KO SAMUI

 
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Da wir kein neues Carnet de Passage beantragt haben, reisen wir problemlos auch ohne dieses in Thailand ein. Wir haben uns vorab schon ein 2 Monats-Visum in Penang besorgt und nun an der Grenze bekommen wir aber nur einen Monat Aufenthalt für unseren Amigo. Danach müssen wir irgendwo im Land zu einem Custom-House und das Dokument verlängern. Blöd, aber was soll`s? Angeblich sollte es genügend dieser Zollgebäude im Land geben.
Die Abfertigung auf beiden Seiten geht sehr rasch. Auch kaufen wir eine Autoversicherung für 3 Monate direkt an der Grenze. Man weiß ja nie! Wir fühlen uns halt sicherer, wenn wir so eine Versicherung besitzen. Noch schnell zum Bankomaten, denn mit einigen Bhats im Hosensack geht es gleich viel leichter. So nun kann uns nichts mehr aufhalten, wir wollen auf die Insel Samui, denn dort werden wir unsere Familie in gut 2 Wochen in den Armen schliessen können. Da es doch einige Kilometer bis dorthin ist, übernachten wir auf gut 2/3 der Strecke. Wir suchen uns ein Platzerl am Strand. Jedoch wird daraus nichts, denn der Strand hier ist schlammig und ladet nicht zum Baden ein. Unter Palmen finden wir ein lauschiges Plätzchen.
Am nächsten Morgen, wir sitzen am Frühstückstisch, als wir ein lautes Gebelle und Geknurre hören. Wir schauen uns erschrocken an und fragen uns: Wo ist Apollo? War er doch in Malaysia die meiste Zeit alleine als Hund, gibt es hier in Thailand überall und an jeder Ecke Hunde. Oft herrenlos, zu Rudeln zusammengeschlossen, die vehement ihr Revier verteidigen und untereinander nicht zimperlich zu Sache gehen. Schließlich gehört doch die Hirarchie geregelt. Heute ist Apollo das Opfer, denn er gehört nicht hierher und so kommt es, dass er wieder mal mit einer kleinen Bißwunde und gesenkten Kopf ins Innere vom Amigo verschwindet. Naja, die Zeit bleibt auch vor ihm nicht stehen, wir merken wohl das er älter wird. Wolfi, alias Dr. Doolittle, ist sofort zur Stelle, um die Wunden zu versorgen. Betaisadona in die Wunde und mit einem Wattestäbchen schön verteilen, dann noch den indischen Blauspray d`rauf, der zwar gelb ist aber dennoch hilft. So versorgt gehen keine Fliegen zur offenen Wunde und die heilt auch ziemlich rasch wieder zu.

Leider hat schon vor geraumer Zeit eine der Stufen einen Riß bekommen. Entweder haben wir so viel an Gewicht zugelegt.-), oder das Anpassen, damit die Leiter richtig schön zum Einschieben geht, war zu gut gemeint und es hat an Stabilität der Stufe gelitten. Nach 2 Jahren rein und raus über die Treppe, hat sie nun aufgegeben und der Riß wird immer größer. Also machen wir uns auf die Suche nach einem Aluschweißer. Wir fragen auf Anhieb die richtige Person, zumindest die uns eine exakte Wegbeschreibung zu dem einzigen Aluschweißer in dieser Stadt anfertigt und die haargenau stimmt. Keine 5 Minuten später stehen wir direkt vor der Werkstatt. Unter genauer Beobachtung und Mithilfe Wolfis wird die Leiter abgeschraubt. Einen Aluwinkel als Verstärkung der Stufe haben wir dabei, sodass sie diesen nur daraufschweissen müssen. Sie arbeiten sauber und geschickt, alle notwendigen Maschinen sind vorhanden und keine Stunde später sind wir wieder unterwegs.

