SPANIEN

Dezember 2018

Wir übernachten auf 1.000m in Vielha, dem größten Ort in der Skiregion der Pyrenäen. Ein paar Kilometer weiter in das Tal hinein, da befinden sich die Skilifte und Abfahrten, wir sind aber nur auf der Durchreise.
Es tut sich einiges, als wir auf den großen Stadtparkplatz einfahren. Wir bereiten uns ein Müsli, bevor wir das nette Städtchen erkunden wollen. Als wir dann soweit sind und in der Stadt an den Schaufenstern vorbeischlendern, die mit Skibekleidung und Wanderschuhen im Abverkauf ausgestattet sind, bemerken wir, dass alle Läden geschlossen haben und auch die Menschen verschwunden sind. Eigenartig - aber dann kommt der Geistesblitz. Wir sind doch in Spanien und es ist 15.30 Uhr - Siesta - auch hier im Norden, wo es doch relativ kühl ist und die Sonne schon fast verschwunden ist, wenn der Trubel wieder los geht. Um 16.30 ist die Mittagspause vorbei und die Läden haben mindestens bis 21.30 Uhr geöffnet.

Am nächsten Tag schneit es ganz leicht, als wir den 5km langen Tunnel auf 1.600m durchfahren. Das Tal wird breiter und wir folgen den Fluß hinunter, der Sonne entgegen und es ist bald wieder trocken. Amigo aber sieht aus wie ein Salzstangerl, genau so wie wir ihn eigentlich nicht haben wollten. Zum Glück finden wir eine Waschanlage und schrubben ihn wieder sauber und hoffen, dass das Salz keinen Weg zum Eisen findet.

Mittlerweile sind wir in der Region Katalonien in der Stadt Lleida. Es ist Samstagvormittag und wir gehen, wie alle hier am Wochenende - shoppen. Im Supermarkt sind wir auf der Suche nach Rindfleisch, morgen wollen wir ein Fiakergulasch machen, denn wir bekommen Besuch von Iolanda & Sergie, mit denen wir eine nette Zeit in Thailand verbracht haben. Die beiden wohnen in Barcelona, das diesmal nicht auf unserer Route liegt. Also kommen uns die beiden in Lleida besuchen.

Es ist das erste Weihnachtswochenende und wir machen einen Abendspaziergang durch die Altstadt. In der 1,5km langen Fußgängerzone ist die Weihnachtsbeleuchtung eingeschalten. Am Weihnachtsmarkt gibt es statt Glühwein und Keksen, Turron und heißen Kakao. Turron ist ein Mandelgebäck, welches köstlich schmeckt. Eine Gruppe Jugendlicher gibt eine Trommelpeformance und schlussendlich fahren wir noch mit dem Lift zur Burg hoch, von wo man eine schöne Aussicht auf die Stadt hat, bevor wir wieder nach Hause gehen.

Während nördlich der Pyrenäen noch alles schön saftig grün war, ist es südlich davon eher trocken und steinig. Wir fahren dem Ebro entlang und biegen dann bei Alcaniz in die Hügel ab. Mandel- und Olivenhaine wechseln sich ab. An einem Felsen sitzt ein Geier und genießt die Sonne.
Kurz vor Rafales nehmen wir links die Piste und erreichen nach wenigen Metern die kleine Finca unserer Freunde Marja & Paul aus den Niederlanden. Sie haben hier ein Grundstück gekauft und das alte verfallene Steinhaus wieder liebevoll aufgebaut. Immer noch sind sie mit vielen verschiedenen Tätigkeiten beschäftigt, die dazu führen sollen, einen Campingplatz zu errichten. 2019 soll es dann soweit sein. Also, wenn jemand ein cooles Camp, mit ganz lieben Betreibern, in herrlicher Hügellandschaft mit netten Wanderwegen sucht, ist hier bestens aufgehoben. Wir informieren rechtzeitig, wann dieses Camp seine Pforten öffnet.

Tagsüber haben wir herrliche 20°C, doch sobald die Sonne untergeht wird es bitterkalt und in der Nacht kühlt es bis 3°C ab. Wir bleiben erstmal ein paar Tage hier bei ihnen und nebenbei warten wir auf unser Carnet und einen Ersatzteil für die Wasserpumpe, welches beides hierher gesendet wird.

