TÜRKEI

01.07.

Endlich der langersehnte 1. Juli ist gekommen, Abfahrt 11.00 Uhr.

Den Balkan bringen wir so schnell es geht hinter uns und fahren dann am 2. Tag bis in die Nacht hinein, um an die türkische Grenze zu gelangen. Dort schlafen wir zwischen der bulgarischen und der türkischen Grenze sehr gut. Den Hunden macht das lange Fahren überhaupt nichts aus, meistens liegen sie entspannt im Auto und beklagen sich nicht.

 

 

 

Nun sind wir in Silivri auf einem Campingplatz am Meer. Hier warten wir auf Oliver, der erst am Montag in Wien sein Visum für den Iran erhält.

Spät in der Nacht trifft er dann zu uns und das Reiseteam ist nun komplett. Am Tag darauf ist schrauben angesagt, bei unserem Hannibal wird die Einspritzpumpe neu eingestellt und an der Wasserleitung ist eine Schelle undicht. An Olivers Auto wird der Auspuff geschweisst, Oliver hat eine Schweisserei mitgenommen (wurde von uns belächelt) und schon werden feine Nähte gezogen, die Ventile eingestellt und noch einige Kleinigkeiten mehr bereinigt. Nach getaner Arbeit gehen wir noch gemeinsam ins Meer baden und Apollo wird immer mehr zum Schwimmer ;-).

Es geht über die verkehrsreiche Stadtautobahn von Istanbul, wo wir an der Bosporusbrücke Europa endgültig hinter uns lassen und Asien betreten. Man glaubt es kaum wie hügelig die Türkei ist, bergauf und bergab geht es der Schwarzmeerküste entgegen.

Die Türkei ist gepflastert von kleineren und grösseren Reperaturen. Olivers noch namenloser LKW (was sich hoffentlich auf dieser Reise noch ändern wird) hat Temperaturprobleme. Er hatte letztes Jahr in Kollnbrunn eine Wasserlache in Schlamm verwandelt und dabei seinen Kühler total verdreckt. An allen Ecken und Enden wird an den Strassen gebaut, die Umfahrungen sind holprig und offroadmässig. Der bayrische Hannibal lässt seinen Esstisch umfallen, unser Hannibal bringt seinen Aufpuff um. Mit Puntigamerdosen und einer Konservendose (schwarze Oliven) wird er verarztet. Olivers Schweissgerät macht sich bezahlt!

Die Fahrt geht weiter durch die schöne Türkei.

20 Kilometer vor Erzincan ist plötzlich Stop! Beim Anfahren ist ein schlimmes Geräusch aus dem Getriebe zu hören. Wir demontieren die Kardanwelle vom Getriebe zum Zwischengetriebe und werden von Mike bis in die Stadt abgeschleppt. Die Fahrt an der Schleppstange ist ein Horror. Oliver fährt als Späher voran und versucht eine Werkstatt zu finden. Wir landen im neuen Industriegebiet. Es ist Sonntag und alles ist geschlossen. Durch Zufall treffen wir auf Murat, dem eine der Werkstätten gehört. Die Verständigungsprobleme sind so gross, dass wir auf die Idee kommen, unseren türkischstämmigen Freund in Österreich anzurufen, FERHAT vielen Dank für deine Hilfe!! Es steht fest, dass mindestens ein Lager kaputt ist und Murat nur eine Werkstatt in Erzurum kennt, die ZF Getriebe reparieren und das sei nicht so sicher.

Erzurum ist 200 km entfernt.

Derweil machen es sich Verena, Oliver, Brigitte und Mike im Industriegebiet "heimelig".

 

Am nächsten Tag wird das Getriebe komplett zerlegt. 2 Lager sind kaputt - aber in nur einer Stunde wird ein Lager Made in India und ein deutsches Lager rangefahren. Murat stellt sich als wahrer Getriebemeister heraus. Flink und sehr genau bastelt er Stück für Stück wieder zusammen. Wolfi und Mike beobachten mit Argusaugen den ganzen Tag den Einbau, um ja alles unter Kontrolle zu haben. Nach nur 1.5 Tagen steigt Wolfi gebannt in seinen Multikulti-Lkw und startet zur Probefahrt - Hannibal läuft wieder.

 

 

 

Voller Freude kann die Fahrt nun weitergehen. Über einen Pass, durch Schluchten und zum Euphratbecken geht es nun im Kurdengebiet weiter. Die Militärpräsenz ist enorm - mit Panzern, Geschützen und kugelsicheren Fahrzeugen haben sie dieses Gebiet fest in ihrer Kontrolle. Ständige Passkontrollen - aber Sie sind alle sehr nett.

Wir erreichen den Van-See und somit unser nächstes Ziel - der Nemrut, ein Vulkan der vor tausenden von Jahren ausgebrochen ist. Der Krater hat einen Durchmesser von 5 km und liegt auf einer Höhe von ca.2.800m. Dorthin fahren wir und verbringen 2 einsame, kühle Tage. Angeblich sollen 5 Seen sein, wir finden leider nur zwei, sehen aber Nomaden mit tausenden von Schafen, die leider einen Geruch hinterlassen, den wir sogar 2 Tage später in unserem Kleiderschrank noch riechen.

   

 

Immer dem Van-See entlang fahren wir zu unserem letzten Ziel in der Türkei, nach Dogubayazit zum Murat-Camping.

Dort treffen wir auf 3 Tschechen, die mit ihrem Trabant in 2 Monaten nach Samarkand und zurück wollen.

weiter in zum Iran

zurück zu den Reisen

 Besucherzaehler