KAMBODSCHA - SIHANOUKVILLE

 

 

 

Endlich wieder am Strand. Nach 7 Monaten Meerabstinenz freuen wir uns auf Sand zwischen den Zehen, klares Wasser und Sonne. Urlaub ist ja was schönes, aber Urlaub vom Reisen? Es klingt vielleicht in vielen Ohren etwas komisch, doch auch Reisen ist manchmal anstrengend und ermüdend. Um all die gesammelten Eindrücke zu verarbeiten, genießen wir es, um die Weihnachtszeit immer etwas länger an einem Ort zu verweilen. Zum einem, kommt über Weihnachten meist Besuch aus der Heimat und zum anderem, ist es ein besonderes Erlebnis, Weihnachten und Silvester am Strand zu feiern.
Vom Urs, einem Schweizer, bekommen wir einen Stellplatztipp. Die Zufahrt zum unbebauten Strandabschnitt ist eng und mit Hindernissen, in Form von tiefhängenden Stromkabeln, verbunden. Der Besitzer vom Resort ist Chris. Er weist uns den Weg über eine Piste durch ein Waldstück, die ebenso zu diesem Platz führt. Er meint, es sei ok, wenn wir hier parken, denn er habe dieses Grundstück gepachtet.
Wir freuen uns am schönsten Strandabschnitt in Sihanoukville, dem Otres beach, ein tolles Platzerl am Strand gefunden zu haben. Nahezu perfekt, denn in Gehweite gibt es genug Unterkünfte für unsere Freunde, die bald anreisen werden.

Die ersten Tage sind ausgefüllt mit Arbeiten. Die neuen LiFeYPo4-Zellen müssen eingebaut werden, um endlich wieder genug Strom zu haben. Im Vorfeld hat Wolfi schon Stunden im Internet verbracht, um sich zu diesem Thema schlau zu machen. Die Winston Zellen haben je 3,2 Volt und so werden die 8 Zellen in Reihe geschalten und ergeben 25,6 Volt,die wir für unser Bordnetz brauchen. Das Batteriemanagementsystem (BMS) stammt aus Australien und auch die dazugehörigen Zellbalancer. Leider ist Wolfi von M8 Anschlüssen für die Zellpole ausgegangen und daher haben nun die Balancer zu kleine Bohrungen, die man auch nicht mehr vergrößern kann, da nicht mehr genug Material vorhanden ist. Auch die Kabel zum Gegenpol der Zellen sind zu kurz und die Quetschklemmen mit den M8 Ringösen zu klein. So muss eine andere Lösung her. Entweder eine Drehmaschine, die Löcher in die M12 Schrauben bohrt und dann ein Gewinde reinschneidet, oder eine Edelstahl Schweißmaschine. Die Schweißerei ist gleich gefunden, denn hier in Südostasien ist das WIG schweißen sehr gängig. Fehlen nur noch Edelstahlschrauben...

 

Einige Geschäfte klappert Wolfi mit dem Fahrrad ab, aber nirgendwo hat es die gesuchten Schrauben. Am Markt wird er am zweiten Stand fündig. Dort schaut es aus, wie bei einem Messi im Wohnzimmer, aber die Shopkeeperin kennt sich aus. Nach wenigen Minuten hat er M8 Edelstahlschrauben und die gewünschten Beilagen und Muttern erworben. Nur Verbinder mit M12 Ösen sind keine aufzutreiben. Zurück zum Schlosser, der dann noch die M8 Schrauben auf die M12 Schrauben schweißt und die Grundlage zum Anschluss der Zellbalancer ist gemacht. Nun werden die Kabel verlängert und eine M12 Ringöse aus abisoliertem Draht gelötet - fertig. Das Zusammenbauen der Batterie nimmt dann doch noch etwas mehr Zeit in Anspruch als gedacht, besser 3 mal öfter überprüfen... Das Kabel vom BMS wird noch durch sämtliche Balancer durchgeschleift und ans BMS angeschlossen, Plus und Minus drauf und wir haben wieder Strom!!! Hoffentlich werden die Zellen ein paar Jahre halten. Im Internet findet man einiges zu diesem Thema, aber noch keine Langzeiterfahrungen für diese Zellen im Einsatz in einem Wohnmobil. Zwei Wochen nach dem Einbau der Zellen findet Wolfi diesen Link in dem Allrad Lkw Gemeinschafts Forum: Umrüstung auf LiFeYPo4 Zellen Wenn man diesen Link besucht und sich durch die vielen Seiten liest, dann sollten so ziemlich alle Fragen zum Thema Lifepo, LiFeYPo4, Lithium Batterien oder Lithium Zellen beantwortet werden. Ob sich ein Umstieg auf diese Technologie lohnt, da die Zellen ja nicht ganz günstig sind, muss sich jeder selbst ausrechnen. Da wir das gesamte Jahr im Auto wohnen und das hoffentlich für die nächsten Jahre, sollte die Rechnung für uns aufgehen.

Das erste Monat in Kambodscha läuft bald ab und wir müssen uns um eine Visa-Verlängerung umsehen. Im Ort gibt es genug Reisebüros, die diesen Service anbieten, 76,-USD pro Person für 3 Monate Verlängerung. Wir geben die Pässe ab, diese werden nach Phnom Penh weitergeleitet und 5 Tage später können wir sie samt Visumverlängerung wieder im hiesigen Reisebüro abholen.