 

Es gibt herrliche Wanderwege in der Umgebung und wir beschließen mit Paul in das nahe Dorf Rafales zu wandern. In der kleinen Ortschaft sind die Hälfte der Häuser zum Verkauf angeboten, 160 Menschen leben noch hier und in der Schule gibt es nur 8 Kinder. Die jungen Menschen bevorzugen es, in die Städte zu ziehen, die Alten bleiben zurück. Es ist der 6. Dezember - Unabhängigkeitstag in Spanien - wir trinken einen Cafe im einzigen Pub auf dem Hauptplatz und schaffen es gerade noch nach Hause, bevor es dunkel wird.

Amigo verliert noch immer Öl. Wolfi beschließt, die Wartezeit zu nutzen und geht etwas widerwillig dem Übel auf den Grund. Der Deckel der Nockenwelle im Motorgehäuse ist undicht und dazu muss so einiges abgebaut werden. Kühler raus, Viskolüfter und Schwungsscheibe werden demontiert und dann kann der Übeltäter bearbeitet werden. Selbstgebastelten Abzieher angesetzt und - nix passiert, außer das sich der Abzieher auseinander drückt... Mit einer Zange wird nachgeholfen und der Deckel gibt nach. Neu eingedichtet wird dann wieder zusammengebaut, kurz nach Sonnenuntergang ist man fertig, hätte "Mann" die Arbeit am Vormittag begonnen, hätte das Tageslicht gereicht...:-) Eines gleich vorweggenommen - Amigo ist seit vielen Jahren endlich stubenrein, unglaublich, wie lange sich das hingezogen hat....

Und weil Wolfi gerade so in Arbeitswut ist, hüpft er auf den alten Traktor und hilft Paul beim Straßenbau. Einige Kubikmeter Erde wechseln den Platz, hier etwas abgenommen und dort ein Loch damit aufgefüllt, damit später alle eine schöne Zufahrt zum Camping vorfinden. Es schaut gar nicht schlecht aus, das wird eine richtig schöne Straße werden.
In der Zwischenzeit sind die Frauen mit Zaun aufstellen beschäftigt. Marjas Pferd und ihre drei Schafe brauchen Grünzeug und das wächst hier momentan noch eher spärlich. Also muss die Weide alle paar Tage versetzt werden.

Wieder ein herrlicher Tag und wir wandern in das Dorf Fornales. Die Wege sind markiert und auch gut sichtbar, früher sind die Einwohner fast jeden Tag nach Rafales gegangen, denn dort ist eine Wasserquelle. Esel und Mulis schleppten die Wasserkanister wieder die 10km zurück nach Fornales. Wir haben nur einen kleinen Rucksack und Marjas Hündin Toba an der Leine.
Immer wieder treffen wir auf verlassene und halb verfallene Gehöfte. Es fällt von der Landwirtschaft nicht genug Geld ab und in der Stadt verdient man es sich wohl auch leichter. Die Mandelbäume, zu denen man mit einem Traktor hinfahren kann, sind abgeerntet, die anderen haben noch reichlich Früchte oben hängen. Mit der Hand ernten, zahlt sich nicht aus, so bleiben die Nüsse einfach am Baum, fallen irgendwann ab und verrotten. Wir schlagen mit einem Stock die Mandeln von den Ästen. Die schwarze Außenhülle löst sich meistens von selbst, ist auch gut so, denn diese muss man weggeben, um die Mandeln in der Schale lagerfähig zu machen. Diese Schale bricht der Nussknacker oder man schlägt sie einfach mit einem Hammer auf.

Nach 10 Tagen erreicht die Post ihren Empfänger. Erst gestern waren wir nochmals zu Fuß in Rafales, um im Postfach nach Post zu sehen. Nichts da! Da ein Paket etwas größer ist und nicht in den Briefkasten passt und der andere Brief per Einschreiben nach Spanien kommt, vermuten wir, dass es in der nächsten größeren Stadt beim Postamt hinterlegt sein wird.
So machen wir einen Ausflug nach Valderrobres. Eine kleine mittelalterliche Stadt mit Flair, engen Gassen und netten Häuserfasaden.


Jeden Dienstag Abend fahren Marja & Paul zum Spanischunterricht. Als sie nach Hause kommen, klopfen sie an unsere Türe und wedeln mit der Post. Hier ist es scheinbar üblich, dass der Bürgermeister die wichtige Post übernimmt, denn er hat unterschrieben und auch das Paket angenommen. Irgendwann kommen seine Schäfchen schon wieder ins Dorf und bei 160 Seelen kennt er natürlich auch jeden persönlich.
Wir freuen uns über unsere Post, jedoch sind wir etwas traurig, weil dies nun auch Abschied bedeutet. Nach einem letzten schönen Tag und einem lustigen Abend sind wir dann wieder unterwegs.

