Österreich 2
17.06. - 20.07.2025
Heute Abend gehen wir Essen - der Anlass: Wir feiern unseren 25. Hochzeitstag! Eigentlich war der besagte Tag schon vor 3 Wochen, allerdings war da kein passendes Restaurant in der Nähe. Heute zwischen den Weinbergen auf der Terrasse lassen wir uns das Menü schmecken.. Tagliatelle mit Hasenragout und Lasagne als primi Piati und Schweinshaxe und Kürbisgnocchi in Salbeibutter als Secondi Piati.
In Afrika sind wir Ute & Ernst immer "erfolgreich aus dem Weg" gefahren ;-) in Italien klappt es nun mit einem Treffen. Mit ihrem Bremach wollen sie in ein paar Stunden hier sein. In der Zwischenzeit unternehmen wir eine Fahrradtour der Piave entlang. In dieser Gegend wurden die letzten Schlachten zwischen Italien und Österreich im ersten Weltkrieg geschlagen, danach war und ist unser Land nun etwas kleiner.
Mit den beiden machen wir in den nächsten Tagen eine Fahrraderkundungstour in die Weinberge, genießen die Aussicht und den köstlichen Prosecco, wandern zur Almhütte Malga Mariech hoch. Bunte Wiesenblumen blühen und die Aussicht runter auf das Tal ist beeindruckend. Heute läuten uns die Kuhglocken in den Schlaf.
Die beiden fahren wieder retour nach Österreich, während wir ins nächste Tal weiterziehen. Durch einen schattigen Wald neben einen rauschenden Bächlein spazieren wir hoch in die kleine Steinstadt Stramare.
Die letzte Stadt in den Prosecco Hills ist Aslo, ein Tipp von einer lieben Freundin. Und die Stadt kann tatsächlich was. Schön restaurierte Palazzi, enge Gassen und Einbahnstraßen durch die mittelalterliche Stadt. Am Hauptplatz schlürfen wir einen Aperolspritz und beobachten das bunte Treiben. Junge Burschen und Mädchen aus den umliegenden Dörfern trainieren gerade für das Fest am Wochenende. In einem römischen Streitwagen steht die Princess auf Hantelscheiben, die von 6 Jungs im Laufschritt durch die Stadt gezogen wird.. Der ganze Wagen wiegt bei den Burschen 250kg und bei den Mädels 150kg. Die schnellste Truppe macht das Rennen.
Auf den Weg zum Gardasee bleiben wir in Bassano del Grappa stehen. Die Altstadt ist sehr sehenswert, so wie viele der Städte in Italien. Wunderschöne Bauten mit Fresken und bemalten Fassaden, gepflasterten Wegen, vielen Kirchen und große Piazzis auf denen die Cafes immer gut besucht sind. Die Pforte zum Grappamuseum steht offen und so lesen wir uns durch die Erklärung, wie man den perfekten Grappa brennt. Der Höhepunkt ist das Beschnuppern der 25 verschiedenen Grappasorten.
In Breschia befüllen wir unseren leider achso kleinen Kühlschrank mit allerlei italienischen Köstlichkeiten aus dem Supermarkt. Zum Glück gibt es ja in fast jeder Stadt eine Panificio und einen Alimentari, wo man hervorragend Brot, Schinken, Mozzarella und Co kaufen kann.
Den Gardasee haben wir uns letztes Jahr angesehen, nun machen wir nur Stopover, um den bekannten Fahrradweg nach Mantua zu befahren. Immer den Fluss Mincio oder seinen Kanälen entlang. Das Wasser in den Kanälen wird zum Bewässern der unzähligen Felder verwendet. Der Mais ist nun schon 50cm hoch. Die Bisamratten fühlen sich sehr wohl. Sie schwimmen neben uns her. Seit gestern hat die Hitzewelle auch Italien erreicht. Bei fast 40°C ist der Fahrtwind recht heiß. Verena findet den Weg etwas eintönig, da es die meiste Zeit gerade dahingeht, Bäume und Felder wechseln sich ab, der Bauernhof ist schon ein Highlight.
Im Dorf wollen wir Brot kaufen, denn das Frühstück ist im Rucksack
auf Wolfis Rücken. Der erste Bäcker hat geschlossen, den zweiten
im nächsten Dorf finden wir nicht und so dauert es etwas länger,
bis wir unser Frühstück genießen können.
In Mantua am Hauptplatz ist Wochenmarkt, der interessiert uns heute weniger,
wir haben Durst und Hunger. Nach dem Essen machen wir erstmal ein Mittagsschläfchen
am Ufer im Schatten, bevor wir wieder retour radeln.
Nach 95km erreichen wir etwas müde und total verschwitzt Pesciera am Gardasee, wo unsere Amica parkt.
Bevor wir den Gardasee verlassen, bummeln wir
durch Desenzano del Garda, der größten Stadt am See. Schön
ist es hier!
