Südafrika 19.Teil

13.10. - 23.11.2023

Währung: 1,-€ = 20,35 Rand
Dieselpreis: 1l = 25,50 R

Kein Weiterkommen auf der N2 Richtung Port Elizabeth oder Geberha, wie es unbenannt wurde. Mit Klicklaut und für Nicht-Khosasprechende kaum auszusprechen. Die englischen Namen werden in lokale Sprache ausgetauscht. So eine Umbennenung kostet eine Stange Geld, welches viel nützlicher eingesetzt werden könnte... Aber egal.
Wieso ist da kein Weiterkommen? Wahrscheinlich ein Unfall - und so ist es. Ein Spar Lkw ist von der Straße abgekommen und hat den Zaun niedergeriessen, nun steckt er fest. Der Abschleppwagen ist schon vor Ort, dennoch dauert es sehr lange, denn der Sattelschlepper kann nur Zentimeterweise rausgezogen werden.

Gerade heute stecken wir im Stau fest, wo wir einen Termin haben. Besser gesagt eine Verabredung mit Niki & Dough. Die beiden symphatischen Südafrikaner haben wir am Campingplatz in Plett kennengelernt und sie haben uns zu sich eingeladen, wenn wir in der Nähe von Port Elizabeth sind. Vor ein paar Tagen telefoniert, haben wir uns heute auf ein gemeinsames Braai verabredet. Die Südafrikaner sind notorische Zuspätkommer und so ist es auch nicht schlimm, wenn wir nicht ganz pünktlich sind.
In einem Estate (eingezäunte Wohnanlage mit Sicherheitsschranken und Security) haben sie ein großes Haus gemietet. Auf der Terrasse werden gleich 2 Braais eingeheizt, damit eh das ganze Grillgut Platz hat. Schwein, Rind, Innereien, Wurst und Schaf - von jedem etwas. Lieber viel zu viel, als zu wenig. Die Südafrikaner sind Fleischesser und wenn von den Unmengen etwas übrig bleibt, dann wird das eben zum Frühstück oder als Jause am nächsten Tag verzehrt. Salat ist nicht notwendig, eine Grillsauce ist nett und Braaibroikee ist ein MUSS (Toastbrot mit Tomaten, Zwiebel, Butter und Käse gebraait).
So wie wir Schokolade naschen, naschen sie am Fleisch, auch an getrockneten, das dann Biltong heißt. Wir verbringen einen netten Abend mit den beiden. Später geht es noch auf die Wohnzimmercouch zum Rugby schauen. Es ist Viertelfinale und die Südafrikaner sind noch im Rennen, es bleibt spannend. Für uns ist es das erste Match und wir haben bis zum Schluss die Spielregeln nicht verstanden. Es ist definitiv kein Spiel für Weicheier, einem fehlt das halbe Ohr, dem anderen ist das Auge zugeschwollen und aus dem Mund tropft Blut - die Spieler müssen hart im Nehmen sein. Die Wohnzimmercouch (die wir ja hin und wieder vermissen) ist megagemütlich, besonders als wir den Knopf an der Seite entdecken, wo dann der Fußteil hochgeht - zum Einschlafen, wenn nicht die lauten Ahhhs, Ohhs und Ohhh Nooos von unseren netten Gastgebern wären.

Wir parken wieder einmal in Skoenmakerskop am öffentlichen Parkplatz. Das herrliche Wetter lädt zum Spazierengehen ein. Es ist Sonntag und mit uns sind viele andere am Strand unterwegs. Der tote, stinkende Wal, der voriges Jahr in der Bucht gelegen hat, ist weg. Die gestreiften Blöcke, die wir zuerst als Maulteile des Wals identifiziert haben, entpuppen sich als getrocknete Kautschukplatten - von einem gesunkenen Schiff? Oder sind es Kollisionsschutzblöcke für Schiffe?
Bis zu den Dünen wollen wir laufen. Die Landschaft ist beeindruckend, denn die großen Dünenkämme reichen bis ans Wasser. Es ist heiß und es gibt keinen Schatten. Doch die Sonne ist uns tausendmal lieber, als die vielen Regentage, die wir zuletzt hatten.