Shopping steht am Tagesprogramm. Unser Küchenvorrat muss aufgefüllt werden, denn der erste Besuch kommt heute Abend an. Mit dem Tuk-Tuk geht es in die Stadt zum lokalen Markt. Bier, Tonic, Gemüse, Obst und Brot, eine neue Bodenmatte........- wir sitzen mit den prall gefüllten Taschen am Marktgelände nicht weit vom Busparkplatz entfernt und warten auf den Anruf von Bini und Peter. Sobald sie in Sihanoukville eintreffen, werden wir sie mit dem Tuk-Tuk abholen. Leider haben wir sie vergessen zu fragen, an welchen Busbahnhof sie denn ankommen werden. In unserem Stadtplan ist der Busbahnhof hinter dem Markt eingezeichnet, wo wir auf ihre Ankunfter hoffen. Der Tuk-Tuk-Fahrer meint aber, dass der große Busbahnhof, an dem die Busse aus Thailand ankommen, außerhalb der Stadt sei. Also warten wir bis das Telefon klingelt. Endlich melden sich die beiden, sie seien nun hier. Aber wo? Ihr Telefon reichen sie an den Busfahrer weiter, der dann mit unserem Taxifahrer ausmacht, wo die beiden nun zum Abholen sind.

Mit Bini & Peter haben wir den Norden von Indien bereist, Teile in Nepal und in Goa haben unser Amigo und ihr August (ihr Mercedes-truck) nebeneinander geparkt. Nun freuen wir uns, dass sie hier sind. Die beiden sind komplett verrückt, denn ein ganzer Rucksack ist nur für uns - Kernöl, Speck, Käse, Marzipan, Schokolade, Nüsse, Gewürze...............und einen Gurktaler für Verena! Haben wir doch auf diversen Globetrotter-meetings immer mal einen Gurktaler getrunken. Vielen, vielen Dank ihr Lieben!

Kambodscha ist nicht das sauberste Land, überall liegt Müll herum. Wenn man jeden Tag an diesem verdreckten Randstreifen vorbei in das Dorf muss, tut das dem Europäer mit seinem ausgeprägten Mülltrennungs- und Müllentsorgungssinn schon weh. Also ergreift eine Gruppe von Ausländern die Initiative und sammelt den Müll am Straßenrand im Zentrum von Otres ein und bringt ihn zur lokalen Mülldeponie. Die Kambodschaner bekommen große Augen, verstehen nicht, was hier vorgeht. Ein Mädchen lehnt sich am Baum, trinkt ihren Shake und staunt, was denn die Touristen da so machen. Vom Mithelfen keine Spur. Sie lösen das nämlich anders, wenn der Müllhaufen groß genug ist, wird er angezündet und der schwarze Rauch schwebt dann stundenlang über den Strand.

Mittlerweile sind wir nicht mehr das einzige Fahrzeug am Platz. Corrie & Urs mit einem Pinzgauer, Verena & Bennie mit einem VW-Bus, Camilla & Slunz mit einem Man-Kat, Jennifer & Peter mit einem Unimog, Heidi & Robin mit einem Toyota-Landcruiser und noch einige mehr haben sich hier eingefunden. 2 Jungs hatten die Nasen voll von überfüllten Bussen und kauften sich ein TukTuk, mit dem sie nun mobil sind. Einer schläft in der Hängematte im Tuk-Tuk, der andere hat sein Zelt daneben aufgeschlagen. 4 Jungs (jeweils 2 Brüderpaare) aus Irland und dem Libanon, treffen auch noch ein. Sie haben sich in Australien einen Kastenwagen gekauft, den ausgebaut und sind nun nach Europa unterwegs.

Über Weihnachten und Silvester zählen wir insgesamt 12 Fahrzeuge. Richtiges Campingplatz-feeling kommt auf. Es gibt sogar schon einen Bürgermeister und einen Namen. Ein Amerikaner, der jeden Tag hier vorbeimarschiert, wählt Wolfi als Häuptling und nennt den Platz Wolfghanistan. Jeden Tag führen wir mit ihm etwas Smalltalk und er stellt jeden Tag die gleiche Frage: What`s going on in Wolfghanistan?
Haben wir in den letzten 7 Monaten kein einziges Overlandermobil gesehen, staunen wir nicht schlecht, nun so viele zu treffen. Durch die Öffnung von Myanmar sind deutlich mehr europäische Fahrzeuge in SO-Asien. Auch durch China fahren viele Gruppen.
Urs ist leidenschaftlicher Paraglider und hier mit seinem Schirm und einem Motor mit Propeller am Rücken über den Stränden unterwegs - danke für die Fotos von oben.

