22.04.05

wir sind den ganzen tag gefahren, um nach delhi zu gelangen. am späten nachmittag endlich erreichten wir die stadt und uneren stellplatz, wo wir vor 10 tagen schon gestanden sind. die aussentemperatur: über 40°C. abendessen wollten wir heute bei den chinesen gleich um die ecke. aber davor bummelten wir durch ein shoppingcenter, dort entdeckten wir 2 geschäfte nach unserem geschmack. einen fleischhauer mit richiger frischwurst - davon kauften wir gleich ein halbes kilo und sie schmeckte gar nicht schlecht. das 2. geschäft war ein tante-emma-laden, wo wir spaghetti, thunfisch, eben westliche sachen bekamen. unsere klimaanlage wurde montiert, aber bei diesen temperaturen kamen wir mit dem wasserschütten einfach nicht nach. um 01.00 uhr hatte es draußen noch unglaubliche 31°C und innen hatten wir 32°C. eine richtige nacht zum kuscheln!

 

23.04.05

nachdem wir fast alle 2 stunden munter waren (hitze, moskitos) standen wir ziemlich gerädert auf. später ging es mit der rikscha in die stadt, um endlich ein internet-cafe zu finden, um die fortsetzung unseres tagebuches upzuloaden. außerdem mußte veren paßfotos mit kopftuch machen lassen, da sie ihre verwurschtelt hat - oder hat jemand zu hause an diesen fotos gefallen gefunden und abgestaubt? das war jedenfalls in 5 min geschehen. mit der digikamera 2x abgedrückt, rein in den printer und für knapp 1€ hatten wir 4 fotos. wir schlenderten noch diesen legendären markt auf und ab, erstanden ein federballspiel und schließlich machten wir uns wieder auf den weg nach hause, um thunfischspaghetti zu kochen. hinter uns im park lagen viele junge und alte liebespärchen in der wiese und tauschten öffentlich zärtlichkeiten aus - ein sehr ungewöhnlicher anblick in indien. nach dem essen freuten wir uns schon auf ein federballmatch. aber leider mußten wir noch in der ersten runde aufhören, da wind aufzog. er wurde so stark, der ganze staub wurde aufgewirbelt und wir hatten genug - rein in die warme stube. es ist samstagabend und niemand hat angerufen, um mit uns was zu unternehmen, im TV war auch nichts g`scheites, also mußten wir uns mit ein paar schnapsrunden zufrieden geben (11 zu 3 für wolfi). das kartenspiel ist gemeint. getrunken haben wir unsere letzte geschmuggelte flasche rotwein. mit einem leichten spitzerl fielen wir ins bett und haben die ganze nacht durchgeschlafen.

 

24.04.05

nach einem ausgiebigen sonntagsbrunch, entschlossen wir den restlichen tag in der altstadt zu verbringen. also in die nächste rikscha und eine halbe stunde später standen wir im gewühl vor dem roten fort. hier in delhi wurde es uns bewußt, dass es doch noch einen sonntag gibt. fast alle geschäfte hatten geschlossen. aber davor standen fliegende händler die textilien, schuhe und allerlei krims-krams am boden ausgebreitet hatten. es ging zu wie in einem ameisenhaufen, es wimmelte nur so von leuten. es wurde gerempelt, geschubst und geschoben. wir platzten mitten in ein fest von einem superguru, der 3 stunden später eine ansprache halten wollte. bereits jetzt waren schon tausende von menschen auf diesem gelände und warteten gespannt. während des abendessens zog der volle sturm mit anschließenden regen auf. wir waren mitten im moslemviertel und wollten noch ein bißchen durch die gassen schlendern, die hauptgassen waren zugestopft mit fahrradrikschas, mopeds und fußgängern. also wichen wir in kleinere gassen aus und landeten im gassenlabyrinth. überall standen wasserlacken und der dreck schmierte sich schön am boden. ein jeder zentimeter wird genützt, die menschen leben in winzigen räumen. es ist unbeschreiblich, das muß man einfach gesehen haben. zwischen häuserwänden durch, die gerade so breit sind, dass man noch gerade gehen konnte, ein paar mal um die ecke und durch tore durch, natürlich alles mit fragen, gelangten wir wieder auf eine etwas breitere gasse, wo nun schon eine motorrikscha platz hatte und solch ein gerät schnappten wir und liessen uns nach hause bringen. obwohl wir nicht wußten, wo alt-delhi aufhörte und neu-delhi anfängt, merkten wir es sofort. wir verließen den ameisenhaufen, die strassen wurden breiter, höhere, modernere häuser mit viel grünanlagen - und das ist alles eine stadt, total verschieden! wir freuten uns auf eine dusche und suchten bald das bett auf.

 

25.04.05

gleich nach dem frühstück marschierten wir los zu unserer botschaft, um das empfehlungsschreiben umändern zu lassen. sie erweiterten das schreiben mit dem vielleicht wichtigen satz, daß wir mit einem sehr langsamen wohnmobil reisen und es in 7 tagen nicht durch den iran schaffen würden. wir glaubten, daß die chance nun für ein touristenvisa steigen würde. aber wir hatten uns getäuscht. nachdem wir auf der österreichischen botschaft schnell fertig waren, ließen wir uns zur iranischen botschaft bringen. dort füllten wir die anträge aus, gaben sie ab und daraufhin wurden wir gleich aufmerksam gemacht, daß wir keine chance für ein touristenvisa hätten. nur transit und das bedeutet 7 tage zeit! es wurde uns mitgeteilt, daß nur ältere personen die chance hätten, solch ein verlängertes visum zu erhalten. was das für einen sinn hat? ein bißchen enttäuscht verliessen wir die botschaft. nun müssen wir 1 woche für dieses visa warten. den restlichen nachmittag verbrachten wir auf verschiedenen märkten und kamen am abend ziemlich gerädert nach hause.

 

26.04.05

in der nacht zog ein sturm auf mit anschließendem regen, sodaß es eine angenehme temperatur zum schlafen hatte. heute war die pakistanische botschaft an der reihe, diese war gleich ums eck. bei dieser botschaft wird alles an der strasse mittels schalter abgewickelt. hunderte von personen belagerten diesen schalter. viele haben auch direkt am gehsteig genächtig, um wahrscheinlich schneller an die reihe zu kommen. für uns touristen gab es einen eigenen schalter, der gottseidank nicht so frequentiert war. die antragsformulare waren bald ausgefüllt, der mann am schalter war sehr freundlich. am nachmittag sollten wir nochmals kommen. die zwischenzeit verbrachten wir mit hausputz, der ohnehin schon überfällig war. um 15.00 uhr machten wir uns wieder auf dem weg zur botschaft, um 3.000 rupies für die visa zu bezahlen. dann spazierten wir ins shoppingcenter. inmitten des eleganten botschaftsviertel steht ein ziemlich heruntergekommener plattenbau. über ein paar stufen, die mit roter bettelspucke verschmiert ist, gelangt man in einen langen betonkorridor, der nicht besser aussieht, als die aussenfassade. viele der geschäfte werden von russen geführt und die meisten geschäftslokale sind sogar sehr elegant. die leute kümmern sich nicht, wie es vor deren haustüren aussieht. am chinesenplatz assen wir zu abend und anschließend spazierten wir durch den park nach hause.

 

27.04.05

heute stand old delhi am programm, um preise zu vergleichen, bevor wir nun endgültig zuschlagen. und siehe da, am chandni chowk fanden wir geschäfte, in denen es noch billiger ging. bei den messingfiguren überlegten wir nichgt lange und schlugen gleich zu. da sie ziemlcih schwer waren, vereinbarten wir, daß der manager die figuren am abend vorbeibringen würde. wir bummelten durch die gassen, die schön unterteilt waren in kupfermeile, papiermeile oder juweliermeile. wenn man das chaos durchblickt, hat doch alles irgendwie seine ordnung. wir kamen an der größten moschee indiens vorbei, in der 20.000 menschen platz zum beten finden. eine der minarette wurde öffentlich zugänglich gemacht. egal ob hindus, sikkhs, jains oder moslems, die füsse gelten als unrein und so muß man vor heiligen plätzen die schuhe ausziehen. eine wendeltreppe führte den 41 m hohen turm hinauf. trotz des smogs (delhi ist die an 5. stelle in der weltrangliste an smogverseuchten städten) sahen wir erstaunlich weit. ein häusermeer machte sich breit, in der ferne sah man mehrere bäume. da wußte man, daß dort new delhi anfängt. auf das 1,2 km lange rote fort hatte man einen schönen blick. wir deckten uns mit allerlei sachen ein - indien besonders delhi ist ein einkaufsparadies! mit vielen schweren säcken ging es mit der rikscha nach hause. wolfi stellte sich an der pakistanischen botschaft an, um unsere pässe abzuholen. nach gut 30 min warten hieß es, daß sie heute nicht mehr fertig werden, wir sollten morgen nochmals kommen. am himmel wurde es plötzlich ganz finster, sturm zog auf und ein gewitter brach herein. ca.20 min, dann war alles wieder vorbei. normalerweise sollte es um diese jahreszeit viel heißer sein und der regen ist auch ungewöhnlich.

