MALAYSIA,

KL und der Westen

 

 
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So, hier stehen wir nun mitten in Kuala Lumpur und haben die Petronas Towers in Gehweite. Ganz hinten auf einem privaten Parkplatz haben wir uns auf einer kleinen Wiese, neben einer Imbissbude, unser Lager für die nächsten Tage aufgeschlagen.

Anni aus Indonesien betreibt für die Arbeiter der großen Baustellen in der Nachbarschaft ein kleines Lokal, wo man Hausmannskost essen kann oder auch einen Kaffee mit vielen Eiswürfeln und Strohhalm in einem Plastiksack serviert bekommet. Sie hat auch gleich einen Tipp für uns parat, wo man die Zigarren aus Burma findet, denn es gibt hier sehr viele Burmesen, die in KL arbeiten. Diese werden von einigen Händlern mit den Gütern ihres täglichen Bedarfs aus Myanmar versorgt, unter anderem auch mit "Cheroots". Das kann warten, denn wir machen uns noch am selben Abend auf dem Weg zu den Petronas Towers und bestaunen die 2 Riesen aus der Nähe.

Schon beeindruckend, was sie hier aus dem sumpfigen Boden gestampft haben. Rund um die Towers sind alles 5* Hotels angesiedelt und so sieht die Umgebung auch aus. Sehr gepflegt und mit klimatisierten Gehsteigen einige Meter über den Straßen, sodass man bequem von einem Shoppingcenter zum anderen bummeln kann. Mittendrin zwischen den vielen Wolkenkratzern befindet sich ein Park, wo man seine Joggingrunden absolvieren kann und für die Kids einen riesigen Spielplatz mit eigenem Planschbecken zum Abkühlen. Direkt vor den Twintowers gibt es einen großen Brunnen mit unzähligen Wasserfontänen, die stündlich zum Takt eines Liedes ihr Wasser in die Luft spritzen. Untermalt mit verschieden Farben ist das immer ein Spektakel, welches den ganzen Platz mit Menschen aus aller Herren Länder füllt.

Hier treffen wir uns mit einem Wolfsberger, der auf der anderen Seite der Welt lebt. Harry arbeitet seit einigen Jahren erfolgreich in Malaysia und lebt mit seiner netten Familie etwas außerhalb der Millionenstadt. Sie wohnen im 38. Stock einer Appartementanlage mit herrlicher Aussicht. Dorthin sind wir zum Essen eingeladen und staunen nicht schlecht, als es Lasagne und danach einen Kaiserschmarren gibt. Es war ein wunderbarer Abend bei euch dreien! Dankeschön nochmals und wir freuen uns schon auf ein Wiedersehen.

Wir sind erstaunt, so viele Leute aus den arabischen Ländern anzutreffen, die hierher nach Malaysia kommen, um zu shoppen und ein wenig das Meer zu genießen. Ist die Badeordnung wahrscheinlich doch um einiges liberaler als zuhause. Die Suria-Mall ist ein Shopping Komlex, der einem fast ungläubig den Mund offen stehen lässt. Alle Top- Designermarken sind hier vertreten und werden auch sehr gut besucht. Wir halten uns mit dem Einkaufen ein wenig zurück, denn das nötige Kleingeld dazu fehlt unserer Reisekasse. "Schatzi, magst a Tascherl vom Luis V., oder lieber einen Monat gut essen gehen?" Ein Blick als Antwort genügt.