Nur etwa 30 km sind es bis nach Morella. Schon von weitem sieht es sehr beeindruckend aus, dicke Festungsmauern rund um die Stadt und hoch oben die Burg. In den Geschäften werden tolle regionale Produkte angeboten. Leider regnet es heute und der Wind macht es noch zusätzlich kalt, die orkanartigen Böen sorgen dafür, dass sich unser Regenschirm immer wieder in die andere Richtung dreht. Es ist nicht wirklich lustig, also lassen wir das Sightseeing und gehen retour zum Amigo, wo wir bald in den Schlaf geschaukelt werden.

Auf dem Weg zur Küste erfreuen wir uns über den ersten Waschsalon, den wir finden. Die 17kg Trommel ist nach 25min fertig, der Trockner braucht auch nur 15min. Also ist viel Wäsche in weniger als einer Stunde gemacht.

Rund um Valencia wechseln sich Orangen- und Kakiplantagen ab. Soweit das Auge reicht, leuchtet es orange. Die Kisten stehen schon bereit, nur die Erntehelfer sind noch nicht anwesend, die arbeiten noch beim Nachbarn. Im nächsten Supermarkt kaufen wir gleich einige Kilos Kakis, diese Frucht ist einfach himmlisch. Eigentlich ist es keine richtige Kaki sonden hier wird meist eine Zuchtform der Kaki angebaut - die Persimon - die etwas größer und härter ist. Man kann sie wie einen Apfel samt der Schale essen. Sie sind nie pelzig und auch schon süß, selbst wenn sie noch hart sind.
Kurz vor Torrevieja treffen wir das erste Mal ans Meer. Es fühlt sich super an, den langen Strand entlang zu spazieren, das Rauschen des Meeres zu hören - die Möwen fliegen über unsere Köpfe hinweg und kreischen. Es hat ca. 20°C, wir sind kurzärmlig unterwegs. Einige Sonnenanbeter liegen in Badeklamotten am Strand, aber nur wenige sind auch im Wasser zu finden.
Wir machen eine Radtour. Im Landesinneren sind 2 Lagunen und ein Nationalpark, in dem man wunderbar herum radeln kann. Heimwärts geht es dann durch die Stadt entlang der Promenade, wo wir stellenweise die Räder schieben müssen, weil kein Durchkommen möglich ist. Es ist Sonntag und es wimmelt nur so von sonnenhungrigen Einheimischen und Touristen, die gemeinsam flanieren.

Am Montag haben wir eine Verabredung in Cartagena. Ana und Evaristo (mit den beiden sind wir durch China gereist) haben uns zum Lunch eingeladen. Ihr Lkw steht momentan in Panama, in ein paar Monaten wollen sie dann nach Südamerika übersetzten. So wie jedes Jahr, verbringen sie Weihnachten im Kreise der Familie zu Hause. Das passt heuer gut, so treffen wir uns wieder einmal!

 


Am Abend fahren wir gemeinsam in die Stadt, um uns einen neuen Wechselrichter zu besorgen, der ist bald gefunden und wir schlendern die Fußgängerzone Cartagenas entlang. Alles leuchtet in bunten Farben, ja Weihnachten steht vor der Tür. Sie zeigen uns die Impfstelle, damit wir dann am nächsten Morgen gleich hinfinden.
Thypus und Meningokokken sind noch ausständig und da wir ja ursprünglich länger in Europa bleiben wollten, wollten wir die Auffrischungsimpfungen so lange wie möglich rauszögern, um so einen längeren Schutz zu haben. An mögliche Verständigungsprobleme haben wir gar nicht gedacht. Auf die Frage an die Verwaltungsdame, ob sie denn etwas Englisch spreche, meinte sie "ja ein bisschen" und plaudert ohne Punkt und Komma munter in Spanisch weiter. Wir sehen uns verblüfft an und verstehen so gut wie nix, aber es geht noch, viel schlimmer ist es dann bei der Ärztin. Schließlich hilft nur noch ein Anruf bei Ana, um zu übersetzen, was Frau Doktor uns denn erzählen will. Im Nachhinein eklärt uns Ana, dass wir typische Mitteleuropäer sind, laut derÄrztin und unseres Impfpasses, einfach "überimpft"....
Cartagena war früher ein wichtiger Marinestützpunkt. Vom Militär sieht man heutzutage nichts mehr, stattdessen liegen einige nette Katamarane und Segelschiffe im Hafen. Eine etwas futuristisch anmutende silberne Yacht liegt auch hier, sie gehört dem bekannten Besitzer eines britischen Fußball-Teams.

