Südafrika 12.Teil
09.01. - 06.02.2023
Währung: 1 € = 18,- Rand
Dieselpreis: 1l = 22,65 R
Einreiseort: Alexander Bay
Mit gemischten Gefühlen betreten wir das
Grenzhäuschen, unser Reiseplan für die nächsten Wochen hängt
von der Dauer des Visums ab. Am liebsten wären uns 90 Tage, die wir dann
später in Kapstadt auf 180 Tage verlängern wollen. Aber vorerst
mal stehen wir am Einreiseschalter und warten gespannt auf den Stempel. "How
long do you want to stay?" fragt uns die Beamtin. "90 days!"
kommt prompt unsere Antwort. Und tatsächlich gibt es keine Diskussion,
es werden sofort 90 Tage in unserem Pass gestempelt. Wir freuen uns sehr,
warten aber bis wir im Amigo sitzen, bevor wir losjubeln. So einfach kann
man uns glücklich machen.
Beim Zollbeamten sitzen wir etwas länger, aber nicht weil es Probleme
gibt, sondern weil wir gleich richtig in Südafrika willkommen geheißen
werden. Load shedding (geregelte Stromabschaltungen) nun auf Stufe 6 (das
heißt: im Zeitraum von 4Tagen hat man 36 Stunden keinen Strom). Kein
Computer geht ohne Strom, auch der Drucker funktioniert nicht, also muss alles
mit der Hand ausgefüllt werden und das dauert.
Alexander Bay ist eine kleine, hässliche
Diamantenstadt. Es gibt einen Supermarkt, eine Post, ein Restaurant und das
war es dann auch schon. Uns ist es egal, wir wollen nur Internetguthaben kaufen,
dann verlassen wir diese unwirkliche Gegend auch gleich wieder. Gleich neben
dem Ort mündet der Oranje Fluss ins Meer und bringt seit Jahrtausenden
die wertvollen Steine mit aus dem Landesinneren.
Die weiteren ca. 250km Küstenlinie Richtung Süden wird Diamond Coast
genannt. Stacheldrahtzaun neben der Hauptstraße. Da die Wellen im Laufe
der Zeit die Diamanten auch mit an den Strand gespühlt haben, ist dieser
nahezu komplett umgegraben worden, neue Berge sind entstanden und die Suche
nach weiteren Diamanten ist noch immer nicht zu Ende. Die Gegend ist nicht
wirklich schön, also fahren wir weiter in den Süden.
Auch in Port Nolloth stehen einige Kähne
im Hafen, voll ausgestattet zur Diamantensuche. Abenteuerlustige Taucher sind
mit einem Staubsaugerrohr am Meeresboden und saugen Kies und Schlamm aus Spalten
und Nischen, am Deck wird das Geröll durch die "Diamantenwaschmaschine"
gejagt, welche die begehrten Steine rausfiltert.
Wir parken direkt vor dem Hafen und drehen erstmal eine Runde durch das Dorf.
Heute Morgen hält sich der Nebel hartnäckig, irgendwie macht es
einen gespenstischen Eindruck. Vor der Haustüre warten schon die "Diamantenverkäufer"
auf uns, die ihre geklaute oder illegal gefundene Ware an den Mann bringen
will. Dankend lehnen wir ab.
Nachmittags ist dann feinster Sonnenschein an der fischreichen Küste
von Südafrika. Also auf geht`s zum frischen Fisch essen im gegenüberliegenden
Restaurant!
Kleinzee ist die nächste Diamantenstadt,
die wir besuchen. Zwischendurch ist nicht viel, Geröllhaufen und einige
Strauße, die sich an der Einsamkeit erfreuen. Im kleinen Städtchen
finden wir am Westend einen geeigneten Platz zum Übernachten. Der ehemalige
Sportkomplex ist ziemlich heruntergekommen. An den Strand gelangt man nicht,
weil wieder mal Sperrgebiet. Die windabweisende Wand ist vom UV-Licht zerstört
und die schiefe Straßenlaterne macht blecherne Geräusche, wenn
sie bei der nächsten Windboe wankt.
Wir unternehmen einen anständigen Spaziergang durch die Kleinstadt. Bis
vor einigen Jahren hat hier die große Diamantenfirma De Beers im ganz
großen Stil geschürft. Mittlerweile ist der Abbau nicht mehr rentabel
und die Mine wurde geschlossen. Die Häuser der ehemaligen Angestellten
sind billig zum Verkauf angeboten worden und viele sind nun wieder bewohnt.