Wolfi möchte unsere alten Bordbatterien laden, bevor diese in die Box für die Starterbatterien gesteckt werden. Unser altes Notstromaggregat liefert dafür nicht genug Strom. Beim Guesthouse würde es funktionieren, denn dort kommt der Strom aus der Steckdose. Aber wie bekommen wir die 100kg schweren Batterien die 300m zur Steckdose? Wolfi leiht sich einen Handkarren, hievt die beiden rauf und fährt damit weg. Nach einigen Stunden geht Wolfi Nachschauen, wieviel die Batterien geladen haben und siehe da, auch nicht mehr als mit dem Aggregat. Der Check an der Steckdose ergibt 86 Volt, anstatt den 220 Volt..... naja dann wird es wohl ohne Vollladung gehen müssen.

Corrie ist Yogalehrerin, Bini ist Aerobictrainerin - also mangelt es nicht an sportlicher Betätigung. Ausdauertraining mit Yogaelementen. Kurz vor Sonnenuntergang treffen die Campinggäste mit ihren Bastmatten in Amigos Schatten ein, um gemeinsam Sport zu machen. Apollo macht es sich auch bequem und denkt sich seinen Teil...

Abends erhalten wir eine Mail von Freunden aus Kärnten: "Nächste Woche kommen wir euch besuchen, denn wir fliegen nach Vietnam und die Insel Phu Quoc, die wir besuchen wollen, ist ja nur 40km von eurem Stellplatz entfernt." Wau, das sind ja coole Nachrichten.
Doch auf dem Landweg entpuppt sich die kurze Strecke als halbe Weltreise, denn einen direkten Schiffsverkehr zwischen der Insel und Sihanoukville gibt es nicht, der Bus fährt von Hanoi über Phnom Penh nach Sihaonoukville. Einen Tag vor Weihnachten treffen Edith und Uli ein.

Die Vorbereitungen für Weihnachten sind am Laufen. Wir wollen die Zeit mit unseren Freunden verbringen und sondern uns etwas von der Overlander-Gruppe ab. Es gibt Garnelen und Marlin, der sich dann jedoch im Nachhinein als Fächerfisch entpuppt. Trotzdem voll guat!!! Baguette mit Knoblauchbutter und verschiedene Salate. Nach dem Aperitif fällt uns das Singen etwas leichter. In unseren Gehirnwindungen kramen wir nach den Texten der Weihnachtslieder, die Melodie ist bereits in Fleisch und Blut, weil wir schon den ganzen Tag von Weihnachtsmusik beschallt wurden. Aus dem Krippenspiel, das wir improvisieren wollten, ist dann leider nichts geworden. Warum nur? Bini, das müssen wir nächstes Jahr nachholen!
Wir bekommen sogar Weihnachtsgeschenke am Heiligen Abend, liebevoll in Geschenkspapier eingepackt. Die Bibel - eine Hollywoodverfilmung, wir freuen uns sehr darüber. Vielen Dank Edith & Uli!

In keinem anderen SO-Asiatischem Land ist es so einfach ein Langzeitvisum zu erhalten, wie hier in Kambodscha. So ist es auch nicht wunderlich, dass es eine große Expat-community gibt. Die "heimische" Küche - neben der Sprache - ist das wichtigste Band zur eigenen Herkunft. So hängen die Italiener bevorzugt in Trattorias mit Cappucchino und Pasta ab, während die Deutschen sich in Biergärten auf ein Schnitzel treffen und die Franzosen auf ein Croissant und Cafe im Bistro. Es gibt sogar einen Supermarkt mit westlichen Produkten zu europäischen Preisen.
Der Night-market wird Samstags von Expats organisiert, die Location ist im Otres-Village direkt am Fluss. Kleine Verkaufsbuden mit Schmuck und Klamotten, zum Teil selbst hergestellt, zum Teil aus Indien importiert, Imbissstände mit Pizza, Bratwurst, Salami, Schokofondue und Apfelkuchen, dazu Live-Musik von verschiedenen Bands. Die Atmosphäre ist chillig und angenehm. Man kann es sich mit einem Mojito auf ausrangierten Ledercouches oder auf Bastmatten am Boden gemütlich machen. "Relaxen" wird hier groß geschrieben. Von allen Ecken riechen wir den süßlichen Marihuanaqualm. Auch Schoko-Cookies die happy machen, gibt es zu kaufen....
Unsere Campingnachbarn haben sich heute einen Stand gemietet. Den ganzen Nachmittag haben sie Zimtrollen gebacken und Gulasch gekocht, das sie nun hier anbieten.

Für Bini & Peter ist es der letzte Abend und den wollen wir feiern. Gegenüber vom Nachtmarkt liegt die Hacienda, die von einer Österreicherin und ihrem australischen Freund betrieben wird. Mit Wiener Schnitzel und Bier vom Fass feiern wir Abschied.

Das Dessert nehmen wir natürlich bei unseren Nachbarn ein - Zimtrollen. Der Künstler auf der Bühne hat aus Abflussrohren ein Didgeridoo zusammengebastelt, auf dem er abgeht, begleitet wird er von einem Gitarristen. Ein Feuerakrobat liefert die Show dazu. Wir wissen aber nicht genau, ob die Feuershow oder seine, ständig über dem Arsch runterrutschende Hose, der Brüller ist. Irgendwann wird er von der Bühnen komplimentiert, war doch zuviel Bier im Spiel?

Pfiat Eich, Bini & Peter und nochmals Danke für alles!!! Schön war`s mit euch!

