ÖSTERREICH

Mit der Malaysia Airline geht es am 01.06. nach Mumbai wo es regnet, dann mit der Swiss weiter über Zürich, wo es auch regnet, nach Wien. Hier endlich scheint die Sonne und begleitet uns fast durch den gesamten Heimaturlaub. Nach 18 Stunden Flug landen wir am Flughafen in Wien und werden von unserer Familie mit einem großen "Herzlich Willkommens-Banner" in den Armen geschlossen.

Wir verbringen eine wunderschöne Zeit mit unseren Lieben. Da die Familie etwas verteilt lebt, geht es von der Steiermark nach Niederösterreich, Oberösterreich weiter nach Kärnten, mit dem Zug nach Vorarlberg und schlussendlich wieder zurück in die Steiermark. Wir fahren in diesen knapp 5 Wochen mehr Kilometer, als sonst in ein paar Monaten in Asien.
Viele nette Stunden verbringen wir im Kreise unserer Lieben, lustige Abende mit ganz viel reden und lachen. Kulinarisch verwöhnt werden wir von allen und zwar rund um die Uhr, sodass es schon fast zuviel wird :-) Am Ende des Österreich-Urlaubes sind bei Verena & Wolfi 5kg mehr auf der Waage...
Wir genießen die Spaziergänge auf weichen Waldböden, finden Eierschwammerl und essen so viele Schwarzbeeren, bis unsere Zungen blau verfärbt sind. Wir freuen uns über die tollen Ausblicke von den grandiosen Alpen, die klaren Gebirgsbäche, aus denen man einfach so trinken kann und die allgemeine Sauberkeit. Ja, Österreich ist wunderschön!


Dennoch vermissen wir etwas, was wir aber nicht genau definieren können. Das Lächeln der Menschen auf der Straße? Die allgemeine Fröhlichkeit und Lebensfreude? Die Quirrligkeit rund um einen?
In Kärnten, wo wir früher mal gewohnt haben, sind einige Sachen zum Organisieren. Ein neuer Reisepass muss her, denn der alte ist voll. Der Lkw-Führerschein muss verlängert werden, dafür muss Wolfi zum Gesundheitscheck. Die Zeckenimpfung wird aufgefrischt. Unsere wenigen Habseligkeiten, die wir noch haben, sind in einem Container verstaut und als wir ihn öffnen, welch Überraschung, ist alles so wie vor 4 Jahren. Nichts verschimmelt, nichts kaputt. Wenn wir ehrlich sind haben wir aus diesem Container auch nichts wirklich vermisst, aber wer weiß was noch kommen wird...

Zufälligerweise passt es auch ganz genau, dass Bini & Peter heiraten, während wir in Österreich verweilen. Es ist eine lustige Hochzeit, auf der wir auch noch andere liebe Freunde von uns treffen und neue Freunde finden!!


Die meiste Zeit auf Reisen verbringen wir in Zweisamkeit und nun sind wir mehr als 12 Stunden am Tag von Familie umgeben, das einerseits wunderschön ist, da man ja die kurze Zeit bestmöglichst verbringen möchte, aber andererseits auch etwas anstrengend ist, da wir das ja überhaupt nicht mehr gewohnt sind. Wir möchten aber keinen einzigen Tag mit unseren Lieben missen und freuen uns schon auf ein Wiedersehen. Danke für eure Geduld mit uns und dass ihr uns so wunderbar aufgenommen habt!!

Das einzige was uns in Österreich etwas aufstoßt, sind die ausländerfeindlichen Meldungen in den Medien, die auch von vielen Leuten fleißig nachgeplappert werden. Die Asylproblematik ist komplex und wird von vielen nicht verstanden. Uns Österreichern geht es so gut, dass sich viele nicht vorstellen können, was es heißt, wenn Krieg, Terror und Verfolgung das tägliche Leben bestimmen. Es würde niemanden schaden, mal im Leben auf Reisen zu gehen, damit man sieht, wie es außerhalb von Europa aussieht und wie die Menschen dort leben (damit meinen wir aber keinen AI-Urlaub in der Dominikanischen Rep. oder in der Türkei). Meistens fürchtet man sich doch nur vor dem Unbekannten, lernt man das Unbekannte aber kennen, stellt sich bald heraus, dass es gar nicht so zum Fürchten ist.
Auf Penang/ Malaysia lernen wir Jonas kennen, er kommt gebürtig aus Ungarn und musste Mitte der 80er Jahre flüchten, weil die Geheimpolizei hinter ihm her war. In Österreich bat er um Asyl und es wurde ihm gewährt. Die österr. Behörden halfen ihm auch, als ihn ungarische Agenten aufspürten. Er wurde innerhalb Österreichs in ein neues Versteck verlegt. Da es aber für ihn in Österreich zu unsicher war, brachte man ihn in die USA, wo er eingebürgert wurde. Noch heute ist er Österreich und vor allem seinen Bewohnern unendlich dankbar für die Hilfe, die ihm gewährt wurde und die Unterstützung die er erfuhr, als er um sein Leben fürchtete. Noch 30 Jahre danach versucht er etwas Deutsch zu sprechen, als Respekt gegenüber seinen Rettern, wie er es meint. Wenn man am anderen Ende der Welt hört, wie Jonas über Österreich denkt, macht uns das einerseits stolz, aber auch nachdenklich.