"Günstig und sicher ist die Gegend," hören wir von der
5köpfigen Familie aus Pretoria, die nun bereits seit 2 Jahren in dieser
Einöde lebt. Die Produkte für ihren Supermarkt müssen sie aus
einer 100km entfernten Stadt selber besorgen, die Kinder bekommen Fernunterricht
und sie lechzen richtiggehend nach Unterhaltung mit neuen Gesichtern. Jeder
kennt jeden und so fallen wir natürlich auf und werden ausgequetscht,
für sie ist es eine herrliche Abwechslung.
Kurz bevor die Sonne untergeht kommt ein alter Datsun angefahren, der Beifahrer
springt raus, öffnet den Kofferraum und zerrt aus dem Busch hinter dem
Windzaun einen großen Plastiksack. Wahrscheinlich illegale Diamantenschürfer,
von denen es mehr als genug geben wird. Wir machen das Fensterrollo runter,
wir haben nichts gesehen ;-)
Auf einer grausigen Wellblechpiste geht es nach
Hondeklip Bay. Ein weiteres trostloses Dorf, aber nun werden zum Glück
die Stacheldrahtzäune neben der Straße weniger. Hinter der Polizeistation
an der Klippe bleiben wir stehen. Wir wandern die kleine Piste am Meer entlang.
Dort sollte das Schiffswrack Aristea vor sich her rosten. 1945 hat der besoffene
Kapitän die Küste übersehen und ist gestrandet. Wolfi hat seine
Freude daran, die rostigen Überreste zu bestaunen. Verena macht es sich
derweil am warmen Felsen gemütlich. Der Strand ist mit Miesmuscheln übersät.
Beim Nachhausekommen erwartet uns schon die Polizei, wir dürfen hier
nicht campieren. In der Dorfmitte gibt es einen Gemeindecampingplatz, da sollen
wir doch hin. Das wollen wir nicht, denn daran sind wir gerade vorbeimarschiert,
staubig, abgeranzt und mit seinem hohen Zaun sieht er eher wie ein Gefängnis
aus. Also verlassen wir das Dorf und stellen uns irgendwo neben die Pad.
Es sind die letzten Ferientage und der Camping in Strandfontein ist voll. Eine nette Bucht mit ausschließlich Ferienhäusern. Wahrscheinlich wird in ein paar Tagen, wenn die Urlaubsgäste abgereist sind, das Dorf komplett verlassen da liegen. Ein netter Strandspaziergang zum Ende des Dorfes, dort kaufen wir Rosterkoek - einheimisches Grillbrot, dazu gibt es gemischten Salat mit Thunfisch.
Durch verschiedene Naturreservate hindurch, wo wir genügend Strauße und Elande sehen, gelangen wir nach Lamberts Bay. Der Ort ist bekannt für die dicksten Langusten. Saison wäre auch gerade, doch wir können keinen erstehen, wir finden nicht mal frischen Fisch im Hafen. "Erst in 2 Tagen wird wieder zum Langusten fangen rausgefahren", erzählt uns ein Fischer. Mit viel Rumfragen entdecken wir den "Viswinkel", wo wir zumindest gefrorenen Fisch kaufen können. Solch eine fischreiche Küste und dann machen sie es einem so schwer, Fisch zu bekommen? Gebratener Snoek in der Pfanne mit einem Röstkartoffelsalat gibt es dann am Abend im Hause Gritsch.
Neben der Eisenbahn, eigentlich auf der Service Piste, geht es weiter in den Süden nach Elands Bay. Leichter Regen und dichter Nebel beim Strandspaziergang. 2 Fischer mit Spießen und Säcken in den Händen huschen aus dem Wasser und verschwinden schnell hinter den Dünen. Ein Einzelner spaziert den Küstenabschnitt auf und nieder und hockt sich dann auf eine Bank, wahrscheinlich weil er uns als harmlos eingestuft hat. Schwarzfischer, die den Nebel ausnutzen und nun auf der Jagd nach Langusten sind. Normalerweise muss man eine Lizenz kaufen und man darf nur Tiere ab einer bestimmten Größe rausfischen, der Rest muss zurück ins Meer.
In Velddrif haben wir das Gefühl, wieder
in der "Zivilisation" zu sein. Den ersten Supermarkt stürmen
wir gleich mal und freuen uns auf frisches Obst und Gemüse. In der Lagune
liegen einige Fischkutter, daneben ist eine Fischfabrik, deren Geruch die
ganze Stadt betört.