Wir wollen zum Hafen, von wo aus die Fähren nach Ko Samui ablegen. Es gibt 2 Fährgesellschaften. Wir entscheiden uns für die Raja-Ferry, da sie etwas günstiger und sofort ein Platz frei ist. Alles ist ganz einfach. Amigo muß auf die Waage, nach dem Gewicht richtet sich der Preis. Für 12.150 Kilo bezahlen wir 1.100 B (knappe 30€). Jede Stunde lägt eine Fähre ab und so müssen wir nicht lange warten. Ca. 50 Fahrzeuge haben Platz und die Überfahrt dauert 1 Stunde. Holzkeile werden vor und hinter einen Reifen gelegt als Sicherung. Alles was auf der Insel gebraucht wird, kommt mit der Fähre rüber. So ist es auch nicht ungewöhnlich, dass ein Pick up einen Stier und Kühe auf der Ladefläche geladen hat. Nur wird hier leider nicht viel vom artgerechtem Tiertranport gehalten, denn die Tiere haben viel zu wenig Platz und so tritt der starke Bulle die übrigen Kühe, die bereits am Boden liegen, fast zu Tode. Das Schauspiel ist gar nicht schön Anzuschauen, aber keiner kümmert sich darum.

Nach den ersten Metern auf der Insel treffen wir auf Anna-Laura & Hubert mit ihrem Iveco wieder. Sie sitzen die Regenzeit Thailands hier ab. Überall in Thailand ist nun Monsun, außer hier auf Ko Samui und dem angrenzendem Festland. Deswegen haben wir auch Ko Samui für unseren Familienurlaub ausgesucht. Wir parken uns ein paar Tage neben den beiden ein und genießen die ruhige Seite von Ko Samui. Neben uns ist ein Resort, in dem jeden Abend geheiratet wird. Bambusstangen werden verschnürt, mit Vorhängen und Blumen dekoriert und schon ist das romantische Dinnerplatzerl für das Brautpaar fertig. Nach dem Essen dürfen sie eine Mongolfiere mit all ihren Wünschen in den Himmel schicken und auch ein kleines Feuerwerk gehört zum Package, das die Touristen schon zu Hause buchen können. Ein reges Geschäft mit dem Heiraten.

Wir wollen weiter, wir sind neugierig auf die Insel und außerdem wollen wir einen Blick auf unser Ferienhaus werfen, das wir im Internet gebucht haben, ob wohl alles so stimmt, wie es uns angeboten wurde.
An der Ostseite der Insel, legen wir noch einen Zwischenstop ein. Hier sind die Strände nicht so schön, man muß "kilometerlang" marschieren, bis man endlich knietief im Wasser steht. Dort treffen wir auf die ersten "Expats". Das sind Europäer, die sich in der Ferne ein neues Leben errichtet haben. Hier auf Ko Samui meistens Männer im fortgeschrittenem Alter mit einer jungen Dunkelhaarigen an ihrer Seite. Von diesen Expats hört man Geschichten aller Art, von tieftraurig über dümmlich bis wunderschön. Für uns stellt es eine Abwechslung dar und so hören wir interessiert zu.

Von Anna-Laura & Hubert haben wir schon gehört, dass es nicht so einfach ist, ein gemütliches Platzerl zum Parken zu finden. Die Insel ist schon so zugebaut und besonders die Plätze am Meer sind gefragt. Damit haben wir gerechnet, wir haben ja nur 2 Wochen zu überbrücken, bevor wir in unser Ferienhaus ziehen. Dennoch finden wir einen sehr netten Platz vor einem Tempel am Meer in Mae Nam.

 


Einfach herrlich, nach dem Frühstück ins Meer zu springen und ein paar Runden zu schwimmen. Am späten Vormittag kommen die Jetski-Vermieter. Schon von Weitem rufen sie: "Good morning!" Mit einem alten Jeep, an dem sie 5 Jetskis hinterherziehen, kommen sie angefahren. Jeden Tag die gleiche Prozedur, die Jetski-Karawane wird abgekoppelt und danach jeden Anhänger extra zum Meer hinunter gebracht. Am Abend das selbe, nur in umgekehrter Reihenfolge.

Nach nur 2 Tagen gehören wir schon zum Dorf. Jeden Morgen kommen die vermummten Strandverkäufer, um ihre Waren vor den Hotelresorts anzupreisen. Gleich hinterm Amigo ist ihr Parkplatz, wo sie sich fit für den Strand machen. Angezogen wie im Winter mit Kappe und Schal, langärmligen T-Shirts, langen Hosen und Socken - jaja die lieben Thais haben Angst, noch brauner zu werden. Je heller die Haut ist, desto besser sind sie in der Gesellschaft angesehen. So gibt es ein komisches Bild ab, wenn die Touristen mit den knappesten Bikinis in der Sonne braten, um ja schön braun zu werden, während die Thais am liebsten die Sonne meiden. Erst am späten Nachmittag kommen die Thais selber an den Strand. Die Sonne hat nachgelassen und nun frönen auch sie dem Beachlife. Wir müssen ihnen Recht geben, diese Zeit ist auch wirklich die schönste vom Tag.

