Lesotho

02.04. - 20.04.2022

Einreiseort: Van Rooyen`s Gate
Ausreiseort: Caledonspoort
Währung: 1€ = 16,20 Loti (Mz. Maloti)
Dieselpreis: 1l = 22,95M

Willem, unser selbsternannter Grenzhelfer, geleitet uns zuerst zur blauen Blechhütte, darin sitzt der "Coronabeauftragte", der die Tests kontrolliert. In den letzten Tagen haben Südafrika, Namibia, Botswana, Simbabwe und viele andere afrikanischen Staaten die verpflichtenden PCR-Tests beim Grenzübertritt abgeschafft, wenn man mindestens 2x geimpft ist. Nur Lesotho ist nicht mitgezogen. Willem hat im Vorfeld gemeint, dass wir keinen aktuellen Test brauchen, wir kämen auch ohne über die Grenze, er macht das schon!
Nun stehen wir in Lesotho vor dem Schalter, unser 6 Monate alter Test wird kontrolliert. Wir sind uns ziemlich sicher, dass er das Datum gesehen hat, dennoch gibt er uns den erforderlichen Stempel auf den Test und wir sind durch. Beim Einreiseschalter wird zusätzlich zum Pass nochmals der Coronatest verlangt. Die Dame dreht und wendet ihn, bemerkt das abgelaufene Datum und meldet sich lautstark zu Wort. Doch nicht lange, denn Willem unterbricht sie sofort, zeigt den mahnenden Zeigefinger und sagt auf Sesotho: "Mach uns keinen Ärger und wir hätten gerne 1 Monat Visum!" Dazu überreicht er ihr 100,- Rand, die wir ihm dann natürlich erstatten. Die Beamtin ist sofort ruhig, stempelt den Pass, überreicht uns die alten Tests und die Grenzabfertigung ist erledigt. Sehr gut gemacht, danke Willem - für uns war das eine neue Erfahrung!

 

In der ersten größeren Stadt namens Mafeteng kaufen wir SIM und Internet. Als wir die Türe zum Vodacom Laden öffnen, werden wir von einem bewaffneten Uniformierten zurückgehalten. "Stop, go back!" Huch, was ist da los? Wird der Shop gerade ausgeraubt? Doch als wir uns umdrehen, erkennen wir das gepanzerte Fahrzeug, Ende der Woche wird wohl das Geld abgeholt und das passiert gerade in diesem Moment. 4 bewaffnete Männer sichern das Geschehen ab, wird sich wohl um Millionenbeträge handeln;-)
18,85M kostet 1l Diesel, wir tanken 300l, denn sie akzeptieren Kreditkarten. So sind wir auf der sicheren Seite in den Bergen. 14 Tage später, als wir wieder in das Flachland kommen, kostet 1l Diesel bereits 22.95M - wie können sich die Menschen hier das leisten? Tut es uns schon sehr weh, aber Lesotho ist ein armes Land. Mehr als die Hälfte lebt von weniger als 2€ pro Tag. Natürlich haben diese Menschen kein Auto, dennoch bekommen sie die Teuerung zu spüren, denn die Lebensmittel und Waren werden nun durch den aufwendigen Transport im Land auch teurer.

Unser Reiseführer schreibt von einer speziell schönen Steinkirche in Morija. Die Kirche kann nicht viel, doch der Parkplatz davor umso mehr. Er eignet sich gut fürs Übernacht bleiben. Es ist Wochenende und die Dorfjugend marschiert umher, es gibt kein Kino, kein Cafe oder einen Gemeinschaftsraum, wo sie sich treffen können, also trifft man sich auf der Dorfstraße - das ist ihre Flaniermeile. Auf unser Fahrzeug und deren Bewohner sind die Mädels von der Highschool neugierig geworden und kichern lautstark vor dem Eingang.


In der Ortschaft gibt es ein kleines Museum und Dinosaurierspuren im Felshang oberhalb des Dorfes. Mit der Navi App machen wir uns auf den Weg. Vorbei an runden Ziegelhütten mit Kühen und Schafen davor. Die Bewohnerin kommt gerade mit einem gefüllten Wassereimer am Kopf balancierend zurück und ihr Hund bellt uns lautstark an. Er wird wohl auch nicht viele Weiße hier heroben sehen. Wir tauchen in einen Wald mit Nadelbäumen ein und stehen vor einem kleinen Stausee. Hier treffen wir auf einen Hirten, der mit seinen 3 lernwilligen Hunden auf Vaters Pferde aufpasst. Ein zusätzliches Taschengeld ist immer willkommen und so bringt er uns den etwas versteckten, steilen Pfad hinauf zu dem Felsen des Makhoarane Berges, wo die 66 Millionen alten Dinosaurierfußspuren verewigt sind. 1881 wurden die fossilen Abdrücke von einem Missionar entdeckt. Der fliegende Dino sollte ungefähr doppelt so groß wie ein Vogel Strauß gewesen sein und hat den Namen "Bird of Makhoarane" oder "Lesothosaurus" bekommen. Als Draufgabe zeigt er uns noch den "Kamin-Felsen", durch den wir dann hochklettern können.