Reiher, Flamingos und Enten belagern das Ufer. Der Seelöwe ist doch nicht
so harmlos, wie er aussieht, denn er pfaucht Verena gleich ordentlich an,
als sie ihn fotografiert, sie war ihm wohl einen Schritt zu nahe.
Im Port Owen liegen nette Segelboote, auch stehen einige schöne Appartements
zum Verkauf. Doch nicht für uns, wir wollen weiter.
Über St. Helena fahren wir nach Stompneusbaai, wo Bekannte von uns ein Haus besitzen. In einer großen Anlage, wo sich ein Haus ans andere reiht und mit ihren weißen Fassaden alle ziemlich ähnlich ausssehen. Nur wenige Meter entfernt befindet sich eine wunderschöne lange Sandbucht, wo wir den Sundowner einnehmen. Nach einem netten Tag und mit einer Verabredung zum Kino in 10 Tagen verabschieden wir uns von den beiden.
Nur wenige Kilometer durch das nächste Nature Reserve an der Küste entlang, erreichen wir Paternoster. Ein hipper Ort mit vielen schönen Ferienhäusern, edlen Restaurants, tollem Sandstrand und vielen Verkäufern, die nun endlich Langusten und frische Miesmuscheln anbieten. Günstig und lekker!
Eine letzte Nacht in Langebaan, wo wir wieder eine Ex-Österreicherin treffen, wie so viele in letzter Zeit. Seit über 50 Jahren lebt sie nun schon in Südafrika und.... ihre Geschichte ist interessant, aber leider müssen wir weiter, sonst parken uns die Autos ein, denn in wenigen Minuten beginnt ein Windsurf und Kite Wettbewerb. So bleibt nicht viel Zeit zum Ratschen - schade.
Mit den Schweizern Susanne & Rene sind wir in Melkbosstrand am Ou Skip Camping verabredet. Der Camping ist riesig, doch ein Großteil ist den Ganzjahres-Campern vorbehalten, von denen die meisten seit Jahren am Platz wohnen. P11 gegenüber dem Duschblock ist unser Platz für die nächsten 14 Tage. Doch viel Zeit werden wir nicht am Camping verbringen...
Direkt vor dem Eingangstor befindet sich eine Bushaltestelle. Von da fährt alle 20 Minuten ein Bus nach Kapstadt ab. Für die 30km brauchen wir ca. 90 Minuten und müssen je nach Route ein oder zweimal umsteigen. Das Busnetz ist bestens ausgebaut und sehr billig. Zuerst benötigt man eine Myciti-Karte, auf der man dann entsprechend Geld aufbucht. Wenn man den Bus betritt, stempelt man ein und an der letzten Station beim Verlassen stempelt man aus. Klingt einfach - ist es auch.
Uns freut es wieder etwas Großstadtflair inhalieren zu können. Kapstadt ist einfach cool und hat super viel zu bieten. Wir beginnen mit der Waterfront. Der Blick zum Tafelberg hoch ist frei. Es tut sich weit mehr, als vor 2 Jahren während der Coronazeit, wo wir zum ersten Mal hier waren. Wir bummeln durch die zum Teil sehr innovativen Shops, wo Müll recycelt wird: Aus Petflaschen werden Klamotten hergestellt, aus alten Flip Flops niedliche Figuren und aus gepressten Fynbos Schmuckstücke. Wir lauschen den Straßenmusikanten, trinken guten Kaffee, schlecken hausgemachtes Eis und besuchen die Cocktailbar des besten Stadthotels. Im 6. Stock der ehemaligen Getreidesilos, wo unter anderem ein Museum untergebracht ist, sitzen wir im Hotel Silo vor den richtig coolen Panoramafenstern und sind vom Ausblick auf den Tafelberg beeindruckt. Morgen wollen wir da hoch.
Recht windig ist es heute, die Seilbahn fährt
nicht. So machen sich viel Touristen, die ursprünglich mit der Gondel
hochfahren wollten, schlecht ausgerüstet und mit nur wenig Trinkwasser
ausgestattet, rauf auf den Berg. 750 Höhenmetern sind auf nur 2 km zu
überwinden. Viele von ihnen drehen keuchend und mit tropfender Kopfdichtung
wieder um. Das ist sicherlich besser so, denn auch der Abstieg hat es in sich
mit seinen unzähligen hohen Stufen, da sollte man schon fit sein.