 

28.04.05

den ganzen tag verbrachten wir am pahar ganj, um einzukaufen und unser geld los zu werden, was hier überhaupt nicht schwierig ist. zu mittag gingen wir in ein dachrestaurant essen, wo ich unter israelischen food snitzel (gemeint wiener schnitzel) fand. das ist eine frechheit! schnitzel kommt aus österreich, es heißt ja wiener schnitzel und nicht tel aviver schnitzel. leider hat es nicht annähernd so gut geschmeckt, wie zu hause - aber was will man denn erwarten? um 17.00 uhr mussten wir an der pakistanischen botschaft sein, wo wir unsere pässe heute in empfang nehmen konnten. also ein visa ist erledigt, hoffentlich bekommen wir am montag das zweite.

 

29.04.05

wir müssen euch jetzt berichten, was uns heute beim frühstücken passiert. ist. gemütlich sitzen wir vorm hannibal, wolfi hatte sich ein spiegeleisandwich gerichtet, nahm es in die höhe und wollte gerade reinbeißen, als ein 1,50 m langer adlerähnlicher vogel auf wolfis toast zuflog und es ihm entriß. völlig perplex sass ich da, wolfi ließ einen schrei los, da er sich natürlich erschreckt hatte. der vogel ließ das sandwich fallen, wir denken mal, aufgrund wolfis schrei. mit der steinschleuder zielte er noch auf das vieh, aber vergebens. dieses erlebnis war das einzige aufregende an diesem tag. den rest verbrachten wir mit verstauen der eingekauften sachen (diesmal haben wir ja mehr platz), lebensmittel einkaufen und herumlanseln.

 

30.04.05

da wir uns gestern wegen einer klimaanlage für unser mobiles haus erkundigten und der verkäufer mittags mit genaueren infos auftauchen wollte, beschlossen wir den heuteigen tag für die pflege hannibals zu verwenden. wolfi schmierte alles ab, überprüfte sämtliche schrauben auf festsitz (einige waren locker geworden von der rüttelei), luftfilter wurde geputzt usw. währenddessen machte sich verena an die computerarbeit. am nachmittag, als wir gerade mit unserer arbeit fertig wurden und der verkäufer nicht auftauchte (auf die inder ist richtig verlass), parkte ein 711er mercedes-bus neben uns ein. doris und klaus, bereits im ruhestand, sind seit feber unterwegs. mit den beiden gingen wir essen und liessen den abend mit ein paar flaschen bier, zwischen unseren autos, ausklingen.

 

01.05.05

den ganzen tag hirschten wir durch die stadt um unsere einkäufe zu erledigen. zwischendurch erfrischten wir uns immer wieder bei den zahlreichen saftstandln, wo wir die besten fruchtsäfte tranken. wir freuen uns nun schon beide darauf, delhi verlassen zu können. am abend trafen wolfi und seine eltern ein. vor 3 wochen sind wir auch schon gemeinsam hier gestanden. für die eltern geht am dienstag die indien-reise zu ende. da wir uns gegenseitig eine menge zu erzählen hatten, wurde es ein bißchen später, bis wir ins bett kamen.

 

 

02.05.05.

endlich ist eine woche rum und wir können wieder auf die iranische botschaft. wieder war eine menge los und wir mussten im überfüllten wartezimmer warten, bis der postbote kam. denn bei der post sollte die bewilligung unserer visa dabei sein. endlich bekamen wir die nachricht. "visa hier". jetzt konnten wir zur bank fahren, um die visagebühr einzuzahlen. mit der bestättigung retour auf die botschaft, aber unsere pässe bekamen wir heute doch nicht. wahrscheinlich wollten sie den geldeingang auf ihr konto morgen abwarten, um sicher zu sein. also noch einen tag hier in delhi. als wir die botschaft verliessen, regnete es in strömen. wir warteten den regen in einem mc donalds ab, wo wir uns den bauch mit den verschiedensten veggi-burgern vollschlugen. am nachmittag brachten wir ein paar jungs, die nicht weit von uns entfernt in einem zeltverschlag wohnten, federballspielen bei. es dauerte nicht lange und sie wussten wie es ging. den abend verwendeten wir für gemütliches zusammensitzen, mit wolfis eltern die in der nacht den flieger nach deutschland nehmen mussten, wolfi der nun seine visa-angelegenheiten noch vor sich hat und doris und klaus die auch noch ein paar tage in delhi verbringen müssen.

 

03.05.05.

frühmorgens nahm wolfi mit doris und klaus eine rikscha zur iranischen botschaft. nach 15 min. warten bekam er die visa und machte sich auf den rückweg. in der zwischenzeit bekam verena besuch von unserem alten bekannten jörn, den wir schon in goa und kochi getroffen hatten. er war mit seinem freund auf dem weg von der deutschen auf die pakistanische botschaft und hat durch zufall beim vorbeifahren unseren hannibal gesehen. als wolfi von den iranis zurückkam staunte er nicht schlecht als da vor dem auto gefrühstückt wurde. wir waren gerade am plaudern, da trafen d & k ein und berichteten, dass wolfi nochmals zur botschaft sollte, es stimmte was nicht mit den visa. es kam dann so wie wir es uns dachten: gestern hatten wir den wunsch geäussert, dass die gültigkeit der visa bis zur einreise auf mitte juni verlängert werden sollte. als wir heute die visa kontrollierten, entdeckten wir, dass die gültigkeit bis anfang august eingetragen wurde. prombt wurde das datum geändert und der irani am schalter meinte, dass die unterschrift auf den visa fehlte und deshalb die rückrufung. aber man weiss ja nie was los ist an der grenze, wenn beim visum was nicht stimmen sollte. die iranis kontrollieren besser als die afrikaner! naja, jedenfalls sassen wir noch bis 13.00 uhr zusammen und quatschten und verabschiedeten uns noch vom wolfi aus bayern. aus delhi raus brauchten wir ca. 1,5 std., über die überfüllte ringroad ging es auf nach norden, wo wir richtung shimla fuhren und uns hinter ambla auf eine tankstelle stellten. heute gibt es erdäpfelgulasch, den verena hat frankfurter erstanden und die müssen verbraucht werden, bevor sie verderben.

 

04.05.05.

wir hatten wieder eine super nacht. verena wurde durch ein geräusch munter. dieses entpuppte sich ein wenig später, weil wolfi ihr nicht gleich glauben schenkte, als ratte. schon wieder hatten wir ein solch grässliches viech in unserem haus. gottseidank konnten wir sie rasch wieder loswerden, nachdem die tür geöffnet wurde, hüpfte sie mit grossem schwung ins freie. die restliche nacht war für verena nicht sehr erholsam, denn bei jedem noch so kleinem geräusch wurde sie munter. nach dem frühstück fuhren wir in die berge richtung shimla. für die 140 km brauchten wir 4 std. bis wir endlich ankamen. es schüttete wie aus eimern und die 130.000 einwohner zählende hillstation (höhenferienort für reiche inder) war wolkenverhangen. sie gilt noch immer als edelhillstation. die parkplatzsuche gestaltete sich schwierig, da alles ziemlich eng war. shimla liegt auf einem bergkamm und links und rechts geht es steil bergab. mit einem lift ging es auf 2 etappen hinauf zur prachtstrasse, the mall, wo sich früher kein inder aufhalten durfte. die engländer haben deutliche spuren hinterlassen. es gibt sehr noble geschäfte und sogar kaffeehäuser. das kaffeehaus, welches wir besuchten, hätte auch in wien sein können. kellner mit anzug und krawatte, noble atmosphäre und zum kaffee gab es schwarzwälderkirsch. wir flanierten noch eine weile-auf dieser meile, bevor wir die stadt wieder verliessen. es regnete noch immer und er hielt auch bis zum abend an.

 

05.05.05.

als wir morgens munter wurden, war strahlend blauer himmel und unsere fahrt ging weiter durch schönste berg- und tallandschaft, bis wir das kullu-tal erreichten. durch die stadt kullu hatten wir eine ziemlich enge strasse und danach den ersten tunnel in ganz indien. der tunnel war spärlichst beleuchtet, die autos die entgegenkamen noch weniger und mittendrin wurde noch gebohrt, weil der tunnel noch nicht ganz fertig war. es war früher abend als wir manali erreichten. manali ist ein bekannter ferienort, liegt auf 1.860 m und ist die letzte stadt vor dem rothang-pass, über den man nach kashmir kommt. wieder mal war es schwierig, einen ebenen, grösseren parkplatz für hannibal zu finden. der busbahnhof tut es auch. es ist zwar ein bißchen schmutzig (das fällt uns eh nicht mehr auf) und gatschig, weil es geregnet hat.

 

 

 

06.05.05

als wir morgens aus dem fenster blickten, waren die schneebedeckten berge rundherum klar und deutlich zu sehen, dazu blauer himmel. wir spazierten nach old-manali, wo die zeit noch stehen geblieben scheint. man fühlt sich wie in einem freilichtmuseum, in dem reges leben herrscht. die männer waren am steine klopfen für ihre häuser, frauen schleppten mit den buckelkraxen mist und allerlei anderes herum. hier kommt richtig bergbauernfeeling auf! da es rundherum so viel zu sehen gibt, beschlossen wir, uns eine enfield zu mieten. es dauerte nicht lange, bis wir eine passende fanden. nun haben wir eine silberne rakete. am abend besuchten wir eine bekannte aus goa, die hier auch ein restaurant hat, wo wir momos verdrückten. auf dem ride nach hause war es schon bitterkalt. da trifft es sich gut, dass wir uns heute 2 wichtelmannjacken gekauft hatten.