So schlendern wir durch die Etagen und beobachten die Araber, wie sie nach ihren Frauen mit gezückter Kreditkarte die Geschäfte betreten und danach, mit ein paar Einkaufstüten mehr am Arm, die Läden verlassen. Wer die tollen Kleider wohl zu sehen bekommt die da gekauft werden? Denn wir sehen nur schwarze Umhänge mit einem kleinen Schlitz für die Augen. Das schaut auch manchmal ganz lustig aus, wenn dann der Schlitz auch noch durch eine Sonnenbrille verdeckt ist. Jedenfalls macht shoppen müde und so gesellen wir uns mit hunderten anderer Shoppingweltmeister in den 3. Stock der Mall, in den Foodmarket. Hier findet man Köstlichkeiten aus aller Welt, die in ca. 50 Restaurants zubereitet werden. Man sucht sich ein Restaurant nach seinem Geschmack und danach einen freien Tisch, zu dem man sein Tablett selbst hinträgt. Herrlich tolle Gerichte gibt es zu kleinen Preisen zur Auswahl. Gestärkt treten wir den Nachhauseweg an und verbringen eine ruhige Nacht, bis der Muezzin zum Morgengebet ruft und danach vergißt sein Mikrofon auzuschalten. So unterhält er uns für eine Stunde mit seinen Erzählungen und das sollte nun jeden Tag so sein.

 

Wir besuchen Little India und auch Chinatown, wo man sich in einer total anderen Stadt zu befinden glaubt. Nix mehr mit sterilen Geschäften und Gassen, hier geht es wieder ein wenig deftiger zu, so wie es halt überall in Asien üblich ist. Wir schlendern mit tausenden Menschen durch eine enge Gasse zwischen hunderten Verkaufsständen durch und finden auch ein Standl, das ganz nach dem Geschack unserer Nichte wäre, die ja in ein paar Tagen zu Besuch kommt. Hello Kitty ist auch hier DER Renner.

Der Markt, wo die Chinesen ihre Lebensmittel einkaufen, wird im Reiseführer beschrieben und es wird zu festem Schuhwerk geraten. Naja steril ist er nicht, aber Gummistiefel braucht man auch keine. Alle laufen in Flipflops rum, von den Kunden bis zu den Fleischhauern, die wie am Fliesband arbeiten und unzählige Schweinehälften zerteilen. Das erste mal finden wir in Malaysia günstiges Gemüse. Aber auch frittierte Schweinsbäuche, die köstlich schmecken bis zu Fröschen, die immer wieder versuchen aus ihrem Käfig auszubüchsen. Die lassen wir lieber aus, denn in KL zahlt es sich nicht aus, selber zu kochen. Zu groß und vielfältig ist das Angebot der Garküchen und Foodmarkets.

Heute ist es mal umgekehrt, statt Frau macht sich Mann auf Shoppingtour und kommt prompt mit 2 prall gefüllten Taschen, einem vollgefüllten Rucksack und breitem Grinsen zurück. Alles gefunden! Wolfi war beim Mercedes-Ersatzteilegeschäft und kauft für Amigo alle Filter die der so braucht.

Endlich ist es soweit, Wolfis Bruder Gerhard kommt heute mit seiner Frau Daniela und Töchterchen Johanna auf Besuch. Wolfi fährt mit dem Bus zum Flughafen und wartet dort auf die Gritschis. Der Flieger hat eine Stunde Verspätung, so wird gelesen und zwischendurch ein Kaffee zum auftauen getrunken, denn es ist doch etwas frisch in der Halle. Die Klimaanlagen laufen auf Hochtouren. Endlich sind sie da!!!!!! Nach 2 Jahren, sehen wir uns das erste Mal wieder und schließen uns in die Arme. Johanna ist so überwältigt, oder überrascht, dass sie sogar ein Küsschen für den Onkel übrig hat, es wird das einzige bleiben, denn mit den Küsschen ist sie noch geizig... Das Taxi wartet schon vor der Haustür und wir kommen auch prompt in die Rush-hour, die Straßen sind vollgestopft mit Autos und es gibt kein Weiterkommen. So müssen wir 2 Stunden in dem fahrenden Kühlschrank aushalten, denn die Klima lässt sich nicht ausschalten. Nachdem sie im Hotel einchecken treffen wir uns in der Suria Mall zum Essen und sehen uns danach die Wasserfontänen an. Bei ein paar Bierchen lassen wir den Abend ausklingen, denn das viele Reden macht durstig!!! ;-)

Gemeinsam machen wir KL unsicher, bummeln durch Shoppingmals und lassen es uns zwischendurch immer wieder gut gehen in einem der zahlreichen Cafes. Auf der gemütlichen Couch, bei einem Fruchtsaft und Cappucino, gniessen wir die Zeit miteinander.

