Südafrika 14. Teil

04.03. - 03.04.2023

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Dieselpreis: 1l =23,30 Rand

Als wir den Clarens Drive Richtung Hermanus entlang fahren, zeigt sich zwischendurch sogar die Sonne. Keine Delfine, keine Haie im Wasser, doch die Robben schwimmen neben uns her.

Am nächsten Tag in Bettys Bay werden die Wolken noch dunkler und der Wind frischt auf. Im ganzen Dorf stehen Warnschilder "Achtung Pinguine". Eine der wenigen Orte wo es noch eine Kolonie von Brillenpinguinen gibt. Sie nisten überall: Ob in dichten Buschen, in Erdlöchern oder zwischen den Felsen, überall schaut der Nachwuchs neugierig heraus. Den Kopf schüttelnd beäugen sie uns etwas misstrauisch. Tolpatschig watscheln die erwachsenen Pinguine zwischen den parkenden Autos umher. Stellt man sich zum Foto machen neben sie, kann es schon passieren, dass sie sich ankuscheln oder einem ins Bein zwicken.

Mittagessen gibt es beim Fischlokal am Hafen in Kleinmond. Fehlanzeige, denn unser Favorit hat geschlossen, also gehen wir, mit dem Regenschirm bewaffnet, in ein anderes Restaurant. Es regnet dicke Tropfen, das Blechdach macht das Reden fast unmöglich. Durch die überlappenden Zeltplanen, die als Wände fungieren, bringen die Sturmböen das kalte Nass in den Innenraum, sodass die Tische in Wandnähe nicht mehr benutzbar sind. Die Gäste drängen, oder besser gesagt kuscheln, sich in der Mitte zusammen - es herrscht keine Hektik, dafür ist es kalt und ungemütlich. Verena will nur noch einen heißen Tee, um ihre eiskalten Hände zu wärmen. Der Zelteingang, der gleichzeitig die Haustüre ist, steht offen und die Wassermassen laufen vom Gehsteig herein ins Lokal und seitlich unter der nächsten Zeltwand wieder ins Freie. Mittlerweile tropft es auch schon leicht auf unsere Theke, wo wir auf einen freien Tisch warten. Es gibt: Fish und Chips! Aber keinen freien Tisch, sodass wir unser Essen an der Theke verzehren. Eigentlich wäre es im Amigo sehr viel gemütlicher, aber wir wollten ja unbedingt auswärts Essen gehen - das haben wir nun davon.
Nein, Kaffee wollen wir keinen mehr nehmen und entscheiden uns für das warme Innere von unserem Wohnmobil.
Den Amigo starten wir heute nicht mehr, denn der Regen kommt auch noch in den nächsten Stunden fast waagrecht daher. Ein paar Tage später werden wir feuchte Klamotten im Kleiderschrank entdecken.

Doch vorerst fahren wir gemütlich weiter nach Hermanus. Im Vorort Onrusrivier gibt es einen Gemeindecampingplatz direkt am Meer. Da wollen wir eigentlich 2 Wochen bleiben. Doch es ist gar nicht so einfach für die durchgehende Zeit einen Platz zu bekommen, vieles ist gebucht und das übernächste Wochenende ist ein Verlängertes, wo dann alles total ausgebucht ist. Doch wir werden fündig und haben für die nächsten 10 Tage unseren kleinen Platz, zwar ohne Aussicht, aber dafür mit Wiese davor und ohne lästiges Umparken.

Wir treffen Andreas, den wir schon länger kennen, aber nur aus dem Internet. Nun steht das erste persönliche Treffen an. Seit vielen Jahren fährt er mit seiner Frau Sabine in einem 3Achs Kat im südlichen Afrika herum. Vor kurzem haben sich die beiden ein Haus gekauft und warten auf den Seecontainer, der ihre Möbel anliefern soll.
Wir treffen uns in den nächsten paar Tagen immer wieder, so auch zum Samstagsmarkt. Es gibt tolle Shops mit leckeren sonnengetrockneten Oliven, handgemachte Kuchen, selbstgebackenes Gebäck, getrocknetes Fleisch, Biogemüse und kiloweise werden Avocados und Granatäpfel aus dem Kofferraum raus verkauft. Wolfi sein Rucksack ist beim Heimradeln ganz schön schwer.