 

07.05.05

nach ham and eggs und o-juice ging es auf der enfield on the road. perfekter blauer himmel, super temperatur, coole kurvige strassen, eine soundmaschine unterm hintern und einen tollen hasen als sozius. das ist leben! wenn wir daran denken, dass wir in 2 monaten schon wieder arbeiten müssen, dann ....., aber der gedanke kommt uns erst gar nicht.

es war ein traumhafter tag in bergdorf naggar zwischen kühen, ziegen, apfel-, kirschbäumen und herrlichen alten bauernhäusern die mit schieferplatten gedeckt sind. auch ein schloss gab es zu besichtigen, aus stein und holz gebaut. auf den balkonen der häuser steht immer mindestens ein webstuhl, um sich die zeit mit anfertigen von schals, teppichen usw. zu vertreiben. am nachmittag ging es wieder auf nach manali, wo wir zu einem bekannten tempel den berg hinauffuhren. dort ging es zu, wie am kirchtag. standln waren aufgebaut, man konnte auf pferden und sogar auf yaks reiten und sich dabei fotografieren zu lassen. um den holztempel herum, ging es ruhiger zu, obwohl soviele inder hierherkommen, um ihn zu besuchen. wir setzten uns auf eine bank und beobachteten und filmten das ganze geschehen. es war ein wahrlich buntes treiben, der verschiedensten menschen aus allen städten indiens. hinab den berg ging es gemächlich, um noch die aussicht zu geniessen.

 

08.05.05

eddy murphy ist ein inder! wer den "prinz von zamunda" gesehen hat, der kann sich vorstellen, was wir heute erlebt haben. wir fuhren auf unserem topf hinauf richtung rothang-pass bis auf 3.500 m und traffen dort auf tausende inder, die zum "schneeschauen" hierher kamen. auf der anfahrt waren zig shops, wo man sich gummistiefel, webpelzmäntel, schieoveralls und handschuhe ausborgen konnte. das nutzen die reichen inder und tauschten ihre saris gegen overalls oder zogen sich einen herrlich bunten webpelz d`rüber. wir haben ca. 200 prinzen von zamunda gesehen, dunkle männer mit schnauzer in einem pelzmantel. es war einfach herrlich anzusehen. oben am snowpoint gab es aufgeblasene lkw-schläuche, auf denen man den berg herunterrutschen konnte. pferde, mullis, esel und yaks mussten als tragetiere herhalten, sogar schlitten mit untergebauten kugellagern und von den bergmenschen geschoben wurden eingesetzt, um die reichen inder den berg hochzubringen. dazu hunderte autos, die sich gegenseitig im weg standen auf der engen passtrasse. es war wieder ein gelungener tag in den bergen, der mit wolken begann, doch dann aufriss und letztendlich hatten wir ein ganz rotes gesicht von der sonne.

 

09.05.05

fatulänzgeplagt suchten wir ein spital auf. der stuhl wurde gecheckt und bei verena wurden untermieter festgestellt, welche die ganze nacht mächtig lärmten. 1€ aufnahmegebühr, 1/2 stunde warten, 6 tabletten für 20 cents und das wars. wir gingen ins net-cafe unsere emails prüfen, wo wir leider eine schlechte nachricht erhalten haben, wolfis onkel ist im alter von 50 jahren plötzlich verstorben. bei bedrückter stimmung verliessen wir manali und machten uns auf den weg nach dharamsala. da wir unser ziel nicht mehr erreichten, parkten wir bei einer tankstelle mitten in den bergen.

 

10.05.05

das war keine schöne nacht, zuerst lange nicht eingeschlafen, dann kam ein gewitter. es hat ununterbrochen rundherum nur geblitzt, es regnete und hannibal wurde durch windböen geschaukelt. irgendwann schliefen wir dann doch ein und als wir morgens munter wurden, war die welt wieder in ordnung. wir fuhren durch die bergwelt des himalaya und nach einigen stunden erreichten wir dharamsala, wo wir uns durch enge gassen in das 600 m höher gelegene mac leod ganj quälten. in diesem ort wohnen mehr tibetaner als inder und ist bekannt als exil des dalai lama. wir spazierten die einzigen zwei hauptstrassen entlang, bis zum kloster in dem der dalai lama einmal im jahr eine öffentliche audienz abhält. insgesamt sind wir beide enttäuscht von diesem ort, kein flair es wechseln sich verkaufsbuden mit guesthouses und restaurants ab. zwischen den vielen touris sieht man buddhistische mönche und einige tibeter in ihrer landestypischen kleidung. auch das abendessen fiel eher enttäuschend aus , aber was soll man auch erwarten, wenn man bei einem tibeter was indisches zu essen bestellt.

 

11.05.05

gleich nach dem frühstück spazierten wir durch einen leider schon abgeblühten rhododendronwald zu einem buddhistischen kloster. einer der mönche öffnete uns die pforten und wir durften uns im inneren umschauen. jeden sonntag wird so eine art messe abgehalten, das ist das einzige, was ich schade finde, es nicht miterleben zu können. zurück im dorf gingen wir noch die wenigen strassen ab, wir hielten bei einer teppichknüpferei. man konnte den frauen zuschauen, wie sie den webstuhl bespannten, darauf den teppich knüpften und zum schluß mit der schere konturen schnitten. nun haben wir mit indien abgeschlossen, morgen werden wir abfahren und vielleicht schon die pakistanische grenze erreichen. am abend haben wir unsere gekauften momos "angebraschgelt" und alles für den grenzübertritt fertig gemacht. wolfi genoß sein letztes bier, da die nächsten wochen alkoholfrei ablaufen werden.

 

12.05.05

sehr früh am morgen verließen wir mc leod ganj. die ersten 100 km waren eine sehr enge, kurvenreiche und mit schlaglöchern versetzte strasse. sie wurde dann besser und schließlich gelangten wir auf den highway. es war ca. 15.00 uhr als wir die grenze erreichten. auf der indischen seite ging alles sehr rasch. ein grenzbeamter war von wolfi sehr angetan, während ich vor dem zollgebäude bei hannibal wartete, schwärmte er mir von "meinem mann" vor - der grenzer war bestimmt schwul. alles zusammen dauerte eine gute halbe stunde und dann konnten wir den indischen boden verlassen. indien ade - aber wir kommen wieder! bei den pakistani wollte jeder nur geld wechseln. pässe und carnet waren nur nebensache. "money change" ist für sie ein guter nebenverdienst. diesmal machten wir es richtig und wechselten erst beim zöllner und nicht schon beim polizisten. dadurch wurde nicht einmal ein blick in hannibal geworfen. nun waren wir in pakistan. auf der strasse nach lahore (ca. 30 km) kauften wir noch ein paar liter diesel, denn der ist hier wieder günstiger als in indien. mit unserem pakistan-reiseführer fanden wir uns in lahore nur schlecht zurecht und wir mussten uns durchfragen. von unseren holländischen freunden erfuhren wir durch email, dass angeblich das YWCA wieder offen hatte. dorthin führte uns der weg. mit 400 rupees (5€) pro nacht sehr teuer für pakistanische verhältnisse. aber was soll`s, das ist der einzige platz in lahore, wo wohnmobile parken können. nach einer dusche und pakistanisch eingekleidet ging es mit der rikscha zur "food street". das pakistanische essen (huhn mit gewürzreis und chapati) macht uns das vermissen des indischen essens leichter.

da heute sufi-abend war und wir noch vom jänner wussten, dass hr. malik vom regal inn mit den travellers dorthin fährt, machten wir uns auf den weg zu seinem hotel. um 21.00 uhr war abfahrt. da in einer rikscha nur 3 leute platz hatten, fuhr wolfi mit den jungs und ich durfte mit hr. malik im auto mitfahren. insgesamt waren ca. 20 travellers mit von der partie, um sich dieses spektakel anzuschauen, von denen keiner wusste, was sufi sein sollte. ganz gespannt stieg ich aus dem auto, das einzige was ich sah war eine riesige menschenmasse. hr. malik bahnte sich einen weg durch die vielen leute, ich lief ihm hinterher, immer sein beiges gewand im visier, damit ich ihn ja nicht aus den augen verliere. hier waren tausende männer mit beigen gewand. endlich erreichten wir diesen platz, wo dieses sufi stattfinden sollte. wir mussten die schuhe ausziehen und zwängten uns zu den pakistanischen männern auf den boden. frauen waren hier nicht erlaubt (später wussten wir auch wieso), touristinnen waren ausnahmen. mitten in der masse waren 2 trommler, die wie wahnsinnig auf die lederhäute schlugen. mittlerweile waren fast alle traveller angekommen, außer wolfi und 5 andere. es dauerte noch eine ganze zeit, bis er endlich (ich war schon unrund) auftauchte. sie hatten sich in der masse verloren, aber das war kein wunder. einer spielte auf der trompete und diesem wurde geld von den zuschauern zugesteckt, die trommler begleiteten ihn. es fingen ein paar männer zu tanzen an und bewegten sich mit schwingenden köpfen im rythmus der trommeln, die immer schneller wurden und versetzten sich in trance. es war ein gedränge und auch die meisten zuschauer begaben sich in trance. wir hatten keine ahnung, was da passierte, wir fühlten uns, als ob wir auf einem anderen planeten gelandet wären. es wurde gekifft, alle waren berauscht - und das in pakistan! hr. malik war inzwischen verschwunden, das spektakel war zu ende und wir wollten gehen, da wir uns nicht besonders wohl fühlten. doch die männer rieten uns davon ab jetzt zu gehen, denn für frauen sei es viel zu gefährlich aus den massen rauszukommen. wir verstanden nichts mehr. jedesmal wenn wir den platz verlassen wollten, drängten sich uns männer entgegen. endlich kam jemand, der uns aus der masse lotste. wir bildeten eine kette, beschützt von unseren ehemännern, die pakistani probierten uns zu betatschen (durch diesen tranceartigen tanz sind sie wahrscheinlich komplett deppert geworden), aber es ging alles gut. wenn wir gewusst hätten, was da abgeht, wäre verena nicht hingefahren. endlich waren wir aus diesem mausoleum draussen. auch hier lagen männer wie im trance am boden, von allen seiten hörte man trommeln und überall waren diese durchgedrehten (ich weiß sonst nicht, wie ich sie beschreiben soll) männer. das kopftuch tief ins gesicht gezogen suchten wir eine rikscha, die uns nach hause bringen sollte.