Karl & Lee Ann und Kim & Basil haben wir vor 2 Jahren bei unserer Durchreise in PE kennengelernt. Telefonisch haben wir uns angemeldet und spontan wird nun ein gemütlicher Braaiabend in Karls dschungelartigen Garten veranstaltet. Echte deutsche Bratwurst und Nürnberger liegen am Grill, Verena läuft schon das Wasser im Mund zusammen. "Es gibt einen deutschen Fleischer in Cape Town," erzählt uns Karl und er bestellt immer gleich große Mengen. Karl spricht perfekt deutsch, er und seine Frau Lee Ann haben einige Zeit in Deutschland gewohnt. Als Dessert gibt es hausgemachten Apfelstrudel von Verena. Der Abend geht viel zu schnell rum, es ist schon Mitternacht. Morgen müssen sie früh raus, die Arbeit ruft. Wir haben uns hinter ihren Häusern am Waldrand eingeparkt und bleiben dort noch eine weiter Nacht.

Wir schnappen unser Fahrrad und erkunden die Großstadt. Obwohl wir nun schon öfters hier waren, kennen wir die Promenade und den Hafen fast gar nicht. Durch den schönen Stadtteil Walmer, vorbei am Settlement und noch die Kurve runter, dann sind wir am Meer. Auf der Promenade geht es beschaulich zu, trotzdem begegnen wir etlichen Touristen.

Im Nature Valley bleiben wir diesmal im Dorf. Im uralten Dschungel gibt es nette Wege, die wir erwandern wollen. Die Vögel zwitschern, die Affen schimpfen von den Ästen, große mächtige Bäume gibt es zu bestaunen, auf der Baumrinde wachsen verschiedenfarbige Pilze, umgefallene Bäume versperren den Weg und wir müssen einen neuen finden, die Lianen hängen tief, eine Schlange kreuzt den Weg und immer wieder schlammige Passagen, die überwunden werden sollen. Zum Glück sind wir mit den Sandalen unterwegs, da rinnt der Gatsch vorne rein und hinten wieder raus.
Bevor es die große Hauptverbindung N2 von George - Port Elizabeth gegeben hat, ist eine ehemalige Voortrekker Straße durch den Wald und den vielen Canyons gegangen. Noch heute sind die 180 Jahre alten steinernen Brücken vorhanden, mit immer noch funktionierendem Wasserdurchlass. Ein kleines Picknick und ein kurzes Nickerchen im Gras, bevor es retour zum Amigo geht.

Im Dorf haben wir die Qual der Wahl, es gibt zu viele nette Lokale. Sollen wir zur Marylin und Elvis ins Ami Style Diner gehen oder zum Inder auf die andere Straßenseite. Nein es wird das Tsitrus Cafe. Wir lieben Cappuccino mit gemütlichem Wohnzimmerflair.

Ca. 5 Wochen ist es her, dass wir Plett verlassen haben, nun sind wir zurück. Aber nur auf der Durchreise. In Keurbooms besuchen wir Enrico, wir freuen uns auf eine Pizza. Leider ist das Wetter wieder schlechter geworden. Graue Wolken, viel Regen - wir müssen drinnen sitzen. Heizung gibt es keine, also mit Jacke, was das heimelige Feeling natürlich etwas dämpft. Ein südafrikanischer Gast erzählt uns, dass sie letztes Jahr Italien besucht hat. "So ein schönes Land" schwärmt sie "doch Pizza machen können sie nicht!" Wir sind beide sprachlos. Die Südafrikaner lieben crackerartige, krosse Pizzen und nicht diesen geilen biegsamen Teig, der am Rand höher ist und Blasen wirft, so wie es die Italiener machen und wir es kennen und mögen.

Heute ist wieder einmal blauer Himmel und wir sind auf dem Weg in die Stadt. Plötzlich bremst Wolfi zusammen, denn es ertönt V8 Motorenlärm vom Straßenrand und schon erblicken wir die geöffneten Motorhauben von diversen Sportwägen, die sich gerade bei der Old Mill ein Stelldichein geben. Ganz fasziniert schlendert Wolfi vorbei am Ford GT und an den Jaguar E-Typs und inspiziert sie ausgiebig.

Der Strandparkplatz vor dem bekannten Beacon Hotel ist ein toller Übernachtungsplatz. Bei Ebbe ist der Strandspaziergang ein Genuß und zurück geht´s durch die noble Wohngegend mit Blick aufs Meer - ein Traum. Tote portugiesische Galeeren, das sind blaue, giftige Quallen, liegen angespült im Sand und das Schild "Vorsicht vor dem weißen Hai" lassen die Leute vom Baden nicht abhalten. Zur Beruhigung ist ein "Erste Hilfe Kasten für Haibisse" daneben angebracht. Ob man das dann wirklich noch braucht?