Es ist Sonntag, das Tor zur Kirche ist bereits geöffnet und wir wollen den zahlreichen Kirchenbesuchern keinen Parkplatz wegnehmen, So fahren wir gleich nach dem Munter werden raus und frühstücken am Rande der Kleinstadt, wo wir dann von einer Demonstration überrascht werden. Sie fordern den Stopp "Gewalt gegen Frauen und Kinder", ein brandaktuelles Thema auch in Südafrika.

Thaba Bosiu ist die wichtigste historische Stätte des Landes. Die Bergkette im Westen war von Feinden uneinnehmbar und der Gründungsvater Moshoeshoe konnte die Nation der Bantu vereinen und gemeinsam schlug man den Feind zurück. Bis heute gibt es in Lesotho nur eine Kultur und eine Sprache - was in Afrika einzigartig ist und das Land vor Stammeskonflikten verschont.
Ein Spaziergang über gatschige Wege führt uns zum Berg Qiloane, der das Vorbild des typischen Basutohut ist, der nicht nur in der Nationalflagge verewigt ist, sondern auch am Autokennzeichen. Ein spitzer aus Stroh geformter Hut, in den Bergen wird er von den Hirten oft und gern getragen.


Lesotho ist eine Enklave in Südafrika, ca. ein Drittel Fläche von Österreich und hat 2 Millionen Einwohner. Die meisten davon leben im Low Veld, im Nordwesten des Landes.

Am Nachmittag sehen wir den Kindern zu, die mit dem einzigen Fahrrad vom Dorf den Berg runterrollen. Das Fahrradskelett hat gar nix mehr, keine Kette, keine Pedale, keine Bremse, keine Reifen - sie fahren auf der Felge runter und wenn sie stehen bleiben wollen, müssen sie abspringen und das Fahrrad umwerfen. Lange stehen sie vor unseren Fahrrädern, himmeln sie regelrecht an und verstehen nicht, dass wir sie ihnen nicht geben wollen. Wir haben doch schon ein Fahrzeug mit Motor, da brauchen wir doch keine Fahrräder mehr ;-)

In den Blechhütten am Straßenrand kaufen wir Kraut, Kartoffeln, Karotten, Zwiebel und leckere Äpfel ein. In den Bergen gibt es nicht viel und wir verlassen das Low Veld Richtung Osten in das Central Field. Von ca. 1.500m Seehöhe starten wir und es geht vorbei an Roma, die einzige Universitätsstadt Lesothos, über diverse Pässe (über 2.000m) geht es rauf und runter - tausende Kurven. Es ist das letzte Monat der Regenzeit, die von November bis April dauert. Die Landschaft präsentiert sich grün und mit vielen bunten Blumen. Es sieht herrlich aus!


Die Menschen leben in Steinhütten mit Stroh gedeckt oder neuerdings in rechteckigen Ziegelhäusern mit Blechdach. Isoliert sind sie beide nicht und in der Nacht wird es wohl ganz schön frisch. Vor vielen Jahren ist ihr König mit einer umgehängten Decke öffentlich aufgetreten und das hat sich zum Nationalgewand der Basutos, wie die Einwohner Lesothos sich nennen, entwickelt. Es macht auch Sinn, denn normale Klamotten sind teuer. Viele Kinder kommen mit zerschlissenen Hosen und Jacken daher, die nicht mehr warm halten. So ist ihre Decke ein Schutz gegen die Kälte, die Sonne und auch gegen den Regen. Ob umgehängt mit einer großen Sicherheitsnadel fixiert oder umgewickelt als Rock, die Decke, mit der sie wahrscheinlich auch schlafen, ist immer dabei.
Kraals, mit Steinen umringten Mauern dienen den Tieren in der Nacht als Schutz. Lesotho ist das Land der Hirten und freundlichen Menschen. Ausnahmslos alle winken schon von Weitem und lachen auch gern.

In Semonkong wollen wir den 185m freifallenden Wasserfall Maletsunyane besuchen. In der Nacht hat es 6°C und als wir nun an den Höfen vorbei marschieren, werden die Esel gerade munter, dem Schwein ist es noch zu kalt zum Aufstehen und dem Schaf mit der dicken Wolle kann die Kälte nichts anhaben. Wir nehmen eine Abkürzung und können die Brücke schon sehen, die uns über den Fluss bringt. Die Erde ist aufgeweicht vom vielen Regen, an den Felswänden rinnt Wasser runter. Nach 2 Stunden erreichen wir den Wasserfall - und der ist sehr beeindruckend! Wir bleiben einige Zeit und genießen die Aussicht und die warmen Sonnenstrahlen, bevor wir den Heimweg durch das Dorf antreten. Auf diesen schlammigen Pisten ist das Pferd und der Esel das beste Fortbewegungsmittel und uns wird schnell klar, warum fast alle Gummistiefel tragen.
Ob Holz zum Heizen, 25kg Säcke Millipap zum Essen, Stroh für die Tiere - all das und viel mehr wird auf den Rücken der Tiere transportiert. Im Dorf werden die Pferde angebunden, in den zusammengezimmerten Blechhütten, die als Geschäfte dienen, werden Gummistiefel, Stricke, Klamotten und Plastikware verkauft. Verena kauft frische Karotten aus der Scheibtruhe und wir probieren das kleine Pfannenbrot.

