treiben, die vielen Menschen und die Kühe auf den Strassen erinnern uns an das wundervolle Land in Asien.

Morgens um 4.00 Uhr werden wir von Kirchenmusik geweckt. Das gibt es doch nicht - wer geht denn bitte um 4.00 Uhr morgens zur Messe? 1,5 Stunden werden wir mit Bibelzitaten und Gesang beschallt. Dann ist es ohnehin Zeit für uns, aufzustehen. Ob die Kirchenbesucher nun brav zur Arbeit gehen oder ihren versäumten Schlaf nachholen, wissen wir nicht.

Das saftige grün der Reisfelder sticht uns in die Augen. Vor uns ein Hindernis. Wieder einmal blockiert ein umgekippter Lkw die Straße. Wir trauen den findigen Jungs sogar zu, dass diese Unfallstelle bewusst so drappiert wurde. Es macht den Anschein, als ob schon lange Zeit diese beiden Lkws so liegen würden. Die enge schlammige Passage wird von Wegelagerern kontrolliert. Will man durchfahren, muss man Geld bezahlen, weil man ja schließlich die Unfallstelle soweit geräumt hat, dass wieder Fahrzeuge passieren können.
Hier hilft sich jeder selbst - jeder schaut, dass er irgendwie zu Geld kommt, um sich und seine Familie über den Tag zu bringen. Wenn man auf Regierungshilfe wartet, wartet man vergeblich. Es gibt für den normal Sterblichen ohne Anstellung beim Staat kein Arbeitslosengeld, Krankenversicherung oder gar eine Pension - jeder schaut in erster Linie auf sich! Darum will auch jeder einen Beamtenjob, doch dafür braucht man Beziehungen und Geld, was viele nicht haben.

Der Gedanke, die Drill Ranch in den Afi Mountains zu besuchen, lässt uns nicht mehr los. Nachdem wir nun in den letzten Tagen die Situation in diesem Land etwas besser kennengelernt haben und nun merken, dass doch nicht alles so schlecht ist, wie man aus den Medien kennt. Korruption, Gewalt, Kidnapping, Boko Haram - das sind nur einige negative Schlagwörter, die mit Nigeria in Verbindung gebracht werden.
Doch sobald man die Hauptroute verlässt und auf den kleinen Straßen in den kleinen Dörfern unterwegs ist, ändert sich das Bild total. Die Menschen warten nur darauf, dass wir ihnen zuwinken, damit sie mit einem breiten Grinsen zurückwinken können.
Als wir bei Ikom die Hauptstraße verlassen, sind es nur noch wenige Kilometer bis zur Ekok Border. Das ist die Hauptgrenze zwischen Nigeria und Kamerun, jedoch derzeit für uns Touristen geschlossen. In Kamerun herrscht ein Konflikt zwischen den Anglophonen und den Frankophonen Bevölkerung Kameruns, Ekok liegt in der unsicheren Zone. Der nächste Übergang ist im Norden, wo die Terroristengruppe Boko Haram aktiv ist. Also bleibt nur ein mehr oder weniger "Eselspfad" im gebirgigen Südosten über, der hinüber nach Kamerun führt.

Der Urwald wird dichter, alte mächtige Bäume, Berge in der Ferne. In den Dörfern liegt Maniok zum Trocknen. Es muss ganz fein gemahlen und geröstet werden, bevor es zum Verzehr geeignet ist.


Im Dorf Baunchor ist die Straße zu Ende. 2012 hat es einen gewaltigen Erdrutsch mit Vermurrungen gegeben, der die Brücke zum Einstürzen gebracht hat, sodass nun keine offizielle Zufahrt zur Drill Ranch möglich ist. Inoffiziel fährt man einen kleinen Umweg durch Furten zur Ranch, nicht aber für uns, denn die vielen Äste versperren uns den Weg. Auch kein Problem, bei der vielen Fahrerei tut wandern mal wieder gut!
Nachdem wir den Chief um Erlaubnis gefragt haben, dürfen wir am Fußballplatz parken. Im 500 Seelen Dorf sind gefühlt die Hälfte der Bevölkerung rund um uns - ihre Kinder, um uns willkommen zu heißen. Ein Fotoshooting vom Feinsten, alle wollen auf den Bildern sein....


