THAILAND - OSTKÜSTE

 

 

 

 

Der thailändische Zöllner gibt uns 6 Monate Aufenthalt für unseren Amigo, das passiert uns zum ersten Mal. Meistens bekommt man nur einen Monat und innerhalb dieses Monats muss man zu einem Zollgebäude, um das Zollpapier zu verlängern, was etwas lästig ist. Diesmal haben wir nur 2 Monate Visum für Thailand, der Amigo darf aber 6 Monate bleiben....
Hier an der östlichsten Küste hat Thailand seine schmalste Stelle, das Land ist keinen Kilometer breit. Nur die Küstenlinie bis zum nahen Hügelkamm gehört zu Thailand, dahinter liegt Kambodscha.

Von den LoGis wissen wir einen Stellplatz gleich nach der Grenze und den steuern wir erstmal an. Hier am Ratchkarun Strand wollen wir wieder mal die Teppiche vom Amigo waschen und auch sonst noch einiges mehr. So verbringen wir die Tage hier mit putzen und angenehmen Spaziergängen am Strand. Nach mehr als 4 Monaten Pause beginnt für Verena nun wieder die Zeit des Brotbackens. In Thailand findet man selten Baguettes oder gutes Brot. Einzig das "letschate" Toastbrot, welches nur für Notfälle taugt, kann überall gekauft werden. Gut, dass wir einen Backofen im Amigo haben und Verena so gerne damit arbeitet!! Das Ansetzen des Sauerteigs ist bei diesen Temperaturen nicht so einfach, denn er kippt schnell und dann kann man ihn entsorgen. So müssen wir die Intervalle der Fütterung des Sauerteiges stark reduzieren und diesmal klappt es. Der Teig geht wunderbar auf. Hmm.....schmeckt das gut!

Wir sind in der kleinen Stadt Trat angekommen. Die Straße am Kanal ist von hübschen Holzhäusern gesäumt, die meisten davon haben Zimmer zu vermieten. Besonders begeistert sind wir vom Nachtmarkt. Nach ca. 4 Monaten in Kambodscha, wo es Essens-Märkte in diesem Sinne nicht gibt, sind wir nun von der Vielfalt der Speisen fast ein wenig überfordert. Was sollen wir denn essen? Alles schaut so gut aus................

Chanthaburi liegt auf dem Weg und so machen wir einen Halt. Mit den Fahrrädern erkunden wir die Stadt, die Anfang vorigen Jahrhunderts kurze Zeit von Franzosen besetzt war, weil sie sich mit dem König von Siam über die Grenzen Indochinas stritten. Thailand war nie eine Kolonie und darauf sind die Thailänder auch mächtig stolz!
Über eine Fußgängerbrücke gelangen wir zur größten Kathedrale vom Land. Leider sind ihre Tore verschlossen, sodass wir keinen Blick ins Innere der Kirche werfen können. Doch ein Verbotsschild über kurze Hosen und Spaghetti-Tops hätte Verena ohnehin den Zutritt verwehrt.

Wir sind kurz vor Rayong. Von der Grenze bis hierher sind wir ca. 400 km gefahren. Den ganzen Weg haben wir Ausschau nach einem Waschsalon gehalten. Wenn man einen braucht, findet man natürlich keinen... Mit der Hand die Wäsche waschen ist nicht unbedingt Verenas Lieblingsbeschäftigung und so haben wir auch die letzten Wochen in Kambodscha fleißig die Schmutzwäsche gesammelt. "Wir sind ja bald in Thailand und da gibt es wieder diese super Einrichtung namens Waschsalon", so unsere Rechtfertigung. Endlich finden wir einen und benötigen auch gleich 3 Waschmaschinen, zum Glück haben wir eine lange Wäscheleine... Den Platz am Strand zum Trocknen haben wir schon gefunden und ruckzuck ist die Wäsche auch wieder trocken, dank Sonne und genügend Wind.
Es ist Wochenende und die Thais lieben es ihre freien Tage am Strand zu verbringen. Mit einem Schwimmreifen und voll bekleidet sitzen sie im seichten Wasser. Die meisten von ihnen haben nie schwimmen gelernt und so konzentrieren sie sich lieber auf ihr frittiertes Hühnchen und Bier. Hauptsache der Spass kommt nicht zu kurz - sanuk, sanuk!!!

"Gecko, gecko", ruft es von nebenan. Diese Schreie hört man in ganz Thailand und wir wissen auch, dass es größere Geckos sind, die immer wieder ihren eigenen Namen rufen. Zumindest hört es sich in unseren Ohren so an. Sehen tun wir diese Geschöpfe nur äußerst selten. Dieser hier ist aber wirklich zahm, er läuft nicht mal davon, als Verena mit der Kamera zu Leibe rückt und mit Blitz fotografiert.

Der breite Sandstrand, fast so hart wie Asphalt, ist wunderbar zum Spazieren. Es ist Ebbe und so findet man allerlei Sachen. Die Muscheln setzten sich überall fest, ob auf Schuhen, Kanistern oder Sonstwas. Werden sie zu weit an Land gespült und von der Flut nicht mehr ins Meer zurückgeholt, sterben die kleinen Muscheln ab.


Wir beobachten die Sammler am Strand. In den kleinen Luftlöchern stecken sie Tintenfischfühler als Köder, in der Hoffnung, dass diese Krebse oder Krabben (wir wissen nicht, was es ist) anbeißen. Die Ausbeute ist recht mager, man muss einige Geduld mitbringen. Außerdem ist nicht viel Fleisch auf diesen Dingern.