Die wenigen Wochen sind bald um und am 03.07. hebt unser Flieger von Wien ab. Der Urlaub ist vorbei, es geht zurück in unser "normales" Leben. Das Gepäck wird eingecheckt und dabei ein Auge zugedrückt. Mit nehmen wir: genügend Käse und sonstige Leckereien. Zurück lassen wir: das schöne Wetter.
In Zürich werden wir von der Swiss upgegradet auf die Business-class und so genießen wir einen superkomfortablen Flug nach Mumbai. Sternemenüs vom Haubenkoch und dazu noch viele andere Annehmlichkeiten.

Als wir in Mumbai wieder in die Eco-class geschlichtet werden, kommen wir wieder auf dem Boden der Realität zurück. Den richtigen Boden spüren wir ein paar Stunden später in Kuala Lumpur wieder und sind froh, dass nur noch 3 Stunden Busfahrt auf uns warten, bis wir beim Amigo eintreffen.

 

MALAYSIA

 

 

Wir landen in Malaysia. Mit dem Bus geht es in den Norden in die Stadt Manjung, wo unser Amigo parkt. Wir finden ihn so vor, wie wir ihn verlassen haben. "Sweet little home" - wir haben unser rollendes Zuhause wieder. Die Freude ist groß und wir genießen die Zweisamkeit.

Das einzige was fehlt, ist Apollo. Aber der muss noch warten, denn wir haben Wochenende. Wir müssen auf den Montag warten, um unseren Luftkessel zu schweißen. Er hat ein Loch, aus dem es pfeifft. In der chinesischen Werkstatt, wo wir schon wegen der Fahrerhausfederung waren, baut Wolfi den Luftkessel aus und findet noch mehr Löcher unter dem Halteband. Zum Glück stehen auf dem Areal 3 Mercedes SK, die ihre Dienstzeit schon hinter sich haben. Bei einem ausgedienten Lkw wird er fündig und baut einen guten Luftkessel ab und beim Amigo ein. So erspart er sich das Schweißen.
Auch der Kühlschrank läuft noch nicht rund. Mit einem neuen Thermostat im Gepäck und nun eingebaut, schaltet sich der Kühlschrank nicht mehr aus. Er kühlt einfach zuwenig tief runter. Wir tauschen es wieder auf das chinesische aus und fahren nochmals zum Kältetechniker, um etwas Gas zu füllen. Nun kühlt er wieder und schaltet auch ab, wenn die Temperatur erreicht ist. Wir hoffen, dass es so bleibt....
Wir besorgen noch einen Luftfilter für Logis Moped und ein paar 12 Volt Energiesparlampen, dann am Abend kann es endlich losgehen Richtung Thailand. Nach 30km suchen wir uns einen Schlafplatz, denn die Sonne ist schon am Untergehen. Weit sind wir zwar nicht gekommen, aber zumindest sind wir auf dem Weg. Über die Autobahn geht es am nächstenTag flott Richtung Norden, auch an der Grenze haben sie ein Einsehen, dass wir zu unserem Hund wollen und wir brauchen keine 30 Minuten für beide Seiten.