Es geht weiter in die Central Fields, am Buschmans Pass bleiben wir auf einem Schotterplatz stehen. Nicht lange und wir bekommen Besuch von 2 Hirtenjungen. Den ganzen Tag, das ganze Jahr lang sind sie mit ihren Schafen und Ziegen auf dem rauhen Gelände unterwegs. Die Tiere haben jeden Tag Hunger, egal ob bei Regen oder Sonnenschein. Heute haben die Jungs ein Dassie in ihrer Falle gefangen. Voller Stolz präsentieren sie uns ihre Beute und wollen diese natürlich an uns verkaufen. Nein, solches Fleisch wollen wir nicht essen, danke. Sicherlich wird es heute Abend für ihre Familie ein Festessen geben.

Nach einer arschkalten Nacht sind wir gerade mit Frühstücken fertig, als neben uns ein Helikopter landet. Der Pilot namens Molelengoane und der Geschäftsmann Koi, der den Heli gechartert hat, steigen aus, wir kommen ins Gespräch, bieten ihnen Kaffee an und ratschen. Koi gehört das ganze Gelände rundherum, ein paar Kurven weiter ist ein toller Wasserfall. Er wartet nun auf ein Team von der Regierung, gemeinsam wollen sie das Land rund um den Wasserfall vermessen, um rechtlich für etwaige Geschäftsverhandlungen zum Bau eines Hotels gerüstet zu sein. "Bis es jedoch so weit ist, könnten wir doch eine Runde drehen" meint Molelengoane, er würde uns gerne sein schönes Land aus der Luft zeigen. Wau, echt jetzt? Schnell Zähne putzen, rein in die Schuhe und nur wenige Minuten später sitzen wir im neuen Airbus Helikopter und heben auch schon ab.
Wolfi als Co-Pilot, Verena auf der Rückbank. Gleich nach dem Start eine Schräglage nach rechts, rein in das enge Tal, darunter der mäandernde Fluss. Nur knapp über dem Wasser fliegen wir den Flusslauf entlang, rechts, links, rechts, links - es geht ab wir in einem Actionfilm. Während Wolfi immer größere Augen kriegt und den Mund nicht mehr zubekommt vor lauter G
rinsen, probiert Verena ihre aufkeimende Übelkeit zu unterdrücken. Der Wasserfall von oben sieht herrlich aus, der Pilot fliegt ein paar Kurven, damit wir ihn von allen Seiten sehen können. Er bietet uns auch noch an, die G Kraft spüren zu lassen, sicherlich doch!! Er lässt den Heli voll absacken - wir sind schwerelos, um dann volle Kanne hochzuziehen, nun spüren wir unser 4faches Körpergewicht - Verena hebt es fast den Magen aus.
Weiter geht´s zum Mohale Staudamm, den sehen wir nun wunderschön in die Landschaft eingebettet, das Blau ein toller Kontrast zur eher trockenen Vegetation rundherum. "Geil, cool, awesome!" tönt es aus Wolfis Mund, während Verena nur noch hofft, dass der Flug bald vorüber geht. Bereits ein abgestürtzter Hubschrauber soll hier unter uns im Wasser liegen... "Do you have a plastic bag?" fragt Verena. Nein, aber dafür landet Molelengoane am nächsten Hügel. Es hat nicht ganz gereicht, denn als wir wieder in der Luft sind, geht es schon wieder los. Diesmal muss die Windjacke herhalten. Verena ist es unglaublich peinlich. Da werden wir zu einem Heliflug eingeladen und dann kotzt sie auch noch den neuen Hubschrauber voll.


Nach ca. 40 Minuten Flug landen wir wieder neben dem Amigo. Vielen, vielen Dank - es war ein unvergessliches Erlebnis! Verena will nur noch weg und Wolfi strahlt noch immer übers ganze Gesicht. Während Verena sich völlig fertig ins Bett begibt, putzt Wolfi den Helikopter und sprüht noch kräftig Raumspray in den Chopper, denn das Vermessungs Team steht schon bereit. Nachdem die Vermessung beendet ist, kommt uns Molelengoane nochmals besuchen, er hat ein richtig schlechtes Gewissen, weil es Verena so übel erging. Doch beim Verabschieden kann sie ihm schon wieder zuwinken, sie ist auf dem Weg der Besserung!

Nach dem God-help-me Pass und dem Blue Mountain Pass beginnt eine Hochebene. Primitive runde Steinbauten mit umfriedeten Gehegen für die Tiere während der Nacht. Kurz bevor der Winter mit Schnee und klirrender Kälte kommt, verlassen die Hirten ihre Sommerresidenz. Wir haben uns gedacht, dass es sehr einsam sein muss als Hirte hier heroben, nur umgeben von Tieren. Doch da haben wir uns getäuscht, denn es gibt unglaublich viele Hirten und die treffen sich immer wieder, oft auch mehrmals am Tag. Dann werden Neuigkeiten ausgetauscht und man wärmt sich rund um ein Feuer auf.