Bevor wir Plett verlassen, wollen wir den Robberg erwandern. Das schöne Wetter wird genutzt und wir sind nicht die einzigen. Der Parkplatz ist voll und wir werden gebeten mit dem großen Amigo ganz vorne heraußen neben der Zufahrt zu parken. Kein Problem, doch so zieht Amigo die Aufmerksamkeit auf einige deutsche Urlauber auf sich, die sich nun en masse hier tummeln. Es sind Herbstferien in Deutschland, rund um uns wird fast nur deutsch gesprochen.
Eileen & Carsten ein junges deutsches Pärchen sprechen uns an. Daraus wird eine nette Unterhaltung und ein gemeinsamer Wandertag rund um die Halbinsel. Gleich beim Aussichtspunkt sehen wir zum ersten Mal Haie. Gleich mehrere tummeln sich in Ufernähe, sind hinter den Fischschwärmen her. Von oben herab haben wir eine tolle Sicht auf die gefährlichen Tiere. Heute hängt die Fahne zur Warnung am Strand, dass Haie vor der Küste sind und vielleicht die Einheimischen Schwimmen und Wellenreiten vermeiden sollten. Es gibt noch mehr Haie, viele Robben, Wale und Delfine, die vorbeischwimmen. Es ist eine tolle Wanderung immer auf den Klippen am Meer entlang, mit vielen Fotomotiven.

Wir trennen uns von Eileen & Carsten, die eine Rundreise durch das Western Cape machen, und verabreden uns für morgen in Knysna. Sie wollen einen Ausflug dorthin machen und wir sind auf der Durchreise. Oder, nein noch besser, wir bleiben ein paar Tage auf Theesen Island, es ist viel zu schön, um dort nur einen Nachmittag zu verbringen.
Diesmal erkunden wir die Hügel auf der hinteren Seite mit schönen Blick auf die Lagune. Das Sunsetbankerl ist jeden Tag von uns belegt und wir treffen unverhofft auf Gwen & André, welche wir nun auch schon seit 2 Jahren kennen. Kaffee und Kuchen im Amigo, es gibt viel zu erzählen.

Eine Wiener Familie steckt den Kopf rein und erzählt uns, wie begeistert sie von Südafrika sind und bei jedem Immobilienmakler die Anzeigen studieren, denn den Lebensabend wollen sie hier verbringen. "In Wien kostet eine Garage mehr, als hier ein tolles Einfamilienhaus mit Pool," meint sie. Wir verstehen ihre Begeisterung vollkommen.
Das Telefon klingelt. Markus der Bäcker aus Ile de Pain gleich ums Eck hat unseren "Hauswagen" vor seiner Haustüre entdeckt. Sicher haben wir Lust auf einen Kaffee. Ein netter kurzer Ratscher, denn wir haben nicht so viel Zeit, Monika & Udo warten in Wilderness auf uns. Er lässt es sich nicht nehmen, uns einen köstlichen Gugelhüpf (so steht er in der Karte) und ein tolles Sauerteigbrot mit auf den Weg zu geben. Danke schön Markus!

Um 17.00 Uhr holt uns Udo vom Parkplatz ab, denn vor ihrem Haus gibt es nicht genug Platz für unser großes Auto. Der Braai wird eingeheizt, wir sitzen mit einem Champagnercocktail am Pool, genießen den Ausblick auf den Fluss. Genauso könnten wir uns unser Rentnerdasein auch vorstellen. Nettes Häuschen, nicht direkt am Strand, aber in Gehdistanz, tolle Infrastruktur. Wilderness ist eh Verenas Lieblingsplatz. Die beiden Deutschen sind nun schon seit einigen Jahren hier und genießen jeden Tag. Die europäische Rente ist einfach mehr wert und ermöglicht einen tollen Lifestyle. Es gibt Rumpsteak, Tsatziki, Bulgursalat und Grillbrot. Als Nachspeise Pudding mit Erdbeeren und Gugelhüpf. Nein, nach Hause gehen wir nocht nicht. Udo entzündet eine Feuer in der Boma, wir sitzen drumherum, quatschen, trinken Wein und hören afrikanische Musik.