Heute fahren wir zum Ferienhaus und wir sind glücklich, dieses Haus ausgesucht zu haben. Wunderschön und sehr ruhig gelegen im Norden der Insel, inmitten einer Villenanlage mit großen Gemeinschaftspool direkt am Strand. Beruhigt kehren wir wieder zu unserem Tempelplatz zurück.
Wir treffen einige Urlauber, mit denen wir oft nette Gespräche haben. Mittlerweile wissen wir nun, wo es den besten Kaffee gibt - nämlich bei Philip und Sonja, die gemeinsam eine Art Reisebüro betreiben. Da Philip ein Deutscher ist, schauen fast ausschließlich deutschsprechende Touristen vorbei.

Dienstag ist es - endlich Urlaub!! Mit dem Amigo fahren wir zu unserem Ferienhaus. Eine enge Kurve müssen wir meistern, damit Amigo direkt neben dem Haus parken kann. Das würde das Umräumen vom Auto ins Haus um einiges angenehmer machen. Ja, Wolfi schafft mit mehrmaligem reversieren die Kurve und somit hat der Amigo die nächsten 2 Wochen Urlaub. 4 Schlafzimmer mit eigenem Badzimmer, Küche, Wohnzimmer und Terrasse warten auf uns. Die Wege im Haus kommen einem endlos weit vor, schliesslich leben wir seit 2 Jahren auf knappen 10m². Auch Apollo weiß gar nicht, wo er sich zuerst hinlegen soll, weil soviel Platz vorhanden ist. Unser Mietauto, ein Suzuki Jeep, wird gebracht. Wie das doch alles ungewohnt ist für uns. Sogar eine Putzfrau, die alle 3 Tage kommen wird, ist inkludiert.

Es wird Abend und wir machen uns langsam auf dem Weg zum Flughafen. Um 21.00 landet der Flieger mit Wolfis Schwester Marianne, ihrem Mann Jochi, den beiden Kids Maximilian und Benjamin und Verenas Mutter. Der Flieger hat eine Stunde Verspätung, so müssen wir uns noch ein wenig gedulden, bis sie endlich aus dem Flughafengebäude kommen und wir uns umarmen können.
Obwohl wir in den nächsten 2 Wochen locker mit 7 Personen und Hund im Suzuki Platz haben, müssen wir mit ihren vielen schweren Koffern nun 2 Mal Fahren, bis alle im neuen Zuhause sind. Allein ein großer Koffer ist nur für uns bestimmt, prall gefüllt mit österreichischen Schmankerln, Ersatzteilen für Amigo und sogar Apollo erhält seine Lieblingsleckerlis. Unsere Augen leuchten, nicht nur wegen den Fressereien sondern auch wegen unserem Besuch.

Unser gemeinsamer Urlaub ist traumhaft, wir verbringen wunderschöne Stunden miteinander. Unseren Neffen bereitet es größte Freude auf der Ladefläche vom Jeep um die Insel zu düsen, ist doch so etwas in Österreich undenkbar. Hier wird alles nicht so eng gesehen! Wir unternehmen eine Dschungeltour, besuchen verschiedene Strände, bummeln durch die bunten Märkte, flanieren in den Touristenorten, drinken Cocktails in den schicken Loungebars direkt am Meer und lassen es uns einfach gut gehen.

Zwischendurch wird auch etwas gearbeitet, denn unsere Lieben haben uns Teile für den Amigo mitgebracht. Eine Lichtmaschine ging bei Ebay gut her und auch von Sterling ist ein Paket mitgekommen. Da uns ja der B2B (Batterie-zu- Batterieladegerät) abgeraucht ist (ein Microchip ist kaputt gegangen, das konnte aber nur im Werk in England festgestellt werden..) haben wir ein Austauschgerät geordert. In diesem Zuge haben wir unsere Stromversorgung ein wenig abgeändert und einen A2B (Alternator-zu-Batterieladegerät) statt eines B2B bestellt. Die neue Lichtmaschine leistet nun 90A und bringt den Strom direkt zum A2B, der ihn dann auf die Starterbatterien und auf die Bordbatterien aufteilt. Wobei die Bordbatterien bevorzugt behandelt werden und mit moderner Ladetechnik, bis zu 5x schneller geladen werden. Dabei hilft der Maxi, denn schrauben tut er sehr gerne und auch beim Gasgeben vom Amigo kann man ihm vertrauen. Danke dir nochmals für deine Hilfe!! Rasch ist alles ist eingebaut und funktioniert wunderbar.