Warum ist denn das langärmlige Hemd im Kasten feucht und auch die T-Shirts nebenan? Alles wird ausgeräumt und die Misere begutachtet, doch wir finden nirgendwo Wasser, auch keine Undichtheit auf den ersten Moment. Wolfi borgt sich eine lange Leiter am Campingplatz aus und wird dann schließlich fündig. Eine Delle an der Aluecke vom Dach und die Dichtfuge ist undicht, da sind wir wohl an einem Ast gestreift...
Im Zuge dessen werden gleich die gesamten Dichtfugen am Dach erneuert, nun brauchen wir noch Farbe zum drüber pinseln oder sprühen. Mit der europäischen RAL Farbennummer können die Verkäufer gar nichts anfangen. Nach dem 5 Shop haben wir Megaglück und finden ein Geschäft mit Lackierbedarf, welches einen Computer mit einem speziellen Programm besitzt, der die RAL Nummern umrechnen kann. Da die Spraycontainer erst am Montag kommen, verabreden wir uns für den Wochenbeginn. Genau in dieses Geschäft wurde letzte Nacht eingebrochen. Abgesehen hatten es die Diebe, welche durchs Dach eingedrungen sind, auf den Computer. Auf der Flucht wurden sie von einem aufmerksamen Wachmann gestörrt und so kam es, dass sie das Notebook fallen ließen. Gut so, denn so kommen wir doch noch zu unserer Farbe.

Das Wetter ist derzeit sehr unbeständig und bei Sonnenschein sind wir mit dem Fahrrad unterwegs. Hermanus ist nicht weit und eine nette künstlerisch angehauchte Stadt mit einem tollen Promenadenweg am Meer. Viele Südafrikaner und Europäer mit dem nötigen Kleingeld besitzen hier ein Ferienhaus.
Auf dem Weg zur Stadt streifen wir den Rand des Townships. Unwillkürlich treten wir etwas schneller in die Pedale, denn es ist Samstag. Musik dringt aus den baufälligen Hütten, JEDER hat die Wumme an und es geht zu, wie am Jahrmarkt. Wer es sich leisten kann, hat ein Bier in der Hand und die ganz glücklichen eine Flasche Whiskey. Feiern können die Schwarzen definitiv. Für uns interessiert sich keiner, außer das wir des öfteren einen mittrinken sollten und viele fröhlich winken.

Andrea & Hans aus Namibia parken auch am Campingplatz, jedoch in der ersten Reihe direkt am Meer. Die beiden haben ein Iveco Wohnmobil und zuletzt haben wir sie in ihrem Ferienappartement in Swakopmund getroffen. Welch ein Zufall, denn verabredet haben wir uns nicht.
Hans sorgt sich immer um den Naturschutz und so ist es nicht verwunderlich, dass er uns mit dem Problem "poaching" am Laufenden hält. Jeden Tag beobachtet er mit seinem Nachtsichtgerät, wie Männer das Meer mit Säcken verlassen, direkt vor ihnen am Zaun vorbei laufen. Ziemlich sicher sind sie voll mit Avalonmuscheln, welche nur zu bestimmten Zeiten und in gewisser Menge gesammelt werden dürfen und das auch nur mit Genehmigung. Anrufe bei der zuständigen Behörde bringen leider nichts...
Es ist ein sonniger Nachmittag und die beiden wollen uns auf "Avalons aus der Pfanne "einladen. Gekauft haben sie die Muscheln auf einer Zuchtfarm an der Westküste mit Beleg, um nicht eventuell als Wilderer bei möglicher Kontrolle angeklagt zu werden. Bis jetzt haben wir noch nie welche probiert und auch heute wird nichts daraus, denn wir sind mit Gwyn & Andrew verabredet. Die beiden sind nur heute im Ort, sie beantragen eine Aufenthaltsgenehmigung für Portugal auf dessen Botschaft in Kapstadt und Onrus liegt da auf ihrem Weg. Ein netter Abend mit viel Gesprächsstoff ist viel zu schnell vorbei.

Beim Tischler lassen wir uns eine Holzlatte auf Maß zuschneiden, um sie dann unter dem Lattenrost zu fixieren. In 13 Jahren hat nun das Holz etwas nachgegeben und die Matratze hängt leicht durch, sodass wir uns in der Nacht immer in der Mitte treffen ;-)
Wolfi findet außerdem nach langem Suchen eine Multiplexplatte. So wird unser Projekt Campingtisch endlich verwirklicht. Die Kelleröffnung ist für unseren jetzigen Tisch einfach zu schmal und es ist jedesmal etwas mühselig, ihn rein- und rauszunehmen, weshalb wir den Tisch nicht so oft herausen haben, als wir das eigentlich möchten. Die neue Platte ist nun um 10cm schmäler und geht deutlich einfacher durch die Luke. Zweimal wird sie gerollt und dann nur noch die Beine dran schrauben - fertig.
Erneut ein Regentag: Wir widmen uns der Kulinarik, selbstgemachten Nudelteig mit 2erlei Füllung. Pilze und Spinat. Ravioli a´la Verena.