Aber wir wollen weiter zum Iseosee, welcher noch nicht so überlaufen sein sollte. Im Hauptort Iseo gibt es einen Stellplatz, auf dem es heute aber nicht so einfach ist, einen freien Platz zu finden. Die italienischen Wohnmobilbesitzer lieben diesen See.
Wir umrunden den See mit den Fahrrädern, tolle Ausblicke auf das blaue Nass, ein Teil des alten Schienennetzes wurde zum Fahrradweg umgebaut. Es ist gemütlich und beschaulich. Das Seeufer ist frei zugänglich, die Wassertemperatur beträgt ca. 25°C, allerdings ist es seit ein paar Tagen schon sehr heiß. Fährt man vom See ein paar Kilometer ins Hinterland, befindet man sich in kleinen Dörfern umgeben von Weinhängen. Die Nachwuchs Radrennfahrer üben gerade und die Straße wird kurzfristig von den vielen freiwilligen Servicehelfern gesperrt. 12 Jahre alt sind die Teilnehmer und sie werden laut angefeuert.
Amica fühlt sich inmitten der vielen Artgenossen, die hier noch unterwegs sind, sehr wohl. Neben dem Radweg steht so ein Exemplar, verstaubt und nicht mehr fahrtüchtig. Der Besitzer ist gleich eruiert und einige Teile wechseln den Besitzer, Wolfi freut sich.
Heute wollen wir der großen Hitze entfliehen
und fahren in die Berge. Auf enger Straße mit vielen Serpentinen schrauben
wir uns hoch auf 1.080m. Eine kurze Wanderung, einen Cafe beim Wirten und
dann fallen auch schon dicke Tropfen vom Himmel. Blitz und Donner wechseln
sich ab und wir brauchen eine Jacke.
Die Preise rund um den See sind sehr vernünftig und das Übernachten
mit dem Womo auf Stell- oder Parkplätzen überhaupt kein Problem.
Das Highlight kommt ja bekanntlich zum Schluß: Am Ende unseres Iseosee-Aufenthaltes ist das die Wanderung hoch zum Corna Trentapassi. Vom Dorf Zone geht es steil bergauf durch den Wald, auf den ersten Aussichtsberg mit Gipfelkreuz, nochmals ein paar steinige Serpentinen hoch, dann stehen wir beim 2. Gipfelkreuz mit grandioser Aussicht auf den See.
Die Nacht verbringen wir am Parkplatz im Bergdorf, nebenan hat die Gemeinde einen Brunnen errichtet, zur freien Entnahme von stillem oder sprudelndem Wasser. Das gesamte Dorf kommt hierher, um die Wasservorräte aufzufüllen. Wir sitzen im Schatten unter dem Kastanienbaum und lesen, schmieden Pläne und genießen die angenehmen Temperaturen.
Ein paar Tage sind noch zur Verfügung, dann haben wir in der Schweiz einen Termin. Der Comersee liegt auf der Strecke und so flanieren wir Abends an der Promenade in Lecco am See. Schon von weitem hören wir die Party. Im Park macht der DJ Musik, auf den Booten, die zusammengetaut vor ihm im See liegen, tanzen die Mädels zum Beat. Kurz nach Sonnenuntergang ist alles zu Ende.
Millimeterarbeit um die Kurve im Dorf. Kein Wunder,
dass die Italiener ihren Fiat 500 lieben. Klein und wendig und doch noch fast
zu groß für die engen Dorfstraßen und Kurven. Auf der Suche
nach einem Parkplatz enden wir in einer Sackgasse. Das Umdrehen geht gerade
noch, doch die Kurve bei der Einbahn wird zur Herausforderung. Der eingeklappte
Spiegel schrammt fast an der Steinmauer, während Amicas Hinterteil gerade
noch an der Hausmauer vorbeipasst und die andere Seite in der Hecke verschwindet.
Wir atmen auf, als wir wieder auf die Hauptstraße in Vassena einbiegen.
Nach einer kleinen Wanderung hoch nach Civenna betrachten wir den Comersee
von einer überdimensionierten Bank aus.
Es ist Sonntag und das schöne Bellagio ist
überfüllt. Durch die engen Steintreppen schieben sich die Massen.
Internationale Gäste in der bermühmtesten Stadt am Comer See. Die
herrlichen Oleanderbäume, die vielen bunten Blumen und die Plantanenallee
auf der Promenade ist bezaubernd. 1 Kugel Eis €3,-, 2 Kugeln Eis €4,-
Pistazien- und Haselnusseis schmecken herrlich cremig. Teure Boutiquen, tolle
Hotels, viele Restaurants und Eissalons wechseln sich ab. Dieses Gedränge
- wir wollen weiter.
Die meisten verlassen Bellagio mit der Fähre, wir fahren mit der Amica
die Küstenstraße weiter in den Süden. Durch die Dörfer
und in den Kurven ist es teilweise wieder sehr eng, man muss vorausschauend
fahren.