Es ist Ananas-Erntezeit. Links und rechts der Straße werden Ananas von den Pick-ups verkauft. 3 Stück kosten 60,-B. Die Früchte, die uns die Verkäuferin in die Hände drückt ist noch reichlich grün, doch beim Anschneiden läuft der Saft aus - zuckersüß und richtig gut!

Wir landen in Pattaya. Die Stadt ist zugebaut. Am schmutzigen, staubigen, lauten Busparkplatz neben der Beachroad finden wir einen Platz zum Parken. Jedoch am Abend kommt die Parkplatzmanagerin und will uns verständlich machen, dass wir in der Nacht nicht hier bleiben dürfen. Ihre Englischkenntnisse beschränken sich auf "Hello" und "Thank you". Zum Glück hat fast jeder Thai schon ein I-Phone mit einem Übersetzungsprogramm darauf. Sie reicht Verena das Handy rüber mit dem Satz: "No parking after 23.00 o`clock." Verena fragt sie: "Why not? We don`t disturb anybody." Die Parkplatzmanagerin schaut sie fragend an und reicht ihr das Handy. Verena hält das I-Phone an das Ohr und fragt "Hallo?", aber niemand antwortet. Da ist ja gar keiner dran. Die Thai-Frau lächelt und nimmt ihr das Handy aus der Hand. Erst da fällt es Verena wie Schuppen von den Augen, sie muss ja in das Gerät sprechen, damit die Parkplatzmanagerin den Satz dann auf Thai ablesen kann. Die Konversation ist recht mühsam und wir versprechen ihr, dass wir den Busparkplatz in einigen Stunden verlassen werden, damit sie kein Problem mit ihren Vorgesetzten bekommt.

Nicht weit entfernt, auch auf einem staubigen und schmutzigen Schotterplatz finden wir ein Plätzchen für den Amigo. Tagsüber ist es sehr ruhig, nur abends kommen zig Busse, die Hunderte von asiatischen Touristen ausspucken. Gegenüber ist ein großes Gebäude und darin verschwinden die Menschen. Am nächsten Tag erzählt uns ein deutsches Pärchen, dass es sich um eine Sex-Show handelt. Das Ticket kostet 1.500,- Bhat, dafür kann man den Akteuren auf der Bühne unter anderem beim Schnackseln zuschauen. Wahrscheinlich ist selber schnakseln in der Soi 6 nicht so teuer?

Pattaya? Was sollen wir dazu schreiben? Es heißt, dass es das größte Puff der Welt sei. In der Stadt wechseln sich Go-Go-Bars, Massagesalons und Stripteaselokale ab. Auch tagsüber legt es ihr zwielichtiges Image nicht ab. Schon am Morgen warten sexy Girls in der Bar auf Kundschaft. Vielleicht haben diese Bars aber auch 24h offen. Man(n) kann zum Frühstück schon ein Mädl vernaschen. Statt Ham and Eggs, eben ein Mädchen als Schinken Ersatz.
Am Abend verwandelt sich die Promenade in einen Straßenstrich. Frauen und Ladyboys, dick oder dünn, groß oder kleine, jung oder etwas älter - für jeden Geschmack ist etwas dabei. Die älteren nicht mehr so ansehnlichen westlichen Männer, die hier die Wintermonate verbringen, treffen sich auf der Promenade, um ein Schwätzchen abzuhalten, ein Bierchen gemeinsam zu trinken und nebenbei Ausschau auf ein neues Thai-Haserl zu haben, da ihres vielleicht schon bald die 30iger Grenze überschreiten wird.
Dicke, alte westliche Männer spazieren auf der Promenade Hand in Hand mit ihren blutjungen Thai-Frauen auf und ab. Der Anblick ist schon etwas gewöhnungsbedürftig....

Zu späterer Stunde geht es in der Walking Street rund. Hier treffen sich meist Touristen ein. Mädls mit Schildern in der Hand, die für günstiges Bier und hübsche Girls werben. In den Auslagen, wo die Girls aufreizend an der Stange tanzen, kann man sich schon einen Vorgeschmack holen. Striptease-Shows, Transvestiten-Shows und Bing-Bong Shows..........langweilig wird es hier bestimmt nicht. Es gibt auch russiche Clubs, in denen ausschließlich Russinnen arbeiten, denn die Russen stehen auf ihre großen, blonden Frauen. Das ist sicherlich den Thais ein Dorn im Auge, aber die Russen Mafia kann wohl gut argumentieren.

Der fahrende Klamottenshop kommt noch schnell vorbeigerollt. Bei ihm kann man das passende Outfit kaufen und 15cm High-heels noch dazu. Perfekt gekleidet für diese Stadt.

In Pattaya wurde in den letzten Jahrzehnten viel gebaut, das einstige Fischerdorf ist zu einer Großstadt angewachsen, die alles bietet, was ein westliches Herz so begehrt. Supermärkte, deutsche Bäckereien, deutschsprachige Ärzte, Unterhaltungsprogramm jeglicher Art.................