Die Aussicht von oben ist immer wieder aufs neue faszinierend. Das Restaurant
und selbst das Toilettenhäuschen sind geschlossen, denn die Mitarbeiter
gehen nicht zu Fuß den Berg hoch. Windgeschützt hinter einer Steinmauer
packen wir unsere Jause aus, denn die gehört zu jeder Wanderung einfach
mit dazu.
Die Proteas sind leider schon alle abgeblüht, der kleine Bach führt
färbiges Wasser von gelösten Tanninen und am Ufer quacken die Frösche.
Wir versuchen heute eine Querung vom Tafelberg. Hoch über den Plattekliff
Gorge und über den Sandstrand vom Stausee, geht es auf der anderen Seite
hinunter nach Kirstenbosch. Doch zuerst müssen wir noch die Leitern und
die felsigen Passagen durch den Skeleton Gorge meistern. "We did it!"
Überpünktlich, bereits um 10.00 Uhr sitzen wir im Warteraum des VFS Global, das ist die Agentur, wo man seine Visaverlängerung abgeben muss. Seit Tagen mühen wir uns mit dem Ausfüllen des komplizierten Formulars herum, besorgen all die gewünschten Papiere, vom Kontoauszug, Rückflugticket über Begründungsschreiben, wieso man eine Verlängerung beantragt. Annähernd 25 Zettel pro Person, die nun am Schalter richtig sortiert und kontrolliert werden, bevor dann alles zu Home Affairs in die Hauptstadt weitergeschickt wird. Warten bis man an den Schalter gerufen wird, niedersitzen, warten bis man zur Zahlungsstelle kommt (das Service kostet 1.500,-R) und wieder warten, bis ein Foto und Fingerprint abgenommen werden. Nach 2 Stunden verlassen wir das Gebäude und hoffen auf das beste. In ca. 6-8 Wochen dürfen wir das Ergebnis Vorort abholen.
Nachmittags machen wir etwas Sightseeing in der Long Street, am Greenmarket Square, wo viel Handwerk verkauft wird, besuchen die St. George Cathedral, das Parlament, welches letztes Jahr einem Brandstifter zum Opfer gefallen ist und vieles mehr. Im Truth Cafe, einer hippen Cafebar, gönnen wir uns einen Albumen Airship und einen Sunrise Espresso. Lekker, lekker!
Der Canal Walk ist die größte Shoppingmall in Kapstadt. Neue T-Shirts, Schuhe, Schneidbretter, eine Pfanne und einiges mehr brauchen wir - also bummeln wir durch eine Vielzahl von Geschäften. Im 3D Kino schauen wir uns Avatar an und lassen den gelungenen Tag mit Sushi ausklingen.
Heute besteigen wir den Devils Peak, der an den Tafelberg angrenzt, auch hier geht es im Zickzack den Berg hoch. Es ist Sonntag und wir sind nicht alleine. Besonders am Morgen sind die vielen Trailrunner unterwegs. Ganz oben pfeift der Wind und man muss aufpassen, dass er einen nicht wegweht. Vom Gipfel hat man nun neue Aussichten auf die Stadt und auch nach False Bay runter.
Da wir heute von Rene mit dem Auto chauffiert werden, gesellen wir uns zu den Reichen und Schönen nach Camps Bay. Bei Cappuccino in der ersten Reihe sitzend, bestaunen wir die vielen Porsche, Bentley und Ferrari.
Wir verabschieden uns von Susanne & Rene. Sie wollen den Südteil der Kaphalbinsel besuchen, den wir bereits kennen. Danach geht es für sie langsam in den Norden, zurück nach Windhoek, wo sie ihr Mietauto wieder zurückgeben müssen, denn in ein paar Wochen geht ihr Flug in die Schweiz.
Mit dem Bus sind wir unterwegs zum District 6
Museum, wo die Menschen in den 70er Jahren zwangsumgesiedelt wurden. Weil
Kapstadt expandierte, wurde das "heruntergekommene" Viertel dem
Erdboden gleich gemacht und war von nun an nur noch für Weiße bestimmt.
60.000 Menschen mussten ihre Heimat aufgeben und wurden je nach Rassenzugehörigkeit
in unterschiedliche Stadtteile umgesiedelt. Ein negatives Paradebeispiel für
das Apartheitsregime.
Vorbei am Rathaus, rein ins quirlige Viertel, heute wollen wir im Eastern
Bazar essen. Authentisches indisches Essen. Es wird wieder mal 20.00 Uhr,
als wir den Camping erreichen.