Viel zu schnell fliegen die 2 Wochen dahin und schon heißt es wieder Abschiednehmen. Während unsere Familie mit dem Flieger in das nun etwas kühle Österreich zurückfliegt, bleiben wir noch auf der Insel und parken uns wieder am Strand vor dem Tempel ein.

Sind die ersten 2 Tage doch etwas ein komisches Gefühl, hat uns doch der Reisealltag bald wieder.
Wir mieten uns ein Moped und besuchen Nicole & Roy aus der Schweiz. Die beiden haben wir in Indien kennengelernt und wie es der Zufall so will, sind sie gerade auf der Insel und haben ein Ferienhaus gemietet, denn die beiden haben Zuwachs bekommen. Kevin heißt der Kleine, der gerade mal 2 Wochen alt ist, als wir ihn kennenlernen. Nicoles Eltern sind gerade hier, um ihnen über die erste schwierige Phase hinwegzuhelfen.
Wir wünschen den DREIEN alles Gute für die Zukunft und ein schönes gemeinsames Reisen!

Zufällig haben wir heute Morgen von einem österreichischen Bäcker gehört. Da schauen wir jetzt nun vorbei. Im kleinen, gemütlichen Cafe sitzen ein paar österreichische Expats und quatschen, wir bekommen einen sehr guten Kaffee, aber das Brot und Gebäck ist leider aus. Wir haben uns schon auf Semmeln und Salzstangerl gefreut. Auf die Frage, wie er das Gebäck macht, nimmt mich Ernst sogleich mit in die Küche und zeigt mir all die Mehlsorten, die ja auch nicht so einfach hier zu kriegen sind. Ganz spontan schlägt er mir vor, ob ich nicht Lust hätte, mit ihm Semmeln und Salzstangerl zu machen. Er würde es mir zeigen. Und ob ich Lust habe!! Sofort sage ich zu und bin voll happy, als er seine 7 Sachen hervorholt und anfängt den Teig zu machen. So kommt es, dass ich plötzlich mitten in einem Crash-Kurs zum Bäcker stecke. Voll Begeisterung und mit Hingabe probiere ich, die Semmeln und Stangerln so zu rollen, wie Ernst mir das zeigt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.


Vielen Dank lieber Ernst! Ab nun gibt es auch öfter mal frisches Gebäck im fahrenden Hause Gritsch.

Wer in Mae Nam Lust auf frischgebackene Semmeln, Brot und Salzstangerl hat, der ist bei Ernst im Austria Coffee Shop richtig aufgehoben. Auch machen er und seine Frau Blaa sehr gute Kuchen und Torten.

Eine Viruswelle erwischt Ko Samui und zwingt Verena mit Erkältung ins Bett. Mittlerweile sind wir wieder am ersten Strand, wo Anna-Laura & Hubert parken. Hier bleiben wir länger als geplant, denn Verena niest und schnupft noch immer.
Am Spätnachmittag zieht meist Wind auf und kühlt schön angenehm ab für die Nacht. Eine kleine Windboe reicht aus, um die Markise vom Dach zu werfen. Ein lautes Gepolter lässt uns aufschrecken. Im ersten Moment denken wir beide an eine herabfallende Kokosnuß. Aber dann müssen wir mit Schrecken feststellen, dass stattdessen unsere Markise am Boden liegt. Ein Vierkant hat sich im Laufe der letzten 2 Jahre aus der Welle gelöst und somit ist die Markise einfach vom Dach gefallen. Nur gut, dass das im Stehen passiert ist und nicht während der Fahrt. Die Markise wird wieder aufs Dach gehoben und der Vierkant eingesetzt, passt schon wieder. Bei Gelegenheit bekommt er noch eine Sicherung.