6km Fußmarsch sind es bis zur Drill Ranch. Die Drills lieben Bananen und Papayas, das passt gut, denn viele der Dorfbewohner sind Bananenbauern oder arbeiten auf der Ranch. So lebt ein Teil direkt oder auch indirekt von der Drill Ranch, ohne das sie es eigentlich sonderlich schätzen... Wir folgen ihnen Richtung ihrer Felder und biegen beim Schild ab, wir sind schon neugierig was uns erwartet.

Peter Jenkins, ein Amerikaner, hat die Ranch 1991 gegründet. Es handelt sich um ein Auffanglager für alleingelassene Drillbabys, deren Mütter zum Verzehr erschossen wurden, sowie für verletzte und aus Käfigen befreiten Tieren. Mittlerweile ist daraus eine Zuchtstation geworden, denn die freilebenden Drills sind nach wie vor sehr begehrt als "Bushmeat". Peter hat heute Geburtstag, wir singen ihm ein Ständchen, er wird 70 Jahre. Fast sein ganzes Leben hat er den Affen verschrieben und macht sich nun Gedanken um seine Nachfolge.

 

Wir lieben es, die stolzen Drills zu beobachten. Der Drill stammt aus der Familie der Meerkatzenverwandten und ist nur in einem kleinen Teil in Kamerun, auf Äquatorialguineas Insel Bioko, sowie hier in der Crossriver Region in Nigeria zuhause. Eigentlich sind die meisten zum Auswildern vorbereitet worden, doch viele kehren nach einigen Tagen wieder von selbst zurück. Schließlich ist es einfacher, gefüttert zu werden, als sein Futter selbst aufzutreiben.
Die Weibchen sind wesentlich kleiner, während die Männchen schon eine stattliche Größe mit einem Gewicht von bis zu 40kg erreichen können. Die Alphamännchen haben eine leuchtend rote Färbung an der Unterlippe, die Genitalregion und das Hinterteil leuchten in rot/blau, was wahrscheinlich durch das aktive Liebesleben kommt. Der Boss der Bande hat das Privileg, so viele Affendamen zu begatten, wie er möchte. Dieses Farbkostüm bleibt ihm auch noch erhalten, wenn er von einem jüngeren, kräftigereren Affenbullen abgelöst wird.

Nebenan leben die Schimpansen, die viel, viel lebhafter sind. Sie schreien, streiten, gestikulieren, werfen mit Holzstecken untereinander und auch nach uns - sie sind uns Menschen so ähnlich. Der hellgraue 29jährige Pablo ist der einzige seiner Rasse aus Äquatorialguinea, er erregt unsere Aufmerksamkeit, denn er sieht so traurig aus. Er hinkt den anderen hinter her, seine Wunde am Bein ist nie ganz verheilt, erzählt uns der Guide. Weiter meint er, dass es in seiner ursprünglichen Heimat nur Gras- und Buschland gibt. So hat er das Klettern nie gelernt. Er hat seine Schlafstätte aus Blättern als einziger der Affen am Boden errichtet, all die anderen Schimpansen ziehen sich zum Schlafen hoch in die Baumkronen zurück. Wir wünschen ihm sosehr, dass er ein Weibchen seiner Rasse bekommt, damit er nicht mehr so alleine ist.

Am nächsten Tag machen wir eine Dschungelwanderung, die Afi mountains sind unser Ziel. Nachdem die Afrikaner gänzlich ohne Uhrzeit leben, wird "Termin ausmachen" zur Herausforderung. Während wir um 7.30 Uhr abmarschbereit mit unseren Rucksäcken auf den Stufen des Schulgebäudes hocken und auf unseren Guide warten, lässt sich dieser Zeit. Nach einer Stunde taucht er dann auf. "No wahala", wie die Einheimischen hier sagen. "Kein Problem!"
Im Dorf sind die Frauen mit der Palmölerzeugung beschäftigt, welches in fast jedem Gericht reichlich vorhanden ist.