Beim Rumschlendern treffen wir an einem Platz auf ein großes Zelt, weihnachtliche Musik tönt aus den Lautsprechern. Im Zelt haben sich viele Leute noch mehr Mühe gegeben. Eine Krippenlandschaft reiht sich an die andere. Neben dem Stall gibt es Landleben mit Feldern und Esel, die Wasser aus dem Brunnen ziehen, Kirchen und Wohnhäuser, Männer und Frauen die arbeiten, spielende Kinder am Fluß. Einige Figuren sind beweglich und werden, mit einem Motor angetrieben, richtig lebendig.

Abends fahren wir aus die Stadt hinaus, wir wollen am Meer parken. Cala Reona ist eine kleine Bucht wo es uns gefällt, hier treffen wir uns mit Ana & Evaristo am nächsten Tag um 10.30 Uhr. Gemeinsam wandern wir los, ein paar Serpentinen den Berg hoch, dahinter befindet sich ein Naturschutzgebiet, über Dünen und Felsen geht es immer der Küste entlang bis zu einer alten Saline. Zurück nehmen wir einen anderen Weg und kommen an vielen ummauerten "Brunnen" vorbei. Das sind Schächte zu den viel tiefer liegenden Stollen. Schon zur Römerzeit wurde hier Silber abgebaut und erst vor etwa 20 Jahren aufgegeben.

La Manga - zieht sich ca. 20km entlang. La Manga heißt Ärmel, weil er auch so aussieht. Eine Landzunge, die immer enger wird, links und rechts vom Meer umgeben. Eine beliebte Urlaubsregion bei Spaniern und Touristen. Egal ob in einem kleinen Bungalow oder in einem Appartementturm. Wobei wahrscheinlich eine Wohnung ab dem 6. Stock sicher seinen Reiz hat. Vom Schlafzimmer aus einen Blick auf das Meer und gegenüber die Küche, auch mit Meerblick. Wir erreichen nach knapp 25km die letzte Brücke und dann stehen wir im Sand, vor uns nur noch Wasser - weiter geht es nicht mehr. Kein halber Kilometer trennt uns vom nördlichen Zipfel, dann könnten wir die Lagune umrunden. So drehen wir um und radeln wieder retour.

Lollo Rosso und grüner Salat soweit das Auge reicht, begleiten uns die Schnellstraße entlang. Frisch geschnitten vom Feld, wird der Salat auch schon in bekannten Plastikfolien verpackt und in Kisten geschlichtet. Fertig für den Abtransport warten die Sattelzüge schon am Hof der Genossenschaft und wahrscheinlich liegt der Salat einen Tag später im zentraleuropäischen Supermarkt zum Verkauf bereit.

Bei Aguilas finden wir wieder einen netten Platz am Meer. In jeder Bucht stehen Camper. Uns wundert es, dass dies hier noch in so großem Rahmen toleriert wird. Tausende von Wohnmobilen stehen frei an spanischen Küsten. Jedoch sind auch die Campingplätze, an denen wir vorbei fahren, zum Bersten voll. Vielleicht gibt es einfach zu wenige Campingplätze für diese große Anzahl von Wohnmobilisten? ;-)

Das meiste Gemüse, welches bei euch gerade auf die Teller kommt, sehen wir hier wachsen. Brokkoli, Tomaten, Zucchini, Paprika und vieles mehr verbergen sich unter riesigen Kunststoffzelten, nur ab und zu ist seitlich die Plane hochgerollt und man kann sehen, was im Zelt wächst. Weiße Städte bis zum Horizont. Es beginnt schon weit vor Almeria und endet erst bei Motril - ungefähr 150km fahren wir durch und entlang des "Mar de Plastico" (Plastikmeer). Die Flüsse bringen kein Wasser bis zum Meer, es wird vorher schon abgepumt. Das Gemüse braucht viel Wasser zum Wachsen - einer der Schattenseiten dieses Wirtschaftszweiges.

Der Massentourismus lässt grüßen. Hotelburgen und Appartementhäuser wechseln sich ab. Dazwischen immer wieder Urbanisationen - das sind bewachte Ferienhausanlagen. Die Häuser sind zum Teil wirklich nett gebaut, man darf nur nicht klaustrophobisch veranlagt sein.