Condominiums sind groß in Mode. Das sind meist luxuriöse Appartementhäuser. Die Wohnungen werden auch voll möbliert angeboten. Die einfachen Condos beginnen bei ca. 2 Mio. Bhat und beinhalten Security, Poolbenutzung und Fitneßcenter. Nach oben hin sind keine Grenzen gesetzt.
Viele Russen haben Condos, um den kalten Winter in ihrem Land zu entfliehen, die restlichen Monate wird das Appartement vermietet. Doch heuer bleiben viele Russen aus, denn der Rubel ist nur die Hälfte wert und so gestaltet sich ein Urlaub in Thailand als sehr teuer.
Auch bei Deutschen, Schweizern und Österreichern sind diese Condos sehr beliebt. Können sie doch mit ihrer europäischen Rente den thailändischen Lebensunterhalt sehr gut bestreiten. Meistens erkennt man sofort, ob deutschsprachiges Publikum drinnen wohnt, wenn am Balkon Geranien gepflanzt sind...........so wie zu Hause.

Den Sextourismus in Thailand, wie wir ihn heute kennen, kommt von findigen Geschäftsleuten, die sich der Bedürfnisse der Fremden annahm, als die US-Truppen in Südostasien während des Vietnamkrieges ankamen. Prostitution ist einer der bestbezahltesten Jobs, vor allem wenn man einen geringen Bildungsgrad hat. Finanzielle Verpflichtungen (ob von der Familie oder eigene Schulden) treibt die Frauen in dieses Gewerbe.

 

Es regnet - ungewöhnlich für diese Jahreszeit? Die Kanäle können die Wassermassen nicht aufnehmen, denn entweder sind diese zu klein oder durch die lange Trockenzeit vermüllt. So fließt das Wasser in den höher gelegenen Stadtteilen in den Kanal rein, um dann in den etwas tieferen wieder kohlrabenschwarz ans Tageslich zu kommen. Einige rücksichtslose Autofahrer geben neben uns Radfahrern noch mehr Gas und spritzen und uns nass. Zum Glück ist soviel Verkehr, dass sie nicht allzu schnell fahren können...

Auf unserem Parkplatz lebt ein 8köpfiger Hunderudel. Bellt einer, kommt sofort der Rest angerannt, um bei der Verteidigung zu helfen. Apollo wird jedesmal genau beäugt und verfolgt, wenn er aus dem Amigo kommt. Morgens und Abends kommen Einheimische am Moped auf den Platz gefahren, wo sie bereits von freudig wedelnden Schwänzen erwartet werden. Im großen Korb gibt es Reis und Knochenreste für das Rudel.

Morgen ist Buddha-Tag, d.h. in keinem Geschäft darf Alkohol verkauft werden und auch die Bars und Kneipen dürfen keinen Alkohol verkaufen. Pattaya ohne Alkohol? Das muss traurig aussehen, da reisen wir lieber ab. Außerdem ist Wolfi nun endlich mit seiner Zahnbehandlung fertig. Er hat schon wieder ein Stückerl von einer Füllung verloren und die Zahnärztin, welche Eddy uns empfohlen hat, hatte leider keinen früheren Termin frei.! 5 Tage Pattaya reichen vollkommen und wir sind beide froh, dieses Moloch wieder verlassen zu können.

Die Küste bis Bangkok ist gesäumt von Industrie und Häfen. 3-4spurige Autobahnen verbinden sie mit der Hauptstadt. Wir nehmen die äußerste der äußeren Umgehungsstraßen. Nach Bangkok wollen wir diesmal nicht rein, nur umfahren.

Als wir der Küste entlang gen Westen fahren, sehen wir eine Salzgewinnungsanlage neben der anderen. Große Becken gefüllt mit Wasser, das immer wieder verdunstet. Zurück bleibt das Meersalz, dass dann zu kleinen Hügeln zusammengeschaufelt wird. Heute ist Sonntag und trotzdem arbeiten die Menschen hier den ganze Tag über in der brütenden Hitze, denn das Salz muss auf einen großen Haufen zusammengetragen werden, bevor es von den Lkws abgeholt werden kann. Dafür haben sie eine Bambusstange mit 2 Körben auf der Schulter. Es ist Schwerstarbeit, bei dieser Hitze, dem scharfen Salz und der schweren Last. Wir beobachten die Menschen bei der Arbeit. Sie sind vermumt, um sich vor Hitze und Salz zu schützen.

Diese Straße ist als Aussichtsstraße, "scenic route" gekennzeichnet. Das Fahrradfahren ist bei den Thais eine beliebte Freizeitbeschäftigung und dementsprechend viele sind heute unterwegs. Wir bevorzugen Nebenstraßen, weil die doch viel interessanter sind, als die langweiligen Autobahnen und eilig haben wir es ja nicht. So teilen wir uns die heutige Straße mit hunderten Radfahrern. Da wir so oft Stops einlegen, um den Salzarbeitern zusehen zu können, überholen wir uns immer wieder gegenseitig. Wir winken uns schon zu und kommen auch fast zeitgleich am Ziel an.

Der schwimmende Markt von Amphawa. Der, nur am Wochenende stattfindende Markt, ist voll mit Touristen aus Bangkok.
Wurde früher am Kanal wirklich so der Markt abgehalten, ist es heute nur noch eine Touristenattraktion. Am Kanal gibt es alte Holzbauten, in denen nette Geschäfte und stimmungsvolle Cafes untergebracht wurden. Die Boote liegen im Wasser und wurden zu fahrenden Küchen umgebaut. Auf den Ufertreppen stehen kleine Holztische bereit, sitzen kann man auf kleinen Bänken oder Stühlen. Es gibt eine Speisekarte für alle Boote zusammen, jeder hat sich auf etwas anderes spezialisiert. Wir bestellen Jakobsmuscheln, die haben wir noch nie probiert und frittierte Bananenblüten, die ein bißchen nach Hollerstrauben erinnern. Besonders am Abend mit all den Lichtern kommt richtig Stimmung auf, obwohl es ein Gedränge und Geschiebe durch die Gassen ist. Mit den PS starken Motoren kann man einen Bootsausflug machen, das wir aber sein lassen.