Angeblich gibt es hier in den Bergen noch wildlebende Berggorillas. Das wäre doch ein Wahnsinn, diese zu sichten. Doch soviel Glück bleibt uns leider verwehrt. Der Guide marschiert mit der Machete vor und hackt uns den Weg frei. Zu langsam darf man nicht gehen, denn die großen Ameisen sind sehr lästig. Sie krabbeln unter der Hose hoch und verbeißen sich an unserer Haut, welches kurzfristig ein Brennen verursacht. "Autsch" ruft Arnaud von hinten und vorne hören wir den Guide murmeln "sorry, sorry".
Der Wald lebt, wir hören es Summen, Surren und Piepsen, jedoch können wir kein Tier dazu sichten. Es ist schwülstig, wir sind klatschnass. Es geht steil bergauf, wir klettern über umgefallene Baumstämme, piksen uns die Finger an dornenübersäten Stämmen und bleiben in Lianenschlingen hängen - der Wald hat es ganz schön in sich! Leider bekommen wir keinen Affen und außer ein paar Kleinstlebewesen nichts zu Gesicht.
Oben am Berg angekommen meint der Guide "hier sind wir!" Aha, schaut eigentlich gleich aus wie knapp 1.000m tiefer, außer das wir patschnass sind, ohne das nur ein einziger Tropfen vom Himmel gefallen ist! Ein überdachter Unterstand mit einer Kochstelle in der Mitte, hier jausnen wir erst mal.
Auf geht´s wieder, runter geht es sicher schneller, schneller ja, aber nicht unbedingt einfacher. So wie schon rauf, geht es auch runter wieder schnurgerade. Kurven oder Serpentinen machen sie auf der ganzen Welt - nur nicht in Afrika!!! :-)

Das Highlight war die Frucht Banko, die an der Wurzel von einer einblattähnlichen Pflanze wächst. Wenn man die dreieckige Frucht öffnet, kommen 3 geleeartige schwarze Kerne zum Vorschein, ein Traum zum Lutschen. Der süße Geschmack ist köstlich und hält bestimmt eine Stunde im Mund an. Wenn man Wasser darauf trinkt, meint man einen Fruchtsaft zu trinken. Eine herrliche Abwechslung!!
Ziemlich müde fallen wir Abends ins Bett. Doch unser Nachbar hält uns vom Schlafen ab. Er telefoniert mit dem Pfarrer, den er in solch einer Lautstärke um Hilfe anfleht, dass wir alles mithören können. Er möge doch bitte für seine kranke Mutter und für ihn beten, denn er würde so gerne weiter auf die Universität gehen, um die Möglichkeit zu haben, später ins Ausland zu gehen. "Bitte beten sie für mich und meine Mutter", diesen Satz wiederholt er bestimmt 30x. Ob es was geholfen hat, wissen wir nicht.
Am nächsten Tag ist Sonntag. Als wir das Dorf verlassen, verabschiedet sich fast keiner von uns - ALLE sind in der Dorfkirche.

An den Checkpoints können wir erkennen, dass wir wieder auf der Hauptroute zurück sind. In Katsina Ala werden wir wieder einmal aufgehalten und der Beamte meint, dass wir ohne "black driver" nicht unterwegs sein dürften. Nun reicht es, es wird immer verrückter. Wolfi tritt auf`s Gas und fährt einfach davon, ohne mit dem Deppen zu reden. Verena wirft noch einen skeptischen Blick in den Rückspiegel und hofft, dass niemand auf unsere Reifen schießt. Diese "Ordnungshüter" sind etwas schwierig zum Einschätzen. Nichts passiert und wir entfernen uns aus der Gefahrenzone. Wahrscheinlich dachten sie -vielleicht fallen sie auf diese Masche rein und zahlen.... - NEIN, ganz sicher haben sie nichts gedacht. Unser Freund Arnaud lacht, denn in unserem Windschatten sehen sie ihn erst, als er schon mit vorbei ist an dem Checkpoint!