Ein junger Bursche zu Verena: "Do you remember me?" Fragend sieht sie ihn an. Vor 4 Jahren haben wir uns in Luanda in Angola getroffen, er hat bei einer Segelregatta als 15jähriger Bursche mitgemacht, hilft er ihr auf die Sprünge. Nun ist er etwas größer und hat mehr Haare im Gesicht. Er segelt noch immer, aber momentan ist er mehr am Paragleiten. Der Strand in Wilderness ist einer der Hotspots dafür.
Wir unternehmen einen Spaziergang und staunen nicht schlecht. Fast alle Treppenaufgänge sind zerstört, ganze Sandhügel sind abgetragen und unzählige Arbeiter sind mit der Hangstabilisation beschäftigt. Jutesäcke mit Sand gefüllt werden eingegraben, damit sich die Düne wieder stabilisieren und frisches Grün sprießen kann.


Als wir in den Bergen waren, hat es ein schlimmes Unwetter an der Südküste und der Garden Route gegeben. Straßen und Brücken wurden weggeschwemmt und zerstört, zig-Millionen Kubikmeter Sand wurde von den Stränden abgetragen und auch sonst viel kaputt gemacht. Das Ausmaß des Unwetters lässt sich auch hier noch erahnen.
Professionelle Angler sind am Werk. Am Trolley sind unzählige Boxen mit diversen Anglerteilen, die alle benötigt werden. Der Angler hat definitiv etwas am Haken, er zieht und zieht. Zentimeterweise mit viel Muskelkraft holt er die Leine ein. Nach bangen 20 Minuten, was er denn da erfischt hat, können wir die Beute sehen. Es ist ein Hai. Sein Kollege springt in die Wellen, läuft auf den Hai zu und zieht ihn an der Schwanzflosse ans Ufer. Ein Prachtstück. Schnell ein Foto, Maße nehmen und zurück ins Wasser. Die Profiangler lassen ihre Beute wieder frei. Gestern Nacht hat er einen 3m langen Hai am Haken gehabt mit 3 Stunden Drill, heute ist dieses Exemplar 1.5m lang. Wau, wir staunen!

In George wollen wir noch einkaufen, bevor wir nach Mosselbai fahren, zu unserer nächsten Destination. "Hartenbos, das ist der Urlaubsort schlechthin!" das hören wir immer wieder. Also auf gehts. Es ist Samstag, die Rezeption hat schon geschlossen. Ums Eck ist eine Kirche, dort bleiben wir für die Nacht. Am nächsten Morgen bekommen wir kaum die Türe auf, denn der Parkplatz ist voll, die Kirchenbesucher sind zahlreich. Und das nach der gestrigen Nacht. Es war Rugbyfinale, Südafrika gegen Neuseeland. DAS Match des Jahres! Es war kein Fernseher notwendig, denn das Mitfiebern war spürbar, alles wurde lautstark kommentiert und als der Jubel nicht mehr enden wollte, wussten wir, dass Südafrika Weltmeister geworden ist. Gratulation an die Nation!

ATKV CAMPING in Mosselbay

Nur Block E am riesengroßen Camping ist geöffnet und wir sind nicht die einzigen, die das Monatsangebot nutzen. 120,- R pro Tag für den Platz inkl. Wasser, Strom und den saubersten Dusch- und Sanitäranlagen. Direkt am schönen Sandstrand mit großer Poollandschaft und einer Promenade... wenn doch dieser Wind nicht wäre. Böen um die 50km machen keinen Spaß.

Wir freuen uns, dass nun unsere Fahrräder wieder mehr im Einsatz sind, obwohl der Wind nur minimal nachlässt. Es gibt einige ruhige Schotterstraßen, ansonsten einen Streifen, so etwas wie Pannenstreifen neben den Hauptstraßen, nur die Baustelle nach Mosselbay rein, nervt etwas. Kaum Platz für uns Radler, muss man schon sehr aufpassen, von keinem Minitaxi niedergefahren zu werden. Aber sogar da haben wir eine tolle Umfahrung gefunden. Bergab strampeln ist schon außergewöhnlich und die Oberschenkel brennen am Abend nach den windigen Ausfahrten. Die Felder werden bewässert, es schaut so aus, als ob der Regen ein Ende hat und wir gönnen uns einen Einkehrschwung beim Bierhaus. Es gibt nicht nur jede Menge frisch gezapftes Bier, sondern auch Gin Tonic mit türkish delight Flavour oder Rum/Himbeere vom Zapfhahn.