Am Markt kauft Wolfi den Moskitoschläger, den wir schon des öfteren in der Hand hatten. Nachdem wir uns letzte Nacht mit den Moskitos auf ein Versteckspiel eingelassen haben und das Spiel leider nicht gewonnen haben, musste heute dieser Schläger her. Hoffentlich werden wir die Spiele zukünftig gewinnen. Wolfi übt schon fleißig den Aufschlag, während Apollo davon ziemlich unbeeindruckt ist. Der Schläger wird aufgeladen und ist nun betriebsbereit. Wenn sich ein Flugobjekt zwischen die Gitter verirrt, dann schnalzt es kräftig und der Kollege Moskito wird gegrillt. Dann hebt Apollo doch ein Ohrwaschl, ganz geheuer ist es ihm nicht.

Bee & Sepp aus der Steiermark - sind sie noch hier? Wir sind kurz vor Cha-Am als wir an die beiden denken. Kurzerhand schreiben wir ihnen eine Mail und erhalten sofort eine Antwort. "Ja, wir sind noch hier, fliegen aber heute Abend zurück nach Österreich, aber kommt vorbei". Also besuchen wir sie am letzen Tag in Thailand bei ihrer Familie zu Hause.

Während sie am Abend zum Flughafen aufbrechen, bleiben wir etwas länger. Verena bekommt von Bees Mama einen Kochkurs. Am nächsten Morgen klingelt der Wecker um 4.30 Uhr. Mit unserer "Thai-Mama" fahren wir zum Markt einkaufen. Danach ein kurzes Frühstück und der Arbeitstag kann beginnen. Im königlichen landwirtschaftlichen Institut kommen jeden Tag Busse mit Besuchern, die bekocht werden, da sie sich zum Essen angemeldet haben. Die Thai-Mama und weitere 6 Frauen sind für das Essen verantwortlich. Verena hat die Möglichkeit dabei zuzusehen und mitzuhelfen. Das viele Gemüse ist gewaschen und wird nun in großen Töpfen zu köstlichen Curries und Suppen weiterverarbeitet. Zu Mittag kommen die Gäste, das Essen wird serviert. Auch das Saubermachen übernehmen die Köchinnen. In einem österreichischem Restaurant diese Größenordnung gibt es Köche, Servicekräfte, Abwäscher und Putzkräfte. Hier in Thailand wird alles von den Köchinnen gemacht, vom Einkauf hin bis zum Waschen der Tischwäsche. Verena hatte heute einen 9 Stunden Arbeitstag, die Thai-Mama und ihre Kolleginnen machen das jeden Tag. Vielen, vielen Dank an euch, dass Verena dabei sein durfte!

Prachuap Khiri Khan - ein nettes Provinzstädtchen. Vor 2 Jahren, als wir in Thailand ankamen, war PPK der erste Küstenort und der Wochenendmarkt der erste Nachmarkt, den wir besuchten. So hat es sich irgendwie eingebürgert, das wir jedesmal, wenn wir an diesem Ort vorbeikommen, halt machen. Das Essen ist noch immer gleich gut und auch die Fußmassage ist einfach erholsam.
Tagsüber fahren wir ins Militärgelände (Wing 5) zur Ao Manao Bucht. Es ist Wochenende und viele Thais sind hier, doch wir bleiben am Ende der Bucht, die wir fast für uns alleine haben. Am Strand finden wir sehr viele angeschwemmte, tote Sand-Dollars, die zur Gattung der Seeigeln gehören. Eine Legende besagt: Die Sand-Dollars sind das Geld der Meerjungfrauen und gelegentlich verlieren eben sie ihr Geld. Die stürmischen Wellen spülen das Geld dann an den Strand. Wir haben einige davon gefunden. Wenn sich die Meerjungfrau zeigt, geben wir ihr das Geld wieder zurück..... ;-)

Bevor Wolfi den Felsen am Ende der Bucht besteigt, stattet er den zutraulichen Brillenaffen einen Besuch ab. Anschließend geht es ab auf die Klippe, denn es müsen ein paar Kilos fallen - und zwar von Wolfis Hüften.... Die schöne Aussicht lohnt die Plackerei bei deutlich über 30°C steil bergauf.

Kurz vor Sonnenuntergang kommt ein Moped angefahren. Es springt eine Thai-Lady runter, winkt uns zu und ruft: "You remember me?" Wolfi und ich schauen uns fragend an. Doch als sie ihren Helm runternimmt und dann auch noch Reinhold näher kommt, erkennen wir die beiden. Letztes Jahr in Ban Krut haben wir einen gemeinsamen Abend mit Bee & Sepp und Reinhold & Yuppaporn verbracht. Ist schon irgendwie witztig auf Altbekannte zu treffen, so lange sind wir doch noch gar nicht hier, oder doch?
Sie laden uns in ihr kleines, aber sehr feines Häuschen zum Mittagessen ein. In einer typischen "Thai-Armensiedlung", von denen viele thailandweit unter Taksin errichtet wurden, haben sie ein kleines Häuschen für die nächsten 5 Jahre gemietet. Die beiden haben alles neu gerichtet. Besonders die Außenküche hat es Verena angetan. So was wäre in Österreich außerhalb der Sommerzeit undenkbar.....