Michael, der Oldie vom Campingplatz, organisiert eine Schnorcheltour. Das ganze Boot gehört uns, denn jeder meldet sich für die Schnorcheltour an. Um 9.00 Uhr geht es los. Gleich nach dem Ablegen übernimmt Benni das Ruder und bringt uns souverän zur ersten Insel. Anlegen können wir nicht, denn die Küste ist sehr felsig. Also müssen wir vom Boot ins Wasser springen. Wir sehen ein paar bunte Fische und aufgeschlichtete Korallenbänke, die Pringles-Chips sehr ähneln.
Zum Mittagessen werden wir auf einem einsamen Strandabschnitt in den Nationalpark gebracht. Zum Glück gibt es dort einen überdachten Pavillon, denn die Sonne brennt ganz schön runter. Apollo ist froh, wieder mal festen Boden unter den Pfoten zu haben. Nach einem allgemeinen kurzen Nickerchen mit vollen Bäuchen werden wir wieder abgeholt und zu einem anderem Schnorchelspot gebracht. Dort sind wir nicht die einzigen. Ein großer Andrang herrscht im Wasser, weil sehr viele Schnorchelboote hier parken und ihre Fracht im Waser liegt, bzw. schnorchelt. Kurz darauf legt auch noch ein Partyboot an. Bumm, bumm, bumm dröhnt es von den Lautsprechern und die Touristen platschen über die Rutsche ins Wasser. Kein Wunder, dass wir fast keine Fische vor die Brille bekommen.


Leider wurden wir auch schon des öfteren Hörenzeugen vom Dynamitfischen, oder besser gesagt "Granatenfischen". In Kambodscha gibt es noch sehr viel alte Munition und die wird zum Fischen verwendet. Hoffentlich wird die Regierung diese Untat bald verbieten, denn sonst ist in einigen Jahren die Unterwasserwelt hier vollkommen zerstört.
Als wir an unseren Strand zurückkehren, herrscht große Aufregung. Denn in unserer Abwesenheit waren welche von der Behörde hier. "Dass dieses Areal kein Campingplatz sei und wir bis Morgen alle abgereist sein sollten" heißt es. Wir nehmen es nicht so ernst und schenken uns erstmal einen Gin/Tonic ein. Bei solchen Sonnenuntergängen braucht man doch einen Sundowner. Danach gehen wir zu Chris, dem Pächter und fragen ihn, ob er Probleme bekommen würde, wenn wir bleiben - er verneint.

Wir kommen aus dem Feiern gar nicht mehr raus, Uli hat Geburtstag und Silvester steht auch noch vor der Tür. Am Abend werden wir von Uli zum Geburtstagsessen eingeladen. Wir spazieren den Strand entlang. Seit Tagen werden schon Raketen geschossen, um diese Kunst dann zu Silvester perfekt zu beherrschen. Ja, Übung brauchen sie noch, denn als neben uns ein Feuerwerk in die Luft geht, welches irgendwie Ladehemmungen hat, regnet es Funken und genau auf Verenas Kleid. Zum heutigen Anlass hat sie sich besonders hübsch gemacht und nun steht sie in Flammen, zumindest ein Teil vom Kleid. Zurück bleibt ein nicht zu kleines Loch. Ob der Feuerwerker versichert ist - wahrscheinlich nicht - denn er rennt sehr schnell......
Die letzten Abende hat es abgekühlt und Verena hat heute keine Jacke dabei. Sie friert etwas und will sich am Barbecue-Feuer aufwärmen. Genau in diesem Moment wirft die Köchin ihre Potatowedges in die Pfanne, die auf dem Grill steht. Das Öl landet prompt auf der unversehrten Seite des Kleides. Oje, zum Glück hat dieses Jahr nur noch wenige Tage. Der Wirt bringt dann ein Handtuch zum Einhüllen, damit Verena sich nicht mehr in der Schauküche aufwärmen muss.

Die Sandfliegen haben Saison. Wenn man nur in die Nähe vom Sand kommt, kleben sie schon an der Haut und zapfen Blut ab. Man merkt es kaum, doch etwas später fängt die Stelle so zu jucken an, dass man sich blutig kratzen könnte. Ein Mittel, dass gegen einen Sandfliegenbiss helfen sollte, ist Kokosnussöl. Am Markt werden wir fündig und so reiben wir uns jeden Morgen mit dem Öl ein. Nun riechen wir wie Kokosbusserl und sind andauernd hungrig. Wenn wir das vorher gewusst hätten, hätten wir uns schon vor Weihnachten damit eingerieben, damit etwas mehr Weihnachtsfeeling aufgekommen wäre ;-)

"Fingerfood" ist das Thema von unserem heurigen Silvesterabend. Jeder bereitet ein, zwei Speisen zu und so ist die Auswahl am Buffet sehr groß. Sehr lecker! Die Tische werden alle zusammengeschoben, die Tafel misst fast 6 Meter. Die Jungs haben tagsüber fleißig Holz gesammelt, sodass wir am Lagerfeuer die Zeit verbringen, bis das neue Jahr eingeleutet wird.