Die Landschaft ändert sich. Anstatt grünen Regenwald haben wir nun hügeliges Buschland. Anstatt Kirchen sieht man Moscheen, die meisten Menschen sind hier nun Muslime. Frauen mit Kopftücher und Männer mit langen Hosen, langem Obergewand und Kapperl. Es wird nun Hirse angebaut, zwischendrinnen Okraschoten und Mais. Viele Rinderherden auf und neben der Straße. Die Menschen leben in Rundhütten, meist 6 oder 7 gemeinsam an einem Fleck mitten im 3-4m hohen Gras, etwas abseits von der Straße. Diese Familienverbände verraten sich nur, weil diverses Gemüse am Asphaltband zum Trocknen liegt. Die Maniokfelder erkennt man sofort an ihren kleinen Hügelchen, die in Reih und Glied angeordnet sind. Es werden von der Maniokpflanze ein Ästchen zum Weiterziehen in die Erdhügeln gesteckt.


Wir atmen auf, als wir die Strecke Katsina Ala - Takim, den "sogenannten Hotspot für Enführungen" hinter uns lassen. Nichts ist passiert, im Gegenteil die Leute waren hier in dieser abgeschiedenen Region freundlicher, als im gesamten Westen Nigerias.
Die riesige Gebirgskette rechter Hand muss großräumig umfahren werden und in Beli bleiben wir dann über Nacht. Eine Bar grenzt an das Hotel, Strom kommt aus dem Generator, so wie in fast ganz Nigeria, die öffentliche Stromversorgung fällt immer wieder aus, falls sie überhaupt präsent ist. Dieser Generator steht nun neben unserem Amigo. Als Wiedergutmachung für die "laute Nacht" bekommt Wolfi 1 Paar Flip-Flops geschenkt. Die Grösse passt, jedoch sind es 2 verschiedene. Werden wohl von den Gästen liegen geblieben sein.....Wolfi freut es!

Die A8 Richtung Gembu ist in gutem Zustand, wir kommen rasch voran. Doch zu früh gefreut, denn ab Mayo Selbe beginnt die kurvenreiche, löcher-übersäte Passtraße, die uns innerhalb weniger Kilometer auf 1.800m bringt. Wunderschöne Hügellandschaft mit Kiefern, Avocadobäumen, Maisfeldern und Orangenhainen. Neben der Straße wird heimisches Obst und Gemüse, so wie leckerer dunkelbrauner Honig angeboten. Die Kinder starren uns neugierig an, sehr oft kommen Weißnasen hier nicht vorbei.


Bei Lekitaba beginnt das eigentliche Abenteuer. Ca. 70km auf einem Karrenweg bis an die Grenze zu Kamerun. Nach wenigen Kilometern, gleich im ersten Dorf, müssen wir nach dem Weg fragen. Zwei gleich schlechte Spuren führen den Hügel hinauf. Links - meint der Dorfbewohner, dann wieder 2x links. Unser "Navi" erkennt den Weg nicht. Tiefe Spurrinnen in der ausgewaschenen Lehmpiste, steile Abfahrten, enge Passagen, sodass Amigos Außenwand sich sogar einmal an einer Erdwand kurz anlehnen muss, um dann wieder auf Spur und in die richtige Rille zu gelangen.
Die Dörfer sind pittoresk, die Menschen freundlich. Es kommt uns zum Glück niemand entgegen oder eigentlich, leider kommt uns keiner entgegen. Sind wir hier denn wirklich richtig? Im Leben fährt hier kein Lkw durch die Gegend, schon gar nicht auf diesem Weg! Als Verena aussteigt und einen Hirten nach dem Weg fragen will, läuft dieser davon. Ok, dann nehmen wir die ausgefahrenere Spur... aber welche ist das nun? Wir holpern in Schritttempo entlang und hoffen, dass es der richtige Weg ist.
Leider haben wir für die wunderschöne Landschaft kein Auge, denn die Strecke fordert uns doch heraus. Ein Rad am schmalen Erdwall, das andere auch, in der Mitte eine Meter tiefe Auswaschung, den gesamten Hang hinunter. Fotografiert wird nur noch an den einigermaßen schönen Streckenabschnitten, denn Verena braucht beide Hände zum Festhalten, so rund geht´s im Fahrerhaus trotz Absenkung des Reifendrucks.