Nur wenige Kilometer sind es bis zur Grenze nach Myanmar. Dort sollte es einen lebendigen Grenzmarkt geben. Wir träumen so vor uns her, wie es denn sein würde, nun einfach die Grenze zu überqueren und in Myanmar die Küste hochzufahren. Ob es da viele unbewohnte Gebiete gibt? Die vielen kleinen unbekannten Inseln, ob man die von der Küste aus sieht? Doch leider ist es noch nicht möglich, alleine in Myanmar zu fahren, nur in der Gruppe mit Guide und Beaufsichtigung. Dieses Jahr wird nun ASEAN - ein Wirtschaftraum ähnlich der EU, mit 8 südostasiatischen Ländern, in Kraft treten. Ob sich dann Myanmar etwas mehr für uns Individualtouristen öffnen wird? Wir hoffen stark darauf. Jedoch lesen wir noch diesen Monat in der Zeitung, dass Aung San Suu Kyi die Wahl in Myanmar boykotiert, da sie nicht als Präsidentschaftskandidatin zugelassen wird. Der Grund sei ihr verstorbener ausländischer Ehemann und die ausländischen Kinder. Wie lächerlich. Aber wenn man einen Grund finden will, dann findet man immer einen. Wir wünschen ihr das Beste! Hoffentlich wird das Gesetz geändert, damit sie an den Wahlen teilnehmen und es in die Regierung schaffen kann um damit ihrem Land mehr Demokratie zukommen zu lassen.

Der Renner am Grenzmarkt sind Pflanzen, insbesonders Orchideen und Holzmöbel.

Kaum in Ban Krut angekommen, erhalten wir eine Mail von einem lieben österreichischen Pärchen, die wir in Kambodscha kennengelernt haben. Maria & Klaus, beide Lehrer, haben ein Sabbatikeljahr genehmigt bekommen und nutzen nun die freie Zeit zum Reisen. Momentan ist gerade ihr Sohn Nico zu Besuch. Wir freuen uns über ihren Besuch, sind sie doch sehr angenehme Zeitgenossen.

In Ban Krut ist schon Saisonende. Ist auch während der Saison nicht viel los, ist es nun hier richtig leer, wir begegnen nur wenigen "Langnasen". Uns ist es sehr recht. Eigentlich sollte nun die heißeste Zeit im Jahr sein, stattdessen fängt es zu regnen an und hält fast zwei Woche lang durch. Regen, Sturm und dunkle Wolken - man könnte meinen, dass die Regenzeit schon eingesetzt hat. Die Kokospalmen putzen sich von selber aus, der Sturm lässt die welken Palmblätter zu Boden krachen. Außerdem hat ein Sturm das Meer zu gewaltigen Wellen ansteigen lassen und den ganzen Abfall, der sonst nicht sichtbar am Meeresgrund liegt, an den Strand geschwemmt. Dosen, Flaschen, Plastikmüll, Schuhe, Glühbirnen und vieles mehr liegt nun am Strand. Wir bekommen ein richtig schlechtes Gewissen, denn wir haben vielen Freunden und Bekannten von diesem Küstenabschnitt vorgeschwärmt. Nun sind wir erstmal etwas perplex. Aber die Behörden in Ban Krut reagieren und der Strand wir vom Ort ausgehend systhematisch gesäubert. Innerhalb von ein paar Tagen ist der Müll weg. Auch der neue Müll, der durch die rauhe See an Land gespült wird, wird rasch beseitigt. Auf unseren Strandspaziergängen werfen wir die angeschwemmten Glasflaschen von der Brandungszone weg auf den Teil vom Strand, wo sie von den Wellen nicht mehr erreicht werden können, damit sie aufgesammelt und nicht wieder ins Meer geschwemmt werden, wo sie einige Zeit später an einer anderen Ecke des Landes wieder anlanden würden.



Die thailändische Golfküste ist bekannt für ihre Tintenfisch-Fischer, die am Abend raus aufs Meer fahren und erst am nächsten Morgen wieder zurückkehren. Wenn es finster ist, kann man ihre grünen Lampen, die sie zum Anlocken der Tintenfische brauchen, weit draußen am Meer sehen - wie eine Lichterkette entlang am Horizont. ein Großteil der vielen leeren thailändischen Redbull Flaschen, die Tabackdosen, Glühbirnen, Leuchstoffröhren und hunderte von Feuerzeugen, die hier am Strand liegen, werden wahrscheinlich von diesen Fischern sein. Der gute Zustand des Mülls lässt die Vermutung zu, dass er nicht so lange im Wasser war und vielleicht knapp vor der Küsten ins Meer entsorgt wurde, möglicherweise genau an dem Bereich wo die Tintenfischfischer arbeiten? Strandmüll, der länger im Wasser liegt, ist nämlich voll mit Muscheln die sich daran festgesetzt haben. Es ist schade, dass sie den Müll so einfach ins Meer kippen, anstatt einen Müllsack mit aufs Boot zu nehmen, den Abfall darin zu sammeln und ihn wieder mit an Land zu bringen. Es ist doch auch ihre Zukunft. Ein Bewusstsein für ihre nächste Umwelt ist leider noch nicht vorhanden.