Morgen beginnt nun das verlängerte Wochenende, wir müssen den Camping räumen und Andreas bietet uns einen Platz im Garten oder vor seinem Haus an. Dankeschön! Wir nehmen das Angebot gerne an und als wir noch erfahren, dass auch Jutta & Gerd auf dem Weg hierher sind, scheint es, als ob einem Globetrottertreffen nichts mehr im Weg stehen würde. Mit den beiden haben wir schon ein paarmal telefoniert, aber auch noch nie persönlich getroffen. In ihrem 2Achs KAT sind sie die Ostroute runtergefahren und auch bereits mehrere Jahre unterwegs. Es ist ein gemütliches Treffen, Infos werden ausgetauscht, und der Braai angeworfen. Wir verbringen ein paar nette Tage zusammen.

Vor dem Wochenende trennen sich unsere Wege. Es ist grau in grau und es nieselt ganz leicht. In den letzten Tagen hat es immer wieder mal geregnet, es scheint, dass der Sommer für dieses Jahr lebewohl gesagt hat. Der Herbst ist in Anmarsch.
Beim Kaas Shop und im Vleisstaat erstehen wir verschiedenen Käse und Lammkoteletts.
Bei Regen geht es über den Sir Lowrys Pass. Unmengen von Holzkisten stehen an den vielen Apfelplantagen für die Ernte bereit.
Im Padstall kaufen wir frischeste lokale Äpfel und rücken unsere Rand zum Zahlen raus. "Nein, Bargeld nehmen wir nicht, nur credit card!" Das hören wir in Südafrika sehr oft. Auf Märkten, bei Festen, in Cafes und Geschäften. Auch wenn es um eine Summe von weniger als 1,-Euro geht, wird nur Plastikgeld akzeptiert. Ob mit Kreditkarte, Smartphone oder Smartwatch bezahlt wird, ist egal. So wird das Personal unter Kontrolle gehalten und Bargeld klauen geht so nicht mehr.

In Gordonsbay stellen wir uns auf dem Kirchenparkplatz am Meer und werden in den Schlaf geschaukelt. Die Böen kommen in Minutentakt und man glaubt auf einem Schiff zu sein, ein kurzes Umparken mit der Nase in den Wind, bringt auch nix. Es dauert ein ganzes Stück bis wir in den Schlaf fallen.
Morgens als wir munter werden, haben wir schönstes Wetter. Da machen wir doch gleich einen strammen Morgenspaziergang, noch vor dem Frühstück!

Treffpunkt Route 44 mit Bini & Peter. Vor einigen Wochen haben wir schon auf der großen Wiese ohne Weiteres übernachten können. Gestern Abend hat sich jemand vom Personal betrunken in sein Auto gelegt, obwohl er medizinische Betreuung gebraucht hätte. Erst am Morgen, als sie ihn entdeckten, wurde die Ambulanz gerufen. Nun hat die Managerin Angst, dass so etwas nochmals vorkommt und will uns nicht übernächtigen lassen. Doch Wolfi regelt das ganz souverän und unterschreibt einen "Vertrag", dass wir selber für uns verantwortlich sind und auf eigenes Risiko hier nächtigen. Außerdem sind wir eh zu viert, da kann immer jemand Hilfe holen, argumentieren wir.
Also steht einem Wandertag durch die Weinberge nix mehr im Weg. Die tolle Aussicht bei Uva Mira genießen, ein Weintasting bei Erni Els und noch eine Flasche Sauvignon Blanc beim Falke, bevor wir hinüber zum Weingut Spier fahren, wo eine Lichtershow stattfinden soll. Die hätten wir uns schenken können. Doch die Stimmung ist gut, wir trinken im August (das ist der Truck von Bini & Peter) weiter und tanzen zu Binis Liblingsliedern.