Vorige Woche war es so weit, dass Amigos Zollpapiere verlängert werden mußten. Wolfi schnappte sich den Jeep und suchte nach der Zollstelle. Mit ein bißchen Überredungkunst haben wir die Verlängerung bekommen. Das Problem war, dass Wolfi nicht mit dem Amigo gekommen ist, denn bei der Verlängerung muß auch das Fahrzeug vor Ort sein, ansonsten könnten die Beamten Probleme mit ihren Vorgesetzten bekommen. Wolfi erzählte, dass wir gerade Familienurlaub machen und es sehr aufwändig gewesen wäre, mit dem LKW zu kommen. Er verspricht ihnen aber, dass bevor wir die Insel verlassen, wir mit dem Amigo vorbeischauen. Die Zollbeamten haben Freude, dass wir Wort gehalten haben und sind vom Amigo begeistert.

Nach 5 Wochen süßem Nichtstun verlassen wir die Insel mit der Mittagsfähre. Am Festland angekommen, gibt es nun wieder so viele Möglichkeiten zum Weiterfahren. Auf der Insel waren die Straßen auf eine Ringroad und ein paar kleine Seitenstraßen beschränkt. Wohin sollen wir nun? Von Khanom haben wir gehört, dort sollte es chinesische, weiße Delfine geben. Also fahren wir dorthin.
Ein schöner kilometerlanger fast einsamer Sandstrand liegt vor uns.

Hier wollen wir einige Wartungsarbeiten am Amigo durchführen, die schon länger anstehen. Die Entlüftung des Kurbelwellengehäuses wird getauscht, dazu müssen aber der Ansaugtrakt und der Verdichtertrakt abgebaut werden. Ettliche Schellen und Befestigungsteile noch mit dazu und schon liegt der Ölabscheider frei vor uns. Rasch ist dieser ausgetauscht und nun nur noch die ganzen Teile wieder zusammenbauen. Glück gehabt, keine einzige Schraube bleibt über ;-). Wenn die Hände nun schon schmutzig sind, dann können wir auch gleich wieder mal den Amigo abschmieren und den Wasserabscheider vom Diesel reinigen, das geht dann unter einmal Abwaschen. Die Dichtung vom Durchgang ist noch zu erneuern und wird auch gleich ersetzt. So, wäre wieder mal ein Haufen Arbeit erledigt!
Am nächsten Tag wartet auch im Innneren vom Amigo ein wenig Arbeit, unsere Wetterstation spinnt und hat andauernd gepiepst, ein Kabel zum Lautsprecher abgezwickt und Ruhe war. Nun zeigen aber das Innenthermometer und der Hygrometer nichts mehr an. Auch ein Anlöten des Kabels bringt nichts, wir kennen jetzt nur mehr die Außentemperatur, aber das werden wir auch überleben.
Beim Backofen müssen wir auch ein wenig Nacharbeiten, denn die Tür hängt leicht. Es wird ein Keil eingeklebt, sodass die Tür im geschlossenem Zustand nun schön gelagert ist. Das Fahrerhaus wird durchgeputzt und die frisch gewaschenen Vorhänge wieder montiert. Eine Arbeit bleibt noch übrig: Die Entlüftung von unserem Fäkaltank wollen wir neu verlegen, aber in der näheren Umgebung finden wir keinen Hardwarestore. So wird dieser Job wieder mal aufgeschoben und auf einer neuen "to-do-list" vermerkt. Vielleicht finden wir ja in einer der nächsten Ortschaften einen Laden, der die Teile hat, die wir brauchen.

Der Alltag hat uns wieder: Putzen, waschen, kochen und backen - aber es macht Freude.
Bei Ebbe kommen die vermummten Frauen, um Muschel zu graben. Sie setzen sich in den Saum und sieben die Muscheln aus, die sie mit dem Sieb aus dem Sand graben. Stundenlang hocken sie im Wasser und sieben, um mit einer handvoll Muscheln nach Hause zu gehen. Den Krabbenfängern schauen wir zu. Bei einem möglichen Krabbenloch buddeln sie mit bloßen Händen ca. einen halben Meter tief, um die Tiere zu erwischen.


Obwohl wir jeden Abend sehnsüchtig Ausschau nach Delfinen halten, warten wir vergebens. Vielleicht ist nicht die Zeit dafür oder sie haben sich eine andere Bucht gesucht. Auf dem Weg nach Hause treffen wir auf die Fischer, die gerade ihre Netze einziehen. Viel ist nicht drinnen: ein paar kleine Fische darunter ein junger Schwertfisch, eine Scholle, ein Oktopus und eine Krabbe. Aus den kleinen Fischen machen sie Tom Yam Suppe, die etwas säuerlich ist, aber sehr gut schmeckt.