Im Dorf können wir den Menschen beim Flicken eines Fischernetzes zusehen. Mit langen Nadeln und Nylonfaden gehen sie den Löchern auf den Grund. Ganz schön viel Arbeit, wenn man bedenkt, dass das Netz ca. 2km lang ist, so erzählen uns die Einheimischen. Dafür sitzen genug Leute hier beieinander, da wird schon was weitergehen...

Verena & Benny mit ihrem Hund Mahi sind eingetroffen. Wir haben gemeinsam Weihnachten in Kambodscha gefeiert. Der Mahi ist den beiden in Nordthailand zugelaufen und gehört nun zur Familie. Leider ist ihre Reisezeit fast abgelaufen und es geht in etwa 3 Wochen zurück nach Deutschland. Der Container für ihren VW-Bus ist schon organisiert und auch der Flug ist gebucht, fehlen nur noch die Papiere für den Mahi. Will man einen Hund aus Thailand in die EU importieren, ist das mit viel Aufwand und Mühe verbunden. Hundebox ist bereits angeschafft, auch all die vorgeschriebenen Impfungen sind gemacht, fehlt nur noch die Tollwuttiter-Bescheinigung aus dem europäischen Labor, das gerade auf dem Luftweg hierher ist.

Songkran - das buddhistische Neujahrsfest geht bald los. Dafür haben viele Thailänder Urlaub und auch die Schulkinder haben einen Monat frei. Einige wenige machen sogar Urlaub mit ihrem Wohnmobil. Neben uns hält ein junger Thai mit einem Toyota Hilux mit Wohnkabine hinten drauf. Er ist interessiert an unseren Fahrzeugen, während wir an seinem Interesse bekunden. Es stellt sich heraus, dass er eine Firma außerhalb von Bangkok besitzt, wo er diese Wohnmobile herstellt. Ganze 40 Stück hat er schon gebaut. Das weiß er ganz genau, da auf jedem Wohnmobil eine Nummer steht. Auf seinem steht die Nr. 4, das bedeutet, dass es eben als viertes erzeugt worden ist. Als er die Haustüre zur Wohnkabine öffnet, schlägt uns eine Kältewelle entgegen. Die beiden Kinder sitzen am Esstisch und spielen. Die Air-Condition ist voll aufgedreht, deswegen kann er auch den Motor nicht abstellen. Da drinnen, würden wir mindestens eine Jacke und dazu noch Socken brauchen. Doch die Thailänder fühlen sich in klimatisierten Räumen äußerst wohl - das ist ihnen absolut wichtig.


Auch das Haustier in Form eines Papageies darf natürlich nicht fehlen und voller Stolz wird er uns auch präsentiert.
Viel Auswahl an Campingzubehör zum Ausbau gibt es in Thailand nicht und so muss das meiste aus Europa oder Australien importiert werden. Die Fenster sind von Seitz, beim Wasserfüllstutzen steht sogar auf Deutsch "Wasser" drauf, auch Klappen und Verschlüsse werden aus Deutschland bezogen. Stolze 2 Millionen Bhat (ca. 50.000 €) nimmt er für solch ein Wohnmobil ab. Sehr viel Geld, besonders für thailändische Verhältnisse.


"Viele der Wohnmobile werden nicht privat genutzt, denn die Thais haben Angst, irgendwo alleine in der Nacht zu parken", so erzählt er uns. "Die meisten werden von Filmteams vom Fernsehen oder als Nachrichtenwagen vom Radio genutzt. Vorige Woche hat der erste Stellplatz für Wohnmobile in ganz Thailand eröffnet. In Wanakornpark haben sie abgegrenzte Parkflächen mit Stromanschluß und Wasser errichtet, dafür muss man ca. 400,- B (10,-€) bezahlen", meint er. Schade, dass wir das nicht vorher gewusst haben, denn da sind wir erst vor ein paar Tagen vorbei gefahren...... Das hätten wir uns zumindest angesehen.

Nur wenige Tage später, als wir vom Samstagsmarkt zurückradeln, sehen wir ein oranges Wohnmobil im Tempelgelände parken. Tatsächlich ist es ein fahrbares Ton- und Filmstudio. Zum Anlaß des 60igsten Geburtstag einer Thailänderin wird Musik gespielt und gefeiert, das ganze wird gefilmt. Ganz neugierig umrunden wir das Fahrzeug, als wir von jemanden angesprochen werden, der uns gleich zum Mitfeiern einlädt und überhaupt ist das drüben ein Buffet aufgebaut, wir sollen uns doch nehmen, was wir wollen. Die Gastfreundschaft und Freundlichkeit der Thailänder überrascht uns immer wieder.
Wir haben aber bereits unser Essen am Markt eingekauft, das nun abgepackt in Plastiktüten auf unseren Fahrradlenkern baumelt und lehnen die Einladung dankend ab. Wäre sicher toll gewesen, vielleicht wieder einige neue Gerichte kennen zu lernen?