Das Wochenende ist zu Ende und unsere Wege trennen sich. Die beiden fahren in die Richtung, von der wir gekommen sind, während wir nach Kapstadt wollen, um uns um die Visumsverlängerung zu kümmern. Bis jetzt haben wir von Home Affairs noch nichts gehört und in knapp 2 Wochen läuft unser jetztiges Visum aus. Am Melkbosstrand parken wir den Amigo im Ou Skip Camping.
Gleich am nächsten Tag fahren wir mit dem Bus in die Innenstadt. Bei VFS Global, welche für die Verlängerungen zuständig ist, reihen wir uns in die Schlange der Wartenden ein. Der bemühte Manager hat alle Hände voll zu tun, jeder will Antworten. Wir erfahren, dass tausende von Anträgen noch nicht bearbeitet sind, momentan kommen die bearbeiteten Anträge vom November zurück, wir haben unsere in der 3. Jännerwoche abgegeben. Der Manager vertröstet uns mit den Worten: "Wartet noch ein paar Tage, ich glaube, dass eine Blankoverlängerung eintreffen wird." Und tatsächlich kommt solch ein Schreiben von Home Affairs in den nächsten paar Tagen.

Wir streifen durch die Straßen und Gassen von Kapstadt. Auf der Dachterrasse vom Big Daddy Hotel gibt es ein Bier im Caravanpark. Im Eastern Food Bazar essen wir authentisches Chicken Tikka Masala und Masala Dosa. Im Shop in der Long Street finden wir neue Kaffeebecher in Afrikastyle , aus denen der Kaffee nun doppelt so gut schmeckt.
In der Canal Walk Mall genießt Verena eine chinesische Massage, wir schlendern durch den riesigen Shoppingtempel, bei der großen Lindt Osterhasenverkaufsecke muss Wolfi seine Verena wegziehen, die goldenen Schokohasen leuchten zu verlockend.

Es ist kurz vor dem Wochenende und wir wollen nun auch noch Kapstadt bei Nacht erleben. Der letzte Bus zum Melkbosstrand geht bereits um 21.00 Uhr, viel zu früh, also parken wir uns an die Waterfront. Nicht erste Reihe, sondern 2. Auf dem Ticketautomaten steht geschrieben: Vehicle 0-24h/ 20.- Rand.
Das ist perfekt, direkt am Geschehen, 2x umfallen und wir sind zu Hause.
Die Capetonier sind herausgeputzt mit engen Kleidern, High heels und langen Plastikwimpern. Wir genießen ein Glas Wein auf der Sunsetterrasse und staunen über die üppigen Kurven in den hautengen Klamotten.
Auf der großen Bühne gibt es einen High School Musikwettbewerb, 3 Bands, 3 verschiedene Schulen, jeweils 30 Minuten. Der Gewinner bekommt 50.000,- Rand und die High School mit dem meisten Applaus noch eine extra Zugabe. Wau, wir sind fasziniert vom Spektakel. Die 15-17jährigen geben ihr Bestes, rocken die Bühne, heizen die Stimmung ein und das Publikum tobt. Wolfi will plötzlich 35 Jahre jünger sein, um solch eine High School besuchen zu können. So wird Ergeiz, Motivation, Wettbewerb und Spaß am Besser sein vermittelt.

Als wir zum Amigo zurückkehren, erwartet uns schon der Parkwächter. "Das Auto darf hier parken, aber wir dürfen nicht darin schlafen, wir müssen ins Hotel." Diskutieren sinnlos, also sagen wir ihm, dass wir in einer Stunde in ein Hotel gehen. Natürlich machen wir das nicht und verschanzen uns lesend ins Bett. Still und leise sind wir. Nach einer Stunde kommt der Parkwächter klopfen. Erst ganz leise, wird er immer lauter. Er holt sich Hilfe und zu dritt klopfen und rütteln sie am Amigo. Plötzlich hält ein Auto neben uns, Ketten klirren am Asphalt, oje das sind wahrscheinlich Wegfahrsperren. Doch wir sind ja nicht hier, wir müssen nun an unserer Geschichte festhalten und lauschen, was da draußen vor sich geht. Nach einer guten halben Stunde werden die Ketten wieder weggebracht, wahrscheinlich waren sie zu klein für unsere 14.00R20 Reifen. Wir glauben nun schon, unser Spiel gewonnen zu haben. Keine Stimmen mehr rund um den Amigo, endlich kehrt Ruhe ein. Jetzt haben sie wohl endlich aufgeben, schließlich tun wir ja keinen was, wenn wir hier schlafen. Die sehen uns nicht mal - ist doch alles lächerlich. Kaum fertig gedacht, hören wir Sirenen, zwei Polizeifahrzeuge mit Blaulicht sind im Anmarsch und parken direkt neben uns. Über Lautsprecher werden wir aufgefordert rauszukommen. Sind wir da nun in einen schlechten Film geraten? Wir öffnen die Haustüre, ergeben uns aber nicht mit erhobenen Händen. Wolfi geht gleich ganz forsch auf die Polizisten zu, sodass die Spielregeln geklärt sind. Und es wirkt, denn sie entschuldigen sich für die Störung, aber wir dürfen nicht bleiben, es ist ein Privatparkplatz. Wir können ihnen folgen und vor dem Polizeiposten am Parkplatz campieren, es ist nicht weit entfernt. Wir nehmen das Angebot an und folgen dem Blaulicht durch das belebte Viertel. "Sind das nun Verbrecher oder VIPs?", werden sich die Passanten fragen. Der Parkwächter grinst und winkt uns noch nach. Er hat gewonnen.