 

THAILAND


Bis kurz vor Trang schaffen wir es, dann wird es Zeit einen Nächtigungsplatz zu suchen. So treffen wir nach 2 Tagen in Krabi ein. Lorenz holt uns mit dem Roller an der Hauptstraße ab und wir fahren gemeinsam zum Strand, wo der LoGi parkt. Gisela kommt uns entgegen und begrüßt uns, Lorenz umarmen wir - aber wo zum Teufel ist Apollo? Kennt der das Geräusch vom Amigo nicht mehr, hat er unsere Stimmen vergessen? Auf die Frage, wo den Apollo sei, kommt eine unglaubliche Geschichte an den Tag:
Bis gestern war alles in bester Ordnung. Apollo hat sich bei den beiden wohlgefühlt und ist voll auf seine Kosten gekommen. Spazieren gehen, seine große Leidenschaft, wurde gleich 2x am Tag ausgeübt. Morgens mit Gisela und Spätnachmittags mit Lorenz.
Gestern nachts um 23.00 Uhr, die Logis sitzen mit ihren Besuch aus der Schweiz im Pavillon, nur ein paar Meter vom Lkw entfernt, als plötzlich Jungs auftauchen und gleich nebenan ein paar Kracher in die Luft lassen. Apollo ist nicht "schussfest" und läuft sofort auf und davon. Gisela & Lorenz meinen noch, dass er sich im oder unter dem Lkw versteckt, aber als sie nachsehen, ist Apollo verschwunden. Auch das Rufen nach ihm, bleibt ergebnislos. Apollo bleibt verschwunden. Es ist finster und es bringt nicht viel nach ihm zu suchen. Die Wellen sind laut und auch der Wind geht kräftig, sodass man nichts hört. Deswegen gehen sie ins Bett, lassen jedoch die Haustüre offen, sodass er jederzeit rein könnte. Die Nacht für die beiden ist kurz, ihre Sorge um Apollo lässt sie kaum schlafen. Auch am nächsten Morgen bleibt Apollo verschwunden. Die beiden gehen alle Wege ab, die sie mit Apollo je gegangen sind, aber kein Hund in Sicht. Auf das Fragen, ob denn jemand einen großen, schwarzen Hund gesehen hat, verneinen die Leute. Nun sind es schon mehr als 12 Stunden, dass Apollo verschwunden ist.
Gisela und Lorenz machen sich große Sorgen. Auch die Frage nach "was sagen wir Verena & Wolfi?", wenn sie kommen, beschäftigt sie die ganze Zeit.
Der einzige Platz, den sie bis jetzt gemieden haben, ist das dichte Gestrüpp hinter ihren Lkw. Schlangen, Dornen, kaum ein Durchkommen. Unter all dem Grün liegt eine Baustelle, die eingestellt wurde. Nun hat sich der Dschungel das Gebiet zurückerobert. Lorenz zieht sich eine lange Hose und Stiefel an, nimmt einen Stock und schlägt sich mutig einen Weg durch das Dickicht. Schon bald hört ihn Gisela rufen und kommt mit einem Eimer Wasser zur Hilfe. Als sie Lorenz erreicht, merkt sie sofort, Wasser ist hier genug vorhanden. Lorenz findet Apollo schwimmend in einer Kammer eines 3teiligen Klärbeckens. Nun klammert er sich an einem Rohr fest. Ein Bein hat er im Wasser und stützt den Apollo ab, mit dem anderen erreicht er ein zweites Rohr, um sich dran selber abzustützen. Das Wasser ist zu tief, um sich reinzustellen. In seiner Panik muss Apollo dieses 2x3m große Klärbecken übersehen haben. Apollo war noch nie ein guter Schwimmer. Statt waagrecht im Wasser zu paddeln, macht er das in fast senkrechter Position und geht dabei natürlich schnell unter. Kaum zu glauben, wie er die letzten 16 Stunden in diesem tiefen Wasser überlebt hat. Er hat zwangsweise das Schwimmen gelernt. Lorenz meint, eine oder vielleicht zwei Stunden später, dann wäre Apollo wohl nicht mehr am Leben.......... Verena kommen die Tränen, war doch ihre größte Sorge, den Apollo nicht mehr wiederzusehen, wenn wir ihn für ein paar Wochen alleine lassen.


Die Geschichte geht weiter. Gisela hat sofort die Situation richtig eingeschätzt und läuft um die Ecke zur Polizei und will sie um Hilfe bitten. Bis diese sich ihre Schuhe zugebunden haben, ihre Kappen aufgesetzt und ihre Uniformen straff gezogen haben, vergehen noch endlose Minuten. Endlich wird Apollo nach ca. 16 Stunden im Wasser mit Schlaufen an einem Seil herausgezogen. Die Polizisten haben nur noch Augen für den Apollo und vergessen fast auf den Lorenz. Er schafft es mit Mühe aus dem Becken. Die Unfallstelle ist keine 100m vom LoGi entfernt, doch die Wellen und der Wind sind so laut, dass man ein Bellen nicht hören konnte. Wahrscheinlich wird er auch nicht lange gebellt haben, weil er viel zu erschöpft dafür war.