Verena sitzt vor dem Amigo und überlegt so vor sich hin, vor was denn die Thais Angst haben könnten, wenn sie irgendwo abseits von Menschen parken müssten. Wir fühlen uns hier sehr sicher, hatten noch niemals das Gefühl von heranrückender Gefahr in Thailand. Die Menschen sind freundlich und zuvorkommend, auch die Jugend tritt uns gegenüber respektvoll auf, also wovor die Angst?
Verena kann es sich nur so erklären: Die Thais sind sehr abergläubisch und glauben auch an Geister, vor allem Schutzgeister. Diese leben im Wald, Flüssen, Bäumen, einfach überall in der Natur. Die meisten Wohnhäuser haben ein "Geisterhäuschen" daneben aufgestellt. In diesen Geisterhäusern sollen die Schutzgötter des Grundstücks wohnen und diese müssen jeden Tag von neuen besänftigt werden, indem man ihnen Opfergaben in Form von Reis, Blumen, Obst und Räucherstäbchen darbringt. Wird das Haus ausgebaut, muss auch das Geisterhäuschen vergrößert werden. Ansonst würde man ja die Geister entzürnen! Vielleicht sollte mann noch einen kleinen Zubau an die thailändischen Womos machen, wo man ein kleines Geisterhäuschen platzieren könnte?

Wir sind am Einkaufen und sehen am Supermarktparkplatz schon wieder ein Wohnmobil. Das gibt es doch nicht. Ein Toyota mit einem thailändischen Kennzeichen. Der Besitzer des sehr individuell gestalteten Womo kommt aus dem Markt und es stellt sich heraus, dass er Deutscher ist, die meiste Zeit hier in Thailand mit seiner thailändischen Frau lebt. Die Haustüre ist ein besonderes Highlight, sowie auch die Aussenküche, die er einfach rausklappt.

Es ist Ostern. Wir freuen uns auf unsere traditionelle Osterjause. Die Eier sind gekocht, der geriebene Kren ist ganz hinten im Kühlschrank versteckt, den haben Bini & Peter nach Kambodscha mitgebracht. Das eingeschweißte Bündnerfleisch ist im Keller versteckt, das haben wir von Edith & Uli bekommen. Die Essiggurkerl haben wir schon vor 5 Wochen eingelegt. Fehlt nur noch der Reindling!
Unsere Nachbarn Verena & Benni sind Veganer, also wird mit gemeinsamer Osterjause nix. Dann sollten sie doch wenigstens ein Stück vom Reindling bekommen, so die Gedanken von Verena. Das Ergebnis ist, dass der Reindling auch ohne Butter und Eier was wird! Dem Wolfi gefällt die Aufteilung, das Brot für die Nachbarn, das Fleisch für ihn! ;-) Im Grunde liebt er Veganer.... ;-)

Das Highligt der Woche ist der Samstagsmarkt, an dem sich das ganze Dorf trifft. Auch wir radeln dorthin, gekleidet in unseren besten Klamotten, geduscht, gekämmt und gestriegelt. Aber davor muss Wolfi noch den Patschen beim Fahrrad picken. Leider wieder was eingefahren. Das Profil von den Reifen ist fast runtergefahren und auch der Schlauch ist nun schon zum xten Male geklebt worden. Wir brauchen einen neuen Schlauch und auch der Reifen wird ersetzt. Dann kann es losgehen.
Schon von weitem sieht man die Rauchschwaden von den Grillständen in den Himmel ragen. Es duftet von allen Seiten. Kokosnusskuchen, Grillwürstel mit Reis gefüllt, Fleischspießerl und vieles, vieles mehr. Kein Paradies für Veganer, diese müssen nämlich selber kochen!

Es werden auch Gebrauchsgegenstände angeboten, wie Schuhe, Kleider, Küchenutensilien, frisches Obst und Gemüse....... Das Angebot wird von den Einheimischen gut angenommen. Jeder deckt sich mit dem ein, was er braucht und bevor sie den Markt verlassen, wird noch fertiges Essen, abgepackt in Plastiktüten, gekauft. Auch wir machen es jeden Samstag so.

Gleich hinter unserem Stellplatz ist eine Kokospalmplantage. Die Kokosnüsse sind fast reif und so werden wir heute Morgen von herunterfallenden Kokosnüssen geweckt. Sie fallen aber nicht von selbst runter, nein sie werden geerntet. Auf einer langen Bambusstange, die sich in alle Richtungen verbiegt, ist ein Art Sichel angebracht, mit der man die Nüsse dann runterschneidet. Man braucht schon etwas Übung für diese Arbeit. Die neugierigen Farangs werden gleich mit ein paar grünen Nüssen beschenkt.

Markus & Sandra aus der Schweiz mit ihrer Hündin Crystal und ihrem Bulli gesellen sich zu uns. 2014 im April sind die beiden losgefahren. Der Platz im Bulli ist etwas knapp, besondern jetzt, wo die beiden eine Hundebox gekauft haben. Von Bangkok aus, geht es für einen Monat Heimurlaub in die Schweiz.
Auf so einer Reise wird man einfallsreich und ist auch bald mal mit etwas zufrieden. Dann wird eben aus einem Badezimmerschrank ein Büro im Freien. Einfach genial!

Frühmorgens radeln die Männer zum Frischmarkt und kommen mit Zitronengras, Galangat, Chilis, Ingwer usw. zurück. Das und viel mehr noch brauchen wir zum Currypaste machen. Fertige Currypasten zu kaufen ist doch langweilig, noch dazu wo sich Verena & Benni einen Steinmörser gekauft haben. Der muss doch ausprobiert werden. Und so sind wir am Schneiden und Hacken, Zerstossen und Stampfen. Es lohnt sich, denn das Massamann Curry und das Panang Curry schmecken ausgezeichnet!