2 Tage später verlassen uns auch Edith & Uli. Viel Spaß euch zweien, genießt das Reisen in Vietnam und ein Dankeschön für alles!!
Das neue Jahr beginnt sehr arbeitswütig. Benni tauscht den Zahnriemen und auch die Auspufflager beim VW-Bus, dabei wird auch Wolfis Arbeitsgeist geweckt. Seit geraumer Zeit verlieren wir etwas Öl. Wir ahnen, dass der vordere Kurbelwellensimmering oder die Abdeckplatte für den selben undicht ist, aber er wurde noch vor der Abreise erneuert. Also wird einmal die Umgebung des Simmerrings frei gemacht, denn es muss allerhand Zeug abgebaut werden, um zu ihm zu gelangen. Kühlerleitblech, Keilriemen, Viskolüfter, Riemenscheibe.... Es stellt sich heraus, dass Wolfi den Simmerring nicht komplett ins Gehäuse eingepresst hat und das Öl sich den Weg zwischen Ring und Gehäuse gefunden hat.... Nun wird richtig eingepresst und dann wieder alles zusammengebaut. Benni hat einen Drehmomentschlüssel mit, damit auch alle Schrauben wieder richtig angezogen werden. In der Zwischenzeit baut Bennni noch eine Halbachse aus, denn die Manschette ist undicht. So nach und nach arbeiten wir gemeinsam unsere "Baustellen" ab. Über die Lage der Werkstatt kann man nicht wirklich jammern....

Kambodscha ist nicht so billig wie angenommen. Für eine passable Unterkunft muss man schon 20,-USD aufwärts hinblättern. Auch beim Essen geht unter 4,- USD pro Gericht nicht viel. Im Vergleich zu Europa ist es natürlich sehr günstig, aber wenn man es mit den Nachbarländern vergleicht, ist Kambodscha ein teures Pflaster. Es gibt ca. 400km Küste, aber nur wenige km Sandstrand und daher konzentriert sich alles hier in und um Sihanoukville.
Es gibt sozusagen 2 Währungen, die einheimische offizielle Währung heißt Rial und die beliebtere ist der US-Dollar. Auch bei den Bankomaten kann man Dollar abheben. Der niedrigste Preis ist somit 1USD, denn Münzen gibt es nicht, nur Noten. Egal, ob man 1 kg Obst kauft oder 1kg Schmutzwäsche abgibt - fast alles fängt bei 1 USD an. Bekommt man kleines Geld raus, wird es dann in Rial ausbezahlt. Die Kambodschaner sind so flink beim Rechnen, sie sind es seit Jahren gewohnt mit beiden Währungen zu leben, während wir immer einige Sekunden brauchen, das Wechselgeld abzuzählen und umzurechnen.
Viele Backpacker sind überrascht von den hohen Kosten und so manch einer bleibt trotzdem länger hier als geplant. Denn sie suchen sich Arbeit, um das Reisebudget wieder etwas aufzubessern, denn nirgendwo in SO-Asien es so einfach eine Arbeitserlaubnis zu bekommen, als hier in Kambodscha. Ca. 500,- USD pro Monat ist der Verdienst als Kellner, Koch oder ähnliches.

Eines Morgens taucht der Grundstücksbesitzer mit der Polizei auf. "Wir müssen alle den Platz verlassen, denn wir stehen auf seinem Grund. Niemand habe ihn um Erlaubnis gefragt", meint der Ukraine-Israeli. Wir probieren die Sachlage zu erklären, dass wir Chris, dem französischen Beachclub-Betreiber gefragt haben und dieser sein OK gegeben habe. Jedoch stellt sich raus, dass Chris nichts zu sagen hat, weil er diesen Grund gar nicht gepachtet hat. Aha.......
Uns bleibt nichts anderes übrig, als den Platz zu räumen. Der Grundbesitzer wartet, bis die meisten Fahrzeuge abgefahren sind und die Polizei bleibt sogar bis zum Spätnachmittag, bis das letzte Fahrzeug diesen schönen Strandplatz verlassen hat. Danach wird die Einfahrt zum Strand mit Sockeln zubetoniert. Damit wir nicht nochmals in Versuchung kommen.......

Die Polizei verweist uns auf die Strandstraße und meint: "Dies sei öffenlicher Grund, hier können wir parken, solange wir wollen." Besonders erfreut sind wir nicht, da tagsüber einiger Verkehr über diese staubige Pistenstraße fährt. Aber je länger wir hier parken, desto schöner wird der Platz.
Ein guter Grund, ist der schöne, saubere Strandabschnitt direkt vor unseren Autos. Er wird von den Rangern gereinigt, die auch Sträucher und Bäume schneiden, bewässern und den Sand umpflügen. Später erfahren wir, dass dies die Auflage von den chinesischen oder koreanischen oder japanischen Investoren ist. Keiner weiß was genaues, aber das Land hier ist schon fix vergeben. Um einen leeren Strandabschnitt zu bekommen, wurden alle Strandhütten-Betreiber vor 3 Jahren verjagt und alles plattgewalzt. Nun hoffen die Einheimischen, dass das Kasino mit großem luxuriösem Hotelkomplex bald gebaut wird.
Es wird investiert was das Zeug hält. Manche kleine vorgelagerte Inseln sind bereits in russischer Hand. Nächstes Jahr sollte der Flughafen für den internationalen Flugverkehr geöffnet werden. Dadurch erhoffen sich die Betreiber einen Touristenboom, das wiederum hier alles verändern wird. In 5 Jahren wird es diesen Strand in dieser Form nicht mehr geben. Schade! Aber wenn die vielen Menschen hier dafür eine Beschäftigung bekommen und nachhaltig davon profitiert werden, soll es doch gut sein.