Wir sind einfach nur froh, das er es geschafft hat. Als wir zu Apollo in den LoGi gehen, steht er sogar auf und wedelt ganz schwach, um uns zu begrüßen, obwohl er kaum in die Höhe kommt und sich kaum auf den Beinen halten kann. Nun stehen wir alle um den Apollo und staunen über den Kämpfer.

Der nächste Tag: Apollo hat Fieber, will nichts fressen und atmet viel zu schnell. Der Tierarzt ist nur 25km entfernt und dahin fahren wir. Bei der Untersuchung wird vermutet, dass er Wasser in der Lunge hat, beim Röntgen stellt sich heraus, dass sehr viel Wasser in der Lunge ist. Außerdem hat er sich seine Krallen an den Vorderpfoten komplett bis zum Ende abgekratzt. Das muss beim Versuch, sich aus dem betonierten Becken zu befreien, passiert sein. Er bekommt Antibiotika und Tabletten und schläft den ganzen Tag.
Auch am nächsten Morgen geht es wieder zum Tierarzt - zur Kontrolle. Eine seiner Krallen ist ganz dick geschwollen. Beim Abrasieren der Pfote kommt eine Fleischwunde zum Vorschein. Ach herje, die haben wir gestern komplett übersehen. Die Assistentin ist nur eine Sekunde unaufmerksam und schneidet dem Apollo beim Rasieren gleich noch eine Wunde mehr in die Pfote. Es wird gereinigt und verbunden und er bekommt noch mehr Medikamente. Wir werden verabschiedet mit dem Satz "bis Morgen!".

 

Am Abend, beim Öffnen des Verbandes merkt Wolfi, dass die Tierärztin nicht alles sauber gemacht hat. Wolfi zieht einen ziemlich großen Fleischpatzen aus der geschwollenen Wunde. Lorenz hat in der Apotheke Verbandszeug, Desinfektionslösungen und alles mögliche für den Patienten besorgt. Wolfi alias Dr. Doolittle und Lorenz der ehemalige "Militärdoktor" übernehmen die Angelegenheit und versorgen von nun an den Patienten.


Es ist Regenzeit. Mehrmals am Tag schüttet es für kurze Zeit, die Luftfeuchtigkeite ist enorm. Für eine Wunde nicht unbedingt die beste Situation. Immer wieder bricht sie auf, blutet von neuen. Verbinden oder nicht verbinden? Durch den Verband trocknet die Wunde nicht richtig und sie bricht immer wieder auf. Ohne Verband ist sofort wieder Dreck drinnen und es entzündet sich von Neuem.

Nebenbei gibt es auch noch andere Arbeit. Wolfi repariert unseren Toilettentank. Er kann sich halt von seiner Arbeit, die er mal gelernt hat, nicht trennen ;-) Wieder tropft der Schieber vom Tank und verbreitet einen unangenehmen Geruch. Das Zeug aus den Campingläden ist ja fast alles Schrott, nur für 1-2 Monate Gebrauch pro Jahr gebaut... Zwar haben wir eh so wenig wie nur möglich von dem Zeug verbaut, aber ein paar Teile doch. Der Schieber wird ausgebaut und durch wunderschönes, blaues Kunststoffrohr und einem Kugelhahn aus Thailand ersetzt. Wird wohl etwas länger halten, als der doofe Schieber. Ansonsten kommt ein neuer Kugelhahn dran.

Lorenz hat Geburtstag. Für den Lebensretter ist ein Orden das Mindeste. Also basteln wir einen, den wir ihm voller Dankbarkeit um den Hals hängen. Wir danken Dir, lieber Lorenz, vielmals für deinen Einsatz, den Apollo zu retten!!!!! Danke, danke, danke.........
Der Wettergott ist gnädig mit uns, wir trinken einen Aperitiv und essen Hühnersticks auf das Wohl des Geburtstagskindes am Strand. Am Abend werden wir in ein nettes Restaurant im Dorf eingeladen.

Die Tage vergehen und Apollo geht es sichtlich besser. Das Fieber ist weg. Auch das Wasser, dass nun mit dem Urin ausgeschieden wird, muss weniger werden, denn die Atmung kehrt langsam zur Normalität zurück. Die Krallen haben schon eine Kruste gebildet. Nur die Fleischwunde, die bereitet uns ein wenig Sorgen.......