Es geht durch die Altstadt, wo es noch alte englische Kolonialgebäude zu bestaunen gibt. Immer wieder stehen wir vor kleinen Hindernissen, wo es mit dem Kinderwagen kein Durchkommen gibt. Aber sofort hat Johanna ein paar Träger, die sie über die Hindernisse hinwegtragen. Innsbruck hat das goldene Dacherl und KL das goldene Haus...

Heute wollen wir ganz hinauf auf die Petronastowers. Die Tickets sollte man mindestens einen Tag vorher buchen und dann eine halbe Stunde eher vor Ort sein, um durch die Sicherheitsschleuse zu gelangen. Wir werden drauf hingewiesen, was man alles nicht darf und dann geht es los.

Nur ein paar Sekunden dauert die Fahrt und wir sind auf der Skybridge, eine Brücke die die beiden Tower miteinander verbindet. Schon von hier aus hat man einen schönen Blick auf die Stadt. 15 Minuten Zeit haben wir hier, dann müssen wir wieder in den Lift, der uns in den 86. Stock bringt. Von hier oben, kann man den 2. Turm aus nächster Nähe betrachten und die Stadt Kuala Lumpur liegt einem zu Füssen. Aber die Fenster hätten sie putzen können.....so gibt es leider keine schönen Fotos.

Den tollen Abend lassen wir in der Skybar ausklingen, von wo wir noch einen Blick auf die Twin Towers und deren Umgebung werfen können. Es ist unser letzter Abend in der Stadt.

Am nächsten Morgen fliegt unser Besuch nach Penang und wir machen uns mit dem Amigo auf den Weg dorthin. 380 km haben wir zu fahren. Wir nehmen die Autobahn, damit wir schneller vorankommen. Die Insel Penang ist mit einer ca. 9 km langen Brücke mit dem Festland verbunden. Wir kaufen ein Ticket, um die Brücke passieren zu dürfen.

 

In Batu Feringhi hat unsere Familie ein Hotel gebucht und wir finden direkt neben dem Hotel einen Platz für uns zum Parken. Der Ort ist sehr touristisch, mit zahlreichen Verkaufsständen, die zwischen Kitsch und Kramsch auch nette Souveniers anbieten. Das Meer ist leider etwas verschmutzt und lädt nicht unbedingt zum Baden ein. Ja, wir sind verwöhnt von der Ostseite Malaysiens, wo man noch fast leere Traumstrände findet. Aber wir sind nicht nur zum Baden auf die Insel gekommen, wir wollen uns Georgtown ansehen, die als Weltkulturerbe in die UNESCO- Liste aufgenommen wurde. Mit dem Bus fahren wir in die ca. 15 km entfernte Stadt. Irgendwie scheint uns die Stadt wie ausgestorben. Kaum Menschen auf den Gehsteigen, viele Geschäfte haben geschlossen. Wahrscheinlich hängt es mit dem Ramadan, dem wichtigsten moslemischen Fest, zusammen, der heute angefangen hat und 28 Tage dauert. Die Moslems dürfen von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nichts essen und trinken. Also muß das Frühstück nahrhaft sein, um den ganzen Tag ohne Nahrung auszukommen. Uns wurde erklärt, dass die richtig religiösen Moslems sogar ihren eigenen Speichel nicht runterschlucken, sondern diesen ausspucken (wg dem Fastens). In Städten sollten wir uns vor solch kleinen Spuckereien in Acht nehmen, denn manchesmal kommt es von oben, sie spucken dann aus dem Fenster. Wir haben zum Glück nichts abbekommen...

Ums Eck finden wir einen Hello Kitty Roller und Johanna würde ihn am liebsten gleich mitnehmen.