 

Es gibt das Highland Water Project, das schon vor 40 Jahren zwischen Südafrika und Lesotho ausgehandelt wurde und bereits teilweise umgesetzt ist. Verschiedene Dämme sollen errichtet werden, die untereinander mit Tunnels verbunden sind. Die Wassermassen fließen im Katse Damm zusammen und von dort durch einen Tunnel in einen weiteren Damm nach Muela, wo ein Kraftwerk gebaut wurde. Der Strom wird für die lokale Bevölkerung gewonnen, das Wasser geht unterirdisch weiter in die Stadt Clarens in Südafrika, wo es in den Fluss Ash eingeleitet wird, der wiederum nach Pretoria und Johannesburg fließt. Dort wird das dringend gebrauchte Wasser als Trink- und Brauchwasser verwendet. Dieses Projekt ist eines der weltweit größten seiner Art.
Inzwischen sind wir am Mohale Damm angekommen, neben dem Katse Damm der Zweite, der bereits fertiggestellt ist, ein weiterer, der Polihali Damm befindet sich noch im Bau und ein Vierter soll auch noch folgen.

Wir buchen eine Tour im Visitor Center. Aufgrund von Corona sind kaum Touristen im Lande und so ist unser Guide sehr nervös. Er erklärt uns ausführlich über das ganze Projekt, über die Umsiedlung der Menschen, die Kompensationen, die sie dafür erhalten haben und über die gute Entwicklung der Infrastruktur in der gesamten Umgebung. Nun gibt es ein Krankenhaus und Schulen. Früher gab es eine üble Schotterpiste hierher, nun fährt man auf bestem Asphalt. Es hört sich alles sehr gut an und wir wünschen, dass der Regen nicht ausbleibt. Erst im Jahre 2020 hatten sie nach jahrelangen schlechten Regenzeiten die Wasserexporte nach Südafrika drosseln müssen, was in den 10 Jahren, seit der Fertigstellung des Projekts, das erste Mal passierte. Wir fahren zur Staumauer runter und dürfen sogar im Inneren des Überlaufs rumspazieren.

Bei unseren Nachbarn geht es emsig her. Ein neues Maisfeld wird erschlossen und die Kühe ziehen den Pflug durch die schwarze Erde. Arbeit, wie bei uns vor knapp 100 Jahren.

Im Dorf Marakabei sitzen wir die Schlechtwetterfront aus. 3 Tage Regen, fast nonstop. Es ist doch schade, durch die schöne Landschaft zu fahren, ohne dass man was sieht. Also abwarten und Tee oder Kaffee trinken, die Heizung surrt leise vor sich hin. Kuschelig warm ist es im Inneren, wir lesen oder spielen.
In den kurzen Regenpausen marschieren wir den Fluss entlang, dieses Jahr gibt es genug Wasser. Ein Storch ist auf der Lauer nach Fisch oder Frosch und der Glattnackenrapp sucht nach Insekten im Gras. Die Äste der Trauerweiden hängen tief ins Wasser. Zu Mittag gibt es selbstgemachte Burgerbrötchen mit Straußenfleischpatties und Cole Slawe dazu - LEKKER! Nachmittags machen wir es uns wieder unter der Decke gemütlich.

Der Strom wird knapp und unser Trinkwasser auch, also starten wir und es geht weiter der kurvenreichen Straße entlang. Der Nebel wandert rauf und runter oder sind es die Wolken? Aus den Hütten steigt Rauch auf, Mama ist beim Kochen und einige Hirten kommen uns entgegen. Die Decke tief ins Gesicht gezogen. Viele haben anstatt dem traditionellen Basutohut eine Sturmhaube auf. Nur ein Augenschlitz, ansonsten völlig vermummt. Ist das die männliche Variante der Burka? Sie sehen doch eher wie Bankräuber aus,oder?
Wie es der Teufel will, finden wir keinen Wasserhahn, als wir einen suchen. Eine Verkehrstafel zum Hospital kommt uns da gerade recht. Über eine Rumpelpiste gehts zum Krankenhaus, wir fragen beim Tor nach und siehe da, gleich um die Ecke ist ein Wasserhahn und schon strömt das köstliche Nass in den Tank. Über das Trinkgeld freuen sich die wachhabenden Security Leute. Gleich nach der Ortschaft bleiben wir wieder neben der Straße stehen und warten bis die Sonne rauskommt und dass geschieht dann erst am nächsten Tag.

Noch ein letzter Pass bevor wir die Versorgungstadt Thaba Tseka erreichen. Bei der Einfahrt in die Stadt werden wir von der Polizei gestoppt. "Driver license please!" "That`s you?" fragend schaut der Polizist Verena an. "Nein, das ist mein Mann und der fährt auch!" Langsam geht er rund um das Fahrzeug, schaut durch das Fenster Wolfi an und hat bis zum Schluss nicht verstanden, dass das Lenkrad auf der anderen Seite ist.
"Fat cook" aus den Truhen, das ist die
afrikanische Version von unseren heimischen Krapfen, wie der Name schon sagt, in Fett rausgebacken. Schmecken gar nicht schlecht.