der rikschafahrer fuhr los, als wir die masse hinter uns liessen und auf die strasse bogen, fuhr er ziellos durch die gegend. im zick zackkurs, singend und hin- und herhüpfend auf seinem sitz. der nächste wahnsinnige. aussteigen wollten wir auch nicht, da wir irgendwo in lahore (6 mill. einwohner) in einer dunklen gasse waren. endlich sahen wir wieder mehr lichter, die strasse wurde breiter und er hielt bei einer tankstelle. nun wollte er, dass wir ihm den sprit bezahlen. aber das kam gar nicht in die tüte. wir wollten eine andere rikscha aufhalten, aber irgendwie packelten sie alle zusammen, keiner wollte uns fahren. also blieb uns nichts anderes übrig, als wieder zu diesem irren in die motorrikscha zu steigen. mulmig ging die fahrt weiter. wir kamen doch noch an unser ziel und stiegen beim regal cinema aus, denn das YWCA kannte er nicht. da wir den weg auch nicht genau wußten, wollten wir eine andere rikscha stoppen. die verständigung mit dem fahrer war etwas schwierig und es hielt ein mopedfahrer neben uns. er bot uns an, uns auf seinem bike nach hause zu bringen, er mußte sowieso in diese richtung. erschöpft aber froh, gesund wieder nach hause gekommen zu sein, fielen wir um 1.00 uhr ins bett.

 

13.05.05

unser erster weg am vormittag war zur wechselstube. mit einer motorrikscha ging es zum roten fort. diesmal hatten wir genau das gegenteil von fahrer als gestern. mit einem breiten grinsen kutschierte er uns durch die strassen. mächtig stolz war er, daß europäer mit ihm fuhren. zum schluß gaben wir ihm doch noch mehr geld, obwohl wir den preis vorhin so runtergehandelt hatten. wir besichtigten das riesige fort und die gegenüberliegende große moschee. weil heute freitag war, waren viele männer in der moschee anwesend. auch wolfi hörte eine zeitlang zu, während sich verena zu den frauen gesellte. lahore ist im gegensatz zum restlichen land sehr modern und aufgeschlossen. die frauen sind neugierig und freuen sich mit verena ein paar sätze reden zu können. frauen sprechen frauen an und die männer bleiben auch unter sich. man sieht auch einige junge frauen, die sehr selbstbewußt ohne kopftuch herumlaufen und sogar einige wenige, die mächtig stolz selber auto fuhren. in der altstadt spazierten wir durch die engen gassen, die menschen sind überaus freundlich und es passieren oft szenen wie diese: eine tiefverschleierte frau sprach mich an und wollte wissen, woher ich komme, wie es mir in pakistan gefällt und sie wollte mich auf einen tschai einladen. dankend lehnte ich ab und sie meinte beim verabschieden richtig herzlich. "mostly welcome in my country pakistan". über so etwas freut man sich richtig. in einer bücherei fanden wir die neueste ausgabe vom lonely planet "pakistan and KKH", von dem wir natürlich eigentümer wurden, denn unser reiseführer ist total veraltert und ein richtiger mist. der karakorum highway ist unser nächstes ziel.

 

14.05.05

wir verliessen lahore und begaben uns auf den motorway richtung islamabad. es war eine richtige 3spurige autobahn mit pannenstreifen und notrufsäulen. wenn man nicht gerade einen strassenkehrer sah, der in der strassenmitte händisch die blätter einsammelte, könnte man auch meinen, man sei irgendwo in europa unterwegs. in ganz indien hatten wir keine so gute strasse. wir schafften die 470 km in gut 5 stunden. der campingplatz in islamabad war schnell gefunden. ein herrliches schattiges plätzchen. es standen noch 4 weitere overlander mit fahrzeugen und 2 radfahrer mit zelt hier. gleich gegenüber gab es einkaufsmöglichkeiten, sogar eine bäckerei, in der man dunkles brot und westliches gebäck bekam und einige restaurants. in einem davon stillten wir unseren hunger und kehrten anschliessend zum camping zurück. dort sassen wir mit den anderen bis mitternacht zusammen und laberten über alles mögliche.

 

15.05.05

wir sind später aufgestanden, haben gemütlich gefrühstückt und dann ging es auf zum netcafe. der besitzer war sehr zuvorkommend und brachte uns wasser und fruchtsäfte. da heute großer wochenmarkt war, deckten wir uns auch mit lebensmittel ein, um für die nächsten tagen in den bergen gerüstet zu sein. wir kauften auch 6 l wasserkanister und als wir beim netcafe-besitzer vorbeispazierten, nahm er verena die große wasserflasche aus der hand und trug sie bis zum camping für uns. da andrea & denis mit einem mercedes 1017 aus D auf hochzeitsreise waren und heute ihren ersten hochzeitstag hatten, war am abend große party angesagt. unsere tische wurden zu einer tafel gestellt, musikboxen wurden aufgebaut, überall waren kerzen und zum essen gab es deutsche küche. andrea machte einen köstlichen linseneintopf, alex zauberte hervorragende handgewuzelte spätzle und verena bereitete den salat. insgesamt waren wir 10 personen und es wurde spät bis wir ins bett kamen. wolfi suchte schon früher sein bett auf, den verenas untermieter sind nun bei ihm eingezogen. auch die linsen trugen noch ihres dazu bei. er fühlte sich nicht wohl und ging mit blähbauch ins bett.

 

16.05.05

wir bekämpfen den blähbauch und durchfall mit den gleichen tabletten und dann wird es bestimmt bald besser werden. nach stellplatzmöglichkeitenaustausch und verabschieden fuhren wir mittags los. bevor wir islamabad verliessen, besuchten wir noch die riesige faisal-moschee, ein eigenartiges, modernes bauwerk. der vorhof ist komplett mit granit ausgelegt. könig faisal aus saudi arabien hat diese moschee finanziert. leider war der betsaal verschlossen, aber wir konnten durch die großen glastüren blicken. ein 30.000 kg luster hing von der decke herunter, dieser wurde in österreich hergestellt. danach verliessen wir die moderne, sehr gut beschielderte hauptstadt. am stadtrand kamen wir zu einer kreuzung, die ampel ging auf rot. wolfi spürte etwas auf seinem fuß krabbeln und gab gas (das krabbeltier stellt sich als spinne heraus). auf der anderen strassenseite stand die polizei, wir wurden aufgehalten und natürlich wollten sie geld. wir hatten glück, nach ein bißchen verhandeln in der sengenden sonne, wurde es dem beamten zuviel und wir konnten weiterfahren, ohne strafe zu bezahlen. eigenartiges verhalten, in ganz pakistan schert sich keiner um rote ampeln. über eine steile kurvenreiche strasse ging es über murree nach abboddabad, wo wir auf den KKH gelangten. eine sehr schön ausgebaute strasse erwartete uns, die durch sanfte hügeln führte. abends stellten wir uns an einen waldrand. wir hatten ein paar zuschauer, die aber beiweiten nicht so aufdringlich waren, wie es die inder zum teil waren.

 

17.05.05

heute war den ganzen tag fahren angesagt, durch schöne landschaft mit kurven und hügeln ging es langsam auf den indus zu. entlang vom fluß, mit einigen abstechern in seitentäler, bis diese eng genug waren, um durch eine brücke überquert werden zu können, fuhren wir bis nach dasu. auf einem etwas breiteren stück vom industal gab es neben einem holzfällercamp mit polizeiposten auch einen parkplatz für uns.

 

18.05.05

es regnete in der nacht und auch am vormittag war es feucht. wir fuhren am nanga parbat, den 7. höchsten berg der welt, vorbei. gesehen haben wir ihn nicht, dafür die vielen wolken, die am berg hängen geblieben sind. die landschaft wurde immer karger und nur ab und zu durch oasenartige dörfer unterbrochen. diese strasse war ein wahnsinn, sie führte zum teil durch berge, die aus reinem schotter bestehen, die 30-40 m senkrecht neben der strasse hochragen, wie auch bis zum fluß hinuntergehen. es schaute alles ziemlich filigran aus, aber steinschlag hatten wir gottseidank keinen. gegen abend trafen wir in aliabad ein, wo uns schon unsere freunde monique & jasper erwarteten.

 

19.05.05

den ganzen tag haben wir nur gequatscht und kaffee getrunken. der campingplatz liegt auf einem sonnenhang und hat eine wunderbar aussicht auf den 7.788 m hohen rakaposhi und vielen 6.000 rundherum. nachmittags gingen wir mit dem campingbesitzer spazieren und er zeigt uns mit stolz seine felder und obstgarten, nussbäume (die wären was für gritsch-vati), marillen-, pfirsich-, kirsch- und jede menge apfelbäume. auch sein privathaus bekamen wir zu sehen. es gab einen großen wohnraum für den winter. in der mitte ging ein ofenrohr gerade zur decke hoch. auf dem ofen wird gekocht und rundherum auf teppichen geschlafen. im sommer steht eine art pavillon zur verfügung. am späten nachmittag, als wir gerade am plaudern waren, kam wieder mal ein regenschauer vorbei und wir flüchteten ins innere hannibals.