Duriangeruch liegt in der Luft. Es ist Erntezeit für die "Königin der Früchte", denn so wird sie hier in Thailand genannt. Für die meisten ist es ein wohlriechender Duft, für andere stinkt es. An den Geschmack muss man sich gewöhnen. Beim ersten Mal schmeckte sie uns gar nicht, je öfter wir probierten, desto besser wurde sie. Nun haben wir den Punkt erreicht, wo wir die Durianfrucht (wird auch Stink- oder Käsefrucht genannt) lieben. Ein bißchen nach Zwiebel, ein bißchen nach Vanille, etwas nach Käse, sie ist sehr cremig und man kann sie löffeln, nachdem man die stachelige Schale geöffnet hat.

Wir bekommen Besuch am Strand. Der Österreicher Ulf und seine türkische Freundin Berna mit ihrem Hund Mutlu in ihrem Mercedes-truck gesellen sich zu uns. Momentan haben sie gerade Besuch von Ulfs Neffen aus Kärnten, der mit ihnen nun ein paar Wochen unterwegs ist. Die beiden haben sich vor 14 Monaten aus der Heimat verabschiedet, ihr nächstes Ziel ist China. Wir grillen gemeinsam und quasseln bis spät in die Nacht.

Lorenz ist nach Laos zum Visa-run und wird vor dem Wochenende nicht zurückkommen. Unser undichter Simmering, der ja schon eine geraume Zeit tropft, rinnt nun. Eigentlich wollten wir ihn sowieso in ein paar Wochen in Kuala Lumpur, wo wir einen Ersatzteil-Lieferanten haben, wechseln. Nun leider werden wir nicht mehr so lange warten können. In Thailand fahren fast keine Mercedes, dennoch kann Wolfi den Simmering auftreiben.
Am Freitag fahren wir in Krabi in die Werkstatt. Als die Kardanwelle abgebaut ist, kommt eine spezielle Mercedes-Kronenmutter zum Vorschein, für die hier natürlich niemand einen Schlüssel hat. Ein Autogen-Schweißzeug und ein Hammer mit einem stumpfen Stemmeisen lösen sie aber ziemlich schnell. Als nun der Flansch herunten ist, sehen wir, dass der Simmerring nicht passt, Wolfi hat den verkehrten gekauft. Doch die Chefin vom Laden ist eine ganz Nette und telefoniert sofort mit Mercedes Bangkok, ob diese solch einen Simmering lagernd hätten. "Nein, den müssten sie in Singapur bestellen, der wäre dann frühestens am Dienstag oder gar erst am Mittwoch hier", lautet die Antwort. Oje, das ist für uns zu spät, denn am Dienstag müssen wir Thailand verlassen, unser Visum läuft aus. Vielleicht gibt es einen Nachbau-Simmering? Tatsächlich, am Nachmittag läutet das Telefon: "Der Simmering wäre unterwegs, Morgen müsste er eintreffen." Genau so ist es, am nächsten Tag zu Mittag winkt die Chefin mit dem Simmering. Er ist vom Nissan-Lkw und um 5mm kürzer, dennoch passt er rein. Unser Amigo ist wieder trocken und wir sind wieder mobil.
Fast, denn davor kommen uns noch Gisela & Lorenz in der Werkstatt besuchen. Ein letzter gemeinsamer Kaffee, denn nun werden sich unsere Wege trennen. Während die beiden langsam nach Kambodscha fahren, geht es für uns nach Malaysia. Eine gute Fahrt und schöne Zeit euch beiden!!!


Uns bleiben noch 2 Tage auf die "14 Tage Aufenthalt ohne Visum" in Thailand. Beim Tesco kaufen wir thailändische Lebensmittel ein, die wir in Malaysia nicht bekommen. Auch gibt es hier genügend Gas-Tankstellen, an diesen Tankstellen können wir unsere Gastankflasche befüllen, die wir zum Kochen und Backen brauchen.

Die letzte Nacht verbringen wir am Leuchtturmstrand bei Trang am Meer. Es regnet den ganzen Tag. Für unseren Spaziergang hat der Wettergott kurz Erbarmen, bevor er wieder seine Schleusen öffnet.

Apollos Fleischwunde hat sich endlich geschlossen, aber die Wunde an der Kralle ist noch offen. Es kommt Eiter und Wundsekret raus. Vielleicht wird diese Kralle sogar ganz abfallen, wie bei uns ein blauer Fingernagel. Es braucht einfach Zeit, bis die Wunden alle verheilt sind. Derweilen fahren wir nach Malaysia.


Malaysia, die Westküste

 

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