Hier biegen wir links ab, die Asphaltstraße ist zu Ende und über eine Erd-, Schotterpiste geht es zum Katse Damm. In wenigen Tagen ist Ostern und wir können die Männer beim Schlachten beobachten. Hier geht es noch traditionell zu - es gibt Osterlamm ;-) Die Häute hängen über die Zäune, das Schaf ist verkehrt rum am Ast aufgehängt und wird ausgenommen.
Die Kinder sind neben der Straße mit Hagebutten sammeln beschäftigt. Eimerweise tragen sie die Früchte nach Hause. Später erzählt uns ein Einheimischer, dass sie damit Marmelade machen und auch ihre eigene Seife produzieren. Die Maisernte hat auch schon begonnen, die Kolben werden entnommen, dann dürfen die Kühe aufs Feld, um alles übrige abzufressen. Hafer und Weizen werden geschnitten und zu kleinen Kegeln geformt. So wie früher auch in Europa, als Regenschutz, bevor es zum Dreschen abtransportiert wird. Hirse steht noch am Feld, diese wird für das lokale Bier benötigt, welches alle paar Tage frisch gebraut wird. Der viele Regen hat den Erddamm der Straße unterspült und einen Teil davon weggerissen, okay dann geht´s eben durch den Fluss.

Als wir den Katse Damm erreichen, lösen sich die Wolken auf und wir haben Sonnenschein. Soviel hat es geregnet, dass die Wassermassen den Überlauf hinunter stürzen. Das kann man von unseren Nächtigungsplatz super sehen.
Wir bleiben ein paar Tage und bekommen jeden Tag Besuch von den Schafen, die auf und auf voll mit dem grausigen mit Widerhaken bestückten Gras sind. Auf den Hosen und Schuhen bleiben die auch gerne stecken und wenn man sie nicht gleich weg gibt, wandern sie weiter in den Stoff nach innen und fangen super zu pieksen an. Ein prächtiger Bulle reibt sein Hinterteil an Amigos Stossstange, sodass der ganze Lkw wackelt Und wir wundern uns, dass die Pferde von diesem kurzen Gras satt werden. Die Hirten müssen jeden Tag viele Kilometer mit den Tieren zurücklegen, um die Viecher satt zu bekommen.

Heute wollen wir den Staudamm besichtigen und bekommen eine Führung. Auch diese ist sehens- und hörenswert. "Seit gestern läuft das Wasser über, morgen wird es schon weniger und übermorgen ist es vorbei", so der Guide. Die Staumauer ist 185m hoch, an der Basis 60m dick, die Krone 850m lang und noch immer 9m stark. Eine der größten ihrer Art am afrikanischen Kontinent. Mit einem Pkw fahren wir über die Staumauer und danach geht´s ab ins Innere. Betonierte Gänge, in denen man das tosende Wasser vom geöffneten Flutventil hört. Während Wolfi voll fasziniert ist, hofft Verena, dass die Staumauer diesen immensen Druck aushält und nicht gerade jetzt bricht.

Im Staubecken gibt es eine Forellenfarm und die Verarbeitung erfolgt auch gleich nebenan. Ein frischer Fisch wäre lecker und so versuchen wir unser Glück. Endlich das richtige Gebäude gefunden, bieten sie uns eine 20kg Box voll mit tiefgefrorenen Lachsforellen an. Das ist viel zu viel - frisch geht nichts, 4 Stück vielleicht? Keine Chance, aber im Ort gibt es einen Shop, der den Fisch auch einzeln verkauft, leider auch nur gefroren, aber dennoch.

Wolfi hat Geburtstag und bekommt einen Spaziergang ins Dorf von seiner Verena. Im gut sortierten Laden kaufen wir neben Fisch auch Äpfel, denn später werden wir noch einen Apfelstrudel backen, den hat sich Wolfi gewünscht. Nebenan steht die Hütte mit einer gehieften weißen Fahne, naja eigentlich ist es ein leerer Futtersack. Das bedeutet in Lesotho: Es gibt frisches Hirsebier!! Rakuoane, der Shopbetreiber besorgt uns ein Glas davon und wir stoßen auf Wolfis Geburtstag an. Es schmeckt mehr nach mehligem Most als nach Bier. Unser Lieblingsgetränk wird es nicht werden.


Es duftet schon herrlich aus dem Backofen, die Vanillesauce blubbert im Topf. Mann, der Apfelstrudel schmeckt!! Es hat heute einen tiefblauen Himmel und wir beschließen, ein Stückerl weiter zu fahren. Es gibt schöne Aussichten auf das Wasserreservoir, die Maisfelder sind an unwegsamen Hängen gepflanzt, meist in der Nähe von Wasser. Die Einheimischen sind selber schon halbe Ziegen, wo die überall rumklettern...
Im Dorf Ha Thibeli werden wir dann fündig. Ein nettes Platzerl mit wunderschöner Aussicht, eine Shisa zum Ehrentag und die Dorfjugend kommt zum Gratulieren. Partymusik aus dem Fenster, Bad Boy rollt sich eine Haschischzigarette, Masiu probiert unsere Shisa und das Sitzen im Campingsessel aus. Das erste Mal, dass er in so einen komischen Sessel sitzt und er findet es bequem. Der scheue kleine Bub versteckt sich hinter den Steinen, währende Bolanila immer wieder einen Blick auf seine Schafherde wirft.
Am Abend grillen wir Fladenbrot und Filet vom Wild (wahrscheinlich von einem Eland oder Kudu) dazu eingelegtes süsses Gemüse.