 

20.05.05

die nacht war kalt, tiefsttemperatur im inneren war 7°C. wenn tagsüber die sonne raus kam, war es sofort richtig heiß, aber kaum war sie weg, wurde es wieder kalt. das sind temperaturschwankungen! dieser tag war ein richtiger arbeitstag, wolfi hielt hannibal in schuß und murkste den ganzen tag dran rum, während verena sich um das innere kümmerte und wieder alles auf vordermann brachte. ab heute müssen die schuhe wieder vor dem haus ausgezogen werden! abends erledigten wir noch ein paar einkäufe in diesem kleinen dorf. das war gar nicht so einfach, der nachschub aus den entfernten ebenen funktioniert noch nicht so richtig und die eigenen ernten stehen erst an. sowie jeden tag, zog auch heute wieder ein sturm auf, es begann zu regnen. nach dem abendessen gingen wir ins bett.

 

21.05.05

heute stand karimabad am programm. mit einem sammeltaxi ging es in das 7 km entfernte nachbardorf. wir spazierten steil hinauf zum baltit-fort, das ein paar hundert jahre alt ist. der eintritt war nicht gerade billig, aber der besuch lohnte sich auf jeden fall. im ticketpreis war ein guide inkludiert, der uns jeden raum genauestens erklärte. von der dachterrasse, wo einst der mir (herrscher des fürstentums hunza) seine audienzen abhielt, hatten wir einen wunderschönen blick auf das hunza- und nagartal. in diesem ort gibt es viele zum teil sehr schöne hotels, die hauptstrasse ist gesäumt von souvnirshops. viele bergsteig- und trekkingtouren nehmen hier ihren ausgang. wolfi wurde eigentümer von einer hunzakappe. mit der sieht er nun aus wie ein hunzakuz, so heißen die einheimischen hier. unser beider outfit kommt den pakistani ziemlich nahe, jedoch müssen wir noch immer den touristenpreis für die eintritte bezahlen. wahrscheinlich kennen sich hier alle, aber uns noch nicht.

 

22.05.05

auch heute waren die gipfel mit wolken verhüllt. nach dem ausgiebigen frühstück brachen wir um 12.00 uhr auf zum kunjerab-pass. die gegend nach den dörfern wurde wieder steinig und eintönig. von 2.300 m ging es auf 3.200 m über etliche lawinenabgänge, durch die eine strasse durchgefräst wurde. unzählige murenabgänge passierten wir und zu guter letzt kamen wir noch in einen steinschlag. wir konnten aber noch vorher stoppen und ihn abwarten. im ort sost war die pakistanische grenzkontrolle, wo alle abgefertigt wurden. auch die chinesischen lkws fahren bis herher und dann wird auf die pakistanischen lkws umgeladen. hannibal freute sich sehr und fühlte sich sichtlich wohl, da er hier von vielen steyr-lkws aus china umgeben war. auf dem weg zum 30 km entfernten nationalpark ging es durch eine schlucht, wo andauernd steine runterkamen. dort sahen wir auch noch wilde yaks, die am berg rumgeklettert sind. beim eingang von np übernachteten wir heute und hatten einigen spaß mit den netten leuten vom wachposten. über eine stunde lang beobachteten wir die links und rechts von uns vorbeiziehenden steinböcke, insgesamt mehr als 20 stück.

 

23.05.05

als wir morgens munter wurden, hatte es eisige 3°C draussen und die berge rundherum waren angezuckert. beim wegfahren fing es sogar leicht zu schneien an. die strasse stieg stetig ein bißchen an, links und rechts in den steinwänden sahen wir hunderte steinböcke. diese tiere hier haben ein dickes fell, die männchen sind größer und dunkler und haben wunderschöne hörner. wir passierten ein paar checkpoints, aber nichts aufregendes. im fluß neben der strasse sahen wir einen steyr im flußbeet liegen und nun haben wir wieder ein neues blinkerglas und auch der schriftzug 991 hängt wieder am führerhaus. die letzten 15 km stieg es richtig an, über serpentinen ging es in den winter. kurz bevor wir die pakistanisch-chinesische grenze erreichten, sahen wir nur noch schnee und nebel. auch auf der strasse war ein halber meter schnee und es kamen weiter dicke flocken vom himmel. wenn nicht eine spur gewesen wäre, hätten wir keine strasse erkennen können. eine ganze horde wilder yaks trottete vor uns auf dieser spur dahin, also fuhren wir ihnen langsam hinterher. verkehr war so gut wie keiner unterwegs, aber genau an der grenze kamen uns drei toyotas entgegen, die es sehr eilig hatten. die jeeps hupten die yaks von der strecke und rutschten an uns vorbei richtung pakistan. wir waren auf 4.700 m angekommen, der höchste punkt an dem wir je waren. hannibals motor ließen wir laufen, denn auf dieser höhe weiß man nie, ob er wieder anspringt. für uns war an der chinesischen grenze stopp, dort stand ein schild "peking 6.921 km" und ein strassenschild mit "keep right" (pakistan hat ja linksverkehr), während die yaks ohne visa nach china auswanderten. wolfi hatte mühe, hannibal auf der schmalen strasse zu wenden. langsam machten wir uns wieder auf den weg bergab. in sost aßen wir mit einem deutschen motorradoverlander gemeinsam zu mittag und erreichten am abend natürlich wieder bei regen unseren campingplatz. seit wir hier sind hat es jeden tag mindestens einmal geregnet. unseren holländischen freunden berichteten wir von unserem abenteuer und gingen bald darauf ziemlich erschöpft ins bett

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24.05.05

wir haben ausgezeichnet gefrühstückt. selber gebackenes hunzabrot von rasi kahns (campingbesitzer) frau und dazu hunza blütenhonig. wolfi füllte unsere wassertanks voll. zu mittag waren wir startbereit. wieder abschied nehmen von monique & jasper. auf dieser reise werden wir uns nicht mehr treffen, aber nächstes jahr, wenn sie europa erreichen werden, wollen sie uns besuchen. für uns hieß es, raus aus dem tal. wir liessen all die 7.000er hinter uns, von denen es 40 stück am karakorum gibt. die 6.000er haben wahrscheinlich gar keine namen mehr, da sie zu klein und zuviele sind - eigentlich ein wahnsinn. hier inmitten der riesigen felswände kommt man sich als mensch richtig klein vor. die gewalt der natur ist schon irgendwie angsteinflössend. bevor es dunkel wurde blieben wir in jakot stehen, bevor das tal dann schmal wird und ebene plätze rar werden. gegenüber war eine dabah (lkw-resti), wo wir reis mit kichererbsen assen.

 

25.05.05

man glaubt es nicht, wieviele touristen mit fahrrädern auf dieser strasse unterwegs sind. jeden tag sahen wir welche, sie kamen aus belgien, schweiz, USA, holland, england und sogar ein österreichisches pärchen auf einem tandem. wir passierten den nangar parbat, diesmal fast wolkenlos. als erinnerung kauften wir uns ein paar steine (turmalin, berutsch, granat, bergkristall und rauchquarz). durch das rauhe kohistan ging es die enge schlucht raus. es regnete fleißig dahin und wir hofften wieder mal, keinen steinschlag abzubekommen. am nachmittag sahen wir einen umgekippten lkw, der gefährlich nahe an der schlucht lag. fast die ganze ladung (säcke mit mehl) lag auf der steilen böschung verteilt. wahrscheinlich wurde dieser laster von einem flessturz genau erwischt. familie bieler, mit denen wir in islamabad hochzeitstag gefeiert hatten, haben wir auf der strecke getroffen. sie haben es sich doch noch anders überlegt und wollen doch noch hinauf zum khunjerab pass. am abend erreichten wir besham, wo wir uns auf einen hotelparkplatz stellten. in ihrem restaurant aßen wir perfektes chinesisches essen und schliefen dann bei regen ein.

 

26.05.05

den ganzen tag haben wir nur im auto verbracht, um am abend peshawar zu erreichen, welche die grenzstadt zu afghanistan ist. unser hotel liegt am rande der altstadt und wir stürzten uns ins verkehrschaos, um dort hin zu gelangen. uns erwartete ein geräumiger, gefliester hotelinnenhof, der sich in den nächsten stunden komplett mit autos füllte. und wir campen mittendrin, aber nach so langer zeit kommt man sich gar nicht mehr dumm vor. die einheimischen sitzen sowieso überall zusammen, ob das bei einer tankstelle rund um die zapfsäule ist oder im schatten unter einem lkw, der einfach mitten auf der strasse stehenbleibt. es dauerte nicht lange und ein afghani namens raoul kam daher. er bot uns an direkt im hotel, bei ihm auf der dachterrasse, chai zu trinken und seinem freund, einen musiker, beim spielen zu lauschen. wir nahmen das angebot an und verlebten einen wunderschönen abend.