Wir spazieren zum Hafen und sehen uns die wuchtigen Mauern des Fort Cornwallis an, den Uhrturm, der zu Ehren von Queen Victorias 60sten Thronjubiläum errichtet wurde und etliche andere alte Gebäude. Jedoch sind wir von Georgtown etwas enttäuscht, haben wir doch eine andere Vorstellung der Stadt gehabt. Aber es soll sich noch rausstellen, dass wir gar nicht im interessantesten Viertel von Gorgtown waren.

Seightseeing und Bummeln macht hungrig. Wir landen bei einem indischem Restaurant, wo wir uns mit herrlich gutem Essen die Bäuche vollschlagen.

Ein Thai-Restaurant in Batu Feringhi bietet so allerlei Meereskrabbelgetier zum Essen an. In den vielen Aquarien kann man sich aussuchen, ob man eine Moräne oder eine Meeresspinne oder doch lieber einen Pferdeschuhkrebs verspeisen möchte. Uns ist es etwas zu exotisch.

Wir stehen etwas früher auf, denn es geht weiter auf die Insel Langkawi und wir möchten unsere Fähre reichtzeitig erreichen. Als wir gerade mit dem Frühstücken fertig sind, kommt schon Gerhard anmaschiert. Wir ahnen, dass etwas passiert sein muß, denn so früh am Morgen haben wir ihn noch nicht erwartet. Leider bewahrheitet sich unsere Vorahnung, denn es hat sich ein Todesfall in unserer Familie ereignet. Die Schock sitzt tief, was nun?

Gerhard, Daniela und Johanna packen ihre Koffer und werden mit dem nächsten Flieger nach Österreich zurück fliegen. Wir haben uns so auf diesen Besuch gefreut und nun, nach nur einer kurzen Woche, müssen wir schon wieder Abschied nehmen. Für uns steht nun eine der schwierigsten Entscheidungen an, seit wir auf Reisen sind. Sollen wir auch nach Hause fliegen? Was mit unseren Amigo? Was tun mit Apollo? In einem muslimischen Land findet man nicht mal ein Taxi, der einen Hund transportiert, geschweige ein Hotelzimmer. Wir müssen schnell entscheiden, denn sonst würden wir nicht rechtzeitig zur Beerdigung zu Hause sein. Die Zeit verfliegt und wir wissen nicht, was tun. Fragen über Fragen, doch letztendlich entscheiden wir uns, hier zu bleiben. Das Abschiednehmen von unserer Familie schmerzt, als sie im Taxi sitzen und um die Kurve biegen. Ein letztes Mal winken und weg sind sie.

Wir starten den Amigo und suchen uns einen ruhigen Strandabschnitt, denn wir wollen alleine sein. Als wir einen solchen Flecken finden, gibt es auch eine gute Internetverbindung und so ist es uns nun möglich, mit unseren Lieben zu Hause via Skype zu reden. Mit unseren Gedanken sind wir ganz in Österreich und es soll einige Tage dauern, bis es uns wieder ein bißchen besser geht. Schlußendlich verlassen wir den "Trauerstrand" und wollen weiter. In die Berge soll es gehen, wo wir Marja & Paul treffen wollen und zum Wandern, damit wir unsere Köpfe wieder etwas freibekommen.

Aber bevor wir die Insel verlassen, wollen wir Georgtown noch ein Chance geben. Das kann nicht alles gewesen sein, was wir da gesehen haben?!

Die Durianernte (Stinkfrucht) ist reif und wir sehen sie von den Bäumen hängen. Auch die Rambutanfrucht wird nun geerntet, die von den Einheimischen sehr geliebt wird. Die Frucht ähnelt einer Litschi, die Außenseite ist voll mit weichen Stacheln und im Inneren ist ein Kern. Sie schmeckt nicht ganz so süß, wie eine Litschi, aber dennoch sehr gut.

Am Parkgelände vom botanischen Garten finden wir einen Platz zum Parken. Wir haben Neuigkeiten von zu Hause bekommen, die uns irrsinnig freut. Wolfis Schwester mit Familie und Verenas Mutter kommen uns besuchen. In Thailand auf Koh Samui, werden wir uns treffen.