Wir brauchen Abwechslung vom Strandleben und treten mit den Fahrrädern in die Stadt zum Markt. Verenas Vorschlag, eine Abkürzung am Strand zu nehmen, wird von Wolfi nur widerwillig angenommen. "Frauen und ihre Vorschläge", aber da er ja ein liebevoller Ehemann ist, zumindest die meiste Zeit, willigt er ein. Jeder, der schon mal bei höherem Wasserstand mit dem Fahrrad am Strand unterwegs war, muss zugeben, dass dies kein leichtes Unterfangen ist. Denn die Räder sinken in den weichen Sand ein und man braucht doppelt soviel Energieaufwand. Während Wolfi sich die ca. 3km über den Sand abstrampelt und Verena sich nicht die Blöße geben will, tritt auch sie voll in die Pedale. Doch die letzten 500m geht nichts mehr und sie schiebt das Rad bis zum Asphalt. Wolfi kann sich ein "ichhabsjaehgewusst" Lächeln nicht ganz verkneifen.

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Am Markt gibt es alles. Lebensmittel, Schneidereien, Imbissstuben, Elektrogeräte, Kunstdünger...........Im Abteil, wo die Fische und Meeresfrüchte verkauft werden, geht es recht rustikal zu. Die meisten Fische leben noch und probieren dem Schlachtmesser zu entfliehen. Somit landen sie oft vor den Füßen der Besucher. Kambodschaner lieben Krebse und Muscheln aller Art und Größen, dementsprechend reichhaltig ist auch das Angebot.
Vorige Woche wurde Boris von einer Maus in den Zehen gebissen, erzählte er uns. Mit Flip-flops durch die Fleischverkaufsstände zu laufen, ist gar nicht ungefährlich. Seit diesem Unfall mit der Maus, trägt er nur noch seine Biker-Stiefel, wenn er den Markt besucht.


Verena will sich eine Maniküre und Pediküre gönnen. Während Mama mit ihren Füßen beschäftigt ist, macht der kleine Sohnemann Annäherungsversuche an den Wolfi und macht es sich schließlich auf seinem Schoß bequem. Nach einer guten Stunde und gepflegten Händen und Füßen ist Verena 2,-USD ärmer. Welch günstiger Luxus!
Nebenan ist ein Friseursalon und die berufstätige Mama probiert gerade ihr Kind in der Hängematte zu beruhigen, damit sie sich ihren Kunden zuwenden kann. Hier werden die Kinder noch an den Arbeitsplatz mitgenommen und ab und zu von den Kunden unterhalten damit die Mama ihrer Arbeit nachgehen kann.

Es kommen neue Overlander. Rudh & Walter aus der Schweiz mit ihrem Toyota Landcruiser und Gaby & Christian aus D und A mit ihrem Mercedes-Rundhauber. All die Anderen, mit denen wir Silvester gefeiert haben, sind inzwischen abgereist. Camilla & Slunz sind noch hier neben uns, die beiden haben es auch nicht eilig. Im Gegenteil, sie wollen hier ein Land pachten und eine Basis errichten. Nächste Wintersaison soll auch noch gearbeitet werden, vielleicht eine Bar am Strand.............

Wir machen es den Einheimischen nach und suchen den Strand nach Muscheln ab. Suchen und Sammeln tun wir ja gerne. Waren wir in Österreich leidenschaftliche Eierschwammerl- und Pilzesucher, konzentrieren wir uns hier am Strand auf Muscheln. Wenn das Wasser am Sand zurückgeht, bleiben kleine Luftlöcher im Sand. Bei diesen muss man dann graben, um Muschel zu finden. Es gehen schon einige Stunden drauf, bis es für Spaghetti vongole reicht. Kleine Muscheln gibt es genug, die großen sind eine richtige Herausforderung und leider finden wir auch nicht viele. Nach dem Sammeln muss man die Muscheln wässern, dabei geben sie den Sand aus der Schale frei. Wir wechseln ein paar mal das Wasser, um die vielen Sandkörner los zu werden.
Abends sitzen wir auf unserer lauschigen Sandterrasse, das Meer rauscht, der Wind hat nach dem Sonnenuntergang nachgelassen und genießen unsere selbstgemachten Spaghetti vongole.