Bei unserer Recherche nach Overlandern, die diesen Grenzübergang genommen haben, sind wir nur auf Reisende mit Geländewagen, kleinen Bussen und einem kleinen Lkw-Wohnmobil mit 6t gestoßen. Wir sind uns sicher, dass wir die ersten sind, die mit einem schweren Lkw (12-13t) hier unterwegs sind, denn die Piste ist wirklich grenzwertig. Besonders als wir kurz vor unserem heutigen Etappenziel vor einer Holzbrücke stehen, die nicht besonders stabil aussieht. Was tun? Wir steigen aus und schauen uns die Konstruktion an, die Balken sind alle ganz, keiner hat offensichtliche Knackpunkte. Es gibt ohnehin keine Alternative. Wir wagen es und hören nur dumpfes Knarren hinter uns, gefolgt von einem Geschepper. Die Bretter zieht es mitsamt den Nägeln aus den Balken in die Luft und fallen danach wieder auf die Balken. Arnaud, der hinter uns ist, steht mit offenem Mund und großen Augen vor der Brücke. Er erzählt uns dann später, dass sich die Brücke so durchgebogen hat, dass er das gesamte Dach vom Amigo gesehen hat. Wären wir langsamer gefahren oder stehen geblieben, hätten das die Balken nicht überstanden und wir wären bestimmt mit der Brücke abgestürzt. Mit schlotternden Knien muss er nun die ramponierte Brücke überqueren, denn die Bretter liegen so rum wie bei Mikado. Das kennen sie auch in Frankreich!!
Wir müssen ihm versprechen, beim nächsten Mal, ihn zuerst fahren zu lassen. Verena hofft, dass es kein nächstes Mal mehr gibt. Sie hofft auf keine Brücken mehr. 30 Minuten später sind wir in Mayo Ndago, wo wir auf der Tankstelle eine ebene Parkmöglichkeit finden. Arnaud baut sein Zelt in der Fläche direkt über den Treibstofftanks auf. Die Jungs von der Tankstelle freuen sich über Abwechslung und erzählen uns, dass es bis zur Grenze nur noch eine Brücke gibt und diese ist betoniert. Verena glaubt ihnen das nicht so recht...

 