 

27.05.05

nach dem das ganze hotel munter war, rund um hannibal der platz bereits gewaschen wurde, der fleischer unter dem stiegenaufgang seine lammhälften aufhängte und in der rezeption das telefon andauernd klingelte, standen wir auf. nach 2 stunden waren wir startbereit, um die stadt unsicher zu machen. yust in diesem moment kam raoul daher. da freitag (muslimischer sonntag) ist und die meisten geschäfte geschlossen haben, sollten wir zuerst einen chai bei ihm trinken. irgendwie trifft man die reisenden immer wieder. der kroatische bus, dem wir in goa starthilfe gaben, steht auch hier am hotelparkplatz. 6 leute, die die ganze zeit "stoned" (zugedröhnt von drogen) sind, lagen bereits seit den morgenstunden auf den teppichen seiner dachterrasse herum. nachdem uns nach einer stunde ihre laute technomusik zuviel wurde, verdrückten wir uns. mit der rikscha ging es in die neustadt, denn wir brauchten dringend tapes für die filmkamera. während wir durch die strassen bummelten, besuchten wir immer wieder shops, mit denen die ganze strasse voll ist. die moscheen sind randvoll mit männern, sogar davor wurden riesige zelte aufgestellt und gebetsteppiche ausgerollt. alles war voll mit betenden. ein großteil der bevolkerung hier sind afghanen, die sehr liebe und hilfsbereite menschen sind. die meisten afghanischen männer schütteln verena zur begrüßung sogar die hand. sehr ungewohnt in einem moslemischen staat. am vormittag gaben wir wäsche zum waschen, die wir nun auf der dachterrasse zum trocknen aufhängten, nachdem wir zurückkehrten. ein muffiges hotelzimmer (kakerlaken, ameisen, spinnen...) wurde für uns geöffnet, um uns duschen zu können. zuerst fungierte wolfi für verena als kleiderständer, dann umgekehrt. nur ein paar meter von unserem hotel entfernt, befanden sich mehrere grillstationen. schon bei der anfahrt, winkten die grillmeister von einer grillstation sehr freundlich und wiesen uns den weg zum hotel und auf diesen grill fiel unsere wahl. wir setzten uns so wie alle auf den teppichboden und als sie die bestellung aufnahmen, staunten wir nicht schlecht, als wir gefragt wurden. "hendl oder lamm, 1,2 oder 3 kg?" eine kleine portion verweigerten sie uns, minimum sei ein 0,5 kg. natürlich war verena wieder mal die einzige frau im restaurant und die afghanis waren äußerst bemüht um sie. wir schmausten wie die kaiser und danach beschloss wolfi, dass der nächste tag fleischlos verlaufen wird und das aus dem mund eines fleischtigers. später erfuhren wir von hotelangestellten, daß dieses viertel bekannt ist als hammelbasar. die ganzen geschäftsmänner, die gerade in der stadt verweilen, kommen hierher um sich mit kilos von fleisch vollzuessen. in den restaurants wird wirklich nur kiloweise fleisch verkauft, das vom jeweils davorsitzenden fleischhauer nach wunsch zusammengestellt und kleingehackt wird. "durch den vielen fleischverzehr wächst auch das gehirn" - beliebter ausspruch von wolfi. man merkt es auch im alltagsleben, daß die pakistani cleverer sind. nun sitzen wir auf unseren campingstühlen vor hannibal, viele gäste des restaurants suchen kontakt mit wolfi und wollen uns zum essen einladen.

 

28.05.05

heute ging es auf zum berühmt-berüchtigten schmugglerbasar. dieser ist einige kilometer außerhalb der stadt richtung grenze. mit einem bus gelangten wir dorthin. sowie die lkws sind auch die busse kunstwerke, komplett bunt bemalt, geklebt und geschraubt. auf der stoßstange haben sie windräder, die sich mit dem fahrtwind drehen. das innere gleicht einem kitschigen wohnzimmer. besonders das frauenabteil war über und über mit plastikblumen beschmückt. der schmugglerbasar gleicht mehr einen kleinen hongkong, wo man von der viagra bis zum riesenfernseher und vom parfüm bis zur mikrowelle alles bekommt. auf einmal wurden wir gestoppt, ab hier kein weitergehen mehr für ausländer. hinter dieser unsichtbaren grenze fängt es erst richtig an. von gewehren über drogen bekommt man hier alles. ausländer müssten eine genehmigung einholen und einen bewaffneten gunman anheuern, um dieses gebiet besuchen zu dürfen. den restlichen nachmittag verbrachten wir mit lanseln im hannibal.

 

29.05.05

als wir munter wurden, die haustüre öffneten sahen wir einen polizeiwagen und einige bewaffnete polizisten. sie hatten im hotel jemanden verhaftet. wir spazierten in die altstadt, die vollgesteckt mit geschäften ist. obwohl heute sonntag ist, ein normaler arbeitstag für die moslems, waren aber die hälfte der geschäfte geschlossen. auch hier hält der "wahre sonntag" schön langsam einzug. trotzdem hatten wir noch genug zum anschauen und auf schritt und tritt wurden wir gefragt, woher wir denn kommen und wie es uns in pakistan denn gefiele. wenn wir jeden tee trinken würden, der uns angeboten wurde, hätten wir es nur 300 meter weit geschafft, dann wäre es abend gewesen. irgendwo traffen wir einen jungen, der mit uns durch die gassen wanderte. er führte uns zu all den plätzen, wohin wir wollten und nebenbei kamen wir immer wieder an geschäften von seinen bekannten vorbei. aber es war keiner böse, wenn wir nichts kauften. in einem jahrhunderte alten teehaus schlürften wir noch tschai und hatten es richtig gemütlich auf den geflochtenen betten. abends besuchten wir das resti in unserem hotel, wo wir beim freund, dem fleischer, einen kilo feinstes lammfleisch zerkleinern ließen. aus dem wurde dann "mutton karai", das wunderbar schmeckte. das lamm wird in eisenpfannen bei großer gasflamme gebraten. tomaten und pfefferoni werden beigemischt und unter ständigen rühren fertiggekocht. gleich in dieser pfanne bekommt man es auf den tisch serviert, frisches brot dazu und auf gehts mit den fingern. anschließend gab es noch musik bei raoul auf der dachterrasse bis 24.00 uhr.

 

30.05.05

eigentlich hat peshawa nicht viele sehenswürdigkeiten, aber das flair hier ist schon was eigenes. wir sind schon 2 tage länger hier als geplant. wir hatten heute glück und fanden ein netcafe, wo wir unsere homepage erneuern konnten. da die verbindung so langsam war, dauerte es ewig. mittlerweile kennt uns schon die ganze umgebung vom hotel. wir werden auf der strasse gegrüsst wie alte bekannte. als ein mangoverkäufer uns zuviel verrechnen wollte, wurde er von einem älteren mann zurechtgewiesen. schließlich lachten wir alle, einschließlich dem verkäufer. man sieht das hier alles nicht so eng! hannibal wurden neue kotlaschen angepasst, die richtig gut aussehen. bei raoul auf der dachterrasse verbrachten wir noch zeit, wo wir auch wieder einiges über das leben der pasthunen erfahren konnten. unsere restaurantauswahl am abend war mittelalterlich. es sah aus wie in einer uralten scheune, da es regnete und das dach auf einer seite ein loch hatte, regnete es herein. überall war staub und spinnennetze, aber das essen schmeckte hervorragend.

 

31.05.05

wolfi wurde schon um 5.00 uhr vom lärm auf dem hotelparkplatz munter. eine stunde später wurde verena mit marilyn monroes geburtstagshaucher geweckt. wiederum eine stunde später war abfahrt. langsam glauben wir wirklich, daß die meisten pakistanischen männer schwul sind. so viele finden gefallen an wolfi, sogar bei der hotelrechnung mussten wir weniger bezahlen. besonders die pashto-wörter, die wolfi hier gelernt hat, bringen fast jeden mann zum schmunzeln. als wir durch die gasse auf die hauptstrasse fuhren, winkten uns unzählige menschen zum abschied zu. einen dieseltank füllten wir noch voll und dann suchten wir uns den weg aus dieser konservativen, aber absolut tollen stadt. nach peshawar kamen wir zur ortsumfahrung "darra". in dieser stadt lebt jede familie vom waffengeschäft. von "james bond kugelschreiberwaffen" bis zu jedem gewehr und sogar raketenwerfer werden hier produziert. tribal areas sind gebiete, die keinerlei pakistanischen polizeikontrolle unterliegen, die sind hier machtlos. es gibt verschiedene stämme mit jeweiligen stammesoberhaupt, der das sagen hat. links und rechts der strasse war alles eingezäunt, immer wieder wachtürme - das ist die grenze, hier fängt die tribal area an. für uns ausländer ist es nur mit spezieller genehmigung und einem gunman erlaubt, in dieses gebiet einzudringen, ist aber nicht ganz ungefährlich. durch den kohat-pass haben sie einen super tunnel gebaut und die strasse war einwandfrei. die landschaft wurde wüstenartig, sehr trocken und überall sand. am abend erreichten wir d. g. kahn, wo wir bei einer tankstelle übernachteten. essen kochen in hannibal kam einem saunabesuch gleich. total erschöpft fielen wir ins bett.