 

Eines Abends macht es einen kleineren Kracher und dann später, gerade als wir beim Abendessen im Amigo sitzen, weil es wieder mal regnet, noch einen deutlich lauteren Kracher. Es hört sich an, als ob eine Kokosnuss vom Baum fällt und dann vom Boden abprallt und an den Amigo knallt. Aber als wir nachsehen ist da nichts, komisch. Wahrscheinlich hat es in den Federn geknarzt? Ein paar Tage später als Wolfi den Amigo wieder einmal abschmieren will, sieht er den Grund des Krachens. Eine Feder der Fahrerhauslagerung ist gebrochen. Nach 22 Jahren hat sie ihren Geist aufgegeben, aber doch noch um ein paar Wochen zu früh, denn wir haben bereits einen Austausch in Kuala Lumpur geplant. Dort liegen schon diverse Teile für den Amigo bereit, die wir wechseln wollen. Die Straßen hier in Thailand und auch in Malaysia sind sehr gut, darum versuchen wir erst gar nicht die gebrochene Feder zu schweißen. Das Fahrerhaus liegt gut auf den Gummilagern.

Nach dem Regen folgt endlich wieder Sonnenschein. Die Batterien freut es und uns natürlich auch. Zweimal mussten wir das Stromaggregat starten, um ein wenig Saft in die Batterien zu bringen. Von der Sonne war weit und breit nichts zu sehen, was unseren Kühlschrank aber nicht am Strom verbrauchen hinderte, denn schwülwarm war es trotzdem. Mittags kontrolliert Wolfi die Ladung durch die Zellen und stellt dabei fest, dass sie bei weitem nicht soviel laden, wie sie eigentlich sollten. Also ab aufs Dach und die Solarmodule reinigen, dabei fällt Wolfi ein Modul auf, bei dem die Verlötung der Zellen eine Grünfärbung aufweist. Das Durchmessen der Module bringt es dann zutage. Eines der Solarmodule, welche wir 2007 gebraucht gekauft haben, hat ein Problem. Irgendwie muss Feuchtigkeit zur Litze gelangt sein, um diese zu zerstören. Wolfi demontiert das Modul und löst die Verteilerbox von der Rückseite ab, um zu der schadhaften Stelle zu gelangen. Er muss die Folie aufschneiden, um an die durchkorridierte Litze zu kommen und um diese dann neu zu verlöten. Zum Glück passt anschließend alles wieder unter die Verteilerbox, damit auch keine Feuchtigkeit mehr unter die Folie gelangen kann. Mit einem MS-Kleber wird alles schön verklebt und sollte wieder für die nächsten Jahre halten.

 

Es ist der 14. April und Wolfis Geburtstag. Zur Feier des Tages gehen wir auf eine Kaffeeeistorte ins Resort nebenan.

Das ganze Land feiert mit Wolfi, denn es ist auch Songkran, das Neujahrsfest der Buddhisten. Wir schreiben nun das Jahr 2558. Wir kommen uns ein wenig vor wie "Zeitreisende", hatten wir im Iran das Jahr 1390 und nun hier 2558. Hoffentlich wirkt sich das nicht irgendwie auf unsere Psyche aus...
Einst ein beschauliches Fest, so schreibt der Reiseführer. Heutzutage eine tagelange Party, bei der es nur um Wasserschlachten geht. Wer spritzt wen schneller und mehr nass!
Das ist nun unsere 3. Silvesterparty in diesem Jahr. Zuerst unser Silvester, dann das Neujahrsfest der Chinesen und jetzt feiern die Thailänder. Also wie alt wird Wolfi heuer? 1 oder 3 Jahre älter?


Mittags treffen sich die aufgemotzten Pick ups bei unserem sonst so beschaulichen Stellplatz ein. Ein Teppich wird am Boden ausgebreitet, auf der die Familie picknickt. Die Soundanlage des Autos wird bis zum Anschlag aufgedreht, sodass sogar noch unser Esstisch vibriert.
Die Kinder sind mit Wasserpistolen ausgestattet und auch die Erwachsenen haben vorgesorgt, indem sie große Fässer voll mit eiskaltem Wasser auf der Ladefläche des Pick-ups stellen, von denen nun mit Schüsseln Wasser geschöpft wird und alle Vorbeikommenden nass gespritzt werden. Damit es eine schöne Sauerei wird, beschmieren sie sich auch noch gegenseitig mit Puder, das mit Wasser vermischt wird, das jedoch gut riecht. Der Hong-tong Konsum ist weiter am Steigen, die Menschen tanzen auf der Straße. Alle sind froh und in ausgelassener Stimmung.


Tagelang herrscht Ausnahmezustand, denn das ganze Land feiert. Leider lesen wir in der Zeitung, dass es am 4. Tag des Festes bereits 200 Verkehrstote gibt und 1.800 Verletzte. Auch wurden wir gestern leider Augenzeugen von einem tragischen Unfall. Ein Vater holt seinen kleinen Jungen aus dem Wasser, die Welle ist über ihn geschwappt. Der Junge rührt sich nicht mehr. Das nächste Auto wird angehalten und beide sofort ins Krankenhaus gefahren.

Im Rahmen des Songkranfesivals gibt es auch einen Sandskulpturen - Wettbewerb.

Leider geht unser Thai-Visum zu Ende, es sind schon wieder 2 Monate um und wir machen uns langsam auf in Richtung Süden. Wir fahren nach Malaysia. Dort wollen wir unseren Amigo stehen lassen und den Apollo in Obhut unserer lieben schweizer Freunde geben, um nach Hause zu fliegen. Wir machen einen Monat Heimurlaub in Österreich.

 

MALAYSIA: Westküste

 

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