Unser treuester Besucher, der Markus, ist in Anmarsch. Heuer bereits zum dritten mal. Mit dem Bus kommt er von Siem Reap hierher an die Küste. Wir mieten ein Moped, um ihn pünktlich um 10.00 Uhr morgens abzuholen. Nach einer guten Stunde kommt Wolfi alleine zurück. "Wo ist der Markus?" "Nicht ausgestiegen", sagt Wolfi. Was nun? Wir warten, er wird sich schon telefonisch melden, wenn er ankommt. 3 Stunden später klingelt das Telefon. Markus erzählt uns, dass sein "direkter Bus" doch keiner war, denn in Phnom Penh musste er Bus wechseln und dieser kurvte mal in der ganzen Hauptstadt rum, um die Touristen einzusammeln. Aber damit nicht genug, denn der Busfahrer muss wohl Kettenraucher gewesen sein, denn alle 10 min ist er für eine Zigarettenpause stehen geblieben. Deswegen die Verspätung! Eine SMS von ihm, in der er uns seine Verspätung ankündigte, kam auch nicht an.
Markus hat neben genügend Speck und Käse auch unser neues Notebook im Gepäck. Wenn wir derzeit unseren Kühlschrank aufmachen, kommt uns eine Duftnote in Form von Tiroler Bergkäse entgegen, den wir das letzte Mal in Österreich in der Nase hatten. Wolfi ist nun intensiv damit beschäftigt, dem Laptop neues Leben einzuhauchen. Die Software haben wir seperat gekauft und nun muss gedownloadet, upgedated und installiert werden.

Am Strand sind jede Menge Frauen und Mädels unterwegs, die Produkte verkaufen wollen. Obst, frittiertes Meeresgetier, Sonnenbrillen und vieles andere. Sie sind aber überhaupt nicht aufdringlich!! Einige haben sich auf "rund um die weibliche Schönheit" spezialisiert. Haare waxen, Augenbrauen zupfen, Nägel lackieren oder massieren. Sie können alles!
Mit einem entsetzten Blick über den 0,2mm langen Haarwuchs an den Beinen und einem "ojeojeoje" probieren sie, uns Frauen ein schlechtes Gewissen einzureden. Ausgestattet mit schauspielerischen Talenten bringen sie uns fast zum Lachen. Sie betreiben ihr Geschäft richtig gut. "Open your heart" "open your wallet"...............;-)

Wir sind bei unserem Nachbarn, dem Papa Pippo. Der Laden brummt, am Abends ist es immer schwierig, einen Tisch zu bekommen. Der Italiener serviert die beste Pizza und sehr gute Pasta, dazu Bier vom Fass. Jeden Donnerstag gibt es live-Musik. The place to be!

Wir sind nur noch einige Schritte vom Amigo entfernt, als Slunz mit dem Moped angefahren kommt. Markus hat für seine Aufenthaltsdauer einen Roller gemietet und hat diesen beim Amigo abgestellt. Der Italiener ist ja wirklich gleich ums Eck. Slunz meint, dass sie gerade rechtzeitig nach Hause gekommen sind, denn 2 Burschen haben probiert, Markus Roller zu stehlen. Das gibt es doch nicht. Haben diese Banditen doch erst vor 2 Tagen Slunz & Camillas gemieteten Roller in der Nacht geklaut. Der Roller war zwischen unseren beiden Lkws geparkt und niemand von uns hat etwas gehört. Erst als Camilla in der Früh sich auf den Roller schwingen will, um frisches Brot zu kaufen, bemerkt sie das Fehlen.
Und nun, nur 2 Tage später probieren sie es schon wieder - unglaublich. Wir sind froh, dass die beiden rechtzeitig nach Hause gekommen sind. Denn sonst hätte Markus den Roller auch ersetzen müssen. Sowie es bei unseren Nachbarn war.
Es wird hier alles geklaut, was rumliegt, besonders beliebt sind Handys, Notebooks, Wertgegenstände und Roller - denn diese Sachen lassen sich schnell zu Geld machen.
Slunz & Camilla binden ihren neu gemieteten Roller nun mit einem dicken Stahlseil beim Lkw fest - es wird doppelt und dreifach gesichert.

2 Wochen später: Wolfi sitzt gerade im Inneren und überarbeitet die Homepage, als ein Kambodschaner einen Roller vorbeischiebt. Es ist 10.00 Uhr vormittags. Wolfi winkt raus und fragt, ob er Probleme hätte.....Tank leer........brauchst Hilfe? Ganz verlegen lächelt er zurück. Wolfi will sich wieder der HP widmen, als es ihm plötzlich schießt, da steckt doch gar kein Schlüssel im Zündschloss. Der will den Roller stehlen! Hastig springt er auf, greift nach der Kamera und macht schnell Fotos aus dem Fenster. Nun wird der Dieb nervös, lässt den Roller direkt auf der Straße stehen, schwingt sich zu seinem Komplizen auf den Scooterund die beiden düsen davon.
Seit ca. 2 Wochen sind nicht mehr ganz so viele Touristen unterwegs, unser Strandabschnitt liegt abseits vom Trubel. Heute Morgen ist ein Brite mit dem Roller gekommen, parkte ihn direkt hinter dem Amigo. In ca. 30m Entfernung liegt er am Strand. Er ist unglaublich froh, dass wir den Dieb auf frischer Tat ertappen, denn er hat nichts gehört und gesehen.
Der Roller lässt sich nicht mehr starten, das Zündschloss wurde aufgebrochen. Der Vermieter kommt angefahren. Wir zeigen ihm die Fotos und er meint, dass er einen davon wiedererkannt habe. Polizei sollen wir keine rufen, denn die verlangen Geld für die Anfahrt, für ihre Arbeit und sowies für alles..........und ihre Ermittlungen führen zu nichts
Damit wird es den Dieben sehr einfach gemacht, wenn niemand die Polizei ruft!