Der Polizeiposten ist gleich auf der anderen Seite der Waterfront, eigentlich besser gelegen und es riecht nicht nach Fisch. Also verlängern wir bis zum Montag und bleiben das ganze Wochenende. Wenn es während der Nacht nicht so frisch wäre, hätten wir ja auf einer der Bänke vom netten Cafe schlafen können. Wolfi probiert schon mal, wie es sich liegt, falls noch was dazwischen kommt;-)
An den Musik- und Danceperformances der verschiedenen Künstler kommen wir nur schwer vorbei, ohne länger zu lauschen.
Die Appartements mit den Katamaranen direkt davor im Hafen sind nur etwas für gut Betuchte. Wir schlendern der Promenade entlang bis nach Green Point und durch den gepflegten Park zurück.

Am Abend bleiben wir in dem Irish Pub hängen, die Live Band singt alte Lieder bei denen man gut mitsingen kann. Die Tanzfläche teilen wir uns mit Bryan. Ein 76jähriger fitter Schwarzer mit kariertem Gilet und Mafiakapperl. Sein dazupassendes Sakko hat er schon abgelegt. Mit einem netten Grinsen rockt er sich einen ab. In der Pause geben wir ihm ein Stamperl aus. Er erzählt uns, dass er von hier aus links unter der 3. Brücke lebt und das Highlight der Woche der Tanzabend am Samstag ist. Wir haben bis spät in die Nacht viel Spaß miteinander und tanzen bis in die Puppen.

Mit einem Zettel voller Fragen sind wir abermals unterwegs zum VFS Global.
- Mit dieser Blankoverlängerung dürfen wir über die Landgrenze reisen und wie soll der Beamte wissen, dass wir eine Verlängerung angesucht haben, denn im Pass steht davon nichts drinnen?
Antwort: Mit der Quittung vom Antrag der Verlängerung. Über die Landgrenze dürften wir nicht ausreisen, es ist nur über den Flughafen ins Heimatland möglich.
-In der Blankoverlängerung steht drinnen, dass wir bis zum 30. April im Land bleiben dürfen, korrekt? Antwort: Ja, aber nur wenn ihr noch keine 180 Tage in den letzten 12 Kalendermonaten hier wart. Es wirft nur noch mehr Fragen auf. Wann fangen die letzten 12 Monate an, mit heute oder Abgabe der Verlängerung...
-Besteht eine Möglichkeit, dass wir unsere persönliche Verlängerung noch bekommen und wo können wir die dann abholen? Antwort: Ja, in jeder VFS Global Stelle. Wau, die erste positive Antwort für uns, denn dann müssten wir nicht wieder nach Kapstadt zurückfahren, um das eventuell erteilte Visum abzuholen.

Unglaublich wie kompliziert das Verlängern eines Visums in Südafrika abläuft. Wir haben schließlich keine Staatsbürgerschaft beantragt oder ein mehrjähriges Visum oder gar ein Arbeitsvisum, wir wollen doch nur eine kleine Verlängerung unseres Touristenvisa. In den meisten Ländern geht das ganz schnell und oft noch am selben Tag.
Wir möchten zum AfrikaBurn Festival, welches vom 23.-30. April in der Tankwe Karroo stattfindet. Obwohl alle Tickets schon lange ausverkauft sind, hätten wir die Möglichkeit von Freunden von Freunden Tickets zu erstehen. Doch was sollen wir nun machen? Mögliche Ausreiseprobleme und vielleicht sogar einen Bann riskieren wegen dem Festival? Oder darauf verzichten und uns in den nächsten paar Tagen auf den Weg zur 1.200km entfernten Grenze machen, denn am 9.04. läuft unser aktuelles Visum aus?
Wir sind planlos. Sollte unser letzter Südafrikaaufenthalt wirklich so chaotisch und dramatisch enden? Eigentlich wollen wir noch gar nicht raus aus diesem schönen Land...

 

 

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Südafrika 15

 

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