Morgens werden wir abermals von Generatorenlärm geweckt, zumindest von den Versuchen ihn zu starten. Sie brauchen Strom, um die Pumpe der Zapfsäule anzutreiben, jedoch kommt nach einer Stunde noch immer kein Strom an der Zapfsäule an. Wir sind inzwischen startbereit und Arnaud will sein Motorrad auftanken, wenn denn der Generator will. Genau in diesem Moment kommt soviel Strom an , dass die Pumpe arbeitet. Ein Moped vollzutanken, wird hier zur Challenge.
"Safe journey" rufen sie uns noch hinterher, das können wir hier wirklich gebrauchen. Weit kommen wir jedoch nicht. Vor dem Dorf ein Checkpost, die Beamten sind verärgert, weil Arnaud sich einfach vorbeigeschlichen hat und weiterfährt. Nun bekommen wir ihren Zorn ab. In die Wohnkabine wollen sie, stellen sie in einem barschen Ton fest. Verena öffnet die Türe von innen, aber nicht die Leiter zum Einsteigen - das passt ihnen gar nicht. "Er sei der Bombenexperte und muss das Fahrzeug untersuchen!!" Na der kommt uns gerade recht! Gar nix ist hier mit Bomben! Er läuft davon und sein Kollege schreit auf uns ein, dass das hier schließlich ein Polizeicheckpost sei und sie alles kontrollieren müssen, schließlich sei dies ihr Job. Inzwischen kommt sein Kollege mit der Kalaschnikow. "NEIN, mit der Knarre kommst du schon gar nicht in unser Haus", meint Wolfi.
Wütend machen sie den Schranken zu, setzten sich auf die Hausbank und ignorieren uns.
Nach einiger Zeit macht Wolfi Fotos von ihnen und will ihre Namen wissen. Da wird einer von den spätpubertierenden Jungs zornig, will Wolfi Block und Kugelschreiber aus der Hand reißen. Wolfi brüllt zurück und so schnell können wir gar nicht schauen, hat der andere halbstarke Beamte die Kalaschnikov auf Wolfi gerichtet und versucht in seiner Hektik die Waffe zu laden, was dem Schussel nicht gelingt. Das gibt es doch nicht, die Situation wird doch nicht eskalieren, so kurz vor der Grenze!? Wolfi schimpft die beiden fürchterlich und erlaubt einem von ihnen in unser Haus zu sehen, aber ohne Waffe. Er zieht die Leiter raus und geht mit dem unsympathischen Kerl in die Wohnkabine. Viel gibt es nicht zu sehen, sind ja auch keine Bomben im Auto, das sieht sogar der Typ ein. Nun aber raus hier, denn wir wollen nach Kamerun! Die Situation hat sich geklärt und wir dürfen passieren.
Blöd nur, dass sie ihren Kollegen an den nächsten 3 Checkpoints informiert haben. Keiner von ihnen tritt uns freundlich gegenüber, aber sie sind absolut korrekt und keine Frage mehr nach einem Blick ins Innere. Schlußendlich meistern wir noch die schmale Durchfahrt durchs Dorf den letzten Checkpost und weiter geht`s über die Piste Richtung Kamerun.

Österreichische 6x6 Pinzgauer sind hier die größten Fahrzeuge, hochaufgeladen transportieren sie alles und sind dazu noch wahre Kletterkünstler, was hier gefragt ist. Die heutige Piste ist viel besser ausgefahren und als solche ersichtlich. Irgendwo muss da noch eine Piste dazugekommen sein. Kann es sein, dass wir vielleicht schon viel weiter oben hätten abbiegen müssen? Aber jetzt ist es nun auch schon wurscht.
Die betonierte Brücke ist im Entstehen, die Widerlager sind schon da... wir müssen über eine Holzbrücke mit einer anständigen Schräglage. Die Balken sind hier Baumstämme, dreilagig und deutlich stabiler, dazu noch dicke Pfosten auf jeder Spurseite, wobei jedoch einer schon fast durch ist. Wenn es die 6t von den Pinzgauern aushält, dann wird es wohl auch das doppelte aushalten. Keine Bewegung macht die Brücke und wir kommen gut ans andere Ufer. Es folgen noch einige Holzbrücken, die aber alle problemlos zu befahren sind.

Am Grenzkamm entlang fahren wir nach Mayo Wurbo oder Kalnyaka, wo der Grenzübergang nach Kamerun liegt. Im Dorf angekommen, wechseln wir unsere restlichen Naira in CFA und warten vor dem Grenzgebäude auf den zuständigen Zollbeamten. Kurze Zeit später kommt er mit seiner Moped angerauscht und stempelt unsere Carnet gleich auf dem Mopedsitz aus. Bei der polizeilichen Ausreise fragt uns der wahrscheinlich strafversetzte Beamte (warum muss man sonst am Ar... der Welt Dienst schieben), ob unsere Geschäfte denn gut gelaufen sind, weil wir ja mit einem Business Visum unterwegs sind. "Yes, was ok, thx", antworten wir und schmunzeln.
Viel wird hier nicht los sein, denn es gibt kaum Grenzverkehr zwischen Kamerun und Nigeria, schon gar nicht hier mitten in der Pampa. Während der Regenzeit verwandelt sich die nun knüppelharte Lehmpiste in eine schmierige Pampe und wird kaum zu befahren sein. Zum Glück hat es schon länger nicht geregnet und uns ist das erspart geblieben. Ein letztes Foto vor ihrer Dienststelle - goodbye NIGERIA!

 

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