Hier in Georgtown gibt es eine thailändische Botschaft und wir beantragen ein 2 Monatsvisum. Mit dem Bus geht es in die Stadt. Die Bevölkerung von Georgtown ist ein Mix aus Malayen chinesischer und indischer Herkunft und den Bumiputras, den ursprünglichen Malayen. So ist es nicht verwunderlich, dass man bunte, indische Tempel neben aufwendig dekorierten chinesischen Tempeln, schlichten christlichen Kirchen und natürlich Moscheen sieht.

Wir wollen zum berühmtesten und schönsten chinesischen Klanhaus, dem Khoo Kongsi. Der Bau wurde 1894 vollendet, aber in der selben Nacht durch ein Feuer zerstört. Angeblich hat das Klanhaus dem Kaiserplast in Peking zu ähnlich gesehen. Eine "bescheidenere" Variante wurde 1902 wieder eröffnet, das wir besichtigen. Das Dach ist pompös mit Figuren dekoriert. Die Außenwände sind mit geschnitzten Steinfiguren verziert, die Türen mit Malereien versehen und auch die Innenwände mit Kunstwerken dekoriert. Eigentlich ist man komplett überfordert mit solch einer Fülle von Meisterwerken.

In den Straßen rund um das Klanhaus, sind viele schön gestaltete Geschäftslokale, die mit recycelbaren Materialien wahre Kunstwerke herstellen und zum Verkauf anbieten. In diesen Läden könnte Verena stundenlang bummeln.

Wir bummeln durch die engen Straßen und Gassen und finden immer wieder eine künstlerisch gestaltete Mauer. Georgtown ist doch einen Besuch wert.

Hat Wolfi schon genug vom "süßen Nichtstun"? Probiert er sich als Trishaw-Fahrer? Verena würde sich freuen, wenn er sie damit durch die Stadt kutschieren würde.

Plötzlich stehen wir in Little India und glauben, echt irgendwo in Indien gelandet zu sein. Nur Geschäfte mit indischen Waren, der Geruch von Räucherstäbchen weht uns in die Nase und der Lärmpegel von hupenden Autos und lauter indischer Musik läßt uns fast glauben, wirklich in Indien zu sein. Wir setzen uns in ein Straßenlokal, kaufen uns einen Eiskaffee und beobachten das Geschehen um uns herum.

Gegenüber steht der fahrende Bäcker. Auf seinem gutbestücktem Fahrrad hat er einen kleinen Laden eröffnet. Wenn er gerade nicht anwesend ist, sollte man die Klingel des Fahrrades drücken und schon kommt er hergelaufen, um ein Toastbrot oder Kekse zu verkaufen.

Am nächsten Tag verlassen wir die Insel und fahren in die Cameron Highlands. Das ist ein Hillstation auf ca. 1.400m mit herrlich kühler Luft. Das Inland von Malaysia ist Dschungel und durch diesen Dschungel haben sie eine 2spurige Straße gebaut. Neben der Fahrbahn blühen orchideenartige Blumen, aber umso näher wir dem Hauptort Tanah Rata kommen, desto schrecklicher wird die Umgebung. Viele Bäume haben sie gerodet, um Glashäuser zu errichten, in denen Gemüse, Blumen und Obst gedeihen. Es schaut einfach schrecklich aus, diese plastiküberdachten Gebilde. Es stinkt nach Düngemittel und auch die kleinen Flüße sind verdreckt. Das sollte also das Erholungsgebiet der Städter sein? Seit den 60er Jahren ist das Gebiet touristisch erschlossen und nun nimmt es richtig erschreckende Ausmaße an. Immer neue Appartementblocks werden an die unstabilen Berghänge gebaut und dadurch gehen viele Erdrutsche ab.