Der Khao Luang NP ist nicht weit entfernt. Auf dem Weg dorthin bleiben wir an einer Tankstelle stehen. Hier gibt es meistens einen Wasserhahn, an dem wir unseren Schlauch anstecken und unseren 300 Liter Wassertank auffüllen können. Auch einen Tesco Supermarkt finden wir, wo wir unsere Lebensmittelvorräte aufstocken. Die Pomelo-Ernte ist gerade im Gange. Am Straßenstand kaufen wir einige, da wir den säuerlichen, erfrischenden Geschmack lieben.

Es ist schon fast Abend, als wir den Eingang zum NP finden. Die Wärter ziehen die Schranke hoch und ein Ranger fährt mit seinem Moped voraus die steile Straße hoch, um uns den Parkplatz zu zeigen. Nicht weit entfernt ist der Fluß und so zieht eine kühle Brise in unser Zuhause, eine angenehme Nacht erwartet uns.



Wir wandern durch den Park zum Wasserfall. Der Weg ist betoniert und so schützt er uns vor den eckligen Blutegeln. Nachdem wir das Ende des betonierten Weges erreicht haben, stehen wir vor einem schönen Wasserfall und entdecken tatsächlich noch einen winzigen Pfad, der daneben hochführt. Steil bergauf geht es durchs Gestrüpp und irgendwann erreichen wir das obere Plateau. Hier finden wir ein schönes Rastplatzerl auf den riesigen Granitfelsen. Es sollte hier viele verschiedene Orchideen geben, aber leider sehen wir nicht eine. Dafür gibt es viele Mangosteenbäume, deren Früchte gerade reif sind und auch Durianbäume gibt es genügend. Wenn die Durians zu Boden fallen, sind sie reif. Nachdem wir nicht unbedingt Liebhaber der Durians sind, will Wolfi nun wissen, ob sich die thailändischen von den malaysischen unterscheiden und nimmt eine mit zum Amigo.

Wir bekommen zwei Säcke voll Mangosteen von den Rangern geschenkt, die einfach köstlich schmecken. Nachdem man die schwarze Schale entfernt hat, kommt eine weiße Frucht zum Vorschein, die man in Spalten abbrechen kann. Der einzige Nachteil beim Essen dieser Frucht ist, dass beim Öffnen der Schale rote Flüssigkeit heraustropft, die sich von Kleidern nicht mehr entfernen lässt. Also am Besten im Freien geniessen. Apropos Früchte, die thailändische Durian schmeckt nicht anders als die Malaysische.

Da die Wanderwege leider begrenzt sind, zieht es uns nach nur ein paar Tagen wieder weiter. Wir sind unterwegs Richtung Süden. Ende September läuft unser Visum aus und so fahren wir langsam Malaysia entgegen.
Bei Songkhla finden wir einen hübschen Strandabschnitt, hier bleiben wir. Wir sind umgeben von Fischerdörfern, die mit ihren liebevoll bemalten Booten jeden Abend zum Fischfang auf das Meer rausfahren.

Gegen Abend werden die Einheimischen am Strand aktiv. Viele kommen, um die begehrten Muscheln zu suchen. Wir lernen eine neue Methode kennen, um sie aufzustöbern. Man tritt mit der Ferse fest in den Sand, der daraufhin trocknet und wenn sich kleine Luftlöcher bilden, gräbt man mit der Hand ein Loch. Wenn man Glück hat, findet man eine Muschel. Man muß schon ein wenig Geduld aufbringen, bis man einige beisammen hat, dass es sich auszahlt sie zu verkochen oder zu verkaufen. Es ist immer wieder faszinierend, was die Fischer mit ihren Netzen so aus dem Meer ziehen. 2 Männer und ein Netz. Das meiste, was zum Vorschein kommt, sind Quallen. Uns erklärt man, dass nun sehr viele Quallen hier sind, die dann mit dem Einzug der Regenzeit nächstes Monat, wieder verschwinden. Auch die kleinen Fischerl und Krebserl die sich im Netz verfangen, bleiben einfach am Strand liegen. Es wir nur aussortiert und mitgenommen, was man Essen kann.