 

01.06.05

da wir heute nur im auto saßen, waren wir ein bißchen genervt. wolfi drückt auch kräftig aufs gas, um so vielleicht einen tag weniger im auto sitzen zu müssen. dadurch waren wir für die pakistanischen lkws und für den gegenverkehr natürlich viel zu schnell und wir mussten oftmals hin und herreißen zwischen den fahrspuren. es kamen auch noch einige versteckte speedbreacker oder schlaglöcher hinzu, wo wir so schön abhoben und die solala-laune war weg. auch die tatsache, daß wir heute durch eine der heißesten gegenden der erde fuhren, 47.8°C in jacobabad, kühlte die situation nicht unbedingt. im autoinneren hatten wir 57°C gemessen. immer wieder sahen wir traktoren mit anhängern, vollbeladen mit fahrräder, strohmatten, kochtöpfen, eben alles was man zum leben braucht. obendrein schafe und ziegen und eine ganze familie insgesamt 15-20 personen - das sind die heutigen nomaden. statt kamele fahren sie traktor, statt weideplätze zu suchen, fahren sie arbeit hinterher. die meisten sind im strassenbau tätig und klopfen steine klein. wenn sie fertig sind wandern sie weiter zur nächsten arbeit. plötzlich zog ein sandsturm auf. der himmel war braun, der wind tobte und riss kiloweise sand mit sich. zwischendurch konnte man fast nichts sehen, wie zu hause bei nebelsicht. klitschnaß verließen wir am abend die fahrerkabine. wir stellten uns vor eine dhaba, wo wir assen und nächtigten.

02.06.05

sehr früh am morgen ging es weiter. über den bolan pass mit seiner tollen landschaft, die alle möglichen farben spiegelte. diesmal fuhren wir um quetta rum, wo wir weihnachten verbrachten und es lagen noch ca. 800 km vor uns bis zur iranischen grenze.die straße war durchlöchert, hannibal rumpelte darüber und schließlich gelangten wir auf die "nervenpiste". einspurig mit teilweise sehr scharfkantigen strassenrand. wenn jemand gleich starker, also in unserem falle ein lkw entgegenkam, hieß es abwarten, wer schlechtere nerven zeigte und schließlich im letzten moment von der strasse riss. zum glück war heute nicht so viel gegenverkehr. am strassenrand wurde uns des öfteren haschisch angeboten, wie überall in pakistan. ein paar polizeikontrollen, wo wir uns in bücher eintragen mussten, passierten wir. einer wollte bei uns zu unserer sicherheit mitfahren. wolfi lehnte dankend ab. wahrscheinlich musste er zum nächsten posten und hatte kein fahrzeug. aber da hatte er sich geschnitten. 30 km vor dalbandin hatten wir die miese strasse hinter uns gelassen und der highway begann. in dalbandin wollten wir noch ein paar liter diesel kaufen. wir hatten noch genau 70 rupies, das ist 1€. genug um einmal gut essen zu gehen, aber für 90 l diesel für die nächsten 300 km reichte es leider nicht. die leute, die den schmuggeldiesel verkaufen, wollten keine dollar nehmen, schon gar keine euro und so standen wir vor einem kleinen problem, da auch die linke vordere bremse leicht steckte. wir stellten uns zum gouvernment guesthouse und wolfi probierte den schaden zu beheben. es fehlte fett, deshalb schmierte er gleich alles ab. am bazar fanden wir einen mann, der uns die dollar wechseln würde, aber zu einem halsabschneiderkurs. es gab noch eine bank, die morgen um 9.00 uhr öffnete. also abwarten und tee trinken mit den netten angestellten vom guesthouse.

 

03.06.05

um punkt 9.00 uhr warteten wir mit vielen anderen vor der bank. nur die bank wechselte kein ausländisches geld. das kleinere problem wurde nun ein bißchen größer. uns blieb nichts anderes übrig, als bei diesem halsabschneider zu wechseln. getan, getankt und zu mittag standen wir an der pakistanisch-iranischen grenze. die pakistani waren sehr höflich, boten uns tschai und kekse an, auch die schreibarbeit war rasch getan. nun waren wir im iran. bei der paßkontrolle ging alles schnell, nur beim carnet ausstellen, dauerte es. ein neuer mann wurde eingeschult und schließlich vergaß er den einreisestempel. wir waren gerade 200 m über die grenze, als wir das carnet kontrollierten. also retour, um uns den stempel zu holen. dann hatten wir es geschafft. nach mehr als 5 monaten hatten wir wieder rechtsverkehr. das ist schon ein komisches gefühl, beim ersten kreisverkehr wussten wir nicht welche richtung wir nun fahren mussten und fuhren prompt falsch. im ersten ort suchten wir die tankstelle auf, nun macht tanken wieder spaß, wenn wir genügend diesel bekämen. 40 liter liessen sie locker, gerade mal genug bis zur nächsten größeren stadt. auch dort war diesel knapp. an der tankstelle standen bestimmt 50 autos an, alle tankten super und diesel war keiner zu kriegen. sie schickten uns zu einem terminal. das hatten wir bald gefunden, es stellte sich als busterminal heraus, wo auch einige speditionen untergebracht waren. von einem hilfsbereiten irani bekamen wir seinen speditionsnamen, um uns registrieren zu können. dann durften wir 200 l tanken, fürs erstemal genug um wieder in eine nächste größere stadt zu gelangen. in den grenzgebieten irans herscht treibstoffmangel, da der meiste sprit ins ausland geschmuggelt wird - das ist für die tankstellenbesitzer ein lohnenderes geschäft. dann ging es am rande der gefährlichen wüste lut entlang. wir folgten dem alten karawanenweg, immer den leuchttürmen nach, in denen schon lange das feuer erloschen ist. die uhr stellten wir eine halbe stunde zurück, sehr spät am abend blieben wir bei imbißstuben stehen.

 

04.06.05

wir fuhren nur einige kilometer, dann blieben wir bei einem reifengeschäft stehen. die strassen hier sind sehr gut, aber alles grober asphalt und durch die hitze (seit ein paar tagen immer über 40°C) frisst es förmlich die reifen auf. also beschloss wolfi die reifen wechseln zu lassen. die hinteren nach vorne und umgekehrt. nach 2 stunden arbeit stand hannibal fahrbereit da. entweder hatte uns die landkarte angelogen oder wahrscheinlich, was eher der fall war, daß wir uns bei den kilometerangaben verrechnet hatten. jedenfalls lagen mehr kilometer vor uns, als wir dachten und so war es 20.30 uhr, als wir die stadt jazd erreichten. wir konnten den weg zum hotel nicht finden, aber wir trafen auf eine ganz hilfsbereite kleinfamilie auf einem moped, die vor uns her fuhren. schließlich war es schon 22.00 uhr als wir das silk road hotel erreichten. zu guter letzt entdeckten wir, daß das loch im reifen, das wir schon mal geflickt hatten, wieder gerissen war. nun haben wir einen "schleichfuß " und auch die vordere bremse funktioniert schon wieder nicht richig. aber davon wollten wir heute nichts mehr wissen, wir waren zu müde.

 

05.06.05

die hitze trieb uns aus dem bett, da wir in der prallen sonne standen. nachdem wir unsere waschmaschine entleerten, die wäsche am dach vom hotel aufgehängt hatten, spazierten wir in die stadt. die war wie ausgestorben. ob das am heutigen feiertag lag oder an der hitze? wahrscheinlich an beiden. die altstadt ist komplett aus lehm gebaut mit speziel ausgeklügelten winddächern, sodaß die räume beim geringsten wind innen gekühlt werden. sie ist eine der ältesten städte der welt. die strassen und gassen sind eng und wie ein labyrinth, sodaß wir einen kleinen jungen am fahrrad nach dem weg fragen mußten. er brachte uns zu den beeindruckenden bauwerken. da es nun auch uns über mittag zu heiß wurde, setzten wir uns in den innenhof des hotels. wir assen eine kleinigkeit und ratschten mit den netten angestellten und klagten ihnen unser leid über unser transitvisa. wir wollten es verlängern. aber die sache scheint gar nicht so einfach zu sein. transitvisa verlängern sie normalerweise überhaupt nicht, nur mit vorgetäuschten krankeiten und belege vom doktor über schonung usw. oder auto muß repariert werden, man braucht irgendeine ausrede. wenn man glück hat bekommt man max. 3 tage mehr und die laufen ab dem stempeldatum. also wenn wir uns nun in yazd darum bemühen würden, würde die verlängerung ab morgen laufen, obwohl unser visa noch bis donnerstag gültig ist. also würde uns die verlängerung erst kurz vor der grenze etwas bringen bevor das visa abläuft. aber dann fährt man auch keine 1.200 km mehr zurück, um die städte kashan oder qom zu besichtigen. am späten nachmittag fuhren wir mit dem taxi zu den türmen des schweigens, wo die parsen noch bis vor einigen jahrzehnten die leichen den geiern zum fraß vorgeworfen wurden. in ihrer religion ist es ihnen untersagt nicht eines der heiligen elemente zu beschmutzen. darum haben sie außerhalb der stadt solche türme errichtet. die leichen wurden hinter den mauern in eine vertiefung gesetzt. gegenüber nahm ein priester platz, der darauf achtete, welches auge von den geiern zuerst herausgepickt wurde. war es das rechte, glaubten sie, daß die seele des verstorbenen eine gute zukunft habe. den sonnenuntergang erlebten wir auf einem dach in der altstadt, von wo man einen herrlichen blick auf die lehmbauten hatte. im silk road hotel sassen wir auf diesen riesigen betten rund um einen springbrunnen, wolfi aß kamelfleisch und verena rindfleisch mit nüssen. sogar einen mechaniker konnten sie für uns ausfindig machen, der uns morgen in aller frühe abholen wird.