Für die nächsten Tagen meldet der Wetterfrosch schon wieder Regen und dazu einen Temperatursturz. In der Zeitung lesen wir von 400 Toten bei einer Überschwemmung in Kwa Zulu Natal in Südafrika. Luftlinie ist es gar nicht so weit weg von uns. Wir haben keine Lust weiter in die High Fields vorzudringen. Matschige Straßen und kalte Nächte, auf den Bergspitzen hat es eh schon Schnee. Eigentlich wollten wir noch eines von den 2 Skigebieten im südlichen Afrika besuchen. Eines davon ist hier in Lesotho, auf knapp 3.000m. Im Juni, Juli und August wird mit Schneekanonen nachgeholfen, um genug Schnee zu produzieren, um die Schifahrer aus Johannesburg auf die 1.2km lange Piste zu locken. Anscheinend sollte es wie in Österreich zugehen, mit Apres Ski und Glühwein. Wir bedauern es zwar etwas, dass wir das nicht sehen werden, aber wir haben genug von der Kälte.

Wir bleiben auf der guten Asphaltstraße, die in Katse begonnen hat und fahren Richtung Low Fields runter, ins Warme oder Wärmere. Doch zuerst müssen wir noch über den 3.190m hohen Mafika Lisiu Pass. Eine schöne Fahrt am Hang entlang runter in das Tal. Ganz leicht kann man noch den alten Weg zum Pass neben dem Fluss erkennen, wo sie früher wahrscheinlich nur mit Tieren hochgekommen sind oder vielleicht auch noch mit ganz geländegängigen Fahrzeugen, meint Wolfi.
Es wird spürbar wärmer, auch die Bevölkerung nimmt zu, die Dörfer immer größer. Aus den Bars dringt laute Musik. Es ist Karfreitag und Feiertag im Land.

Am Rande des Dorfes Ha Setene finden wir ein Platzerl neben dem Fluss, da werden wir die verregneten Osterfeiertage verbringen. Klart es ein bißchen auf, marschieren wir durchs Dorf. Die Frauen haben sich hübsch gemacht, aus einer Garage dringt Kirchenmusik, die Kinder laufen uns entgegen und fragen nach:"Money und sweets!" Das wird doch bestimmt kein Osterbrauch sein? Leider betteln die Kinder etwas zu viel in Lesotho. Sie sind nicht aufdringlich, aber sie nutzen halt jede Chance, wenn sie Weiße sehen. Die Wege sind gatschig und rutschig, Gummistiefel machen hier wirklich Sinn.
Wir backen einen Reindling, die Ostereier haben wir gestern schon gekocht, geriebenen Kren im Glas hat uns Wolfis Bruder mitgebracht. Also den Hauptteil einer Kärntern Osterjause haben wir schon, fehlt nur noch Schinken und Selchwürste. Die ersetzen wir mit Käs-Grillwürstl und kaltem Filet, welches von Wolfis Geburtstag übriggeblieben ist - schmeckt herrlich!

Am Ostermontag zeigt sich die Sonne und wir bekommen Besuch von drei selbstbewussten Frauen. Mit dem Smartphone bewaffnet, drückt eine der beiden Mütter ihr Baby Verena in die Hand und fotografiert drauf los. Auch in unseren Campingstühlen wird posiert. Jeder muss mal ein Foto machen, denn jeder möchte auf jedem Bild drauf sein. Für dieses Shooting wird sogar die Wolldecke, die die eine über die Hüfte gewickelt und die andere über den Rücken, auf dem sie ihr Baby geschnürt hat, abgenommen und bei Seite gelegt.

Wolfi ist mit dem Solar beschäftigt, irgendwie kommt zu wenig Strom rein und als er die Leistung der Solarmodule checkt ist es klar, ein Strang liefert keinen Strom. Es sind die Module die uns nun schon am längsten begleiten, 4 Stück mit insgesamt 350W haben den Geist aufgegeben. Nach Recherchen im Internet, könnten es fehlerhafte Lötverbindungen oder gebrochene Solarzellen sein. Zumindest auf einem Modul sieht man zwei gebrochene Zellen, wie kommt das? Irgendwo mitten in den Bergen haben wir einen sogenannten "Speedbreaker" übersehen. Ein dicker Asphaltbuckel ohne Markierung und die dazugehörige Verkehrstafel war schon geklaut. Zwar haben wir noch gebremst, aber dennoch war der Amigo zu schnell und die Hinterachse hat mächtig abgehoben. Großes Aufräumen im Inneren war angesagt und auf dem ersten Blick wurden außer einem kaputten Sack Mehl keine weiteren Schäden entdeckt. Beim Checken der Solarmodule und Leitungen entdecken wir auch noch eine kaputte Lamelle vom Lüfter am Kühlschrank, welchen wir mit Superkleber wieder ankleben. Eine Reparatur von den Solarmodulen ist ziemlich aufwendig, zahlt sich nicht aus, denn ein neues Modul mit 350W kostet um die € 150,- und in Südafrika sollten wir fündig werden, bis dahin pumpt ja noch ein weiteres 350W Modul genug Strom in die Batterien.