Feinster Sand, ruhiges Meer, glasklares Wasser - aber leider im Moment nicht einladend zum Baden. Die Quallen sind überall.
Bevor die Sonne untergeht, sieht man große Schwärme von Minifischen im Wasser. Sie sind Beute für größere Fische und so fliehen sie gefährlich nahe zum Strand. Kommt eine kleine Welle, werden diese Minifische an den Strand geschwemmt. Schnell kommen die Thais gelaufen, um die Fische einzusammeln. Sie werden in Fischsauce geweicht, gesalzen und frittiert. Wolfi geht unter die Sammler und sammelt rasch die Fischerl ein. Auch Apollo ist ganz scharf auf die noch springenden Fische. So entfacht ein Wettbewerb um diese kleinen Fischerl. Wer ist da wohl Sieger?

Endlich haben wir alle Teile beisammen, die wir brauchen, um eine neue, größere Entlüftungsleitung zu bauen. Das Badezimmerkasterl wird ausgeräumt, um in der Wand dahinter ein Loch zu bohren. Danach wird das Rohr an den Fäkaltank angeschlossen und an der Außenseite durch ein Rohr hochgeleitet. Damit sollte die Geruchsbelästigung im Badezimmer beseitigt sein.
Die ganze Aktion hat noch einen netten Nebeneffekt, denn die alte Entlüftung, die ausgebaut wurde verlief hinter unserem Kühlschrank ins Freie. Nun ist dahinter Platz und wir können den Kühlschrank ganz zurück schieben. Das hat den Vorteil, dass wir unsere Badezimmertüre nun das erste Mal ganz aufbekommen und wir haben viel mehr Platz im Inneren. Ein ganz neues Raumgefühl und endlich Ausblick vom Topferl ;-)

Nach getaner Arbeit geniessen wir die schöne Abendstimmung am Himmel.

Am Tag darauf wird noch der Solarlüfter vom Badezimmer gereinigt und dazu muß Wolfi aufs Dach. Bei der Gelegenheit werden auch die Fugen kontrolliert. Nach über 2 Jahren unter der eifrig scheinenden Sonne, haben sie gelitten. Die Fugen werden herausgeschnitten, alles wird gereinigt und gleich wieder neu verfugt. Die Markise benötigt auch Pflege, mehr als eine Dose vom Imprägnierspray gehen auf diese Fläche unter. So nun reichts für heute, ein Glaserl Weißwein wartet zum Sonnenuntergang. Den ganzen Tag trällert schon ein Vogel. Er sitzt schon seit Stunden auf unserem Außenspiegel, betrachtet sich immer wieder darin und singt vor sich her.

Unsere Weiterreise nach Malaysia führt uns entlang der Ostküste in den tiefen Süden von Thailand. Hier dominiert die muslimische Bevölkerung, war es doch bis vor geraumer Zeit, genau bis 1902, ein eigenes Sultanat. Bewaffnete Seperatisten wünschen sich einen eigenen Staat "Patani" und dafür kämpfen sie mit Waffengewalt. Wir wollen die Strecke zur Grenze in einem Tag schaffen, denn übernachten wollen wir in dem Gebiet nicht. Einige Checkposts befinden sich auf der sehr gut ausgebauten Straße, aber sie interessieren sich nicht für uns und winken uns sofort durch. So erreichen wir ohne Zwischenfälle am Nachmittag die Grenzstation Sungai Kolok, wo wir innerhalb einiger Minuten aus Thailand "ausgestempelt" werden. Nun nur noch über die Brücke auf die andere Flußseite und wir sind in Malaysia. Hier bekommen wir die Visa in die Pässe gestempelt. Nun sind wir schon neugierig, wie es uns beim Zoll ergehen wird, denn wir haben ja kein Carnet de Passage mehr. Die Zöllner wollen prompt das Carnet stempeln, da wir keines haben geht es auch ohne, weil wir ihnen versichern, dass wir wieder nach Thailand ausreisen werden. Kurz darauf trinken wir unseren ersten kopi o (Eiskaffee) neben der Straße, welcome in Malaysia. Nachdem wir beim Tesco eingekauft haben, um für eine Woche Strand gerüstet zu sein, fahren wir nach Melawi. Hier waren wir bereits im April und es hat uns sehr gut gefallen. Mit Marja & Paul werden wir uns hier treffen, denn sie fahren weiter in den Norden von Thailand, während wir an die Westküste, nach Phuket wollen. Aber mehr davon beim nächsten Mal!!

THAILAND: Süden

 

 

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