"Long time no see!" begrüßt
uns der Hauswart des Campings am Morgen beim Frühstück. Ja, wir
waren schon immer unterwegs, bevor er sein Runde dreht. Doch heute wollen
wir es gemütlich angehen. Wäsche waschen - es gibt Münzwaschmaschinen
- wenn denn der Strom da ist. Vorsorglich haben wir uns auch schon die "Load
Shedding App" aufs Handy geladen, damit man weiß, wann man Strom
hat. Wäre doch blöd, wenn die Waschmaschine mittendrinnen abschalten
würde und die Wäsche vielleicht verfärbt.
Und trotzdem passiert es uns regelmäßig, dass wir müde und
verschwitzt aus dem Bus steigen, uns auf eine Dusche freuen, es aber bereits
finster ist. Der Strom ist wieder mal weg und wir duschen mit der Hirnbirn.
Kaltes Wasser und Licht im Amigo oder heißes Wasser und Dunkelheit im
Duschblock.
In der Busstation funktionieren die Kartenscanner nicht, die Ampeln fallen
aus, die Shoppingmalls sind dunkel, nur durch Notlicht beleuchtet. Wer es
sich leisten kann, hat einen Generator. Load Shedding gibt es schon 15 Jahre,
aber "so schlimm wie jetzt, war es noch nie", hören wir immer
wieder von den Einheimischen.
Gründe für das Load Shedding gibt es viel:
-die Townships wurden mit Strom versorgt (dafür war das Netz nie ausgelegt)
-viele bezahlen keine Gebühren
-es wird nichts gewartet
-es wird vieles der Strominfrastruktur gestohlen
-in den Kohlekraftwerken werden Steine zur Kohle beigemischt, um den Profit
der Minen zu erhöhen
-und noch viel mehr Geld versickert in den Taschen der Zuständigen und
Politikern.
Das sind nur einige Gründe für die schlimme Stromkrise in Südafrika.
Es gibt einfach zu wenig Strom für alle.
Hoffentlich wird wenigstens der Atomreaktor nur 7km entfernt vom Camping am
Melkbosstrand gewartet... der ironischerweise in einem Natur Reservat liegt,
sehr makaber.
Der Wind pfeift uns mit 30km/h um die Ohren und das Strampeln mit dem Fahrrad ist sehr mühsam. Am Bloubergstrand sind die Wassersportler zu Hause und eigentlich wollen wir hinfahren, um ihnen zuzusehen. Manche springen an die 30m mit ihren Kites und Bords in die Höhe. Doch wir drehen nach 12km um, der Wind ist echt zu stark. Das Heimradeln mit Rückenwind ist da schon viel angenehmer.
Der Berg ruft! Der Contour Pass geht fast rund um den Tafelberg. Wir beginnen bei der Gondelstation und wandern den Berg entlang, immer mit toller Aussicht auf die Stadt zum Kings Blockhaus, wo früher die Holländer ihre Verteidigungsstation hatten, durch den Newland Forest bis hinüber zum Constantia Neck. Insgesamt 19km. Als Belohnung wollten wir beim Hillinger im Constantia Glen auf eine Weinprobe und ein Gulasch mit Spätzle gehen. Doch am Neck angekommen, erfahren wir, dass es keine Abkürzung durch die Weinberge gibt. Luftlinie 300m, doch über die Straße sind es weitere 2,5km. Verena weigert sich, auch nur noch einen Schritt weiter zu machen. Blasen an den kleinen Zehen und außerdem ist es auch schon viel zu spät, denn es wird bereits kühl im Schatten. Wir fahren mit dem Uber zurück in die Downtown und schlagen nochmals beim Inder zu. Heute gibt es Butter Chicken und ein Lamb Shawarma.
Samstag ist es und da findet der Oranjezicht market statt. Sooo viele Menschen! Viele davon sprechen deutsch. Doppelt so viele Verkaufsstände wie vor 2 Jahren. Alles hausgemacht - von Sauerteigbrot, Salami, Käse, Kuchen, geräucherter Fisch, Aufstriche uvm. Auch das Frühstücksangebot ist gewaltig und einen Tisch zu bekommen, fast unmöglich. Es ist hipp, es ist cool und wir sind sicherlich nicht das letzte Mal hier gewesen.
Morgen reisen wir zwar ab, doch "Mother City" wie Cape Town liebevoll von den Einheimischen genannt wird, wir kommen wieder - sobald wir Antwort von VFS Global wegen unserer Visumsverlängerung erhalten!
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