Leider beginnt es wieder zu regnen, ein ordentliches Gewitter und der Regen
will gar nicht mehr aufhören. Schade, so verpassen wir einige nette Dörfer,
die pittoresk in den Hängen gebaut sind. In Como sprudelt Wasser aus
den Kanaldeckeln, der Scheibenwischer kommt gar nicht mehr nach. In Menaggio
gesellen wir uns zu 5 weiteren Womos in die Sackgasse. Wenn es das Wetter
zulässt, wollen wir morgen mit dem Fahrrad den nördlichen Teil des
Comersees umrunden.
Schön eingebettet in einer tollen Bergkulisse
liegt der See wunderbar bei strahlenden Sonnenschein vor uns. Wir sind beide
verliebt in all die Schönheit. Nette Promenadenwege entlang des Ufers,
kopfsteingeplasterte Straßen durch die vielen schönen Ortschaften,
eigene Fahrradtunnels, welche früher mal für die Fahrzeuge bestimmt
waren. Der zentrale Seebereich ist das absolute touristische Highlight, der
südliche Bereich ist mit atemberaubenden steilen Dörfern bespickt,
während der Norden etwas ruhiger und ursprünglicher ist. Dort ist
die Welt der Camper, es reiht sich ein Campingplatz an den anderen.
Bevor es auf der östlichen Uferseite wieder retour geht, müssen
wir die Brücke über den Fluss Mera queren. Die 65km sind so schnell
vorüber und wir stehen vor dem Ortsschild Varenna. Pah, auch hier schieben
sich die Touristenmassen durch die Stadt. Es gibt schöne Palazzi mit
mediteranen Gärten. Palmen, Olivenbäumen, Bananenstauden und viele
bunte Blumen zieren die Grünflächen. "Schau, die Autofähre
landet gerade an, lass uns die nehmen!" und schon sind wir wieder aus
dem ärgsten Gewimmel raus. Außerdem ziehen wieder mal dunkle Wolken
auf, der Wind hinterlässt eine Gänsehaut auf der verschwitzten Haut.
Bevor die ganz dicken Tropfen runterkommen, sitzen wir schon in der Amica.
Von der Kirche San Martino aus hat man einen tollen Ausblick auf Bellagio und dem zentralen See. Die Villa Meier wurde zu einem Hotel umgebaut, die Villa Carlotta ist ein Museum, bei der Villa vom Georg Clooney öffnet uns niemand die Türe, also trinken wir den Cappuccino in der Villa Amica ;-)
Vorbei am Lugano See queren wir die Grenze zur Schweiz. Über die Tremola
am legendären Gotthardpass geht es in den Kanton Zug, wo Susanne &
Renè wohnen.
Kennengelernt haben wir die beiden in Südafrika
und uns auf Anhieb gut verstanden. Auf dem afrikanischen Kontinent haben wir
uns schon mehrmals getroffen, jedoch in der Heimat ist es nun das erste Mal.
Sie zeigen uns die Schönheit der Zentralschweiz. Wir wandern den Mythen
hoch. Die Aussicht ist atemberaubend. 5 Seen liegen uns zu Füßen,
herrliches Bergpanorama bis zum Horizont. Und sogar die Gemsen kommen vom
Hang runter, um von uns fotografiert zu werden. Hat uns Susanne schon in Namibia
mit Manner Schnitten überrascht, zieht sie heute wieder eine aus dem
Rucksack.
Die Wallfahrtskirche in Einsiedeln jagt uns einen Schauer über den Rücken.
Der Schall des Männerchors im Gewölbe ist einfach nur cool. Abends
lassen wir uns ein echtes, schweizer Käsefondue schmecken. Das Brot wird
in Kirschwasser getaucht, bevor es mit Käse umrundet wird ;-)
Die Zeit vergeht viel zu schnell, doch wir wollen nach Vorarlberg. Unsere Nichte macht ein Auslandssemester in den USA und wir wollen sie verabschieden. So viele Pläne hatten wir bei Wolfis Bruder, was wir alles unternehmen wollten, doch eine Verkühlung macht uns einen Strich durch die Rechnung. Anstatt mit dem Fahrrad am Bodensee entlangzuradeln, in den schönen Bergen wandern zu gehen oder einfach eine schöne gemeinsame Zeit zu verbringen, hüten wir für einige Tage das Bett. Nach 1 Woche geht es uns besser und wir ziehen weiter. Fit genug für Aktivitäten sind wir aber noch immer nicht.
Mittlerweile ist das Sommerwetter verschwunden,
es ist viel zu kalt und regnet die meiste Zeit.
In Bayern besuchen wir Markus mit Familie. Am Abend führt er uns in einen
Eissalon mit ungewöhnlichen Sorten. Basmatireis Eis mit Mango und Pfeffer
ist unser Favorit.
Nach ein paar Tagen im Freistaat Bayern, kehren wir wieder nach Österreich
zurück.
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