Weiter geht es nach Lhotse und nach Subeng, wo weitere verschiedene Dinosaurierspuren zu entdecken sind. Als wir suchend den Fluss entlang gehen, kommt schon ein Tourist guide um den Hügel herum gelaufen. Gerne würde er eine Tour mit uns machen. Ein kleiner Betrag als Entlohnung wird ausgemacht und los geht´s. Mit Flip Flops und einem kleinen Besen in der Hand führt uns der Guide über einige platzierte Steine, trocken über den gut Wasserführenden Fluss. Leider führt er aber gerade so viel Wasser, dass die meisten der Dinospuren nun unter Wasser sind. Der Rest ist kaum erkennbar und mit sehr viel Fantasie waren da Dinosaurierer mit im Spiel. Doch es könnte auch alles mögliche sein, handgemachte eingeschlagene Löcher oder Kratzer im Felsgestein durch polternde Steine. Wir schmunzeln und lassen die Geschichte vom Guide über uns ergehen, hat er sich doch Mühe gegeben. Und eins ist auch klar, alleine hätten wir die Spuren nicht als solche erkannt! :-)

Die letzte Nacht in Lesotho verbringen wir kurz vor der Grenze. Wir wollen früh am nächsten Morgen nach Südafrika einreisen, denn im schlimmsten Fall bekommen wir nur ein 7 Tage Visum, dann müssten wir Gas geben und unsere Pläne würden sich total ändern. So parken wir nun etwas weg von der Straße neben einem Maisfeld.
Wir sind die Attraktion des Dorfes, all die Kinder und Jugendliche kommen uns besuchen. Während wir unser Mittagessen genießen, hören wir hin und wieder Geräusche von draußen, denken uns aber nichts dabei. Erst als wir etwas knarzen hören, geht Verena raus und erwischt einen der Jugendlichen, wie er sich mit den Sicherungsgurten der Fahrräder abmüht, ein Rad hat er schon aus der Führung raus. Wütend scheucht Verena die Bande weg. Sie hätten die Fahrräder eh nie runterbekommen, sind sie doch doppelt und dreifach gesichert. Ein Lausbubenstreich...

Die Ausreise ist in 3 Minuten erledigt. Tschüss Lesotho, schön wars!

 

SÜDAFRIKA

20.04. - 27.04.2022

 

Einreiseort: Caledoonspoort
Ausreiseort: Ramatlabama
Währung: 1€ = 16,8 Rand
Dieselpreis: 1l = 22,85R

Eigentlich haben wir ja schon damit gerechnet, aber dennoch gehofft, dass die Beamten an der Grenze uns 30 Tage Visum stempeln. Doch unsere Hoffnung wird innerhalb von 2 Minuten zerstört. 7 Tage Visum! Auf eine Diskussion lässt sich der Mann von der Immigration gar nicht ein, sein lapidarer Kommentar: "Fahrt doch nach ORTambo (der Flughafen von Johannesburg), dort bekommt man länger Visum." Auch eine weitere Anfrage beim Supervisor der Grenze ist vergebens. Enttäuscht verlassen wir den Grenzposten und fahren erstmals nach Clarens. Bei einer Tasse Kaffee brüten wir über der Landkarte und suchen den schnellsten Weg durch das riesige Land.

Bald ist eine Entscheidung getroffen, es geht nach Botswana auf der schnellsten Route und morgen soll in Bethlehem eine Einkaufstour auf der Tagesordnung stehen. Es passt alles zusammen, einiges wäre zu erledigen und wir haben nur knapp Zeit dafür - so gar nicht unser Ding.

Doch zuerst machen wir einen Spaziergang durchs nette Dorf und seine Umgebung. Die Blätter leuchten in den schönsten Farben, der Herbst ist bereits angekommen und auch der Winter naht mit großen Schritten. 1°C hatten wir heute morgen. Noch kurz auf einen Cappucchino und eine Cremeschnitte ins Café, denn die Sonne verschwindet schon hinterm Berg und es wird schnell frisch. Mit flottem Schritt nach Hause und die Heizung einschalten.

Einen kurzen Abstecher zum Ash River ist noch drinnen. Haben wir doch in Lesotho das Highland Water Projekt kennengelernt und gleich neben Clarens fließt durch ein 5m Durchmesser großes Rohr das Wasser von Lesotho in den Fluss und der ist damit randvoll.