Wolfi hat einen Gezeitenplan erstellt, sodass wir uns nach der Ebbe richten können, um genug breiten harten Saum am Strand zu haben. Die Spaziergänge sind herrlich. Der Kormoran hat seine Flügel zum Trocknen ausgebreitet, die vielen Möwen gehen sofort in die Luft, wenn wir heranmarschieren, das Oystercatcher-Pärchen (schwarze Vögel mit rotem Schnabel und roten Augen) sind immer gemeinsam auf Futtersuche nahe am Wasser. Die sonnenanbetende Robbe pfaucht ganz kurz, wenn wir ihr zu nahe kommen.
Draußen am Horizont, noch in der geschützten Bucht, liegen fünf englische, singapurische und arabische Tankschiffe, die Diesel geladen haben. Sie warten, bis sie zum Abpumpen an der Reihe sind. Ein Rohr, welches am Meeresboden liegt, verbindet das Frachtschiff mit dem Öllager. Ganze 4 Tage dauert es bis die 50 Millionen Liter Diesel gelöscht sind. Ein Einheimischer erklärt, dass sie mit Öl aus Russland beladen sind, 20% günstiger als normal hat Putin das Zeug verkauft. Im Hinterland steht ein großes Kraftwerk, welches mit Diesel Strom erzeugt. Die Abpumpanlage ist etwas in die Jahre gekommen und es gibt keine Möglichkeit, nur den halben Tanker leerzupumpen. Es muss gewartet werden, bis das Diesellager leer ist, erst dann kann das nächste Schiff seine Ladung löschen. Es entstehen Wartezeiten von Wochen und die Liegegebühren sind teuer. Die 20% Ermässigung ist somit futsch und das Schnäppchen entpuppt sich als teuerster Diesel ever. So zumindest hören wir es... Wir hören aber auch noch andere Geschichten und irgendwo dazwischen wird wohl auch die Wahrheit liegen.

Auch haben wir wieder genug Zeit, um uns der Kulinarik zuzuwenden. Straußenfilet mit Cremepolenta, thailändisches Hühnchen mit Zitronengras, überbackene selbstgemachte Gnocchi, Entenspiegelei mit selbstgebackenen Sauerteigbrot zum Frühstück...
Wir ziehen Sprossen, welche in nur 3 Tagen essbar sind.

Eigentlich ist Hartenbos eine Feriensiedlung mit unzähligen Bungalowanlagen, verschiedenen Campingplätzen, Restaurants und Shops. Auch die dahinterliegende Wohnsiedlung ist begehrt und viele sind dauerhaft bewohnt. In 3 Wochen beginnt das Weihnachtsgeschäft und dann ist alles brechend voll. Es gibt sogar soviele Buchungen, dass der Sportplatz der Schule als Campingplatz umfunktioniert wird.
Das Baden im Meer verkneifen wir uns, denn wir sehen fast jeden Tag die Sharkboote in der Bucht. Zahlende Touristen werden in einem Eisenkäfig in das Wasser gelassen, währenddessen werden die weißen Haie mit Fleischbrocken angelockt....

Auch wir merken, dass das Christkind, der Nikolaus und Co nicht mehr lange auf sich warten lassen. Auslagen und Geschäfte sind voll mit kitschigen leuchtenden Plastikbäumchen, Renntieren und Schokoladefiguren.

Wir beide lieben Supermärkte. Es ist immer interessant, das Essverhalten der Einheimischen zu erkunden. Was wird gerne gegessen und gekauft? Unter essentiellen Lebensmitteln verstehen wir Mehl, Zucker, Reis und nicht Chips, Maissnips und Co. Die Südafrikaner lieben das Knabbergebäck. Kein Braai ohne Chips zum Warmessen.

Einmal pro Woche lassen wir dem Amigo eine Ganzkörperwäsche angedeihen, denn er sieht aus wie ein Salzstangerl. Der Wind mit der feuchten Meeresbrise legt sich schön an die Außenhaut, die Fenster sind wie Milchglas, es tropft das Salzwasser von der Stoßstange. Es ist zum Weinen, das Strandleben fordert seinen Tribut.

Die heutige Radltour führt uns zum Great Braakrevier, ein Flohmarkt wird 1x im Monat abgehalten und den wollen wir besuchen. Dass nächste Woche die gleichen Stände in Hartenbos ausstellen, wissen wir zu der Zeit noch nicht. Mandarinenmarmelade und Macadamianüsse wiegen schwer im Rucksack am Rücken, besonders bei starkem Gegenwind und bergauf sind die 20km gar nicht ohne. Aber so haben wir eben das Essen redlich verdient und nein Wolfi: Heute gibt es keinen Gin Tonic als Suppe!

 

 

Südafrika 20

 

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