Weihnachten verbringen wir in Torremollinos. Als wir am Sonntag ankommen, hat es 23°C, wir holen die kurzen Hosen aus dem Kleiderschrank und freuen uns schon auf warme Weihnachtstage, was wir auch haben, jedoch klettern die Temperaturen in den nächsten Tagen nicht mehr über 20°C.
Am 24. besuchen wir nicht das Christkind in der Krippe, stattdessen suchen wir die Vögel in der Lagune im Naturpark gleich nebenan. Wir sichten junge Flamingos, Stelzengeher, Komorane und einen Habicht.

Am Abend gibt es statt Geschenke ein gutes Essen. Muscheln als Vorspeise. Gegrillter Schwertfisch, Shrimps und Gemüse als Hauptspeise und Eis mit Schokosauce als Dessert. Wir lesen, dass die meisten Spanier am hl. Abend die Christmette besuchen, die zu Mitternacht beginnt. Nur 4km der Promenade entlang im Ortskern gibt es eine Kirche. Mit dem Fahrrad ein Katzensprung. Leider dürften wir uns die einzige Kirche ausgesucht haben, die an diesem Abend keine Messe hat, denn wir stehen vor verschlossenen Türen.

Malaga ist nur 14km entfernt. Mit dem Radl geht es über die vielbefahrene Brücke und dann immer der Promenade entlang in die Stadt. Über einen Serpentinenweg durch einen blühenden Park gelangen wir zum Castillo de Gibralfaro, von wo man eine schöne Aussicht auf die Stadt hat. Vorbei an der Kathedrale radeln wir in die engen Gassen der Altstadt. Mittags gehen wir auf Tapas in eine Bar. Wenn wir schon hier sind, wollen wir auch das Malagaeis probieren, das ja bekanntlich von hier stammt, doch eine Mini-Kugel um 2,80 ist uns dann doch zu teuer.

"Der Carlos ist der günstigste." Immer wieder hören wir den Namen Carlos, wenn es um den Fährticketkauf geht. Also fahren auch wir dorthin. Wir müssen draußen am Gehsteig warten, weil das Ticketoffice voll mit Kunden ist. Endlich sind wir an der Reihe. Einzelfahrt? - oje, das verkauft er nie, deswegen muss er auch nachschauen. 240,-€ für 2 Personen und ein Wohnmobil. Hin und retour kostet es "nur" 180,-€ Da soll sich mal einer auskennen?! Wir entscheiden uns für die günstigerere Variante.

Die letzten Tage wollen wir in Tarifa verbringen. Da waren wir schon mal vor 16 Jahren und jetzt fahren wir zum Nachschauen hin. Noch immer gleich viele Surfer und Kiter, noch immer gleich viele Wildcamper, noch immer gleich viel Wind. Unser Lieblingsplatz wird es nie werden...

Silvester noch in Europa, oder schon in Afrika? Wann sollen wir übersetzen? Die letzte Nacht haben wir nicht geschlafen. Nein, nicht wegen den Fragen, sondern wegen dem Wind. Der Amigo hatte Wellengang mit Windstärke 7 oder noch mehr, es donnerte, blitzte und hagelte. Für die nächsten Tage wird auch noch Wind angesagt, also steht der Entschluss fest - heute fahren wir nach Afrika.
Bereits um 10.40 stehen wir am Hafen und hoffen auf einen Platz auf der 11.00 Uhr Fähre, doch leider voll. Die nächste Fähre sollte um 14.00 Uhr ablegen. Doch da tut sich dann gar nix. Also warten wir weiter und warten und warten. 5x sollte die Fähre pro Tag zwischen Afrika und Europa verkehren. Aber heute nicht. Endlich um 16.00 geht der Schranken hoch, wir dürfen die polizeiliche Kontrolle passieren und uns im Hafen direkt an der Mole anstellen, um dann in den Bauch des Schiffes zu fahren. Doch in welches Schiff? Es ist noch gar keines hier. Endlich legt die Trasmediterane an und die Autos und Sattelschlepper fahren heraus. Es wird dann 18.00 Uhr bis wir ablegen. Es ist schon finster und so wird nichts mehr mit Delfinen oder Wale sichten. Der Wind hat noch immer nicht nachgelassen, das bemerken wir sofort, als die Fähre aus dem geschützten Hafen rausfährt und den Wind seitlich zu spüren bekommen. Verena wird seekrank und hofft, dass die ca. 30km schnell bewältigt werden. Dennoch brauchen wir eine gute Stunde für die Überfahrt nach Tanger Med. Direkt auf der Fähre werden schon die Einreiseformalitäten von der marokkanischen Einreisebehörde durchgeführt und die ersten Stempel zieren unsere jungfräulichen Pässe.

 

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