06.06.05

schon vor 7.00 uhr morgens stand unser mechaniker vor der türe. schnell alles startklar gemacht und wir folgten ihm zu seiner werkstatt. es wurden sämtliche öle getauscht, das vorderrad abmontiert, um den schleichfuß zu beheben und um die bremsen zu kontrollieren. wolfis befürchtung, dass die bremsbelege abgefahren seien, traf nicht ein. sie war ölverschmiert und sie wurde gereinigt. die reserveradhalterung musste geschweißt werden, denn von den ewigen rumpelpisten war sie eingerißen. bis mittags wurde an hannibal gearbeitet. es kostete uns 27€ und unser auto war wieder fit. nun hatte uns die strasse wieder, die landschaft war noch immer eintönig und langweilig. wir rasten mit den iranischen lkws dahin, ca. 110 km/h, um die endlosen geraden hinter uns zu bringen. am abend blieben wir bei einer raststation stehen. es war eine von den supermodernen, mit 2 restaurants, supermarkt, kaffehaus und eine werkstatt für die autos. wir hatten das gefühl, die modernen iranis treffen sich hier, um zu flanieren. die frauen nicht in schwarze umhänge gehüllt, sondern in hosenanzügen mit langen jacken und ein tuch läßig um die haare geschlungen. alle sind sie ganz scharf auf fastfood. hier hatten sie einen mc-donalds verschnitt, wo auch wir hamburger, pommes und pizza aßen. über die lautsprecher, die am ganzen gelände verteilt waren, tönte sanfte musik, die uns in den schlaf wiegte.

 

 

 

07.06.05

wieder hatten wir den ganzen tag im auto verbracht. über die stadtautobahn von teheran ging es nach tabriz. durchwegs gebührenpflichtige autobahnen. alle paar kilometer stand die polizei und fischte fleißig leute von der straße. sie hatten auch wunderbare polizeiauto-atrappen aus karton, bei den sogar wir drauf reinfielen und bremsten. der norden vom iran ist schon grüner, mit vielen feldern, sanften hügeln und flüssen. viele schafe weiden hier und bei einem strassenverkäufer erstanden wir kirschen , die wir gleich verzehrten. mittlerweile sind wir wieder soweit nördlich, daß es nun bis nach 21.00 uhr hell ist. in tabriz, bei einem großen park, der von den einheimischen als picknickplatz genutzt wird, blieben wir stehen. wir kochten nudeln und picknickten zwischen all den iranern in der wiese und beobachteten den sonnenuntergang. hier kühlte es gewaltig ab, am abend hatten wir nur noch 21.°C und wir brauchten eine decke zum schlafen.

 

08.06.05

die letzten einkäufe erledigten wir im basar, der riesengroß ist. man würde tage brauchen, um den abzuklappern, so wie die ganze stadt. tabriz dürfte ungefähr so groß wie wien sein. nachdem wir alles erledigt hatten, bis auf den dringenden friseurbesuch von verena, kehrten wir zu hannibal zurück. wir machten uns langsam auf den weg zur grenze, dabei blieben wir oft stehen, um wegen einem spiegel und einem größeren tank ausschau zu halten. aber irgendwie paßte keiner, entweder zu groß, zu klein oder zu teuer. schließlich am späten nachmittag wurden wir fündig. einen 600 l alutank, der haarscharf paßte. zuerst füllten wir noch unsere gasflasche auf ( 3€), dann parkten wir hannibal vor der werkstätte. die männer machten sich gleich ans werk. diesel vom alten tank rauspumpen und den tank runter. der neue wurde raufmontiert und der diesel wieder eingepumpt. als sie fertig waren, war es schon fast dunkel, also übernachteten wir gleich hier.

 

09.06.05

heute sind die 7 tage um und wir mußten die grenze erreichen. ca. 200 km lagen noch vor uns, das sollte kein problem sein. die schwierigkeit bestand eher darin, daß wir unseren neuen dieseltank noch im iran auffüllen konnten. an jeder tankstelle machten wir halt und schließlich gelang es uns, nach mehreren versuchen die fehlenden 430 l aufzufüllen. es wäre schon schade, wenn man den iran mit halbleeren tanks verlassen müßte. nun waren wir bereit für die türkei. an der iranischen grenze ging alles ruckzuck, keiner machte eine andeutung wegen der gefürchteten dieselsteuer. wir hatten von mehreren seiten gehört, daß man diese manchmal bezahlen muß. bei der türkischen grenze mußte uns jeder der beamten zeigen, wie wichtig er war. es waren viele und es dauerte lange, bis wir alles beieinander hatten, was sie uns verordneten. versicherung, visa, autodurchsuchung und sogar das carnet füllten sie aus. insgesamt brauchten wir 2 stunden für die beiden grenzen. nach 1 km war die nächste kontrolle. auch dieser wichtel wollte ins auto schauen - neugieriger, kleiner gendarma. mit doris und klaus, die wir schon von delhi kannten und an der iranischen grenze getroffen hatten, fuhren wir die 35 km bis zum murat-camping in dogubayazit. im ort war ein supermarkt, wo wir uns jause und 3 l bier kauften. abends im camp wurde seit langem wieder mal gejausnet und die herrlich frische abendluft genossen. hier trafen wir auf einen wiener motorradfahrer und 1 deutsches pärchen mit einem 508er mercedesbus.

10.06.05

nach ausgedehntem frühstück hier auf der alm, fuhren wir mit doris und klaus, die weiterreisten, mit ins dorf hinunter. ein älterer türke war so freundlich und zeigte verena einen damenfriseur. hinter einem vorhang, der von den blicken der passanten schützen sollte, wurden gerade 2 mädels geschminkt. verenas haarspitzen wurden geschnitten, anschließend geföhnt. doch leider störte ein stromausfall, sodaß sie einige zeit warten mußte. das ganze kostete 3€. danach ging es zum einkaufen und mit tüten beladen ließen wir uns von einem taxi zum camping bringen. nachmittags erkundeten wir die umgebung zu fuß. es ging den steilen hang hinauf zu einem palast, von wo aus früher die karawanen beobachtet wurden und einen wegzoll zahlen mußten. in der zwischenzeit sind 2 bayern mit motorrädern (hans und hansi, vater und sohn) und 2 hamburger mit rucksäcken eingetroffen. alle wollten hier zelten. bei uns war grillen angesagt - hühnerschenkel, gemüse, grüner salat und brot.

 

11.06.05

heute war abreisetag von dogubayazit. noch kurz ins internet-cafe geschaut und dann ging es auf an die westküste. wir fuhren die gleiche strecke zurück, die wir schon gekommen sind und sahen diesmal die ganze landschaft ohne schnee. dafür umso mehr schafe und die dazugehörigen hirten, die auf ihren eseln mittrapten. vor erzincan schlugen wir unser nachtlager auf und verbrachten eine angenehme, ruhige nacht neben der hauptstrasse. die familie, die daneben am feld arbeitete, kam vorbei und lud uns ein, bei ihnen zu hause schlafen zu können. wir lehnten dankend ab.

 

12.06.05

nach der stadt sivas bogen wir ins landesinnere ab und fuhren durch zentralanatolien bis nach ankara. die türkei ist riesig groß und die landschaft ist geprägt durch felder und hügel. berg- und talfahrt den ganzen tag lang. die umgebung von ankara ist voll mit tausenden neubauten, vom einfamilienhaus über reihenhaus bis zum stockhaus, die allesamt leer stehen. für wen wurde das gebaut? wir haben festgestellt, daß die türken die picknick- und grillweltmeister sind. überall und zu jeder tageszeit wird in der freien natur gegrillt und gegessen. mit grillgeruch in der nase blieben wir spätabends hungrig neben der autostrasse stehen. wir assen köfte und schauten uns die boxeuropameisterschaft im ARD an. erstes mal fernsehen seit ......... keine ahnung, ist aber schon lange her.

 

13.06.05

auch heute hatte uns die strasse wieder. ganze 3 tage braucht man für die durchquerung der türkei. die lust zum autofahren bzw. mitfahren ist uns mittlerweile gänzlich vergangen, darum werden wir mal fürs erste an der küste einen schönen platz suchen und ein bißchen urlaub machen vom reisen. unsere wahl fiel auf cesme, das ist 100 km westlich von izmir. je weiter man in den westen kommt, desto moderner wird die türkei - eine zeitreise vom 18. ins 21. jahrhundert innerhalb von 3 tagen.

 

14.06 - ?

sommer, sonne, strand und meer - das ist unser badeurlaub!

13.09.05

hallo an alle treuen leser-und leserinnen unseres tagebuches!

mittlerweile sind wir wieder in österreich, seit dem 28.06. genau gesagt. es fiel uns diesmal sehr schwer wieder ins alltagsleben reinzuwachsen, es war ein richtiger kulturschock. das leben ist doch zuhause so sehr anders als wenn man auf reisen ist. es hat ca. 4-5 wochen gedauert bis wir beide uns eingelebt hatten. die regelmäßigen nachrichten und grüsse unserer, auf der reise getroffenen freunde, taten das ihrige dazu uns in der heimat nicht zu schnell einzugewöhnen.

in der zwischenzeit haben wir beim hannibal einige reparaturen durchgeführt, die nockenwelle wurde getauscht und die federung der hinterachse wurde auch etwas weicher gemacht. den das ewige hüpfen mit der für 19 tonnen ausgelegten federung wurde nervig. auch waren wir mit unserer familie in italien fürs wochenende zum abenteuer-urlauben (für die kids), wo wir im tagliamento ein wenig im gelände herumspielten und beim campen unseren spass hatten.

jedenfalls freuen wir uns schon riesig auf unsere nächste reise, die uns nach ......werweis wohin führen wird.

 

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