Das Moped wird in ein Tuktuk geladen und in die Stadt gebracht, um das Zündschloss auszuwechseln. Als das Moped wieder fahrtauglich ist, kommt der Brite mit einer Palette Bier als Dankeschön angefahren!

Wir sitzen gerade am Strand, als ein Pkw anhält und ein Brautpaar raushüpft. Fotoshooting! Unsere Lastwagen sollten als Kulisse dienen. Wir haben nix dagegen und schauen ihnen interessiert zu beim Possieren und Fotografieren. "Ob wir denn nicht die Fahrräder wegräumen sollten?" Nein, das ist doch DAS Hochzeitsfotomotiv. Aha, wir verstehen die asiatische Mentalität doch noch nicht so. Eine Stunde später treffen Markus & Wolfi sie beim Billardspielen. Die 2 müssen ihr Spiel unterbrechen, um der Braut ein paar Bilder mit ihrem Bräutigam am Pooltisch zu gönnen. Inzwischen hat die Braut schon wieder eine neue Frisur und auch andere Klamotten an. Artet ja in richtiger Arbeit aus, so ein Fotoshooting. Heute sind es nur "pre-wedding" Fotos. Nächstes Monat wird dann richtig geheiratet.Schade, dass wir dann nicht mehr hier sind, hätten wir gerne eine kambodschanische Hochzeit besucht.

Am Wochenende kommen die Großfamilien an den Strand. Bewaffnet mit Unmengen von Tüten mit Essen, Reiskocher, Grillrost und Eisbox gefüllt mit Eiswürfel, damit sie die vielen Bierdosen gechillt trinken können. Hauptsache ist, dass sie die nächsten Stunden ausreichend zu Essen haben. Schwimmen können sie eher nicht, um sich abzukühlen, hüpft man mit den Klamotten in das Meer. Spaß ist immer garantiert. Sie sind unkompliziert, richtig nette Gesellschaften die überhaupt nicht aus dem Rahmen fallen.

Jeden Morgen kommt der "Alte" die Promenade entlang. Er ist auf der Suche nach leeren Aludosen und Plastikflaschen. Er freut sich immer, wenn wir ihn unser Leergut aufbewahren und es ihm dann in seine Kunststoffsäcke legen. Mit gefalteten Händen betet er dann ein G`setzerl für uns und lacht schelmisch dabei, während seine großen Ohren in der Brise flattern. Wir bedanken uns auch mit einem "Akon"bei ihm für seinen Segen und er zieht weiter. Markus vererbt ihm all seine T-Shirts, die er nicht mehr mit nach Hause nehmen will. Am nächsten Tag hat er schon ein neues an, doch das wird er sich wohl gegen eines vom Markus eingetauscht haben. Es ist nicht so einfach zu überleben, wenn man vielleicht keine Familie hat und das Land kein Sozialsystem bietet. Aber wie wir es so beobachten, geben ihm alle gerne etwas und senken demütig ihre Köpfe, wenn er seine Gebete spricht. Abends beobachten wir, wie ihn ein Tourist mit dem Tuk-Tuk ins Dorf zurückbringt, damit er die schweren Säcke nicht schleppen muss.

Auch Markus hat uns schon wieder verlassen. Nach nur einer gemeinsamen Woche, sitzt er schon wieder im Bus. Eh Markus, Danke dir für alles und treib es nicht zu bunt in Bangkok, hehehehe!

Wir sitzen gerade auf unserer Terrasse, als ein Mopedfahrer anhält. "Ihr sads aus Österreich?" Ja! "I ah." Aus Kärnten simma! Er wieder. "I ah." Er hätte da eine neuere Ausgabe von der Kronen Zeitung. Ob wir sie haben wollen. Ja natürlich! Das Blatt ist vom August vorigen Jahres, also eh fast neu für uns. Wir kommen ins Gespräch und schließlich meint er dann irgendwann: "Ihr schaugst noch gor net obgfackt aus, noch 3, 5 Johrn nixtuan." Aha, wir schlucken mal. Das sind also die Gedanken von unseren Landsleuten. Michi ist ein netter Kerl und wir werden ihn sicher wieder mal treffen, denn er ist ja auch öfter in der Weltgeschichte unterwegs.

Für uns wird es nun auch Zeit, unseren Urlaub zu beenden. Den Nachmittag verbringen wir mit Landkarte und Reiseführern, um rauszufinden, wohin wir in Kambodscha noch wollen. Phnom Penh wollen wir vermeiden, also sollten wir das thailändische Visum hier noch beantragen. Im Reisebüro meint der nette Besitzer, dass heute Freitag ist, erst am Montag wird in der Botschaft wieder gearbeitet, 4 Werktage brauchen sie für die Bearbeitung, nächste Woche ist außerdem ein Feiertag, also bekommen wir unseren Pass frühestens in einer Woche zurück. Macht nix, Zeit haben wir ja und so richtige Aufbruchsstimmung will auch noch keine aufkommen...

 

 

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