In Bethlehem werden wir im dritten Shop fündig und besitzen nun statt 4 kleinen, ein weiteres großes Solarmodul mit 350 Watt. Der Preis passt, doch wie bekommen wir das 2x1 Meter große Paneel nun in den Innenraum. Montieren werden wir es erst am Wochenende, wenn wir auf einem Campingplatz sind. Durch die Haustür, zuerst ins Badezimmer, dann aufheben, um damit über den Küchenblock in den Gang zu kommen, das ist die Lösung. Hier parkt nun das Ungetüm für die nächsten 3 Tage. Es wird vom Esszimmer zur Küche und wieder zurück gehoben, damit wir auch noch wohnen und kochen können. LED Scheinwerfer wollen wir auch haben, um nachts all die Wildtiere in Botswana zu erspähen, Kleber, Schrauben, usw. Unsere Gasflasche muss gefüllt werden, der Tag vergeht viel zu schnell und wir schaffen es knapp vor Einbruch der Dunkelheit an unseren bereits vom letzten Jahr bekannten Stellplatz am Damm.

Nun machen wir aber Kilometer. Vorbei an endlos langen Mais-, Soja- und Sonnenblumenfeldern. Öfters stehen 20 Silos und mehr in einer Reihe - hier im Free State sind die Getreidespeicher etwas größer dimensioniert als im Rest von Südafrika. Unglaublich, was sie dem Land hier abgerungen haben und wie gut es bewirtschaftet wird. Wir haben ja noch ganz frische Eindrücke von den Maisfeldern in Lesotho.


Abkürzungen über Erdwege werden genommen, um schneller zum Camping zu kommen. In der Regenzeit sind diese Pisten ziemlich schlammig, doch es hat ja nun seit Tagen nicht mehr geregnet und wir fahren mittlerweile die zweite Abkürzung. Prompt fängt es nach der Hälfte der Stecke zu regnen an, soviel Regen hat Südafrika schon lange nicht mehr gehabt. Plötzlich hören wir ein KLACKS- und der Scheibenwischer wischt nicht mehr. Also hoffen wir, dass der Regen nicht schlimmer wird, denn es ist etwas eigenartig ohne Scheibenwischer im Regen zu fahren. Wir haben es zum Glück nicht mehr weit zu unserem geplanten Stop.
Wolfi öffnet dann dort die Motorhaube und entdeckt ein gebrochenes Gelenk am Wischerlager. Es wird gleich ausgebaut, anschließend ist Wolfi wieder mit dem Kühlschrank beschäftigt, der Flügel vom Ventilator ist abermals gebrochen. Ausbauen, besser verkleben und wieder einbauen - eh schon zum 2.Mal. Auf diesen Ventilator haben wir vergessen, also müssen wir in der nächsten Stadt Ausschau danach halten. Leider vergeht immer sehr viel Zeit mit der Suche, denn auf Anhieb findet man meistens nicht den richtigen Shop. Und die Tage verfliegen.....

Parys, Samstag Vormittag: Beim 2. Anlauf finden wir einen Schweißer, der uns das Wischerlager schweißt. Wir fahren zum Camping und können uns endlich wieder freier bewegen, als das Solarpanel draußen vor dem Auto steht.
Direkt am Vaal Fluß gelegen erinnert uns der Camping
an den Tagliamento in Italien, viele Bäume stehen tief im Wasser, der Boot Jeti ist nur zu erahnen, die erste Reihe Camping steht fast schon unter Wasser. Hoffentlich regnet es in den nächsten 2 Tagen nicht. Wolfi macht sich gleich ans Werk. Die alten Paneele kommen vom Dach, die Aluwinkel werden runtergeschnitten, vom alten Kleber befreit und so zurechtgeschnitten, dass sie zum neuen Paneel passen.
Am Vormittag kommen Ilona & Thorsten mit ihrem Hanomag angefahren. Sie waren in Botswana, Sambia und Tanzania, alles Länder, die noch auf unserer Liste stehen und so tauschen wir am Abend bei einem Glas Wein Infos aus. Am Nachmittag hilft Thorsten dem Wolfi beim Raufheben des Moduls und beim Festkleben, was nicht so einfach ist, denn es fängt mitten drin 2x zu regnen an. Verena ist mit Wäsche waschen beschäftigt, 10kg müssen mit der Hand gewaschen werden. Das wechselhafte Wetter macht es für sie nicht unbedingt einfacher. Sie räumt auch noch zwischendurch schnell das Werkzeug weg, muss die Wäsche abnehmen, nur um sie dann 20 Minuten später wieder aufzuhängen, wenn der Schauer vorbei ist. So geht es weiter, bis eine halben Stunde später alles wieder von vorne beginnt.
Doch die Arbeit wird rechzeitig bis zum Abendessen fertig, weil Verena nebenbei mit dem Regenschirm grillt. Und als Belohnung gibt´s noch einen schon fast unwirklichen Sonnenuntergang.

270km in 2 Tagen, das ist zum Schaffen. Auch den richtigen Ventilator für den Kühlschrank finden wir schließlich im 5. Geschäft. Am 7. Tag erreichen wir pünktlich zum Ende des Visums die Grenze. Der Grenzpolizist will noch Whiskey oder Brandy haben. Pech für ihn, denn wir trinken nur Wasser und Kaffee ;-) So sind die Grenzformalitäten rasch erledigt und wir steuern aufs Niemandsland zu.
Bye, bye Südafrika!

 

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