Marja & Paul warten schon in Tanah Rata auf uns, die Wiedersehensfreude ist groß. Jedoch ist der öffentliche Parkplatz nicht unbedingt schön, um hier ein paar Tage zu verweilen. Also machen wir uns auf die Suche nach einem ruhigen Platz und finden den beim Parit Wasserfall. Nur einige Wanderer ziehen tagsüber an uns vorbei, ansonsten ist es wunderbar ruhig.

Hinter uns beginnt der Dschungel und wir wollen eine Wanderung unternehmen. Davor kaufen wir uns einen Plan, damit wir uns nicht verirren - sollte ja schon vorgekommen sein. Man sagt uns, dass die Wege mit Nummern gekennzeichnet sind und man sollte diesen Nummern folgen. Nach dem Frühstück geht es los. Wolfi ist wie ein Spürhund und findet bei jeder Abzweigung den richtigen Weg, obwohl es mit der Kennzeichnung sehr happert. Die Wanderer, die wir treffen, haben immer die gleiche Frage: "Wo geht es nach.......?" Mit der Orientierung tut sich jeder schwer. Doch der Dschungeltrek ist superschön, als ob man durch einen Zauberwald gehen würde.

Über Luftwurzeln und umgefallene Bäume geht es bergauf. Plötzlich laufen uns eine Frau mit ihrem Vater hinterher. Sie sind ganz aufgeregt, denn sie haben die Mutter im Dschungel verloren. Wir haben sie nicht gesehen, aber wenn wir auf sie treffen, dann nehmen wir sie mit, das versprechen wir. Nach 3 Stunden erreichen wir den Gipfel vom Gunung Beremban und finden nur ein kleines Fenster zwischen den Bäumen zum Hindurchsehen. Wir machen eine kurze Pause, denn das letzte Stück war ziemlich steil. Beim Runtergehen müssen wir durch ein unbeaufsichtigtes Erdbeerfeld gehen. Welch ein Pech! Die reifen roten Beeren lachen uns an und wir können nicht wiederstehen, welche zu pflücken. Verena übernimmt den Beobachtungsjob, während Marja und Wolfi die Taschen füllen. Hmmmhh, die geklauten schmecken bekanntlich immer am Besten. Mit den restlichen Erdbeeren zaubert Verena einen Erdbeer-Joghurtkuchen aus dem Backofen.

Hier oben ist es so kalt, dass wir sogar unsere Schlafsäcke aus dem Keller holen. Ohne Decke zu schlafen, ist unmöglich. Leider ist unser Thermometer kaputt gegangen, sodass wir nur schätzen können, aber es dürfte abends ungefähr 18°C haben. Wir sind mittlerweile die heißen Temperaturen so gewohnt, dass wir wirklich frieren. Mit 2 Jacken, Haube, Socken und Schuhen sitzen wir zwischen unseren Fahrzeugen. Der mitgebrachte Marillenschnaps vom Gerhard wärmt uns von innen und auch das Aktivityspielen wärmt uns, wenn die Runde mit dem Phantomimischen dran ist.

 

Die Tage vergehen und Marja & Paul machen sich auf dem Weg nach KL, denn sie werden ihrer Heimat einen Besuch abstatten. Wir bleiben noch ein paar Tage, unternehmen Wanderungen und sehen uns das alte Smoke Haus an, das richtig schön gepflegt aussieht.

Ein letztes Mal gehen wir in den Ort, um wenigstens einmal in Malaysien die chinesische Speise namens Steamboat gegessen zu haben. Eine große Schüssel mit 2 verschiedenen Suppen kommt in die Mitte. Verschiedenes Gemüse, Fleisch, Fisch, Quallen, Nudeln, Tofu, Eier kommt seperat am Teller. So nun kann das Kochen beginnen. Alles wird in die Suppe zum kurzen Köchlen geworfen, so wie man das halt will. Es schmeckt köstlich!!!!

Nun wird es auch für uns Zeit aufzubrechen, denn es geht nach Thailand auf die Insel Samui. Die lange Fahrt teilen wir uns in einige Etappen ein und schon bald erreichen wir die Grenze zu Thailand.

 

 

THAILAND - Ko Samui

 

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